Ach ja, die selbstgemachten Geschenke....
Durch zahlreiche Erfahrungen habe ich inzwischen auch begriffen, dass ich Lebenszeit schenke (neben dem Warenwert) und so ganz langsam sortiere ich auch aus, wer dieses kostbare Geschenk von mir erhält (die letzte Negativerfahrung war im Februar: ich hatte mir selbstverständlich Mühe gegeben und es war hübsch - in meinen Augen - der Kommentar war 'ach, was Selbstgemachtes'... NEVER EVER!!!).
Die erwähnte beschenkte Person habe ich letztendlich in der folgenden Gedanken-Schublade abgelegt: das nächste Mal bleibt das Preisschild dran, dann kann die Person ihren 'Wert' nachlesen... traurig, aber manche brauchen das.
Dann diese dämliche Zurückhaltung beim Geschenke auspacken... bei manchen, die ich kenne und die das so handhaben, glaube ich, dass die damit zeigen wollen, dass sie warten können, genügsam sind... aber dass mir als Schenker da etwas entgeht (und tatsächlich fehlt!) bleibt unberücksichtigt.
Ich finde ja immer toll, wenn mein Kind das Papier aufreisst (der zweite geht übrigens an den Tesafilmen entlang und packt vorsichtig aus, aber eben auch sofort). Da sehe ich die Vorfreude, kann mitfiebern und teile die Freude.... ich lächle gerade, weil ich mich daran erinnere
Und ja, Marion schreibt es oben ja schon, manche können mit Selbtgefertigtem aus dem Dekobereich nichts anfangen. Trotzdem versuche ich mir die Mühe zu geben, etwas Passendes zu finden, ich habe mit einer Freundin gemeinsam schon einmal ein Lied umgedichtet und das war dann unser Geschenk (nebst Aufführung einer selbst ausgedachten und aufgeführten Choreographie) an den Freund... das ist knapp 20 Jahre her und immer noch in Erinnerung.
Nachher werde ich ganz gewagt ein Geschenk für eine Lehrerin eines Kindes machen: ein Rapskissen für ein kaputtes Knie.
Den Raps habe ich im Raiffeisenmarkt für 9EUR/kg gekauft. Verbrauchen werde ich rund 800g --> ich liege also deutlich über den 25 ct und gehe somit ein hohes Risiko ein.
Aber weil ich die Dame wirklich gern habe, tue ich dies einfach. Dazu gibt es noch eine Karte (da kostet selbst die günstigste 50 ct und vielleicht kommt noch eine Sticki drauf...*ironiemoduson* Mannomann *ironiemodusoff*).
Ich versuche inzwischen im Vorfeld mir deutlich zu machen, dass mit der Übergabe des Geschenkes der Vorgang für mich abgeschlossen ist.
Ich käme zum Beispiel NIE auf die Idee ein Geschenk umzutauschen, wenn jemand so frei ist das Geschenk zurückzugeben, kann ich so frei sein und weiteres unterlasssen.
Ich nutze stattdessen mein Elefantenhirn und speichere Reaktionen jedweder Art ab (z.B. ignoriere ich seit *rechenrechen* ca.15 Monaten erfolgreich die Bettelanfrage auf ein weiteres genähtes Geschenk, das ich damals gern geschenkt habe, aber ich bin nun mal keine Massenproduktionsanlage à la 'Knopfdruck, Warenbezug').
Das soll jetzt nicht heißen, dass bei mir dann alle Rollläden unten sind, es gibt ja auch Menschen, mit denen ich mich sehr gut verstehe, das wiegt mehr und beinhaltet auch kritische Gespräche - ich bin ja auch froh, wenn mir jemand sagt, dass ich falsch liege.
Es ist wohl wirklich ein Lernprozess, von denen wir einige im Leben durchlaufen dürfen. Manche 'verdienen' unser Selbstgemachtes, andere eben nicht - auch weil es mir gut gehen soll in diesem Geschenke-Prozess.
Ich bin gedanklich ein bißchen gehüpft, ich hoffe, dass Ihr mir folgen könnt
Liebe Grüße
Simone