Meine Nähmaschine soll einfach da sein. Was sie alles kann, habe ich noch gar nicht alles entdecken können.
Alles, was ich bisher verarbeiten wollte, hat meine (etwas ältere) Nähmaschine anstandslos und zu meiner Zufriedenheit gemacht. Sie näht dünne Stoffe genauso exakt wie dicke Stoffe. Sie verfügt über ausreichend Einstellmöglichkeiten für Seide, Baumwolle, Leinen, Wolle, Jersey und Walk. Sie bietet verschiedene Stichlängen und Nutzstiche (geradeaus, Zick-zack) an, die sehr gut auf die gewünschte Länge und genutzte Fadenstärke eingestellt werden können. Schließlich liegt es an mir ihr zu sagen, was sie wie machen soll.
Oder bin ich noch nicht anspruchsvoll genug? Noch nie ausprobiert habe ich ihre Knopfloch-Mechanik und die diversen Zierbögen, die sie anbietet. Deswegen empfinde ich mich weder als unkreativ noch als sonderlich kreativ.
Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit dem alten Stück, da sie robust und einfach zu bedienen ist. Ich will einfach eine Nähmaschine haben, die mir Freude bringt und mit der ich umsetzen kann, was ich möchte. Mit der ich, für mich, neue Dinge ausprobieren kann und die mir ihre Dienste gutmütig zur Verfügung stellt. Und das tut sie - sie muckt nur, wenn ich etwas falsch gemacht habe.
Meine Meinung ist, wer Rad fahren kann, kann dies auf einem alten und auf neuem Fahrrad gleich gut. Es ist einfach eine Frage, wo's mehr Spaß macht.
Und genauso sehe ich das bei der Nutzung einer Nämaschine auch. Mit einer qualitativ mittel- bis hochwertigen Maschine wird jeder, der etwas nähen kann, das Ergebnis erzielen, das seinem Kenntnisstand und Fähigkeiten entspricht. Wer super nähen kann, schon lange näht und entsprechend Erfahrung hat, wird auch auf noch so einer einfachen Maschine ein besseres Ergebnis erzielen als ein Nähanfänger. Nähen besteht zu einem Großteil auch aus der Vorarbeit, die Wissen und Erfahrung, sowie handwerkliches Geschick voraussetzt.