Grundsätzlich stimmt das, dass Filzen nicht rückgängig zu machen ist. Aber.
Ich hatte einige Zeit ein Wollwaschmittel, die Sachen, die damit gewaschen waren, wurden über die Jahre sehr glatt und seidig glänzend. Inzwischen wasche ich mit anderem Wollwaschmittel, da habe ich noch nicht so lange Erfahrungswerte, kann mir aber vorstellen, dass es zumindest in eine ähnliche Richtung geht (einfach von dem, wie es sich anfühlt / die Wäsche sich anfühlt).
Produktplacement:
Das „alte“ Waschmittel ist Amythis von Walther Rau. Inzwischen schwierig zu bekommen, zumindest für analog-Käuferinnen, im Internet habe ich nie danach gesucht.
Jetzt benutze ich das Oliven-Wollwaschmittel von Sonett.
Es gibt auch so Tipps, dass mensch auch Shampoo oder Duschgel für die Wollwäsche verwenden könnte.
Ich würde in eine Waschschüssel kaltes Wasser mit solchem Tensid ansetzen, das Tuch da rein geben, vorsichtig reindrücken, bis es sich vollständig vollgesogen hat.
Stehen lassen.
Die nächsten paar Tage (je nach Außentemperatur, bevor das Brüh’sche anfängt zu faulen, abbrechen) immer mal alle paar Stunden das Tuch vorsichtig versuchen, auseinanderzuziehen (nicht zerren! da sollte kein einziges Härchen reißen …), so wie mensch Rohwolle wäscht, indem die Haarbüschel vorsichtig auseinandergezogen werden.
Mit klarem – wieder kalt! – Wasser spülen. Wenn ihr hartes Wasser habt, ist ein bisschen Essig dabei hilfreich (tierische Fasern vertragen besser sauer als alkalisch).
Tuch schleudern (ich habe noch nie erlebt, dass Schleudern einer Wolle irgendwas „getan“ hätte) und zum Trocknen spannen.
Wenn es trocken ist, genau begucken: hat sich irgendwas wenigstens ein kleines bisschen zum Besseren verändert? Wenn ja, würde ich die Prozedur so lange wiederholen, bis ich das Gefühl habe, dass sich nichts mehr tut, oder bis ich die Lust verliere, wenn nein, war es wenigstens den Versuch wert.
Herzliche Grüße
Schnägge