Das Finanzielle ist glaub´ ich gar nicht so das Ding. Was mich daran hindert, mal über den Anfänger-Status hinauszukommen, ist der Platz, die Vor- und Nachbereitung und der Kürmel, der das beim Nähen mit sich bringt.
Gehe ich joggen, hole ich die Schuhe aus dem Schrank und stelle sie hinterher wieder rein. Klamotten in die Waschmaschine, gut is´. Fotografieren genau so, es sei denn, man entwickelt Filme sekber, aber das macht wohl kaum einer.
Will ich mir einen Jute-Beutel nähen, was wohl mit das Einfachste ist, hole ich aus dem Schrank die NähMa, den Stoff, das Zubehör, breite alles aus, schnippel rum, fabriziere Müll und hab das Wohnzimmer komplett belegt. Das bleibt dann auch zwangsweise so, bis ich mein Nähprojekt zu Ende gebracht habe. Wenn ich also am WE Pokerabend mit den Mädels habe, fange ich nicht an, Nachmittags die Maschine rauszukramen, das lohnt sich einfach nicht.
Und Du kannst auch nicht einfach mal sagen "So, jetzt näh ich mal was, wo Volumenvlies rienkommt", wenn gerade kein Volumenvlies da ist. Wenn man nicht wikrlich ein Nähzimmer / ein Rundum-Sorglos Ausstattung hat, dann kann man kaum was nähen, wofür man nicht extra was besorgen muss.
Ich wollte mal Kissenbezüge nähen und das war am Wochenende. Jetzt hatte ich weder Knöpfe noch Reißverschluss. Wenn ich nicht im Internet / im Forum auf die Idee mit dem Hoteverschluss gestoßen wäre, hätte ich das ganze Projekt bis Montag im Wohnzimmer liegen gehabt.
Außerdem kann man nicht eben ein Stündchen nähen, weil man gerade mal ein Stündchen Zeit hat. Joggen geht da, machste halt ´ne kleine Runde. Mit dem Moped das gleiche (solange man nicht schon ne halbe Stunde braucht, um aus dem Stadtverkehr rauszukommen). Nähen (wie gesagt, es sei denn, man hat ein Nähzimmer) braucht eben viel mehr Zeit und danach fühlt man sich auch nicht glücklich, sondern hat in erster Linie mal Rückenschmerzen. Allerdings macht es mich sehr glücklich, wenn ich ein ansehnliches Ergebnis erzielen konnte und das wiegt dann alles wieder auf.
Ich nähe eigentlich sehr gerne, aber der Aufwand ist größer als bei vielen anderen Hobbies. Ich hatte mal einen Oldtimer. Entweder stand er in der Werkstatt (kam selten vor), oder er stand in der Garage und wann immer ich Lust hatte, konnte ich mich reinsetzen und die Fahrt genießen. Danach ab in die Garage und fertig.