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Beiträge von formgeben

    Hallo Balea, dann wünsche ich dir viel Erfolg! :)
    Bei den ersten Versuchen in der Konstruktion kann das sehr aufwändig erscheinen, aber es lohnt sich, vorerst nach den gemessenen und errechneten Maßen vorzugehen. Du bekommst ein Gefühl dafür, wie die Maße (und Konstruktionslinien) miteinander zusammenhängen. Das anschließende Messen hatte ich ja schon oben erwähnt; jeder Körper ist so individuell, dass die Berechnungen selten 100% stimmen. Ich habe bspw. durch meine Länge von 1,80 m eine relativ lange Brusttiefe, die wird nie richtig abgebildet. Das muss ich stets messen und den Brustabnäher entsprechend verlegen.


    Wenn das Nachmessen (und korrigieren) in etwa stimmig ist, kann man den Schnitt ausschneiden und ein Probeteil in Nessel (o.ä.) nähen. Daran kann man noch optimieren und die Änderungen werden auf den Schnitt übertragen. Wenn der Schnitt völliger Murks war, muss natürlich neu konstruiert werden, aber du hast dann zumindest schon gesehen, wo die Fehler liegen und kannst es entsprechend berücksichtigen. Nach der ganzen Mühe hast du aber einen Grundschnitt, der exakt zu dir passt, und den kannst du immer wieder als Vorlage für diverse Kleidungsstücke nutzen. (es sei denn, du nimmst dauernd ab oder zu :D) Insgesamt ein dauerhafter Vorteil zu Kaufschnitten, die in der Regel auch angepasst werden müssen.


    Ich drück dir die Daumen.

    Also ich halte alle Maße bei der Körpergröße und Brustumfang für realistisch. Leider kenne ich die Methode Hofenbitzer nicht - ich konstruiere nach Müller & Sohn. Das einzige, was mir so auffällt, ist dass die Halslochbreite abgezogen wird. Die Halslochhöhe fände ich logischer - die ist meist 1 cm größer als die Breite. Wobei das Schachern um 1 cm dich auch nicht wirklich weiterbringt. Ich würde mit den gemessenen und errechneten Maßen konstruieren, aber alle gezeichneten Strecken zum Schluss noch mal nachmessen, ob alles passt. Wenn die stärkere Brust dabei Berücksichtigung gefunden hat, umso besser, ansonsten ist eine FBA angesagt.
    Mit der Schnittkonstruktion ist es wie mit allen Dingen: Übung macht den Meister, Versuch und Irrtum eingeschlossen. ;)

    Ihr Lieben, tja, da dachte ich, ich sei fertig mit dem Schnitt, aber jetzt bin ich nur noch fertig mit den Nerven. Ich hab mich noch mal irgendwo vertan. Abnäher sind doch ein Kreuz. Also nicht wundern, wenn hier noch Bilder ersetzt werden und Texte verändert. Der mittlere Abnäher hinten BLEIBT nämlich. Wo ist die nächste Wand? :mauer:


    Ach Judith, das passiert bei solchen WIPs. Etwas machen und immer wieder für's Fotografieren unterbrechen, da passieren die blödsten Sachen. Geht mir auch so. Leider öfter als mir lieb ist. Da wird mit dem Fotografieren der Konzentrationsfluss dauernd unterbrochen, weil man auch noch überlegen muss, ob alle wichtigen Schritte festgehalten sind. Deswegen finde ich es prima und anerkennenswert, wenn sich jemand die Mühe macht, seine Arbeiten für andere festzuhalten.


    Du hast das super erklärt und vielen Dank für deine Mühe. Ärgere dich nicht darüber. :knuddel:

    Gut, dann eine Runde Bilder:


    ausschnitt01.gif


    Als erstes kopierst du das Vorderteil deines Shirts und spiegelst es anschließend, so dass du den gesamten Ausschnitt bearbeiten kannst. (1) Schneide das Vorderteil noch nicht aus, du wirst noch wenig Rand oben brauchen.
    Dann zeichnest du die neue Ausschnittkante ein. (2)
    Für das obere Ausschnittteil zeichnest du eine Rundung von der neuen Ausschnittkante links zur alten Ausschnittkante rechts. (3)


    ausschnitt02.gif


    Für das untere Ausschnittteil kannst du variieren: Einmal eine gegengleiche Rundung (4) oder eine Rundung, die im Ausschnitt endet. (4a) Die erste Variante macht einen engeren Ausschnitt, die zweite einen weiteren.


    ausschnitt03.gif


    Nun kopierst du den oben liegenden Ausschnittteil heraus. (5) Beschrifte ihn am besten, auch an welcher Ecke der Ausschnittkante er angesetzt wird.
    Den zweiten Ausschnittteil kopierst du auch heraus (6) und beschriftest ihn ebenfalls.
    Die neue Ausschnittkante kann nun auch ausgeschnitten werden.


    ausschnitt04.gif


    Die zwei Ausschnitte werden übereinander liegend an die Ausschnittkante gelegt. Nun misst du von links beginnend nach rechts zur Schulter, den hinteren Halsausschnitt bis zur gegenüberliegenden Schulter und von dort aus entweder bis zur Anstosskante oder bis kurz hinter die Stelle, wo sich die Ausschnitte kreuzen. (7) Da kannst du auch variieren.
    Die gemessene Länge plus Nahtzugaben ist die Höhe des Schals, die Breite nimmst du doppelt. (8)
    Der Schal wird in der Mitte zusammengelegt. Von den offenen Kanten aus wird in einer leichten Rundung zur Mitte abgeschnitten. (9) Das natürlich oben und unten (das "unten" habe ich auf der Zeichnung ausgelassen)


    Die Nummer 10 ist eine Variante: die offenen Kanten werden gegeneinander verschoben, so dass sich ein verdrehter Effekt einstellt.


    Bevor du den Schal zuschneidest, kannst du natürlich auch mit einem Streifen ein bisschen rumprobieren, indem du das nur an die Ausschnittkanten heftest.


    Beim Einzeichnen des Ausschnitts solltest du bedenken, dass je tiefer der Ausschnitt ist umso offener fällt er nachher. Ein höherer Ausschnitt liegt mehr an. Auch die Rundungen können sich darauf auswirken: je angerundeter umso offener, ergo: je gerader die Linie, desto enger liegt der Ausschnitt an.


    Ich hoffe, dass dir das ein bisschen weiterhilft.

    Ist das Gepunktete auch zum Kragen gehörig oder ein Schal?
    Der Ausschnitt am Shirt dürfte nicht so schwierig sein, nur dieses Gepunktete irritiert mich ein bisschen. Im Grunde machst du zwei Ausschnitte: Der unten liegende entspricht dem tatsächlichen Ausschnitt, der oben liegende ist ein Teil davon, allerdings asymmetrisch. Ich weiß nicht, ob ich es mit Worten verständlich erklärt bekomme; eine Zeichnung wäre sicher einfacher - dauert aber ein wenig.


    Ich würde sagen, dass in dem Grundschnitt eine tieferer Ausschnitt eingezeichnet wird, so, wie der untere Rand verläuft. In dieses Ausschnittteil wird nochmals eine Kurve gezeichnet, allerdings mit ein wenig Abstand auf der Schulterlinie. Ob der Abstand auf beiden Seiten der Schulter (gleich) ist, ist auf dem Bild schwer zu erkennen, logisch wäre, auf der linken Seite ein Abstand, auf der rechten Seite nicht.


    Daraus ergeben sich zwei Ausschnittteile, die übereinander gelegt werden und an den unteren Ausschnittrand genäht werden. So, und nun käme dieses Gepunktete dazu (wenn es denn mit zum Ausschnitt gehört), und da fängt es an spannend zu werden. Das sieht so aus, als läge es doppelt, also über den oberen Rand gefalzt, aber ein bisschen verdreht. Da kann ich nur eine vage Idee anbieten: Ein Stück Stoff, mindestens in der Länge von der Schulterkante links über den unteren Ausschnitt, dann über den rückwärtigen Ausschnitt bis zur Schulterkante rechts, den oberen Ausschnitt, plus ca. 10-15 cm. Das Ganze in doppelter Breite. Dieses schalartige Stoffstück wird längs gefaltet und die unteren Kanten ein wenig gegeneinander verschoben. Die äußeren Kanten werden zur Falzmitte hin zu einer Spitze zurückgeschnitten. Die Kanten werden dann zusammen an den Kragenrand genäht.


    Ich hoffe, das hört sich nicht so kompliziert an und ist einigermaßen nachvollziehbar. Ansonsten: einfach nochmal nachfragen.

    Oh weh... seid ihr jetzt alle von meiner hässlich franseligen Innennaht so angewidert, dass ihr fluchtartig den thread verlassen habt? :weinen:


    Och nöö, wir warten nur gespannt auf neue Bilder.
    Ganz ehrlich: Du kriegst das schon prima hin, und wie Susanne bereits schrieb: von innen sieht so manches nicht super top aus. Wenn du dabei schon eine Menge gelernt hast, ist das doch mehr als die halbe Miete. :knuddel:

    Aus meiner Sicht wäre die ausführliche Buchbesprechung hilfreicher, dann kann man sich schon mal ein Bild machen. Zumal die andere Version eine ziemlich aufwändige Sache ist. Sind Empfehlungen von Forenmitgliedern dann nicht auch gut über die SuFu zu finden?

    Ach, ich dachte die Armkugel und die Ärmelkugel werden unterschieden. Na, dann nicht.:D


    Naja, wenn ich so drüber nachdenke, könnte es wohl etwas Unterschiedliches sein: Die Armkugel könnte auch dein Schultergelenk sein und die Ärmelkugel eben das oben beschriebene Teil eines Kleidungsstücks. Dann wäre die Armkugel umgangssprachlich eine nicht korrekte Bezeichnung des Schultergelenks. *Erbsenzähl* :D
    Tatsächlich werden wohl die beiden Begriffe für ein und dasselbe benutzt; Ich kenne das Teil eines Teils eines Kleidungsstücks halt als Armkugel, aber vielleicht gibt's da auch regionale Unterschiede. :confused:

    Schon wieder was gelernt!!!
    Ich dachte, "Armkugel" ist der obere Teil des Ärmels....:o


    Richtig gedacht, ist es auch. :D
    Das ist der obere runde Teil des Ärmels, der an die Schulter kommt und rechts und links in einer gegenläufigen Rundung ausläuft. Die ausgerundeten Dinger am Vorder- und Rückenteil sind die Armausschnitte.


    Das Bild von dem eingesetzten Ärmel, das du schon gepostet hattest, sieht eigentlich schon richtig aus. Die andere Markierung könnte insofern etwas mit dem Futter zu tun haben, als dass die Passzeichen genau aufeinander liegen müssen, also Oberstoff und Futter, wenn sie zusammen genäht werden. Das müsste aber in der Anleitung stehen.

    Also nach der Schemazeichnung, im Vergleich zu der Schnittzeichnung, würde ich sagen, dass der Ärmel an der oberen, vorderen Passmarke endet.
    Demnach, liebe Käthe, steckst du den Ärmel mit der Passmarke in der Rundung erstmal an die Schulternaht. Dann schaust du, wie weit der Ärmel bis zur Passmarke an dem hinteren Ärmelausschnitt geht. Dasselbe machst du bis zur oberen, vorderen Passmarke im Armausschnitt. Entweder bekommst du den Ärmel so rein, also ohne einhalten, oder es ist nur ein bisschen einzuhalten.
    Die untere Passmarke sieht mir eher nach einer anderen Markierung aus und liegt auch schon zu weit zur Achsel hin, als dass dort der Ärmel enden würde.

    Hallo Sabine, ich würde sagen, es hängt davon ab, wie "original" du die Sachen nähen möchtest. Zu der Zeit dürfte bügelbare Einlage (mit Kleber) eher nicht existiert haben, da wurde anderes Material genutzt. Ich schätze mal steifes, dicht gewebtes Leinen für die Haube, evtl. noch zusätzlich gestärkt, oder so. Hier könntest du beidseitig eine festere Einlage verwenden. Aus dem Bauch heraus würde ich die Passe nicht verstärken, sondern, wie bei Herrenoberhemden, die Passe doppelt nehmen. Die Knopfleiste muss auch nicht mit Einlage verstärkt werden, da kommt es auf den verwendeten Stoff an. Einen stabilen BW-Stoff kann man an der Kante auch doppelt einschlagen. Dann hat man drei Lagen Stoff, die auch ausreichend stabil für Knopflöcher sind. Aber gegen eine leichte Einlage spricht auch nichts. ;) Ich bin da ein Freund von bügelbarer Batisteinlage, die ich auch für den Kragen verwenden würde. Leider kann ich dir nicht sagen, welche Artikelbezeichnungen die einzelnen Vlieselineeinlagen haben. Für die Haube würde ich eine stärkere, die man für Mäntel nimmt vorschlagen, für das andere die erwähnte Batisteinlage.

    Siehste, du hast schon Enkel. Ich werde wohl noch ein paar Jahre warten müssen ... Und dann dauert das erfahrungsgemäß auch so ein paar Jahre, bis die so bestimmte Größen erreicht haben. ;)
    Ach, ich bin mir noch unsicher, fast 100 Euronen sind ne Menge Holz, 40 gingen schon eher. Aber wenn das Buch es nicht so bringt, sind die 40 Euro auch hin. Immer diese Entscheidungen, vor allem, wenn noch mehr auf der Wunschliste steht! :weinen:

    Huch, jetzt verunsicherst du mich aber. :confused: Generell komme ich mit Müller & Sohn auch ganz gut klar, damit hatte ich auch vor Ewigkeiten angefangen (und bin dabei geblieben). Die Konstruktionen haben aber gelegentlich so ihre Tücken, Probeteile sind immer angesagt. Leider sind meine Kinder deutlich dem Kindesalter entwachsen und ich habe leider keine Kinder greifbar in meiner Nähe, schon gar nicht in allen möglichen Größen. :D Deshalb ist die Passform schon relativ wichtig und Gradierung hat M & S auch nur sporadisch mal in Büchern drin. Im KOB-Buch ist in der Inhaltsangabe nichts dergleichen aufgeführt.
    Aber habe ich das richtig verstanden: Du hast mit dem M & S-KOB-Buch schon gearbeitet?

    Ich kann mich MadHattersSister nur anschließen, die Idee ist super, zumal ich gestern hier schon ohne Ende gesucht hatte, um nicht einen doppelten Thread zu eröffnen. Meines Erachtens würde es aber schon reichen, diesen Beitrag hier im Forum oben anzupinnen, wenn das die Software hergibt.

    Erstmal vielen Dank für Eure Einschätzungen.


    Das Buch zeigt alle in den Heften Damen- und Herrenrundschau vorkommenden Beiträge von Unterwäsche bis Anzug für Jungs und festliche Kleider für Mädchen auch Trachten. Dadurch ist leider kein systematischer Aufbau erfolgt, wie es in den Büchern der Damenrundschau so schön gemacht ist. Der Hauptpunkt ist schon die Grundkonstruktion. Es gibt aber auch viele Modelle.
    lg
    posaune


    Ja, das ist bei einigen Büchern von M & S so eine Sache. Für den Preis erwarte ich eigentlich mehr Konstruktion und weniger Modelle, bzw. man muss mehrere Bücher kaufen, um einigermaßen komplett zu sein. Eine ganz schön teure Angelegenheit auf Dauer. Wenn das so ist, wie du es schilderst, dann lasse ich es lieber, da finde ich 98 Euro einfach zu happig.


    Das Aldrich-Buch habe ich mir mal auf amazon angesehen. Man bekommt zwar nicht viel zu sehen, aber von der Inhaltsangabe her scheint es ja einigermaßen umfangreich zu sein. Besonders schön finde ich, dass auch die Gradierung besprochen wird - ein nicht uninteressanter Aspekt. Und der Preis spricht auch für sich. Die Kundenrezensionen sind eher spärlich und mehr so lala.
    Hat vielleicht, außer Sonja, noch jemand Erfahrungen mit dem Aldrich-Buch und der Passform der konstruierten Kleidung gemacht?

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