So, der erste Bericht im "neuen" Forum!
An diesem schwülheißen Nachmittag kochte bei uns die Luft. Laut Liste waren 15 Frauen und Mädchen da, aber in Wirklichkeit müssen es einige mehr gewesen sein, da nicht alle zum Nähen, sondern um der Geselligkeit willen kamen, und manche auch mangels eigener Nähmaschine wieder von dannen zogen.
Da wir zwischenzeitlich einen Mittwoch aussetzen mussten, da ich beruflich verhindert war, legten die Frauen sich umso mehr ins Zeug, ihre Nähpläne umzusetzen, oder angefangene oder zugeschnittenen Projekte fertig zu bekommen. Ein Dolmetscher, der vorbeikam, übersetzte uns die dringende Bitte der Frauen, doch zweimal in der Woche oder noch öfter zu kommen. Nun, da mir leider kein Beamtenstatus mit Pensionsberechtigung für die Nähgruppe zugesagt wird, muss ich aber leider meine berufliche Tätigkeit weiter führen.:-)
Der kleine Mann muss zwischen den Nähmaschinen immer mal wieder gestillt werden, daher sabbert er dann ganz lustig seine Mich auf die schicken neuen Sachen, die die Mama ihm näht.
An diesem Stoff konnte ich kürzlich nicht vorbeigehen, ich musste mir einen Hoodie daraus nähen, der Rest reicht noch für eine Leggins, die das Hobby der Trägerin deutlich zeigt.
Meine alte Tante Elsbeth musste mal wieder herhalten, die Hosen der beiden Eriträerinnen enger zu nähen. Zum Glück macht Elsbeth das prima mit. Es geht doch nichts über alte Tanten!
Der Tretantrieb der Pfaff aus dem Jahr 1954 macht den meisten Näherinnen einige Schwierigkeiten, aber es finden sich doch immer wieder mal Frauen, für die das kein Problem ist. Und das spart dann gleich den Besuch im Fitnessraum.
Hier ist eine schöne luftige Tunika entstanden. Da kühleres Wetter angekündigt ist, hoffe, ich, sie kann noch eine Weile getragen werden.
Monika hatte mir letztes Jahr eine Namensliste überlassen, die ich jetzt immer verwende. Da vielen Frauen unsere Schriftzeichen nicht vertraut sind, schreiben sie sorgfältig von ihrer ID-Karte die Daten ab, und so stand auf meiner Liste bei einer Mutter und Tochter aus Afghanistan in der Rubrik „Zimmer“ fein säuberlich geschrieben das Wort „Ausgabedatum“. Sie hat sich richtig Mühe damit gegeben.
Bei diesem mysteriösen Ding handelt es sich nicht, wie ich vermutet habe, um ein Sofakissen, sondern um einen Hülle, die für den Topf zum Reiskochen verwendet wird. Die Funktion ist mir nicht ganz klar, ich nehme aber an, dass der Reistopf nach dem Aufkochen darin eingepackt wird, damit der Reis ausquellen kann (ich habe so Reis schön öfter im Bett „gekocht“) Dazu gab es zwei passende Topfhandschuhe.
Während ich zwischen den Nähmaschinen rumflitze und beim Spulen, Einfädeln oder sonstigen Problemen helfe, zeigt Barbara den Nähanfängern und den Mädchen schöne Projekte wie die Handytäschchen.
Mit der alten Singer 404 gab es Probleme mit dem Greifer, ich bekam es aber in der Hektik nicht hin, war klischnass geschwitzt. So habe ich die Maschine weggepackt und mit nach Hause genommen. Als ich heute Nacht dann mal wieder nicht schlafen konnte, bin ich um halb zwei aufgestanden, hab die Maschine ausgepackt und innerhalb drei Minuten das Problem lösen können. Nachdem ich sie dann auch noch aufgeschraubt und gründlich geölt habe, konnte ich wieder zufrieden ins Bett gehen und weiterschlafen. Als Therapie bei Schlaflosigkeit also sehr zu empfehlen!
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Liebe Grüße an alle von Karin