Ich gebe es zu .... ich bin überfordert.
Ich reich dir mal die Hand …
Meine Frage fängt schon viel früher an: Woran erkenne ich denn überhaupt, ob etwas gut sitzt?
Ja, das ist die Sache mit dem Checker-Blick … Irgendwie gibt es Falten, die sind „erlaubt“, weil irgendwie und irgendwo müssen ja Falten entstehen, wenn eine sich bewegt. Und dann gibt es eine Unzahl von Falten, die auf Passformprobleme hinweisen.
So, wie sich das mir allmählich erschließt, gibt es ein paar Menschen, die das von Anfang an analytisch erkennen und dann auch beheben können. Die meisten brauchen zusätzlich viel Erfahrung. Diese Erfahrung zu sammeln, ist zuweilen schon ermüdend … Aber wenn ich es – im Wortsinn(!) – anders nicht begreifen kann, als wenn ich das Problem greifen kann und spüren, wie es sich anfühlt …?
Und solange eine den Checker-Blick und die Erfahrung noch nicht so richtig drauf hat, geht vieles auf dem umgekehrten Weg: ich versuche nach und nach, das auszuschließen, wo ein Kleidungsstück nicht gut sitzt. Das sind z.B. die ganzen Fälle, wo Kleidungsstücke oder Teile davon „wandern“ – an Körperstellen, wo sie aber nicht sitzen sollen …
Wie verhalten sich guter Sitz und Bequemlichkeit zueinander? Ist guter Sitz nicht auch abhängig von der Mode?
Bestimmt. Ich glaube, über den Eindruck, den Mode erwecken will. Soll etwas lässig wirken – oder streng?
Das heißt natürlich auch, dass ich das umgekehrt nutzen kann, um die für mich im konkreten Fall passende Schnittführung zu finden. Wenn ich einen lässigen Eindruck machen will, sollte ich mich mal in der Zeit orientieren, als die Mode lässig war (und mir dann noch zusätzlich überlegen, ob das die Art von Lässigkeit bringt, die jetzt und für mich angebracht ist).
Nein, ich mache das nicht so. Bis jetzt noch nicht. Auf die Idee hast du mich gerade gebracht.
Ich habe herzlich wenig Ahnung von Mode. Was ist denn eigentlich gerade Mode??? (Außer dass ich bemerkt habe, dass die Schnitte wieder körperferner werden.)
Mir hat es sehr viel gebracht, mich hier im Forum mit den Passformproblemen anderer auseinanderzusetzen. Mit dem Blick von außen ist vieles sehr viel einfacher. Am eigenen Körper ist es komplexer, in verschiedener Hinsicht …
Und irgendwann kommt dann auch wieder der Zeitpunkt, sich selber mit Fragen und Problemen der Beurteilung anderer zu stellen.
Liebe Grüße
Schnägge