Gestern erzählte mir ein Freund, der in einer anderen Stadt wohnt und hobbymäßig kleine maßgefertigte Fahrradtaschen näht (die direkt in den Rahmen eingehängt werden) von seinen 2 Industriemaschinen.
Er schwärmte insbesondere von seiner Adler 167 mit Dreifachtransport:
Unten, per Nadel, Oben. Da wurde ich schon neidisch : )
Sie nähe kraftvoll und butterweich. Der Vorbesitzer hatte einen modernen Motor anbauen lassen.
Seine zweite Industriemaschine ist 'ne Texi 7NF.
Aber ich kann leider sowas nicht bei mir stellen, no way.
Eine gewisse Hoffnung hatte ich, dass jemand für eine solche schwere Industriemaschine schonmal praxistauglich einen Unterbau gefertigt hat, damit man so Ding auf den Tisch stellen kann. Aber davon hatte der Freund noch nie gehört.
Ich muss den ganzen Wunsch wohl aufgeben. Dickes Garn und der gute Transport schwerer dicker Materialien geht ausschließlich mit fetten Industriemaschinen.
Auf Youtube wird die Sailrite als mechanisch sehr primitives Gerät beschrieben. Die Vermutung: die Firma setzt Teile mit geringeren Toleranzen ein als bei den ansonsten baugleichen Chinamaschinen, die für 60$ zu haben sind. Dadurch läuft sie erheblich besser als die nicht gesondert behandelten Chinamaschinen.
Aber sie sei mechanisch nicht entfernt mit Industriemaschinen zu vergleichen.
Preis der Sailrite ohne Koffer in den USA ca. 870$.
Aber man hat in Europa eh keinerlei Chance eine Sailrite gebraucht zu erwerben.
Je länger ich nachdenke, desto mehr fokussiere ich mich doch auf eine Freiarmmaschine.
Objekte mit kleinem Umfang aus festem Material sind sonst extrem schwer zu nähen - das meinte auch der Freund. Dünne, weiche Stoffe kann man ja zur Seite falten, dickere, härtere Stoffe nicht.
Daher nochmal zur Pfaff 360/362:
mit was für einem Preis muss man denn bitte ungefähr rechnen für einen bürstenlosen Gleichstrommotor? Hat jemand Tipps für eine Bezugsquelle?
Gibt es Mechanikerhandbücher zu den Pfaff-Maschinen, so dass ich mich für die Wartung und Justierung gut einlesen kann?
Kommen noch andere Freiarammaschinen die regelmäßig auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen als Alternative in Frage?
Bernina 1020 wurde hier im Forum mal genannt.
Aber ist die in Bezug auf die in #29 genannten Merkmale wirklich eine Alternative?
Beiträge von Andreas Borutta
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Hi Detlef.
Danke erstmal für Deine Hinweise : )
Klar, von der Existenz der Sailrite weiß ich natürlich, aber die ist preislich eine ganze Liga über meinen Möglichkeiten.
Verstehe ich Dich richtig, dass die von Dir genannte Anker RZ und Pfaff 130 die Anforderungen aus #29 am besten erfüllen? Oder gibt es noch andere "Eisenschweine", die mehr von den Anforderungen erfüllen.
Wie findest Du z.B. die Pfaff 360?
Falls es Bausätze mit (bürstenlosen) Gleichstrommotoren zum Nachrüsten gibt und man nichts Kompliziertes an elektronischen Bauteilen machen muss: Einen Lötkolben kann ich bedienen. -
kledet
Grundsätzlich bin ich offen für Bastellösungen.
Einen Fuß aus Holz für eine Maschine wie die Pfaff 130 zu bauen, damit man sie wie eine Koffermaschine auf den Tisch stellen kann, traue ich mir zu.
Zum Anbauen eines Gleichstrommotors fehlen mir die Fähigkeiten.
Kann man sowas bei einem Nähmaschinenmechaniker anfragen? Falls ja: mit was für einem Preis wäre grob zu rechnen?
Hat denn eine Pfaff 130 die in #29 genannten Eigenschaften?
Wenn man den Aufwand eines solchen Umbaus treibt:
Wäre dann nicht gleich eine Zickzack-Segelmachermaschine mit Obertransport eine Idee?
Ich habe bisher keine Vorstellung, was solche spezialisierten Industriemaschinen gebraucht kosten. -
Hat denn so eine alte Maschine mit Gleichstrommotor überhaupt Vorteile gegenüber einer modernen mit Gleichstrommotor - hinsichtlich der hier besprochenen Merkmale?
- Fuß
Viel Platz unter dem Fuß - Garn
Kann 50er Garn (oder sogar dicker) im Unter- wie im Oberfaden nutzen
(Mein Traum wäre 25er Garn wie z.B. Rasant 25 mit Polyesterkern und Baumwollumspinnung als Quellgarn, welches für Faltboothäute verwendet wird, aber solche Maschinen gibt es wohl nicht als "Koffernähmaschine", vielleicht kann es die Sailrite) - Nadel
Kann Nadeln bis 110 (oder sogar dicker) nutzen - Stichkraft
Hohe Durchstichkraft auch bei niedriger Geschwindigkeit - Transportkraft
Transportiert auch schweres und dickes Zeug - Stichlänge
bis 6mm - Freiarm
Gerne, aber kein Must-Have
- ...
- Fuß
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Vielen Dank für eure Antworten.
Hinfahren kann ich nicht zum Angebot, der Verkäufer wohnt weit weg.
Falls noch jemand was sagen zum "Obertransport" und zur Stichkraft bei langsamer Geschwindigkeit: das wäre toll.
Steffi
Ich möchte vor allem Dinge wie Reisetaschen und Rucksäcke reparieren und nähen.
Aber als Amateur, nicht beruflich.
Mit Tischmaschine meine ich eine, die man auf einen Tisch stellen kann. Für eine Maschine, die in einen Tisch eingebaut ist, habe ich keinen Platz.
Ja, unter dem Fuß muss Platz genug sein und eine 110er Nadel und Kompatibilität zu etwas dickerem Garn wäre wichtig.
Ich bin in keiner Weise festgelegt auf die Prima 960.
Wenn mir jemand ein anderes Modell empfehlen kann, welches zu meinen Wünschen passt: gerne.
Es sollte nur einigermaßen realistisch sein, es gebraucht erwerben zu können.
Grüße, Andreas -
Moin.
Mir wird eine Prisma 960 "in gutem Zustand" angeboten. Wichtig ist mir, dass ich auch mehrlagige dicke Stoffschichten nähen kann.
Ist der Motor, die Mechanik der Maschine dazu geeignet?Liefert der Motor auch bei niedriger Stichgeschwindigkeit genügend Kraft?
Ich habe seit Ewigkeiten gebraucht nach einer Tischmaschine Ausschau gehalten, die einen zusätzlichen Obertransport hat, aber das ist wohl aussichtslos.
Danke für euren Rat.
Gruß, Andreas -
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Moin.
Leider etwas spontan, aber vielleicht erreicht es Interessierte noch.
Heute gibt es einen Vortrag zu Pattarina aus der Perspektive eines Usability-Experten.
Er findet statt im Rahmen des "World Usability Day", der heute in Berlin stattfindet.
Start 13:30Uhr.
Der Eintritt ist kostenlos.
https://germanupa.de/events/wo…usability-day-berlin-2019
Ich besuche den "WUD" seit Jahren. Es ist stets erhellend.
Eigentlich gehört so ein Posting natürlich in die Rubrik "Termine", aber da konnte ich nicht posten. -
Ich war einige Male auf einer "Makerfaire", also so einem Treffen wo TüftlerInnen "Produktionsmittel" vorstellen, die man nicht oder nicht wohlfeil kaufen kann und die nicht selten Funktionen aufweisen, die ansonsten erst bei sehr kostspieligen Industriemaschinen gegeben sind.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich für unsere Bedürfnisse des Schnittmusterplottens ein großflächiger Stiftplotter konstruieren ließe, der an Seilkonstruktionen/Schienen bewegt wird. Irgendwas leicht Zerlegbares, aus einfachen Bauteilen bestehend.
Ein befreundeter Designer hat übrigens so einen wundervollen Rotring-Stiftplotter für eine zeilenweise Ausgabe:Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Ein Riesenspaß! -
Detlef
Klar, mache ich gerne. Ich sende Dir Garn und Stoff zu.
Schickst Du mir via private Nachricht Deine Adresse?Die 6122 sah ich bei https://www.creartista.de/?fwp…ch=6122&post_type=product
marion
Dass ich neue keine Maschine der Art der Kayser unter 800 bekommen kann ist klar. Ich hoffe ja auf eine gebrauchte. -
Hallo Detlef,
gut zu wissen, dass die 6122 gut mit dicken Lagen klarkommt.
Und danke, dass Du Deine 1035 mal testen wirst.
Falls Du ein 25 Garn hast, würdest Du das mal probieren.
Ich hatte die 6122 bei einem Online-Händler hier in DE gesehen. Mit den Forenregeln zum Posten von Händlerlinks bin ich noch nicht vertraut.
Soll ich das hier im Thread posten oder Dir als PN senden? -
marion
Die Kayser kommt wohl der Sailrite nahe. @Peterle hat sie hier im Forum mal als sehr ordentlich bewertet.
Aber sie kostet 800 neu, das ist mir zuviel (in einem Outlet in den Niederlanden steht sie wohl zum Verkauf). Und gebraucht dürften die Chancen gleich Null sein.
kledet
Die Gritzner 1037 und 6122 gibt es seit Kurzem wieder.
Erinnerst Du Dich denn wie es bei der Gritzner um die Leistung bei dicken Lagen stand? -
Danke Marion.
OK, also 30er Garn als Limit.Wie bewertest Du/ihr denn die Transportleistung im Hinblick auf dicke Lagen?
Taugt der "Dual Feeder"? -
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Aline
Wir müssen ja in dem Punkt auch nicht einig sein.
Ich finde es ja auch vernünftig deutlich zu warnen.
Aber wir kamen ja übrigens auf diesen Teil der Diskussion, weil Du schriebst, dass nur der Wasseranteil in den Körnern von der MW erwärmt werden könne.
Das wollte ich richtig stellen. -
Nun gut, dann stimmst Du mir ja offenbar doch zu.
Wenn man sich bei Öl mit dem Energieeintrag langsam herantastet, besteht nicht das geringste Problem. -
Aline
Eine Diskussion über Gefahren profitiert ja von Genauigkeit und Konkretisierung.
Glaubst Du, dass Öl sich entzünden kann, wenn Du einen halben Kaffeepott voll in die Mikrowelle stellst und bei voller Leistung (typischerweise 800W) zunächst mal 30s erhitzt, dann die Temperatur misst und immer nochmal 10s drauf gibst?
Ich behaupte: nein. Eine Gefahr ist ausgeschlossen. Eine pauschale Warnung vor Öl in der Mikrowelle ist ungerechtfertigt und sogar letztlich gefährlich, weil sie die Zusammenhänge verschleiert. -
Aline
Was spricht bitte aus Deiner Sicht dagegen eine Tasse Öl in einer Mikrowelle zu erwärmen, so dass dessen Temperatur sagen wir 150°C nicht überschreitet.
Zum Waschen von Körnerkissen:
Gut zu wissen, hätte ich nicht gedacht. Danke.
Gilt das denn auch für Leinsamen oder Rapssamen? Quellen die denn nicht bei einer Wäsche und nehmen dann auch Waschmittel auf, was beim späteren Erhitzen in der Mikrowelle ausdünsten würde? -
rufie
Sie geht schon immer zuhause in Socken rum. Krankheitsbedingt sind die kalte Füße nicht, das wurde bereits beim Arzt geklärt.
Dass Wärmezufuhr von außen tatsächlich eine dauerhafte Wirkung auf die Blutgefäße hat, kann ich mir noch schwer vorstellen.
Haben denn Menschen in wirklich heißen Ländern alle erschlaffte Blutgefäße?
Kannst Du zu Deiner Aussage vielleicht noch eine medizinisch seriöse Quelle nennen?
Bitte verstehe das nicht als Misstrauen gegen Deine Person. Ich bin einfach nur neugierig. -
Nanne
Mich würde ja der Grund interessieren, warum Du solche gelgefüllten Füßlinge ablehnst.
Ich selber halte sie bisher für die beste Lösung, die man in der Mikrowelle aufheizen kann.
Warum?
* sie sind abwaschbar (Körnerkissen naturgemäß nie)
* wer das Gefühl von Kunststoff auf der Haut nicht mag, kann einfach dünne Socken anziehen
* doppelte Wärmeabgabe pro Gewichtseinheit gegenüber Körnerkissen
* keine Entzündungsgefahr