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Beiträge von formgeben

    Hallo ihr Lieben,
    Ich suche ein Schnittkonstruktionsbuch für Kinderkleidung. Da ich schon einige Bücher von Müller & Sohn habe, hatte ich das Buch KOB Schnittkonstruktionen (ISBN: 9783929305616) ins Auge gefasst. Aber 98 Euro sind schon eine echte Investition. Leider ist außer der Inhaltsangabe wenig über das Buch zu erfahren. Mir geht es auch nicht so sehr um eine Vielfalt an Modellen, sondern eher um Konstruktion und passende Proportionen. Hat jemand mit diesem Buch schon Erfahrungen gemacht oder gibt es gute (und vielleicht günstigere) Alternativen?

    Ob's professionell ist, weiß ich nicht, aber ich versäubere mit der Overlock mit nur 3 Fäden - in den Seitennähten. Das finde ich nicht zu dick. Unversäubert lasse ich Futter nie, weil das so fiese Fusseln hat, die dann überall "kleben". An den Kanten schlage ich zweimal um und steppe es ab. Französische Naht wäre auch möglich, eine Kappnaht mit Futter sähe ich als echte Strafe an. :)

    Warum fühle ich ich so an die 70er Jahre erinnert? :skeptisch:
    Definitiv nicht meins; vielleicht bin ich zu auch alt, ich habe die 70er Jahre bewußt erlebt und fand die Klamotten schon damals doof.

    Wahrscheinlich ist die Idee, die Knöpfe bei den Damenklamotten 'anders herum' zu montieren als bei den Herren eine neumodische Erfindung, deren Sinn mir persönlich auch nicht einleuchtet.


    Soweit mir bekannt, werden in Damenkleidung die Knopflöcher auf die rechte Seite gestickt, weil die (wohlhabende) Dame früher eine Zofe hatte, die ihr beim Ankleiden und Knöpfen behilflich war. Der Herr hat das überwiegend selbst erledigt. Ob das so stimmt, weiß ich nicht, hat aber eine innere Logik.

    Aahhh, sehr schön! Mit dem Wollstoff hat das Stück doch gleich einen anderen Fall. :applaus:


    Bei einem so knappen Rand würde ich auch nicht nach außen umschlagen, sondern nur gegeneinander nähen. Wie wolltest du denn den Saum machen? Mir ist heute so durch den Kopf gegangen, dass die beiden Stoffe sich unterschiedlich aushängen könnten und es sein kann, dass einer von beiden dann unter dem anderen hervorlugt. Im ungünstigen Fall der Leinenstoff.


    Nach meinem persönlichen Geschmack hätte ich den Kragen außen auch mit Wollstoff gemacht. Bei dem VM-Problem vielleicht die elegantere (optische) Lösung?

    Zitat

    Kochjackenknöpfe aus Metall :skeptisch:


    Ich weiß nicht, ob das die sind, die ich von früher kenne: Von meiner Großmutter kenne ich noch so Knöpfe (Wäscheknöpfe?), wo zwei Stück mit einem kleinen Steg aneinander genäht waren. So konnten die beidseitig für Knopflöcher genutzt werden, wenn du verstehst, was ich meine ...
    Da hatte man auf beiden Seiten der VM eine Kopflochreihe und die Knöpfe hingen mit dem Steg im Knopfloch. Ist allerdings etwas Knopfintensiv.

    Zitat

    ... ich meine traf mich doch genau an der Stelle damals die Pfeilspitze des Räubers im tiefen Wald kurz vor Paderborn


    Ich hoffe, der Baderchirurg konnte helfen, nicht dass du nachher den Quasimodo machst. Meine Mami hat immer gesagt: "Geh' nie allein in den Wald". Ich dachte immer, das wäre wegen der Wölfe.:confused:


    Auf die Hochzeit bin ich mal gespannt. ;)

    @salat
    Die Zange wollte ich jetzt nicht in den Himmel loben. Meine ist, wie schon gesagt, schon recht betagt, so an die 10 -15 Jahre. Es ist aber definitiv die Vario-Zange. Es kann schon sein, dass die Qualität mittlerweile schlechter geworden ist, da wäre Prym nicht der erste Hersteller. Prym ist auch vor etlichen Jahren aufgekauft worden, da weiß ich nicht, inwieweit sich was an der Produktion/Material geändert hat (man muss ja immer sparen, wo man kann!!).


    Bei meiner ist jedenfalls noch kein Stück Plastik porös, nichts hat sich verbogen oder verzogen. Deshalb finde ich ja auch den Sortimentkoffer zu teuer und auch unnötig, die Zange reicht m.M.n. völlig aus. Wenn man nicht gerade am Fließband Korsetts produziert, ist der Einsatz der Zange eigentlich recht begrenzt. Ich brauche sie überwiegend für Nieten an Hosen, eher selten für Ösen oder Druckknöpfe, aber vor allem für die Löcher bei Augenknopflöchern. Früher, als meine Jungs noch klein waren, waren es mehr Druckknöpfe. Ist halt die Frage, wie oft man so eine Zange braucht. Braucht man öfter eine, ist die Anschaffung einer Lederlochzange durchaus ins Auge zu fassen. Aber wie bekommt man dann die Knöpfe, bzw die Ösen rein?


    Zitat

    und ein Korsett dürfte mit seinen Zwischenlagen schon dicker sein


    Nicht unbedingt. Die Löcher werden ja nicht durch die Stäbe gestanzt, sondern durch doppellagigen Stoff. Wenn der zu dick wäre, wäre das Tragen eines Korsetts eine echte Qual.

    Ich habe da auch so meine Zweifel, ob man aus einem Damenschnitt eine Herrenhose machen kann, prinzipiell vielleicht schon, wenn man mit der Schnitttechnik gut vertraut ist. Aber schon aus Eigeninteresse (primäre Geschlechtsmerkmale und so) sollte ein wenig mehr im Schrittbereich drin sein.


    Dass die Taillenlinie seitlich außerhalb der Hüftlinie liegt, kann passieren, wenn der Taillenumfang größer ist als der Hüftumfang, also eher bei einem "stattlichen" Mann. Aber deine Maße kenne ich ja nicht. ;)


    Ich hätte für beide Geschlechter Konstruktionsanleitungen da, aber das ist von Müller & Sohn. Für Herren habe ich noch keine Hosen gemacht (ist hier nicht so gefragt), könnte beide aber mal (bei Interesse) nebeneinander legen und vergleichen, wo da Abweichungen sind.

    Ganz ehrlich, diesen Sortimentkoffer halte ich für ziemlich oversized. Ich habe eben bei Prym einen Werbefilm mit der Zange gesehen und dort sind die Lochwerkzeuge in der Packung dabei. Die Zange gibt's bei Ama->zon für ca. 12 Euro. Die Aufsätze zu den jeweiligen Ösen/Knöpfen/Nieten sind immer in der Packung dabei. Da brauchst du nicht haufenweise Druckknöpfe, von denen du nicht weißt, ob du die jemals einsetzen kannst, so von wegen Größe, Farbe etc.
    Noch 'ne Packung passender Ösen für 7-8 Euro und dann kannst du dir das auch noch dieses Jahr gönnen. :D

    Zitat

    * DAS Ding macht fett


    Von Haute Couture haben die noch nicht mal geträumt. Möglicherweise zeigte Mann seine Attraktivität mit strammen Waden - bei den Beinkleidern. ;)
    Ein Trost bleibt: Alle sahen so aus, was den Eindruck insgesamt relativiert.


    Zitat

    Vor allen Dingen war das jetzt nur EINE Lage Stoff , wenn das dann auch noch zwei werden


    Mit dem Oberstoff kann das Ganze noch anders fallen. Erstmal schauen. Vielleicht kann man nachher im Gürtelbereich mit ein paar Stichen Kellerfalten fixieren.

    Zitat

    Somit ist der Arm im gewissen Sinne "gedreht".


    Sie haben sich eher die untere Ärmelnaht gespart. Im Prinzip entspricht der Schnitt einem (heutigen) zweiteiligen Ärmel, aber eben mit zusammengelegter Innennaht. Möglicherweise ist der Ärmel so weniger anfällig für Risse, aber man weiß es nicht genau ...


    Was mich so ein bisschen irritiert, ist die Schnittzeichnung von Nr. 63, auf die du verlinkt hattest. Wenn ich mir dort den Ärmel ansehe, so ist die Nahtkante rechts scheinbar länger als die Nahtkante links. Dieses Bild zeigt auch eine "Mehrweite" im unteren Ärmelbereich, aber die Naht sieht nicht so aus, als wäre Mehrweite eingehalten worden. :confused:
    Interessant ist auch, dass der Ärmel nach dieser Schemazeichnung quer aufgeteilt ist. Aus Erfahrung würde ich sagen, dass sich schmale Streifen besser auf der Stoffbahn verteilen lassen, als breite Teile. Wenn ich deine Bilder sehe, scheint das die Erfahrung zu bestätigen. Fragen über Fragen.


    Ich warte auch mal auf Bilder ...

    Zitat

    ABER man sollte nicht dem Glauben verfallen, damit auch nur ansatzweise etwas zu Stande zu bringen, dass vor den Augen von Kenner dem "A" auch nur ansatzweise nahe kommt!


    Wer sind die "Kenner" und wie authentisch können MA-Gewänder überhaupt sein?


    Ich kenne das Buch von Sarah Thursfield nicht, aber hier scheint genau das zu passieren, was du als "Glaube" bezeichnet hast. Auch die Ausgrabungen von Herjolfsness können auch nur Aufschluss über Material und Verarbeitung geben. Wenn der damalige Dorfdepp das Wams seines seligen Vaters in Ehren und in Ermangelung ähnlicher Berufsaussichten ÜBER der Cotte getragen hat, werden wir nicht WISSEN, dass es der Dorfdepp war. Wenn das ganze Dorf aus Deppen bestanden hat, die es chic fanden ein Wams über der Cotte zu tragen, so werden wir das auch nicht wissen, fangen aber an zu vermuten, dass ein Wams eventuell grundsätzlich über der Cotte getragen wurde.


    Jetzt gibt es ja noch reichlich Bilder aus der Zeit. Aber auch die können nur einen Eindruck der Kleidung vermitteln, eine verbindliche Schnittführung und Verarbeitungsdarstellung zeigen sie nicht. Zudem dürften die dargestellten Personen und Szenen entweder von einem Auftraggeber bezahlt worden sein (und somit eine subjektive Darstellung) oder der Lobpreisung des Herrn dienen (positive Überhöhung nicht ausgeschlossen). Mir erscheinen auch viele abgebildete Keidungsstücke zu bunt. Auch wenn pflanzliche Farbstoffe eine gewisse Intensität haben, Blau und strahlendes Rot bei Textilien dürfte bei dem gemeinen Volk eher nicht zu finden gewesen sein. Indigo, Karmesin und Purpur waren so teuer, dass sie bestenfalls den Herrschern und dem hohen Klerus vorbehalten waren. Heilige werden aber bestimmt so dufte Klamotten gehabt haben (müssen). ;)


    Die Darstellung bäuerlichen Lebens von Pieter Bruegel d. Ä. scheinen mir aber recht realitätsnah zu sein. Allerdings kann man auch da keine verbindliche Schnitte ableiten. (Ist auch deutlich später als deine anvisierte Epoche)


    Gehe ich jetzt mal von dem Wissen über das Rokoko aus, das wesentlich besser dokumentiert und belegt ist, so kann man sicher vieles auf das MA übertragen. Beispiel: Stoffe waren so teuer, dass sie zum Vermögen gezählt wurden. Selbst Wohlhabende und Reiche sind sehr sparsam damit umgegangen. Es war bspw. nicht ungewöhnlich bei einer Robe á la francaise den hinteren Teil des Rockes aus einem "billigerem" Stoff zu fertigen als den vorderen Teil. Der hintere Teil ist ja hinter der Robe verschwunden und nicht sichtbar. An Roben und Westen wurde völlig selbstverständlich mit Stoff gestückelt, egal ob der Musterverlauf passte oder nicht. Dass so wenige Gewänder erhalten sind, wird eben auch daran liegen: Wenn Tante Clara gestorben war, dann wurde die Robe (= Vermögen) eben umgearbeitet und weiter getragen, alles andere wäre pure Verschwendung.


    Die Produktivität im 13. Jh. wird wohl kaum größer gewesen sein als im 18. Jh., das heißt alles ist handgearbeitet und somit mehr oder weniger teuer. Oder importiert, also noch teurer. Insofern ist es logisch, dass eine Cotte NICHT durchgehend Knöpfe hatte, wenn ein Teil sowieso unter dem Gürtel verschwunden ist. Die Funktionalität ist ja deswegen nicht eingeschränkt und angeben lohnt sich in der Hinsicht auch nicht, weil die Knöpfe eben nicht sichtbar waren. ;)


    Wir werden vieles einfach nicht mit Sicherheit klären können, wissen tun wir es sowieso nicht, sei's eine praktikable Zeitmaschine würde erfunden (finde ich übrigens einen charmanten Gedanken). Es ist bis zur Renaissance so wenig sicher überliefert, dass wir in weiten Bereichen auf Mutmaßungen und Phantasie angewiesen sind.


    So, jetzt schalte ich den *Klugscheiß*-Modus mal wieder aus, lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du Spaß an dieser Epoche hast, dann mache es, wie du meinst. Eine wirklich authentische Gewandung bekommt so gut wie keiner hin. Behaupte ich einfach mal. Und wenn einige meinen, sie wären "Experten", dann sollen das sie eben meinen.


    Zitat

    Und wenn man dann auch noch anfängt in dem oben genannten Forum zu lesen …*dann sollte man es entweder anfangen SEHR ernst zu nehmen, oder es eigentlich gleich "Phantasy" nennen.


    Und das muss man auch nicht zu ernst nehmen. ;)


    Man kann sich bemühen (aber mit Spaß an der Freude), so authentisch wie belegbar zu arbeiten, persönlich finde aber solch einen Gruppenzwang und Konkurrenzgehabe blöd und bei solchen Dingen auch völlig unangebracht.

    Zitat

    Kauf Dir ein paar kg Popcorn und stell die Frage mal bei Tempus Vivit


    Musste ich erstmal googlen, um es (hoffentlich) zu verstehen. :o
    Tut mir leid, ich kann mich manchmal in solche Dinge "verbeissen", dann will ich es eben genau wissen. Dabei wollte ich nur helfen ein wenig Input zu liefern, wobei mir immer noch unklar ist, nach welchem Input du suchst.


    Du hast Stoffe da liegen, du hast einen Schnitt zu einer bestimmten Gewandung, du hast zwei Termine, zu denen du die neuen Gewandungen gerne tragen möchtest. Beinkleid ist schwierig, kann ich verstehen, und die Schuhe SIND ein echter Knackpunkt.


    Warum nicht wirklich ein bisschen Phantasie leben? Die Stoffe sind gekauft und reifen seit längerem und deswegen hast du kein Brot weniger gegessen, also, was soll's? Probier' es doch einfach aus!
    (Ich gebe zu, ich würde gerne ein paar Bilder sehen.) ;)

    Tjoah, ist das A-Problem nun gelöst?

    Zitat

    Und ich will definitiv von der restlichen Bekleidung, Ausstattung usw. lieber Anfang des 14. Jh was zusammen stellen.


    Halte ich auch für sinnvoll: Eine Zeitspanne und eine Region auswählen und danach die Bekleidung zusammenstellen. Aber auch wenn die Ausgrabungen von Herjolfsness recht aufschlussreich sind, scheinen sie (soweit ich gelesen habe) auch keine definitive Aussage über das korrekte Drunter und Drüber machen zu können.


    Auch wenn Wams und Gambeson in ihrer Funktion zumindest ähnlich sind, so stammen sie beide aus dem militärischen Bereich. Um da nochmal zu der A-Frage zu kommen: Hat ein Kaufmann dann eine militärische Ausrüstung? Müsste da nicht nur neben Zeit und Region auch noch der Stand/Beruf festgelegt werden?

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