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Wo beginnt Kreativität? Die Frage in Bezug zum 45 min Rock...

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe einen Rock genäht.
    Er ist simpel. Ein Stück gestreifter Jersey. Ich habe oben und unten eine Overlocknaht gemacht zum Versäubern. Anschließend ist er oben ist in Falten gelegt worden. Diese habe ich mit zwei Stretchstichnähten unter einen Gummi gesteppt. Nun habe ich die einzige Längsnaht geschlossen und damit auch oben den Gummi zum Ring geschlossen. Das wurde mit der Overlock genäht. Die Nahtzugabe mit dem Gummi habe ich seitlich mit einer kurzen Naht flach gesteppt, so dass er gut anliegt.
    rock-oben.jpg


    rock-oben-aussen.jpg




    Anschließend habe ich einen breiteren Saum vorbereitet und diesen wie zu sehen ist zwei mal mit einer Covernaht versehen und dazwischen mit dem Nutzstich, der wie eine kleine Stickerei auf den Streifen wirkt.
    rock-außen.jpg


    rock-innen.jpg


    Das Ganze hat mit Zuschnitt keine 45 min gedauert. Die Nähte unten geben dem Rock etwas Volumen, vor allem auch, weil der Zierstich den Jersey etwas dehnte und dadurch auffällig wird. Optisch ist das ein "Detail" das den Rock netter wirken lässt.



    Ich habe des öfteren mit Frauen zu tun, die sich und mich fragen, ob man teure Maschinen braucht, um kreativ sein zu können. Ich denke nicht. Man sollte spielfreudig und neugierig sein auf Effekte, die nicht immer nur mit teurer Computertechnik umzusetzen sind. Ich glaube auch nicht, dass sich "Kreativität" mit Worten festlegen lässt oder das mein Rock sonderlich kreativ ist... aber er hat etwas was andere Röcke eben nicht haben und was aus den "nur Streifen" noch eine witzige Abwechslung machte. Vielleicht ermutigt es euch ja, auch einmal mit den vorhandenen Möglichkeiten zu spielen und dabei Garne und Stiche zu variieren. Ich bin selbst immer wieder überrascht, wie sich die Wirkungen dann entfalten können.
    Hier habe ich den Rock an.

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  • Ich habe des öfteren mit Frauen zu tun, die sich und mich fragen, ob man teure Maschinen braucht, um kreativ sein zu können. Ich denke nicht. Man sollte spielfreudig und neugierig sein auf Effekte, die nicht immer nur mit teurer Computertechnik umzusetzen sind. Ich glaube auch nicht, dass sich "Kreativität" mit Worten festlegen lässt oder das mein Rock sonderlich kreativ ist... aber er hat etwas was andere Röcke eben nicht haben und was aus den "nur Streifen" noch eine witzige Abwechslung machte. Vielleicht ermutigt es euch ja, auch einmal mit den vorhandenen Möglichkeiten zu spielen und dabei Garne und Stiche zu variieren. Ich bin selbst immer wieder überrascht, wie sich die Wirkungen dann entfalten können.
    Hier habe ich den Rock an.



    ich bin der festen Überzeugung , dass man auch mit einer einfachen (qualitativ guten) Maschine so ziemlich alle Näharbeiten bewältigen kann... Es bedarf immer der Geduld und der Übung,( was in unseren Zeiten sehr unbeliebt ist....:D )und manchmal auch die Fähigkeit zur Improvisation und Abenteuerlust...


    Für Deinen Rock hast du aber 3 verschiedene Maschinen gebraucht ;):p............:)8

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Kreativität ist m.E. eine KOPFsache, zu deren Umsetzung man handwerkliches Geschick (und ein Mindestmaß an Material und Werkzeug) braucht.


    Dein Rock, Anne, ist kreativ, weil du ihn dir selbst ausgedacht hast.


    Kreativ kann man sein, ohne jemals selbst eine Nadel in die Hand zu nehmen - man kann die Ergebnisse seiner Kreativität nämlich von anderen umsetzen lassen (oder glaubt jemand, dass Karlchen Lagerfeld noch selbst dasitzt und stichelt ;)...?).


    Für mich ist Kreativität kein Thema - mir reicht gutes und immer besser werdendes Handwerk und das Nacharbeiten von Sachen, die sich andere ausgedacht haben :).

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Für mich bedeutet Kreativität wenn man eine Vorstellung von dem fertigen Stück vor Augen hat, und das dann so fertigt.
    Das kann ich leider gar nicht, sondern ich muss mir das immer erarbeiten, und bin deshalb sehr neidisch auf Menschen die das so können.;)
    Wahrscheinlich bin ich aber einfach zu ordnungsliebend um kreativ sein zu können!:D

    Liebe Grüße
    Anja


    Mit dem Nähen ist es ein bisschen wie mit dem Sex, aus Spaß an der Freude ist es eine tolle Sache, aber für Geld möchte ich es nicht machen.:D

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  • Kreativität ist m.E. eine KOPFsache, zu deren Umsetzung man handwerkliches Geschick (und ein Mindestmaß an Material und Werkzeug) braucht.


    Ja. Und Kreativität wird irgendwie überbewertet. Das ist so eine zeitgeistige Erscheinung, dass alles individuell und kreativ sein muss. So schön das alles ist (dass wir solche Freiheiten haben, uns individuell ausstatten können etc.), es wird ganz schnell zum großen, auch emotionalen und sozialen Stress.


    Ich hatte Annes Frage ganz wörtlich gelesen. Wo beginnt Kreativität? Kann man einen Beginn definieren? Ist es nicht viel eher ein fließender Übergang?
    Muss alles kreativ sein? Reicht es nicht in den meisten Fällen, etwas Schönes zu machen, das mich selber mit Befriedigung erfüllt, wenn ich es benutze oder verbrauche?


    Entstresste Grüße
    von der Schnägge

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  • Ja, ein bisschen stressig kann es sein, vor allem wenn es einem nicht zufällt, deshalb bewundere ich es sehr, wenn manche sich das mal eben so aus dem Ärmel schütteln.
    Im Zweifel ist für mich immer weniger mehr.
    Schlimm finde ich diese zwanghaft kreativen völlig überladenen Kleidungsstücke.
    Das sieht man oft auf Kreativmessen...

    Liebe Grüße
    Anja


    Mit dem Nähen ist es ein bisschen wie mit dem Sex, aus Spaß an der Freude ist es eine tolle Sache, aber für Geld möchte ich es nicht machen.:D

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

    • Offizieller Beitrag

    Meine Frage war auch wörtlich gemeint. Kreativiät ist nicht nur möglich, wenn man eine Nähmaschine mit vielen Möglichkeiten hat. Viele Hersteller bewerben neue Maschinen damit, dass der Kreativität nun keine Grenzen mehr gesetzt sind. Wenn man aber ängstlich vor so einer Maschine sitzt und nichts damit macht, nützt einem das nichts. Man kann aber auch mit einer Maschine ohne viel Schnickschnack Effekte erzielen (s.o.) indem man eine Naht über Streifen macht.


    Für mich ist Kreativität auch das, was während des Tuns an Ideen einfließt. Manchmal überkommt es mich ;) und ich probere dann etwas aus. Das kann auch mal gründlich daneben gehen. Dann gibt es je nachdem den Nahttrenner oder einen kreativen Schwung zum Mülleimer.


    Das Wort als Solches wird derzeit fast inflationär benutzt. Als sei es ein Qualitätskriterium. Es gäbe auch andere Beschreibungsmöglichkeiten. Fantasievoll, Nuanchiert, Ideenreich, Pfiffig - fallen mir ein. Aber ich habe den Eindruck, dass Kreativität als Wort ein Signal aussendet, dass Hingucken und Lesen sichert. Ich schließe mich dabei nicht aus. Sowohl was die Wirkung als auch die Benutzung anbelangt.

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  • Schlimm finde ich diese zwanghaft kreativen völlig überladenen Kleidungsstücke.
    Das sieht man oft auf Kreativmessen...


    Tja, was soll man sagen...
    dem Einen sein Uhl, dem Anderen sein Nachtigall:D


    Ich finde diese Kleidungsstücke meist schön und individuell.
    Deshalb würde ich es auch nicht als zwanghaft bezeichnen.


    Gut dass wir nicht alle den gleichen Geschmack haben.


    LG
    Benzinchen

    Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.

  • ..."schlimm" wird es, wenn "Kreativität" (sprich: Betüddelung bis zum Anschlag ;)) handwerkliches Können ganz offensichtlich (!) ersetzt :rolleyes: ...


    (...ist meiner Schwiegertochter auf dem Stoffmarkt aufgefallen ...)

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


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  • Wieso sollen die Möglichkeiten der Nähmaschine die Kreativität beflügeln?
    Keativität heißt doch das Beste und Schönste aus meinen Möglichketien zu machen.


    In meinen Augen ist es wenig bis gar nicht kreativ, ein fertiges Stickmuster irgendwo draufzusticken, das ist rein technisch.
    Ganz anders sieht es aus, wenn jemand mit der Nähmaschine stickt oder eben ein Stickmuster entwirft und stickt.


    Keine Cover zu haben, heißt, dass man kreativ sein muss, um in Jersey einen guten, schönen udn haltbaren Saum hinzubekommen - mit der Cover kann das jeder, nix kreativ.


    An Anne's Rock sind m.E. nur zwei Dinge kreativ:
    1. die Idee: ich habe da ein Stück Stoff, das wird ein Rock; obern bekommt er Falten und einen Gummibund und unten einen Saum
    2. die Ziernaht, die den Stoff etwas ausdehnt und daher Stand in die Sache bringt.


    Alles andere ist Technik, die "jeder" machen könnte, der die verschiedenen Maschinen zur Verfügung hat und die Techniken beherrscht.


    Ich bin auch eher die Mathematikerin, die Technikerin, deshalb bin ich immer auf der Suche nach kreativen Ideen, die ich dann für mich durchplane und fertige.
    Kreativ werde ich immer dann, wenn entweder die Planung schon gar nicht klappt, ich also die übernommene Idee verändern muss, um sie durchplanen zu können. Oder dann im zweiten Schritt, wenn die Planung sich als technisch undurchführbar herausstellt.
    50

    50 - ja, so jung war ich mal

  • ..."schlimm" wird es, wenn "Kreativität" (sprich: Betüddelung bis zum Anschlag ;)) handwerkliches Können ganz offensichtlich (!) ersetzt :rolleyes: ...


    (...ist meiner Schwiegertochter auf dem Stoffmarkt aufgefallen ...)


    Ich verstehe nicht was du damit meinst.


    Ich finde eigentlich, dass Kreativität nicht so viel mit handwerklichem können zu tun hat.


    Für mich sind das zwei Paar Schuhe.


    Handwerkliches Können setzt doch nicht unbedingt Kreativität voraus und umgekehrt ist das genauso.
    Kreativität spielt sich doch meist zuerst einmal im Kopf ab.


    Die Frage ist halt ob einem 'betüddelt bis zum Anschlag' gefällt od. nicht.
    Das wiederum ist Geschmacksache.


    Gruß
    Benzinchen

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    • Offizieller Beitrag

    [quote='Benzinchen','https://www.hobbyschneiderin.de/forum/index.php?thread/&postID=113486#post113486']
    Ich finde eigentlich, dass Kreativität nicht so viel mit handwerklichem können zu tun hat.


    Für mich sind das zwei Paar Schuhe.
    [QUOTE]


    Das sehe ich auch so...
    Folgendes Szenario: für das geplante Kleid reicht der Stoff nicht.
    Ein zweiter ist jedoch vorhanden.
    Wenn dieser dann so in das Kleid integriert wird, das jeder denkt...wie lange hat sie wohl nach einem zweiten , passenden Stoff gesucht, dann finde ich das sehr kreativ.
    Ob es dann technisch sauber verarbeitet ist, hat mit Kreativität nichts zu tun.

  • Auch ich bin der Meinung, dass Kreativität im Kopf beginnt. Kreativität mus nach meiner Meinung nach auch nicht bedeuten, dass man dann anschließend selbst etwas herstellt, dass man anfassen, anziehen oder sonst wie benutzen kann. Nicht jeder, der etwas designt, kann das auch selbst herstellen (oder will es nicht). Im Grunde muss meiner Meinung nach noch nicht mal ÜBERHAUPT etwas Dingliches entstehen. Wer etwas dichtet und das vielleicht noch nicht mal niederschreibt, der war auch kreativ.


    Aber offensichtlich gibt es für Kreativität unterschiedliche Definitionen. Tippt man bei Amazon in die Suchleiste das Wort "Kreativ" ein, kommen zahllose Buchvorschläge. Sei es nun Handarbeiten, Nähen, Backen, Kochen, Heimwerken, Wohnraumgestaltung, Gartengestaltung oder was auch immer ..... für alles gibt es bereits bücher, die einem erklären wie man auf diesem Gebiet kreativ sein kann und warten mit ganz konkreten Anleitungen auf.
    Ich gebe es ja zu: auch ich bin da versucht die Nase zu rümpfen und zu sagen: "Pf .... das ist doch nicht kreativ! Da arbeitet man doch nur etwas nach Anleitung nach" Aber ich glaube, das ist nur eine andere Defintion des Wortes Kreativität. Für manche bedeutet es einfach, dass man etwas selbst herstellt - und sei es ein Glas Marmelade. Vermutlich ist das nur eine folgerichtige Definition in einer Gesellschaft, in der es streng genommen nicht mal nötig ist sich auch nur ein Butterbrot selbst zu schmieren, weil es auch das fertig zu kaufen gibt.

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  • Benzinchen, deshalb hab ich Kreativität in diesem Beitrag in Anführungszeichen gesetzt ;) !


    Ich meinte dieses zwanghafte "Betüddeln", das die Nähmaschinen-Bewerber ja so gerne als "kreativ werden" bezeichnen - also be"zierstich"en, applizieren, besticken, bepatchen, bequilten auf Teufel komm raus, was ich noch milde lächelnd als "arme Werbungsopfer" gesehen habe, aber meiner gerade mit dem Hobby Nähen beginnen wollenden Schwiegertochter kalte Schauer über den Rücken jagte :rolleyes: ...


    ...und wenn das ganze dann noch handwerklich sichtlich mangelhaft ausgeführt ist, wird es nur noch PEINLICH :o (Sichwort Fremdschämen)...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube ich verstehe was Steffi meint und ich kanns aus eigenem Erleben auch erkennen.
    Meine Lieblingsnadine näht seit einiger Zeit. Gern auch immer öfter fürs Enkelmädchen. Sie lernt noch...
    Und sie tüdelt gern. Geht was schief oder sie weiß noch nicht genau, wie es handwerklich besser gehen kann, macht sie was drauf, drüber, dran und kaschiert damit "kreativ". Das ist keinesfalls ab- oder wertend gemeint. Sie weiß sich ja zu helfen und letztlich auch ab und an vom Problem abzulenken. Und das hilft weit zu machen.

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