Hallo Ihr Lieben,
durch meinen Umzug habe ich so viele alte Handarbeiten, selbstgemachte Dinge aus allen Lebensabschnitten, und Handarbeitsmaterial wiedergefunden, das auch die dazugehörigen Erinnerungen wieder wach wurden.
Als Kind gemeinsam mit der Oma Werke entstehen zu lassen, dabei immer den Duft der "Maya-Seife", die meine Oma so gerne benutzte, in der Nase und zum Abschluß immer den guten Kakao aus echtem Pulver, Wasser und Büchsenmilch.
Hach..einfach Herrlich.
Und es waren so viele unterschiedliche Handarbeiten die Oma mir gezeigt hat, das ich nun neugierig geworden bin wie es wohl bei Euch so war.
Was habt ihr als Kinder an Handarbeiten gelernt?
Was davon nutzt ihr auch heute noch?
Und welche Handarbeitstechniken wollt ihr vielleicht heute und zukünftig noch lernen bzw würde euch reizen?
Also meine Oma brachte mir mit einer teilweisen Engelsgeduld unheimlich viel bei, manches nur als Grundwissen, anderes auch bissle mehr.
- So habe ich das Häkeln zuerst gelernt, mit dem Klassiker der Topflappen *g*...dieses dicke Baumwollgarn davon liebe ich noch heute wenn ich es in der Hand halte.
- Das Stricken...Lochmuster, Zopfmuster, und mit 11 habe ich dann meinen ersten Pulli komplett selber gemacht...mit gestricktem Pferdekopf nach eigener Vorlage.
- Das Teppichknüpfen...wo man mit so ner komischen Häckchennadel diese dicken, kurzen Wollstückchen im Stoff verknoten hat...ich fand das toll!
- Das Weben...nicht nur wie in der Schule, sondern mit ganz feinem Garn wurden daraus ganze Tischdecken in Familienarbeit.
- Das Makramee...hach wie habe ich diese Knoten geliebt!!
- Das Sticken..sei es auf diesen eingefärbten Sets die man kaufen konnte, oder eben um Deckchen zu verschönern, oder die guten alten Stofftaschentücher mit Monogrammen als Geschenke zu nutzen.
- Strickliesel...auch so ein Kinderklassiker, aber Oma hat dann auch gezeigt was man aus diesen "Würmchen" alles machen kann...meist wurden es tolle Winterschals indem man die "Würstchen" mit Häkelmuster zusammen fügte..
Und natürlich: - Das Nähen!
Auch mit der Maschine, aber Oma legte auch dort Wert auf solide Handarbeit.
Sockenstopfen, Löcher flicken, Knöpfe annähen, Reißverschlüsse austauschen, Kleidung kürzen oder verlängern, Mit anderen Handarbeiten Kleidung ummodellieren und "aufhübschen" damit man als Kind nicht 100% die Hose der Cousine dann auftrug...
Hach...irgendwie war es echt schön wie zweckmäßig das alles gewesen ist.
Fast alle Handarbeiten nutze ich auch heute noch, das Nähen davon natürlich am meisten, habe es ja schließlich zu meinem Beruf gemacht, auch wenn heute die Maschinen deutlich mehr Anteil daran haben.
Die Makrameetechnik nutze ich noch viel, aber mit Wolle, für Gürtel und dergleichen..
Und durch das wiederauffinden der alten Materialien, möchte ich nun auch wieder vermehrt mit der Handstickerei anfangen.
Zwei 70x40 große Rollstickrahmen und diverse kleine Klemmrahmen, warten darauf wieder genutzt zu werden.
Was ich gerne können würde, wäre das Bretchenweben oder das Spinnen...aber wenn ich damit nun auch noch anfange....;-)
Alles in allem bin ich meiner Oma so unendlich dankbar für das was sie mir beigebracht hat, vor allem auch weil es die ganz eigene Wertschätzung solcher Arbeiten ist, die mich bis heute prägt.
Sicherlich war das meiste davon damals (oh je...ich komme in ein Alter wo ich "damals" schreibe^^) zweckmäßig, oder weil man nicht so viel Geld hatte, und damit nicht sofort auffiel das man Kleidung unter Geschwistern und Cousins/Cousinen weiterreichen mußte, aber das Gefühl zu sehen wie etwas entsteht, was man mit den eigenen Händen gemacht hat, war schon als Kind großartig.
Auch heute noch ist das Gefühl, wenn ich eine Gewandung die zunächst nur als Idee im Kopf rumgeisterte, dann fertig vor mir sehe oder selber trage, einfach wunderschön und tief befriedigend.
Also meine Lieben...wie war/ist das bei Euch?
Ich bin neugierig auf Eure Erinnerungen
Liebe Grüße
Nicole