Dieser ganze Tread weckt eine Menge Erinnerungen in mir....
Ich kenne auch die Stickkarten, das Stricklieschen und die Holzspulen aus denen mein Vater mir einen Kreisel gebastelt hat.
Meine Mutter und meine Tante konnten gut nähen, stricken und sticken, und meine Mutter hat viele meiner Kleider selbst geschneidert, bis hin zu meinem Tanzkleid zum Abschlussball der Tanzschule....ich habe von ihr stricken, häkeln und sticken gelernt.
Meine Tante, und später meine Mutter auch, stickten diese Bilder (Maria auf dem Stuhl, Knabe mit Hund..)auf den Straminstoff (?)..und sie haben auch ganze Tischdecken auf Leinentuch gestickt...davon habe ich noch die eine und andere. Ich errinnere mich daß lange daran gearbeitet wurde.
Das Nähen wurde mir von den Nonnen des Altersheims beigebracht. Nun ja, wir hatten keinen Handarbeitsunterricht in der Schule und so haben sich einige Mütter geeinigt und einen Handarbeitskurs bei den Nonnen organisiert. Dort haben wir zuerst mit der Hand nähen gelernt, und da es nicht sehr schnell ging, haben wir dann auf den Tretmaschinen genäht.
Da meine Mutter eine elektrische Maschine hatte, was damals in den 50ger Jahren noch nicht sooo verbreitet war, konnte ich auch der elektrischen Nähma.lernen....war ich vieleicht stolz !
Wir haben eine Schürze genäht, die habe ich heute noch....ich trage wenig Schürzen:) und Röcke in Vichymuster...
Später haben wir dort nur gebastelt, Makrame gemacht und Drahtfische....dann habe ich aufgehört dorthin zu gehen.
Das stricken habe ich später während meines Studiums wieder angefangen weil eine Nachbarin strickte...also war es doch gar nicht so öd und altmodich wie ich es dachte ! Seitdem stricke ich verschidenes : Pullover (obwohl es hier dafür viel zu warm ist), Socken, die sehr beliebt sind da die Füsse immer warm und trocken bleiben, Spitzentücher...
Als ich Kinder bekommen habe, habe ich mich an das nähen gemacht und meine Mutter hat mir da richtig gefehlt, denn sie hätte mir einiges beibringen können, war sie doch auch Tochter und Schwester eines Scheidermeisters gewesen.
Von Ihr habe ich die Begeisterung zum Kostümnähens bekommen. Ich liebte meinen Kindern die Karnavalskostüme zu schneidern.
Jetzt nähe ich meistens Tanzkleider für eine Volkloretanzgruppe hier in Bordeaux...
Als meine Eltern und meine Tante verstorben sind, habe ich viele Teile nach Frankreich mitgenommen, so die Nähmaschinen. Eine antike Tretmaschine von meiner Urtante und die Familiennähmaschine auf der die ganze Familie genäht hat Papa inbegriffen und die mein Vater so liebevoll gewartet hat.
Vor kurzem habe ich sie(die Pfaff 230) vomSpeicher gehohlt und wieder in Betrieb genommen. Dabei habe ich mein Interresse an Nähmaschinentechnik erweckt und nun versuche ich auch andere alte Nähma zum laufen zu bringen.
Mama hat mir auch Seidenmalerei beigebracht und ich errinnere mich daran dass es bei uns mein Vater war, der die Teppische knüpfte. Die habe ich auch noch. Er hatte damals einen Rahmen für Teppiche zu knüpfen gebastelt, der von einer Etage in die andere kam, je nachdem wer einen Teppisch am knüpfen war...
Tja, das sind liebenswerte Erinnerungen.
FG Marie