Beiträge von mama.nadelt

    Ich kann gar nicht so recht Kleidung wegwerfen: Was noch gut ist, bleibt oder geht zu jenen, die damit mehr anfangen können. Was ich selber nähe wird geliebt und bis zum Auseinanderfallen getragen (Ich habe heute drei selbstgefertigte Kleidungsstücke an, Sohni auch. Uns gefällt es.) Was nicht mehr tragbar ist, wird zu Putzlappen verarbeitet oder kommt zum Wertstoff. Für letzteres muß es aber wirklich total untragbar geworden sein.


    Ich staune immer über die Mengen, die so weggeworfen werden. Auch und gerade beim Essen. Ich kaufe strikt (naja, meistens) nach Liste ein und wenn ich etwas wegwerfe, dann nur, weil am Ende verdorben ist. Ich schätze, daß wir zu gut 99% alle Nahrungsmittel, die wir zukaufen, auch aufessen. Was ich irgendwie nicht nachvollziehen kann ist, daß andere das nicht auf die Kette bekommen. Ich bin in diesem "Brot für die Welt"-Spirit erzogen, der mich dankbar sein läßt, daß ich genug zu Essen habe, daß ich satt werde und nicht mit Angst und Bauchweh schlafengehen muß. Es gibt viele, die das nicht haben. Und aus Respekt ihnen gegenüber kann und will ich nicht unnötig Müll produzieren. Schon gar keinen, der im Prinzip, wenn man ein bißchen Welkes abschneidet, noch gut für eine nahrhafte Suppe reichen würde.

    Im Buchhandel kenne ich das noch gut: Bestellen im Hochsommer, wenn Du kurz vorm Hitzekollaps stehst. Weihnachtsbasteln ab Oktober dekorieren, weil übereifrige Bastelmamas dann schon nach den Büchern fragen und sehr pikiert sind, wenn man ihnen mitteilt, daß wir erst in der Herbstbastelzeit sind.


    Heiligabend noch fix die Weihnachtsabteilung abbauen, um für Silvester umzudekorieren. Spätestens ab Februar müssen nämlich die Diätbücher bereitstehen, weil sich das Volk über die Feiertage so vollgefressen hat, daß es jetzt dringend Masse abbauen muß.


    Ab September gehören Dominosteine, Lebkuchen und Spekulatius zu den festen Warenbestandteilen im Einzelhandel. Und solange es immer wieder Leute gibt, die immer früher danach fragen, wird es sich auch nicht ändern, fürchte ich.

    Das Wegsehen beim Mobbing (damals ging es NICHT um Mode) war an unserer Schule offenbar Programm. Das Kind, das alle anderen aufgewiegelt hat und sich immer an meiner Tochter ausgetobt hat, hatte wenig zu befürchten, denn die Mutter war Lehrerin an einer anderen Schule. Es war tatsächlich sehr offensichtlich das Prinzip, das eine Krähe der anderen kein Auge aushackt.


    So gesehen ist es gut, daß Frankreich so hierarchisch organisiert ist, ich habe schlußendlich damit gedroht bei einer Regierungsstelle gegen Mobbing Beschwerde einzureichen, wenn nicht bis ... das Thema erledigt ist. Und siehe da, auf einmal kam Bewegung in die Sache. Ich hatte aber auch bereits neun Monate gekämpft. Und Hilfe? Gab es nicht. Nirgends. Die Eltern, die es hinterher mitbekommen haben, daß es da ein Problem gegeben hat, waren schockiert. Die Meldung ist nämlich nie offen nach außen kommuniziert worden. Nicht mal die Eltern der Kinder, die sich an der Aktion beteiligt hatten, wußten von den Verfehlungen ihrer Kinder.


    In den nachfolgenden Sommerferien haben wir uns mit meiner Freundin aus Kindertagen und ihrem Nachwuchs getroffen. Die Kinder haben wunderbar miteinander gespielt, es wurde nicht gehänselt, gestichelt oder doof reagiert und abends beim Gutenachtsagen sagt meine Tochter zu mir: "Mama, das liegt ja gar nicht an mir. Ich bin ja ganz normal!" - Sie war fest davon ausgegangen, daß etwas mit ihr nicht stimmt, wenn sie so eine Behandlung bekommt. Das hinterläßt Spuren, unsichtbare Narben und manchmal sehr sichtbare Folgen, die sich im Auftreten so eines Kindes zeigen. Ich bin nur froh, daß sie jetzt auf der weiterführenden Schule ist. Die hat eine "No-Bullshit-Policy" und wer mobbt, der fliegt. Keine langen Diskussionen, sondern sofortige Maßnahmen. Finde ich gut.


    Was die Mode angeht: Wir konnten nicht. Meine Mutter war geschieden (in den 80ern noch ein böser Makel!), sie konnte mit vier (relativ jungen) Kindern nicht arbeiten gehen und der Unterhalt floß auch nicht eben reichlich. Wir sind nicht verhungert, waren gewaschen und hatten immer saubere und gepflegte Kleidung. Nur Modeallüren konnten wir uns eben nicht leisten. Drei Viertel haben es verstanden, einer meiner Brüder tönt, auch im Beisein unserer Mutter, lauthals, daß er aus asozialen Verhältnissen stammt. Klar, wenn ich mich an der Lokalprominenz und deren Lebensstil orientiere, dann mag es ihm so erscheinen, aber das Kind, das alles hat, weil die Eltern Tag und Nacht im eigenen Geschäft schuften, damit der Schein gewahrt bleibt, sind wohl kaum als "Otto-Normal-Bürger" und Vergleichsgegenstand zu werten. Die haben ihren monetären Reichtum hart erarbeitet und hatten keine Zeit für ihr Kind. Das hing dann bei uns rum, weil bei uns immer soviel los war. Und vor allem mittags war der Junge gerne bei uns, weil meine Mutter da war und warmes Essen für alle hatte. Aber gut, dann bin ich wohl auch asozial. (Was mein Bruder mir indirekt auch so mitgeteilt hat.)

    Bei Teenies und Mode kann ich das ein oder andere noch nachvollziehen, aber wenn ich die Reportagen im frz. Fernsehen sehe, wo die Mutter auf ein warmes Mittagessen verzichtet, weil sie ja nichts hätte, aber die Brut Reitunterricht und Markenklamotten bekommt, fehlt mir echt jegliches Verständnis. Und warum, bitte, braucht jemand ein Händie der modernsten Generation, wenn es dafür nicht mal für Heizung, Essen und Kleidung reicht?

    Okay, okay, da setzt jeder seine Prioriäten anders, aber für sowas fehlt mir einfach die Antenne. Wir hatten nicht fünf Paar Schuhe pro Kind, aber dafür ein sehr solides. Wir haben noch Sommer- und Winterschultzverkauf abgeklappert und es gab Erbkleider aus der Familie. Ich hatte ein einziges Mal im Leben einen Benettonpullover und das war ein Geschenk einer lieben Freundin der Familie. Ich habe das Teil in Ehren gehalten, war aber weder auf Krokodile, noch Kringel oder Markennamen angewiesen. Ich habe tatsächlich dem Modediktat in der Schule die Stirn geboten. Blieb mir auch kaum was anderes übrig, besaß ich doch maximal zwei Hosen und ansonsten irgendwelche unsäglichen Röcke, die mir die Lust am Tragen solcher auf Lebenszeit versaut hat.

    Meine Kinder tragen auch keine großen Marken, es sei denn, die Paten haben dort etwas gekauft. Die Kinder überleben das. Und sie kommen gut damit klar. Wenn Mode zum einzigen Lebensinhalt verkommt, dann läuft irgendwas massiv schief, denke ich...

    Das stimmt schon. Ich habe das beim Emmaüs auch schon erlebt, allerdings mit diesen extrem massigen Schrankwänden aus den 50er Jahren: Dunkel, klobig, aber mit viel Platz innendrin.


    Da stirbt jetzt eine ganze Generation so langsam weg, die diese Möbel mit Stolz und Bedacht gewählt hat, aber das Zeug ist so weit von unserer derzeitigen Einrichtungsmode entfernt, daß es einfach keine Abnehmer findet. Bei vielen Gleichaltrigen finde ich solche Erbmasse im Keller als Lagerplatz, aber in Wohnzimmern sind sie nur noch bei "den Alten" anzutreffen.


    Das ist einerseits sehr schade, andererseits sehr verständlich. Als ich Ende der Neunziger nach Weimar zog und in einer Studenten-WG lebte, haben wir immer wieder den Sperrmüll nach brauchbaren Schränken für unsere Küche durchsucht. Wir wurden immer fündig, auf der Rückseite klebte stets noch ein Etikett eines VEBs. Das wollte (verständlicherweise?) niemand mehr um sich haben. Uns hat es froh gemacht. Solide Schränke sind normalerweise SEHR teuer. Wir haben sie geputzt, aufgehübscht und unser Geschirr darin verstaut.


    Diejenigen, die es weggeworfen hatten, hatten sich derweil über diverse Möbeldiscounter eine neue Küche beschafft, die mit dem Mief der DDR-Vergangenheit, den sie abstreifen wollten, so gar nichts zu tun hatte. Diese Möbel waren allerdings auch nicht viel wert und waren bereits zwei Jahre später am Straßenrand wiederzufinden...


    Wenn es um Kleidung geht, kann ich das zumindest teilweise nachvollziehen: Als Kind/Jugendlicher will man cool sein, dazugehören und nicht gehänselt werden. Wenn die Sachen auch noch so solide, heil und gepflegt sind, man fällt auf, wenn sie nicht der Mode entsprechen. Und das ist etwas, was unter Schülern SEHR gepflegt wird. Meine Tochter verweigert bequemere, weil weitere Jeans, weil sie sonst "komisch angeguckt" wird. Ich kann schlecht einschätzen, ob das wirklich so ist, aber ich erinnere mich, daß wir früher auch auf den ersten Blick sehen konnten, wer Cousinen oder Geschwister beerbte. Die ernteten dann auch schon mal Spott und Häme. (Weiß ich, weil ich selbst ab und zu Opfer dieser Geschichten wurde.) Unschön, aber so ist es in der Welt. Ich verstehe also durchaus, warum manche Leute dann eben nicht in den Solidaritätsladen gehen, sondern lieber Billigware aus Bangladesh kaufen, die dem aktuellen Modediktat folgt. (Was da noch alles hinten dranhängt, ist nochmal ein ganz anderes Thema, aber das würde jetzt ausufern...)

    Ich bin nicht nur Jägerin und Horterin, ich bin ganz klar auch Sammlerin: RVs, Knöpfe, Schleifchen, Klimperkram und ähnliches gehen nicht einfach über die Wupper. Aus alten Hemden wird da schon mal schön gemustertes Schrägband, aus alten Handtüchern Pfannenschoner oder auch mal Waschhandschuhe. Aus alten Mama-Socken werden Bärs neue Schuhe gefertigt oder aus alten Wickelunterlagenbezügen neue Unterbuxen. Warum auch nicht?


    Kleider secondhand trage ich eher, wenn mir die Verwandtschaft etwas vererbt und bei Schuhen sehe ich das so wie Nina0310. Wobei ich gut erhaltenes, weil nur kurz getragenes auch paarweise weitergebe. Es gibt ja doch immer wieder Leute, die so knapp sind, daß sie sich darüber freuen. Wobei ich von den Kleidersammelautomaten abgekommen bin. Ich gebe frischgewaschene und vollständig erhaltene Ware beim Emmaüs ab. Da hilft es nicht nur Leuten mit engem Portemonnaie, sondern überdies noch Menschen, die auf diese Weise nicht obdachlos und arbeitslos sind. Damit unterstütze ich gleich zwei Dinge, die es wert sind. Finde ich.

    Genau sowas meinte ich. Ich hatte so eine Tasche, bei der sich der Gurt mit Scratch in zwei teilen ließ. Sehr praktisch, wenn man es an verschieden große Personen anpassen muß. Außerdem mochte ich immer sehr gerne, daß man das Teil wie einen Känguruhbeutel vor dem Bauch tragen kann. So kommt man immer gut an alles heran. Und die Hände bleiben frei. Entweder für Gehhilfen oder eben auch für Kinder/Haustiere/sonstiges.

    Die DC 230 von Janome liegt in diesem Segment, ich bin zufrieden. Sie tut, was ich erwarte. Brav. Bei Onlinekauf bin ich persönlich SEHR skeptisch. Besser ist es, eine kleine Reise anzutreten, sich Zeit zu nehmen und die Maschine bei einem Händler, der Dir auch kleine Tricks und Schweinereien verraten kann, probezunähen. Wenn Du dann immer noch lieber online bestellst, ist das für den Händler schade, aber zumindest weißt Du, was Du Dir an Land ziehst.

    Technik ist eben manchmal einfach Fluch und Segen zugleich. Es sorgt zumindest immer mal wieder für Lacher und die sind gut für die Psychohygiene. Wir lachen immerhin nicht ÜBER Dich, sondern MIT Dir. Das reißt alles raus. :knuddel:

    Bumpfhosen sind super! Die habe ich seinerzeit verschrieben bekommen, weil meine Anatomie nicht strumpfkompatibel ist. Die hat sogar noch angenehmen Nebeneffekt, daß sie als Speckklemme fungiert, also den Bauch flacher aussehen läßt und auch die Hinterbacken in Schach hält. :rofl:

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]