Wegweiser zu einer preisgünstigen Nähmaschine
Manchmal gibt es Situationen, da braucht man eine Nähmaschine und will oder kann nicht viel Geld ausgeben. Besonders für Anfänger stellt sich diese Frage oft, da diese meist nicht einschätzen können, wie lange ihnen das neue Hobby Freude machen wird und welche Anforderungen eine Nähmaschine erfüllen soll.
Die Grundanforderungen sind wohl Gerade- und Zickzack-Stich, sowie unterschiedliche Stichlängen und -breiten. Damit lassen sich im Grunde die wichtigsten Näharbeiten bewältigen. Einige Nuz- und Zierstiche erhöhen den Komfort.
Welche Wege gibt es also zur Anschaffung einer preisgünstigen Nähmaschine?
Oma, Opa, Tante, Onkel, ...
Oft lohnt es sich, einmal im Verwandten- und Freundeskreis zu fragen, ob eine ungenutze Maschine vorhanden ist und man diese für eine bestimmte Zeit oder als "Dauerleihgabe" nutzen kann. Hier ist der Vorteil, dass man erstmal nichts investieren muss.
3 - 2 - 1 - Meins
Bei den bekannten Online-Auktionshäusern werden auch von privat Gebrauchtmaschinen angeboten. Da man meist die Maschinen weder ansehen noch probenähen kann, ist das oft der berühmte Glückskauf. Oft werden auf diesen Plattformen auch überhöhte Verkaufspreise erzielt und das Risiko einer ungeeigneten Verpackung und Versandmethode ist hoch. Man kann natürlich auch dort ein wirkliches Schnäppchen machen ...
Flohmärkte
Auch auf Flohmärkten findet man die ein oder andere Maschine und kann diese schon mal vor Ort in Augenschein nehmen. Man kann etwa überprüfen ob das Handrad leichtgängig ist und sich zumindest die Nadelstange bewegt. Allerdings ist meist kein Stromanschluss vorhanden und die Maschine lässt sich nicht testen. Auch hier kann man Glück haben - oder eben auch nicht.
Käseblättchen, Kleinanzeigen und Schwarze Bretter
Im Internet gibt es verschiedene Möglichkeiten für private Kleinanzeigen, fast jeder Supermarkt hat ein "Suche-Biete"-Brett und die Wochenblätter flattern regelmäßig ins Haus. Egal ob man nur die Angebote durchforstet oder selbst ein Gesuch aufgibt, hierbei ist der große Vorteil, dass man mit dem Verkäufer direkt in Kontakt tritt und eine Besichtigung vor Ort gegeben ist. Man kann recht einfach überprüfen, ob man zumindest eine funktionstüchtige Nähmaschine erwirbt.
Nähmaschinenhändler
Die meisten Nähmaschinenhändler verkaufen auch Gebrauchtgeräte. Wenn man einen Händler vor Ort hat, sollte man dort auf jeden Fall nachfragen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man kann selbst (oft unterschiedliche Maschinen) testen und bekommt diese erklärt. Der Händler bietet eine meist 12-monatige Gewährleistung ist auch bei später auftretenden Fragen ein Ansprechpartner.
Aldi, Lidl & Co.
Wenn es denn etwas Neues sein soll, stolpert man oft auch über Angebote bei den Discountern, die unter anderem auch Geräte bekannter Handelsmarken anbieten. Über die Qualität dieser Maschinen gehen die Meinungen stark auseinander. Zumindest kann man hier die Nähmaschine mit nach Hause nehmen und testen - und bei Nichtgefallen schnell wieder zurückbringen. Nähprofis raten in der Regel von diesen Käufen ab, da diese bei intensiveren Gebrauch meist Mängel aufweisen.
W was?
Als es noch das große Quelle-Versandhaus gab, galten die Privileg-Nähmaschinen als solide "Arbeitstiere". Heute trifft das aufgrund der überwiegend positiven Beurteilungen auf Nähmaschinen von "W6 Wertarbeit" zu. Das günstige Angebot ist hier eine Maschine für ca. 100 € und oft als Einsteigermodell oder Zweitmaschine gewählt wird.
Das ist natürlich nur eine grobe Übersicht und soll nur Möglichkeiten aufzeigen, dass auch für ein kleines Budget eine Nähmaschine zu haben ist.
Bei Gebraucht- wie bei Neumaschinen sollte vor dem Kauf natürlich immer ein Probenähen möglich sein, ähnlich wie beim Autokauf.
PS: Vor wenigen Tagen erst konnte ich die Weitergabe einer ungenutzen Haushaltsmaschine vermitteln. Die alte Dame freute sich, dass sie die Maschine in gute Hände weitergeben konnte und die neue Besitzerin findet Freude an einem neuen, vielleicht länger andauernden, Hobby.