Und dann kannst Du Dich umso mehr freuen, wenn sie gesund und munter so wie einsatzbereit nach Hause zurückkehrt.
Bei mir/uns kehrt der Alltag wieder ein: Die Kindelein unterstehen ab heute wieder dem Bildungsministerium, mein Mann arbeitet heute schon wieder den dritten Tag, allerdings dieses Mal nicht von zuhause aus. Ich werde gleich mal den Oh-Tannebaum raussingen (abschmücken, singen, Baum rauswerfen) und die "Leuchtreklame" vom Haus entfernen. Damit kann der Salon endlich wieder begehbar gemacht werden. Es ist jedes Jahr wieder schön, wenn der Baum einzieht, aber dann ist auch wieder gut.
Wir hatten vor Weihnachten "Gesprengte Ketten" mit Steve McQueen geschaut und haben dann unseren Ohrwurm gepflegt. Heute also der letzte Tag:
On the twelfth day of Christmas
my true love gave to me
12 drummers drummin´
11 pipers pipin´
10 lords a-leapin´
9 ladies dancin´
8 maids a-milkin´
7 swans a-swimmin´
6 geese a-layin´
5 golden rings
4 calling birds
3 french hens
2 turtle doves
and a partrigde in a pear tree
Alles fehlerfrei und in sagenhaftem Tempo. Ab sofort übe ich dann die Choräle aus der Johannispassion, damit ich für die chorale éphémère vorbereitet bin. Ich freue mich schon wie Bolle, denn das letzte Mal habe ich sie (die Passion) 1987 ernsthaft mitgesungen.
Und sonst? Ich bin etwas angekratzt von den vergangenen zwei Wochen. Ich liebe meine Familie von Herzen, aber non-stop Mamabeschallung und wenig Rückzugsmöglichkeit setzen mir dann doch etwas zu. Schön war es trotzdem: Die Kindelein haben allerliebst miteinander (und Playmo und Hot Wheels) gespielt, gemeinsam musiziert und mit mir gekocht. Mein Mann hat sich mal ein bißchen ausruhen können und ich habe tageweise sogar ein bißchen von Hand genäht.
Langsam komme ich also im neuen Jahr an und habe schon erste Herausforderungen zu meistern: Die Klasse meines Sohnes soll einen Ausflug zum Député in der Assemblée nationale nach Paris machen. Mein Sohn hat keine Lust, mein Mann findet es auch nicht grundschülergerecht und nun wird er wohl nicht mitfahren. Ich bin gespannt wie lange es dauert, bis ich dafür verhaftet und befragt werde. Außerdem muß die Klassenfahrt im Juni vorbereitet werden. Beim Elternabend wurde entschieden, daß die Kinder (alle mal lachen!) Käse und Südfrüchte (Orangen, Mandarinen, Grapefruit) verkaufen sollen, um einen Teil der Reise zu finanzieren. Ein jeder kämpfe seine Schlacht für sich allein. Meine Familie ist so grob 400 km von uns entfernt. Die Familie meines Mannes rund 200 km. Ich wüßte nicht, wem ich das Zeug andrehen sollte und Klinkenputzen ist nicht Stil des Hauses. Ich weigere mich also schlicht und ergreifend diese Form von Unfug mitzumachen. Damit stehe ich aber schulweit alleine da. Auch nichts neues mehr. Die anderen haben ja gut reden, die haben die gesamte bucklige Verwandtschaft im gleichen Dorf hocken und erreichen mit drei Anrufen einen Erlös von rund 300 Euro. Und damit müßte ich meine gesamte Freizeit, die eh schon knapp bemessen ist, darauf verwenden, daß ich das gesamte Dorf abklappere, damit mir (hoffentlich) jemand etwas abnimmt. Kommt nicht in Frage. Und das Kind alleine losschicken? Hors de question...
Mein Mann grinst dann schon und fragt "Are you of German origins?" Aber der hat gut grinsen, er muß sich die Idiotendiskussionen an der Schule ja nicht reintun.
Aber sonst bin ich ausgeglichen und zufrieden. Was treibt Ihr so?