Ich habe heute Kartons durchwühlt.
Das ist der Vorgängerrock:
vorgaengerrock.jpg
Genäht Ende 2012, vielleicht ist er auch erst im Januar 2013 dann vollends fertig geworden. Und dann wurde er sehr schnell zum Lieblingsstück und ich habe den in den Wollrock-Jahreszeiten nur dann nicht getragen, wenn er gerade in der Wäsche war.
Heißt: das Modell hat sich schonmal als weitgehend praxistauglich erwiesen. Ich kenne aber auch seine Schwächen sehr genau. Und da soll der neue Rock einfach noch besser werden.
Gut an den Paspeltaschen war, dass überhaupt Taschen drin waren. Sie sind auch sehr solide am Bund befestigt. Trotzdem war mir das immer etwas zu lavede.
Dieser rostbraune Rock war der Proberock. Der „eigentliche“ Rock hat so schräge Tascheneingriffe. Weiß nicht, vielleicht ist das Einbildung, aber ich finde die, egal ob in Röcken oder Hosen, auch immer so ein bisschen aufstehend und dann will gefühlt der Tascheninhalt rauspurzeln.
Also für mich sind geräumige Taschen gut an weiten Kleidungsstücken. Und an körpernahen Kleidungsstücken müssen für mich die Taschen irgendwie auch „körpernah“ und auf jeden Fall sehr stabil sein.
Länge: endet über dem Knie. Kein Schlitz. Bei meinen zuweilen etwas unweiblich großen Schritten hatte die rückwärtige Naht dann ganz schön was auszuhalten!
rueckwaertige-naht.jpg
Zusätzlich war der Stoff dann am Popo ganz schön dünn gewetzt. Und, wie zu sehen, die Einfassstreifen zerschlissen …
Da kommt mir der Vorschlag mit der großzügigen Kellerfalte (von Reality ) sehr entgegen! Wird auf jeden Fall übernommen. Dann kann ich den Rock auch übers Knie gehend machen und es wird trotzdem nicht zu bieder.
Den Vorschlag von mama123 finde ich auch interessant, habe ich mir auf jeden Fall auch mal abgespeichert, ist mir aber für konkret diesen Rock etwas zu sportlich / casual.
Leistentaschen hinten: gefällt mir!
Wie ich die Tascheneingriffe vorne gestalte, habe ich noch nicht ganz zu Ende entschieden …
Dann habe ich den Konstruktionsbogen vorgeholt. Der ist besser, als ich zu hoffen gewagt hatte, es sind nämlich die Abnäher-Anpassungen eingezeichnet! (So ein Rock wird taillenhoch konstruiert. Wenn eine dann den Bund tiefer legt, rutscht der Rock gleich deutlich weiter runter, was dann wieder durch Vergrößern der Abnäherinhalte ausgeglichen wird.)
Tatsächlich habe ich die Abnäher vom Vorderteil in die Seitennaht verlegt, d.h. das Vorderteil hat keine Abnäher. Und am rückwärtigen Teil hatte ich den konstruierten einen Abnäher je Seite auf jeweils zwei Abnäher verteilt, das sitzt sehr gut.
Mit meinem Modellschnitt bin ich bis jetzt so weit gediehen:
Am Vorderteil habe ich die Hüftpasse eingezeichnet, d.h. den Schnitt in zwei Teile geschnitten. Die Hüftpasse hat an den Seitennähten etwa 5cm Höhe und verbreitert sich zur vorderen Mitte auf etwa 8cm.
Die Taschenbeutel werde ich tatsächlich wie Jeanstaschen(beutel) machen, d.h. es gibt in der Mitte eine Art Steg und die Taschenbeutel werden über die ganze Breite vom Vorderteil in der Hüftpassennaht mitgefasst.
Wahrscheinlich nähe ich die Passe und lege dann Position und Form der Tascheneingriffe fest – so wie es dann für mich komfortabel und stimmig ist.
Die Streifen kann ich in der Passe senkrecht oder waagrecht laufen lassen. Weiß noch nicht. Vielleicht mache ich eine digitale Zeichnung und montiere das Foto vom Stoff rein …
Das Rückenteil nehme ich wie gehabt, das heißt, es gibt einen Formbeleg, aber der Oberstoff soll am Stück und mit seinen 4 Abnähern bis zum Bund hoch gehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht eine nicht-zusammenpassende Konstruktion ergibt, wenn ich vorne an der Hüftpasse den Beleg fest annähe – also wie ein Formbund. Und ob ich dann nicht hinten doch auch einen Formbund arbeiten muss? Wäre prinzipiell auch kein Ding, mein Formbeleg wäre ja schon das Schnittteil für den Formbund.
Oben in die hintere Naht wieder ein Reissverschluss. Und unten ein Schlitz, nicht allzu weit hoch.
Herzliche Grüße
Schnägge