Bündchen versäubern ist nicht nötig, weil: franst nicht.
Lieber geradeaus nähen und notfalls am Ende alles zusammen versäubern, MIT dem Hosenstoff.
In den Bündchen ist oft eine Menge Elasthan drin und das kann für die Nadel ein bisschen tricky werden, wenns nicht die richtige ist. Und das ist sie vermutlich nicht, es wird eine Universalnadel drin sein.
Was Du jetzt brauchst, ist eine Jersey- oder Strechnadel (mit Stärke 80 liegt man fast immer richtig, bei feinerem Jersey braucht man mal eine 70er) mit einer sogenannten Ballpoint-Spitze, einer runden Spitze, die das Gewebe wegschiebt, aber nicht reinpiekst. Das ist bei den meisten Maschinen die richtige Wahl. Wobei man da auch mal verschiedene Hersteller testen darf (z.B. Schmetz oder Organ), die funktionieren gerade bei zickigeren Günstig-Maschinen unterschiedlich gut.
Meine (bei Anschaffung nicht ganz billige) Brother liebt allerdings am meisten die eher teuren Microtex-Nadeln, die gerade eine scharfe Spitze haben, und so manchmal weniger am Stoff hängen bleiben. Das wird wegen Laufmaschenbildung meist nicht empfohlen, aber ich näh nun schon eher lange und hatte nur einmal Laufmaschen-Probleme mit reinem Baumwolljersey. Das kann also bei schwacher Durchstichkraft (Du sagst, die MAschine "schlägt") auch helfen.
Was ich nun erstmal täte: andere Nadeln bestellen (JEPP! Spart Zeit und soooo teuer ist das Porto nicht. Du musst nur gucken, dass die Nadeln den passenden Kolben haben: flach muss er sein. Spann mal Deine Nadel aus und guck sie Dir an, dann weißt Du, was ich meine).
Und während Du auf die Lieferung wartest: mit der Fadenspannung spielen (die muss bei sowas fast immer ein bisschen lockerer), den Fleece nach UNTEN auf den Transporteur legen, damit der das Bündchen nicht verschieben kann, vor Nähbeginn einmal vorsichtig die Nadel versenken und wieder hochziehen, dabei den Oberfaden festhalten und den Unterfaden nach oben holen, so dass Du ihn kontrolliert festhalten kannst und dann vorsichtig die ersten Stiche per Handrad nähen. Einstellen solltest Du einen ganz schmalen (0,5) aber eher langen (3,5-4) Zickzackstich. Das Zickzack sieht man nachher überhaupt nicht mehr. Durch die Länge des Stichs bleibt es dehnbar.
Jetzt nähst Du einmal rundherum und dehnst dabei das Bündchen. Wenn es dran ist, kannst Du vorsichtig versuchen, ob Du nun versäubern kannst. Immernoch mit dem Fleece auf dem Transporteur und einem möglichst breiten Zickzack, damit der linke Stich sich nicht mit dem rechten verheddern kann.
Wenn die neue Nadel da ist: freuen, einsetzen, an Resten probieren, obs mit der neuen Nadel besser geht, nächstes Projekt mit der passenden Nadel nähen.
Liebe Grüße,
Juliane