Hallo,
nachdem ich nun schon so vielen fleißigen Hobbyschneiderinnen zugeguckt und dabei vieles mitgenommen habe, möchte ich nun auch einmal einen kleinen Beitrag leisten.
Seit der Stoffmarkt im letzten Herbst in unserer Gegend war, warten ein Schnitt und ein wunderhübscher Jerseystoff darauf endlich zueinander zu kommen. Heute nun ist es soweit:
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Der Schnitt, den es am Verkaufsstand auch als genähtes Beispiel gab, hatte es mir gleich angetan:
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Schon im Herbst habe ich danach zwei Kleider aus dünnem Strickstoff genäht. Weil der Schnitt etwas ungewöhnlich und die deutsche Anleitung obendrein ziemlich holperig ist, fand ich nun das wäre doch ein gutes Projekt für einen WIP. Vielleicht hat ja noch jemand diesen Schnitt auf seiner to-do-Liste.
Also legen wir los:
Hier zunächst einmal die zugeschnittenen Teile:
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Links oben seht Ihr 2x zugeschnitten das rechte obere Vorderteil (im Schnitt Nr. 5). Daneben folgen die beiden unteren Vorderteile Nr. 3 und Nr. 4. Das große Teil rechts ist das vordere Rockteil (Nr. 2) und er kleine Schnipsel obendrüber ist das linke obere Vorderteil (Nr. 6). Untendrunter seht ihr die Ärmel (Nr. 7) und im Stoffbruch zugeschnitten das Rückenteil (Nr. 1).
Eine gute Nachricht für alle, die Ärmel gern falsch herum einsetzen - diese hier sind symmetrisch. Im Originalschnitt ist sogar nur ein halber Ärmel gezeichnet, ich habe aber einen ganzen draus gemacht, denn einen Ärmel im Stoffbruch zuzuschneiden war mir dann doch zu komisch.
Die Teile liegen in etwa noch so wie auch auf dem Stoff beim Zuschnitt. Ich hatte statt der angegebenen 1,75 m Stoff nur 1,50 m und bin damit gut zurecht gekommen, obwohl ich das im Original recht kurze Kleid (95 cm ab Schulter) um ca. 7 cm verlängert habe. Allerdings reichte es so nur für 3/4 Ärmel, die ich allerdings sowieso fast lieber mag.
Sehr wichtig ist es, sich alle angegebenen Markierungen sorgfältig auf den Stoff zu übertragen, denn die werden dann beim Zusammensetzen dringend gebraucht. Ich habe dafür einen sehr weichen Bleistift (6B) benutzt, weil die Rückseite meines Stoffes hell ist. Außerdem ist es hilfreich, die Schnittmusterteile zunächst auf dem Stoff stecken zu lassen denn es ist sonst schwierig, sich mit den sehr ungewohnten Formen der Teile zurecht zu finden.
Zuerst werden die beiden unteren Vorderteile (innen Nr. 3 und außen Nr. 4) links auf links aufeinandergesteckt. Das erscheint zunächst unmöglich, weil sie ja so verschieden groß sind, aber es funktioniert. Auf dem nächsten Foto seht ihr die beiden Teile mit zwei Kanten zueinander liegen, die aufeinander gehören.
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Jetzt wird auch klar, weshalb die Markierungen so wichtig sind. Sie helfen, sich bei den so verschieden geformten Kanten zu orientieren. Hier ein Bild der halb zusammengesteckten Teile:
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Wenn alles rundherum gesteckt ist, dann knappkantig mit der Nähmaschine einmal um das ganze Teil herumnähen. Wichtig ist, relativ dicht am Rand zu bleiben, damit diese Naht später nicht hervorblitzt. So sollte das fertige Teil dann ausehen:
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Das ganze ist ziemlich dreidimensional und faltig aber das gehört so, denn schließlich soll daraus die Drapierung unter der Brust werden. Es wird jetzt ganz einfach wie ein Teil weiterverarbeitet
Oh, inzwischen ist auch die Herrin des Hauses aufgewacht und muss natürlich gleich mal Ihre Hoheit demonstrieren:
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Liegen eure Katzen auch mit Vorliebe auf oder schlimmer noch unter den Schnitten? Und müssen sie auch immer dann auf eurem Schoß sitzen, wenn ihr etwas nähen oder stricken wollt? Aber wir lieben sie ja trotzdem!
Also weiter geht's, den Rock brauchen wir ja zum Glück jetzt noch nicht. Zunächst muss das zweimal zugeschnittene obere Vorderteil (Nr. 5) an der Ausschnittkante rechts auf rechts zusammengenäht werden. Auf dem Foto sind das die Kanten, die zueinander zeigen.
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Dann kommt das linke obere Vorderteil hinzu. Auf dem nächsten Foto seht ihr Teil Nr. 5 vom letzen Schritt schon gewendet und rechts daneben das Teil Nr. 6. Wieder zeigen die Kanten, die miteinander verbunden werden müssen, zueinander.
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Wenn das geschafft ist, wird nun als nächstes das faltige Teil aus Schritt 1 unten angesetzt. Auch hier helfen die Markierungen, nicht die Orientierung zu verlieren.
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Wie es weitergeht, zeige ich Euch im nächsten Beitrag, denn hier kann ich keine weiteren Fotos mehr einbauen.
Bis gleich!