Hallo zusammen,
hier mal wieder ein Bericht aus der Wetterau. Wir nähen samstags für 2 Stunden, und wir waren schon am überlegen, ob wir den Treff erst später starten sollen, da wir meistens von 10 bis 11 alleine da saßen. Aber inzwischen haben sich die Damen an die Anfangszeit gewöhnt und stehen um 10 Uhr schon vor der Tür. Wir sind eine Gruppe von 5 Damen, die sich in wechselnder Zusammensetzung jeweils zu zweit am Samstag einfinden, um die Näherinnen zu betreuen.
Inzwischen haben wir eine fast feste Gruppe von Damen, die regelmäßig kommen, und in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit Kleider, Oberteile und Hosen nähen. Da werden 2, 3 Maße genommen, auf dem Stoff markiert und direkt zugeschnitten, und die fertigen Teile sehen super aus und passen wunderbar. (Da könnte ich mir noch mehrere Scheiben abschneiden ...) Inzwischen sind die Damen so entspannt in unserer Gegenwart, dass sogar die Kopftücher abgenommen werden. Nur wenn draußen auf dem Flur ein Mann der Fahrradwerkstatt, die in den Nachbarräumen untergebracht sind, herumturnt, oder "fremde" Frauen dazustoßen, kommt das Kopftuch wieder zum Einsatz.
Wir sind inzwischen, wenn keine Kinder dabei sind, die noch viel Unterstützung brauchen, nur noch zum "reparieren" der Maschinen gefragt, oder eben, wie mit der Maschine die Unterspule aufgespult wird (das "Handaufspulen" kennen wir hier auch!). Der Stoffschrank hat sich inzwischen sehr gelehrt, wir werden neue Stoffspenden auftreiben müssen. Und die Damen sind so kreativ, schmale Reste werden zur Not zu Kopftüchern/Schals verwendet, und viele Stoffe, die ich als hässliche Entlein bezeichnet hätte, verwandeln sie in wunderbare tragbare Kleidungsstücke.