Beiträge von formgeben

    .. kannst sicher sein, dass der Vorhang überall die gleiche Länge hat.


    Die gleiche Länge vielleicht schon. Die Frage ist aber, ob er auch gleichmäßig fällt. Wenn es ein dichterer BW-Stoff ist, würde ich mich eher an der Webkante orientieren und im rechten Winkel dazu schneiden. Ich glaube die Frage nach geschnittenen oder gerissenen Stoffen hatten wir schon mal vor einiger Zeit, leider kann ich mich nicht mehr entsinnen, wo. Manche Stoffe kann man noch ein bisschen in Form ziehen, bei vielen geht das aber nicht. Ich habe schon mehr als einen Fall erlebt, wo der Stoff gerissen wurde und anschließend eben nicht gerade war. Sollte die Webkante an deinen Vorhängen bleiben (umgeschlagen und vernäht), bzw. abgeschnitten aber parallel verlaufende Naht , so sind diese für den Fall des Stoffes maßgeblich.


    Solche Stoffe können ein echter Problemfall werden, vor allem, wenn sie eine Vorhang-Länge haben. Ich hatte auch schon mal welche, die kürzer wurden, als gewünscht, weil immer wieder schief - das Blöde dabei ist, dass man zu Vorhängen einen gewissen Abstand hat und dann eher sieht, ob gerade oder nicht gerade. :(

    Nun weiß ich auch, was mich an dem ersten Entwurf so gestört hat: Der untere Teil der Bluse sah irgendwie angepappt aus, oder umgekehrt. Jedenfalls hatten die Wiener Nähte (sorry, oben habe ich noch von Prinzessnähten gesprochen, sind aber Wiener N.) so gar nichts mit der Verzierung im Oberteil gemein.


    Somit bietet sich die Gelegenheit mal einen anderen Ansatz zu versuchen, und zwar die Linienführung mit Textilklebeband vorzugeben.


    Eine Variante für vorne:


    fg_bluse12.jpg


    Und eine für hinten:


    fg_bluse13.jpg


    Hhmm, sieht noch ein wenig halbherzig aus. :denker: Was ich in jedem Fall möchte, dass die Trennungsnähte annähernd über den viertel Taillenbereich, bzw. vorne auch über die Brust gehen – so kann ich die Abnäher lässig in die Trennungsnaht verlegen. So die theoretische Überlegung.


    Auf einen Neues. Vorne:


    fg_bluse14.jpg


    Hinten:


    fg_bluse15.jpg


    Und damit ein „Rundum-Kunstwerk“ entsteht, treffen sich die Trennungsnähte (fast) in der Seite:


    fg_bluse16.jpg


    Dann bastle ich mal wieder einen Schnitt und versuche die Abnäher in den Linien verschwinden zu lassen.

    Vielleicht mausert sich ja mal eines meiner Kinder entsprechend und ich krieg in 10 oder 15 Jahren eine It'sMe.


    Mädchen oder Jungs? Bei Jungs würde ich die Hoffnung sofort aufgeben. Meiner hatte anfänglich noch bei der "It's me" mitgeholfen, aber je mehr Klebestreifen Richtung Brust gingen, umso unwilliger (und ungenauer) wurde er. Ich habe ihn dann zu seiner Erleichterung von der Klebearbeit entbunden. Deswegen ist der obere Brustkorb auch ein bisschen dellig geworden. :D


    Zum Drapieren könnte ich dieses Buch als Einstieg empfehlen. Das kombiniert Drapieren und Schnitttechnik, die dir ja auch ein wenig mehr liegt.


    Prinzessnähte? Wiener Nähte? Bis jetzt hatte ich mir dazu keine Gedanken gemacht und war eher davon ausgegangen, dass das dieselbe Linienführung ist. Da scheint auch die Literatur ein wenig ungenau zu sein. Gehe ich richtig in der Annahme, dass die Wiener Naht im Armausschnitt endet (ist unstrittig) und die Prinzessnaht oben an der Schulter? Wobei die Prinzessnaht ja dann der klassische Abnäher aus der DOB-Grundkonstruktion ist. Ich wusste gar nicht, das der so ein edlen Namen hat. :)

    Vielleicht sollte ich mal schauen, wie oft man eine Stecknadel in eine Nahtzugabe stecken kann...


    Oft! Der Stoff ist weniger empfindlich. Bei der Puppe bin ich mir nicht so sicher ...


    Achja, nettes Nebenher: auf meiner Schneiderpuppe klebt gerade eine erste Lage Malercrepe... :D Für genau eben einen Drappier-Versuch. Ebenfalls ist eine Princessnaht das Ziel...


    Drapieren ist eine feine Sache, wenn man einige Regeln beachtet. Und klar, es muss geübt werden. Am besten ist es natürlich man hat eine Puppe mit eigenen Maßen (meine ist eine "It's me"), oder man hat die Maße einer Standardpuppe. ;)

    Ich würde dir auch eher Wolle, glatt und ohne Garneffekte, empfehlen, allerdings eher Nadelstärke 3 - 3,5. Wir hatten damals in der Schule mit dieser Stärke angefangen und auch meine Kinder haben bei ihren ersten Versuchen so in dem Bereich gelegen. Der Vorteil ist, dass du recht schnell ein Ergebnis siehst, Muster sehen noch recht gut aus und das Stück ist nicht zu dick. Nadelstärke 2- 2,5 kann da schon frustrierender sein.

    Für den Papierschnitt habe ich meinen bewährten Grundschnitt genommen, kopiert und die Abnäher zu Prinzessnähten verlegt.


    fg_bluse07.jpg


    Spaßeshalber habe ich den Papierschnitt mal auf den punktierten Nessel gelegt und verglichen – die Abweichungen sind minimal. :)


    fg_bluse08.jpg


    Also kann ich davon ausgehen, dass ich im Prinzip komplett an der Puppe drapieren könnte. Aber komplett aufs Drapieren umzusteigen, traue ich mich im Moment noch nicht so ganz, obwohl die Vorteile nicht von der Hand zu weisen sind.


    Da mache ich erstmal in den gewohnten Bahnen weiter und stecke nach dem Papierschnitt noch ein Nesselteil zusammen. Einmal von vorne:


    fg_bluse09.jpg


    … und einmal von der Seite:


    fg_bluse10.jpg


    Bei dem ersten Teil, ganz am Anfang, fehlte mir ja ein Rest für den linken Träger. Bei dem kompletten Vorderteil kann ich nun über die vordere Mitte die linke auf die rechte Hälfte klappen und den Ausschnitt bis zur Schulter nachzeichnen. Außerdem muss ja auch der Armausschnitt auf beiden Seiten gleich sein.


    Da ich auf dem Schnitt und dem Nessel die Hauptlinien eingezeichnet habe, kann ich diese an der Puppe vergleichen. Ich setze auf der Brustlinie an und wenn man an der Seite den Stoff glatt streicht, so stellt sich heraus, dass die Taillenlinie aus dem (Papier-) Grundschnitt ungefähr 2 cm tiefer liegt, als bei der Puppe. Das ist an sich nicht tragisch, ich muss es nur berücksichtigen (hhmmm, vielleicht doch nicht richtig gemessen für den Grundschnitt? :denker: )
    Die Seitenkante hatte ich erstmal gerade gelassen und kann jetzt an der Puppe die korrekte Seitenlinie einzeichnen.


    Jetzt kommt noch das Rückenteil:


    fg_bluse11.jpg


    Und da fange ich gerade mal an zu verzweifeln. Das ist das Kreuz mit meinem Kreuz: nämlich dem Hohlkreuz. An sich kann man das Hohlkreuz mit einer Mittelnaht ganz gut in Griff kriegen, aber in diesem Fall will ich keine Mittelnaht.


    Und überhaupt, das sieht aber so was von doof aus! :skeptisch: Ich glaube, ich muss mal wieder die Puppe anstarren.


    Und auf eine Eingebung warten.

    Das hätte ich jetzt so am Anfang gar nicht erwartet...


    Erinnert mich jetzt gerade an die Anfangszeiten unser aller Kanzlerin, wo dann häufig das Statement kam: "Macht sie doch besser als erwartet". :p


    Och...das sieht ja doch richtig nett aus.


    Ist das die bayrische Variante von "Interessant"? (Wobei "interessant" bei mir das Wort ist, mit dem ich freundlich sagen möchte: "Öhm .... Ist nicht so mein Ding.")


    Ich geh' auch nicht in die Ecke und weine. Versprochen. :)

    Ich hätt’ da ja noch einen mit zweierlei Leinen, wenn ihr Lust habt.


    Im letzten WIP hatte ich ja anfänglich bemerkt, dass ich noch ein Kleid in Arbeit hatte, für das das dünne Leinen nicht ausgereicht hätte. Da hatte ich aber schon etwas angefangen. Wie ihr seht, kam die Idee mit den Biesen daher:


    fg_bluse01.jpg


    Ich fände es zu schade, dieses Stück wegzuschmeißen und hätte dazu noch ein Rest festeres Leinen von dem Kleid übrig. Das sollte nach meiner Schätzung reichen, um noch eine Bluse zu machen.


    Diesmal versuche ich die Bluse an der Puppe zu drapieren.
    Erstmal lege ich ein Stück Nessel im Fadenlauf auf die vordere Mitte und stecke es dort fest. Dann streiche ich den Stoff über die Brustlinie und forme die Abnäher heraus. Die werden auch gesteckt.


    fg_bluse02.jpg


    Hier lege ich die Abnäher als Prinzessnähte fest. Durch die Hauptlinien kann ich die Seitennaht markieren und mit Nahtzugabe abschneiden. Danach folge ich dem aufgestecken Teilausschnitt, schneide ihn weg und vervollständige die Ausschnittkante nach links. Der Blick von der Seite:


    fg_bluse03.jpg


    … und von vorne:


    fg_bluse04.jpg


    Jetzt das ganze noch mit dem hinteren Teil:


    fg_bluse05.jpg


    Da habe ich die Schritte schon mal vollzogen und nur einfache Abnäher gemacht.


    An der Seite treffen die Kanten mit Nahtzugabe aufeinander.


    fg_bluse06.jpg


    So, nun muss ich die Abnäher noch punktieren, also mit einem Stift dicke Punkte so auf die Abnäher setzten, dass sie auf beiden Seiten markiert sind. Dann könnte ich mich daran begeben, einen Papierschnitt zu erstellen.

    Claudia, dann hätte ich unter Umständen ungleiche Seitennähte.


    Wenn die Kniehöhe im Vorder- und Hinterteil gleich hoch ist, sollte das nicht der Fall sein. Beim Zusammenschieben der hälftigen Beine kann es dir aber passieren, dass du dir eventuell in der Gesamtweite zuviel rausholst. Wenn du diesen Weg wählst, solltest du unbedingt Oberschenkel- , Knie- und Wadenweite nachmessen und überprüfen bevor die Schere an den Stoff kommt.


    Sorry mit dem Link, ich hatte nicht berücksichtigt, dass die Seite in Englisch ist - ich fand die Bilder für's Schmalermachen (unter: Adjusting for thin legs) irgendwie selbsterklärend.

    Hallo Zamba,


    was den Schlag angeht, so brauchst du nur deine Fußweite messen und die hälftig auf den Hosensaum zu übertragen. Die Fußweite wird bei gestrecktem Fuß von der hinteren Kante der Ferse über den Rist wieder bis zur Ferse gemessen. Den Betrag teilst du durch 4. Für den vorderen Saum nimmst du 0,5 cm weniger als die viertel Fußweite, für den hinteren Saum plus 1 cm der viertel Fußweite.


    Also angenommen, du hättest eine Fußweite von 36 cm, teilst du diese durch 4, das sind 9 cm. Du markierst die Mitte des vorderen Saumes und trägst von der Mittellinie zur Außenkante 8,5 cm nach beiden Seiten ab. Dann markierst du die Mittellinie hinten und trägst von der Linie jeweils 10 cm nach beiden Seiten ab. Von der Kniehöhe ziehst du eine Linie zu den markierten Punkten. Das wäre jetzt eine sehr schmale Saumweite. Wenn du es etwas weiter haben möchtest, kannst du entsprechend viel hinzufügen - in der Regel ist aber das hintere Hosenbein weiter als das vordere.


    Was das generelle Schmalermachen von Hosen angeht, so hatte ich letztens hier ein Link gepostet (ganz unten im Beitrag), wo das prima beschrieben wird.

    Ich würde auch tippen, dass an dieser Stelle eine zu hohe Belastung auf der Naht liegt. Es kann natürlich auch sein, dass die Jerseynadel durch die rundere Spitze den Stoff beschädigt hat (obwohl keine Zugfäden zu sehen sind). Man könnte ein Band drunter bügeln, so wie Anne vorgeschlagen hat. Wenn aber an dieser Stelle keine ausreichende Weite vorhanden ist, hast du die gedehnte Naht nur weiter zur Seite verlegt. An welcher Stelle des Kleides ist das denn? Könntest du mal ein Bild von dem Kleid einstellen, wo die Stelle markiert ist (mit Pfeil o.ä.), so dass man schauen kann, ob es noch andere Möglichkeiten der "Rettung" gibt.

    Das war bestimmt eine sehr meditative Arbeit. ;) Und was das Gewicht angeht: Über einer Krinoline relativiert sich das Gewicht wieder, da passt sicher noch ein Unterrock drunter. *duckundweg*

    Ich würde ihn für alle Stoffarten nehmen. Bei dem elastischen Stoff vielleicht etwas feiner genäht, das ist allerdings eine Frage der Übung. Bei einem Handschuh sehe ich keine außerordentlichen Belastungen im Bereich der Nähte. Mir fällt auch ehrlich gesagt kein "Elastikstich" für's Handnähen ein. :confused:

    Wenn dir die Badetasche mit dem "neuen" Oberstoff gefällt, dann ist doch alles im Lot. :)8


    Vielleicht gibst du der RSART (Ringschlüsselaufbewahrungsrolltasche) die Möglichkeit noch ein wenig zu reifen. Manches will sich einfach nicht über's Knie brechen lassen, und da ist es besser, tief Luft zu holen und die Sache an die Seite zu legen *. Schon allein wegen des Nervenkostüms. ;) Außerdem hast du jetzt schon so lange ohne RSART gelebt, da machen ein paar Monate mehr oder weniger auch nichts mehr aus. *(Dies ist ein heißer Tipp von einem Vulgärbuddhisten)

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