sach mal Schnäggli, wie breit sind Deine französischen Nähte denn am Ende? Das ist ja hauchdünn, wie es scheint. Toll!!! Meine sind immer ca 4mm breit. Weniger geht nicht verlustfrei (irgendwo sind sie dann immer offen oder irgendwas schaut raus oder was auch immer...)
Hab’s jetzt nicht wirklich gemessen: 3 bis 4 mm.
Ganz ehrlich: ich habe das nach Methode wagemutig gemacht. Sind meine zweiten französischen Nähte nach einem Projekt früher mal mit Freestyle-Schnitt, wo es auf die Nahtlinie / definierte Breite der Nahtzugabe nicht wirklich ankam.
Ich habe mir das Projekt angeguckt und den Stoff – und dann nicht mehr Nahtzugabe dran gemacht wie sonst auch: 7mm. Ich bin ein bisschen „abstandsbehindert“ beim Nähen und kann nur solche Sachen wie steppfußbreit (die erwähnten 7mm) oder schmalkantig … (Deswegen sind für mich so Angaben wie: mehr Nahtzugabe, damit eine bei Bedarf noch was rauslassen kann für mich zumindest derzeit nicht umsetzbar, auch wenn sich mir die Argumentation durchaus erschließt.)
Dann habe ich die erste Naht so genäht, dass ich die Stoffkante in der Ecke von der Aussparung des Nähfußes hatte -> etwa 2mm Abstand vom Rand, ein kleines bisschen mehr. Umgebügelt. Und jetzt wirklich und erst recht wagemutig: die zweite Naht so gesetzt, dass die Stoffkante unter der Mitte von der einen Steppfußhälfte lief. Hat erstaunlich gut geklappt. Siehe: Stoff geht gut mit. Und ich hatte zuvor doppelt geheftet: ganz schmal neben der ersten Naht, so dass alle Stofflagen mitgefasst sind. Und ein zweites Mal weiter innen im Stoff, damit sich meine Stofflagen nicht gegeneinander verschieben und ich mich auf das Führen des Stoffs konzentrieren kann.
Einziges Problem: Ich hatte am Ende doch ziemlich viele Fädchen auf der rechten Seite aus der Naht rauslunsen, die ich in klein-klein-Frickelei abgeschnippelt habe. Wenn mir da eine einen zielführenden Trick weiß?
Mit Stärke einpinseln? Ist schon wieder so aufwändig …
Und ich kann das unterschreiben: Bei eigenen Stücken sieht man jede Unregelmäßigkeit doppelt schlimm. Bei Handnähten übrigens noch krasser, als bei Maschinennähten.
Genau das. Ich glaube inzwischen, das ist einfach so – sozusagen „menschliche Konstante“ – und arbeite dran, mich dran zu gewöhnen und es trotzdem schön zu finden. Nach einigen Wäschen ist es ja dann auch so. Oder es mag eine das Kleidungsstück dann aus anderen Gründen nicht.
Ich habe jetzt ein kleines Problem. Diese und nächste Woche sind ja Haushalt angesagt, statt nähen. Aber irgendwie bin ich in ein großes Loch gefallen und kriege weder noch auf die Reihe. Ich kreise um mich selbst, weiß nicht so recht was mit mir anfangen (außer die nötigsten Dringlichkeiten) und kriege keinen Anfang. Dabei weiß ich, daß ganz viel erledigt werden muß... ich bin nicht unmotiviert, im Gegenteil, ich bin voller Tatendrang. Aber ich finde den Anfang vom Roten Faden nicht (das Ende auch nicht, für die jetzt fällige Empfehlung dann eben von hinten anzufangen).
Geht Euch das nach größeren Projekten auch so? Was macht Ihr dagegen? Vorher eine 2Do-Liste aufstellen, damit man nachher nicht denken muß?
Ja, geht mir auch so.
Willst du wirklich wissen, was ich dagegen mache? – Nix. Ich lasse mich gehen und sacke eben ab. Na und. Wird mir dann schon langweilig werden. Irgendwann krabble ich dann auch wieder raus aus dem Loch. (Und diesen blöden Zustand: langweilig, aber ich kann mich noch nicht aufraffen – da muss ich halt durch.)
Ich bin sogar noch eins krasser. Ich erlaube mir, im Vorfeld von Projekten, vor denen ich vielleicht an der einen oder anderen Stelle Angst habe (weil was drin ist, von dem ich noch nicht weiß, ob ich’s hinbekomme, zum Beispiel) oder die mir einfach nur Unlust bereiten, rumzutrödeln, bis ich die Kurve krieg, es anzupacken. Rumtrödeln werde ich nämlich so oder so. Dann ist es entspannter, sich das zuzugestehen, statt auch noch mit dem eigenen schlechten Gewissen rumzackern zu müssen.
Ich nenne das dann „Schleichen – in enger werdenden Kreisen“ oder behaupte, dass das zu kreativer Tätigkeit dazugehört.
Liebe Grüße
von Schnägge
die gerade durchs Forum kriecht, statt im Keller passendes Holz auszusuchen …