Hallo rundum,
mir persönlich macht es mehr Spaß, Säume in Jersey mit der Hand zu nähen als Nähmaschine und Zwillingsnadel, Jersey und Faden passend aufeinander einzustellen.
Da die Frage immer wieder kommt – und ich meine Handnähleidenschaft immer wieder kund und zu wissen getan habe, habe ich mich neulich mal bei der Arbeit fotografieren lassen (vom Haus- und Hoffotografen).
Saum in gewünschter Breite stecken. Von der linken Seite her den Saum nähen. Man arbeitet dabei von rechts nach links.
Nadel rechts unten einstechen
links unten wieder rauskommen
den Faden anziehen
und das gleiche dann oben: rechts einstechen, links rauskommen
so sieht der Saum von der rechten Seite aus. Es ist nicht immer exakt die Einstichstelle gleich der Ausstichstelle, manchmal ein bisschen wackelig und versetzt – na und. Das ist eine Handnaht, das gehört so.
Ich arbeite gerne mit Baumwollgarn, das nicht zu sehr gedreht ist. In diesem Fall ist es ein Faden von sechsfach-Sticktwist (also ein Sechstel). Ich finde, das fügt sich in weichen Baumwolljersey sehr schön ein und ich kann gut die Elastizität regulieren (dadurch, wie ich den Faden anziehe – ein bisschen Übungs- und Erfahrungssache). Ich habe diesen Zickzack-Saum auch schon mit Polyester-Allesnäher gemacht und fand dann regelmäßig den Faden zu steif für die Technik.
Wer sich die Stichbildung auf einer Zeichnung ansehen mag, das hat Anouk freundlicherweise in ihrem Thread zu den Handstichen eingefügt:
Anouk erklärt und zeigt optisch Handstiche
Beitrag #17 mit der Zeichnung zum Zickzackstich
Diese Methode ist nichts für Menschen, die an einem Abend mehrere Kilometer Kindershirtsaum bewältigen müssen. Es gehört eindeutig in die Abteilung „Genussnähen“.
Liebe Grüße
Schnägge