Ich habe einen Rock genäht.
Er ist simpel. Ein Stück gestreifter Jersey. Ich habe oben und unten eine Overlocknaht gemacht zum Versäubern. Anschließend ist er oben ist in Falten gelegt worden. Diese habe ich mit zwei Stretchstichnähten unter einen Gummi gesteppt. Nun habe ich die einzige Längsnaht geschlossen und damit auch oben den Gummi zum Ring geschlossen. Das wurde mit der Overlock genäht. Die Nahtzugabe mit dem Gummi habe ich seitlich mit einer kurzen Naht flach gesteppt, so dass er gut anliegt.
rock-oben.jpg
Anschließend habe ich einen breiteren Saum vorbereitet und diesen wie zu sehen ist zwei mal mit einer Covernaht versehen und dazwischen mit dem Nutzstich, der wie eine kleine Stickerei auf den Streifen wirkt.
rock-außen.jpg
Das Ganze hat mit Zuschnitt keine 45 min gedauert. Die Nähte unten geben dem Rock etwas Volumen, vor allem auch, weil der Zierstich den Jersey etwas dehnte und dadurch auffällig wird. Optisch ist das ein "Detail" das den Rock netter wirken lässt.
Ich habe des öfteren mit Frauen zu tun, die sich und mich fragen, ob man teure Maschinen braucht, um kreativ sein zu können. Ich denke nicht. Man sollte spielfreudig und neugierig sein auf Effekte, die nicht immer nur mit teurer Computertechnik umzusetzen sind. Ich glaube auch nicht, dass sich "Kreativität" mit Worten festlegen lässt oder das mein Rock sonderlich kreativ ist... aber er hat etwas was andere Röcke eben nicht haben und was aus den "nur Streifen" noch eine witzige Abwechslung machte. Vielleicht ermutigt es euch ja, auch einmal mit den vorhandenen Möglichkeiten zu spielen und dabei Garne und Stiche zu variieren. Ich bin selbst immer wieder überrascht, wie sich die Wirkungen dann entfalten können.
Hier habe ich den Rock an.