Ich denke, dass die Wahl „was ziehe ich heute an?“ mit einer sinnvollen Basis im Kleiderschrank viel von seiner Qual verlieren würde. Und dass der Grundgedanke immer noch richtig ist: Eine funktionierende Basis braucht gar nicht viele Teile.
Zuweilen stellt sich das auch ganz von selber her: wenige Basisteile („Lieblingsteile“), die in ständigem Gebrauch sind.
Wir tun uns aber schwer damit, zu definieren, welche Ansprüche unsere Basisteile erfüllen müssen. Die Standards von 1961 wirken überholt; zu formal.
Es kann auch sein, dass manche größere oder mehrere Basisgarderoben brauchen, weil sie mehrere Rollen erfüllen müssen. Für jede Rolle die abgestimmte Basisgarderobe.
Wir können uns jetzt kritisch fragen, ob der Anspruch, so vielen Rollen gerecht zu werden, uns so gut tut. Wir können uns kritisch fragen, ob der Hype der Individualität und Kreativität uns so gut tut.
Interessant finde ich die Beobachtung, dass Kleidungsstücke, die gleichzeitig Basisteile und Lieblingsteile sind, meistens welche sind, die mit Person und Rolle einfach übereinstimmen.
Insofern heißt mein Wahlspruch für die Basisgarderobe: Lieblingsklamotten für jeden Tag!
Bleibt nur noch die Frage: Wie sieht denn dann heute eine Basisgarderobe aus?
Sicherlich für jede ein bisschen anders … 2012 ist Individualität nunmal einfach ein Standard.
Und wie kann ich herausfinden, welche Basis für mich passt?
Die Wahrnehmung schärfen, gelegentlich andere Kleidungsstücke ausprobieren – oder auch ausprobieren, anders mit vorhandenen umzugehen, Diskussion mit anderen: Feedback geben und Feedback kriegen etc.
Liebe Grüße
Schnägge