Trauerfall und die Farbe Schwarz

Ich habe in D bei Beerdigungen immer schwarz getragen. Ich hatte ein so genanntes "Beerdigungkostüm"
In meiner alten süddeutschen Heimat war es selbstverständlich in schwarz zu erscheinen. Meine persönliche Optik war an diesem Tag nebensächlich, es zählte die Verbundenheit mit den Hinterbliebenen und der Trauergemeinde.
Meine persönliche Meinung ist, dass das tragen von Kleidung in der gleichen Farbe an einem solch traurigen Tag "Verbundenheit, und ein Zusammengehörigkeitsgefühl schafft....
Ähnlich wie bei Schuluniformen....
In Thailand ist die Trauerfarbe weiss oder schwarz, bevorzugt wird weiss.
Wenn ihr möchtet, zeige ich euch den Ablauf einer thailändischen Beerdigung gerne auf, er unterscheidet sich doch sehr von Deutschland......

Ich denke, bei einer Beerdigung schwarz zu tragen gehört einfach dazu. Ob man danach noch wochenlang einzig schwarz trägt, ist Geschmackssache. Es gibt ja auch viele schöne, schwarze Outfits. Für mich ists eine letzte Ehre an den Verstorbenen... das wurde mir so beigebracht...

Hallo, irgendwann habe ich dafür gesorgt das ich immer etwas in schwarz im Kleiderschrank habe (für Sommer und Winter) und ich wurde belohnt. als mein Vater starb mußte ich "nur" mit meiner Mutter was anzuziehen kaufen. ich konnte in den Schrank greifen und fertig. Heute weiss ich, ich hätte mir nichts kaufen können, so ging es mir auch bei meinen Schwiegereltern. Obwohl ich nähe hätte ich dafür keinen Nerv gehabt. Also Schwarze Hose - Bluse - Strickjacke - Jacke- Wintermantel und vor allem warme schwarze Stiefel (komisch es ist in letzter Zeit immer sau kalt wenn ich auf den Friedhof muß) Ende des Jahres habe ich mir sogar einen Hut genäht weil es wirklich richtig kalt war und Gott sei Dank, denn wir standen ewig vor dem Grab. Handschuhe habe ich sowieso immer und eine kleine Tasche auch.
Ich habe einmal erlebt das eine Tante meines Mannes zu Beerdigung des Bruders in einem Sommerkleid (weiß-bunt) kam! Das sah so irreal aus und ich fand es für unseren Lebenstil nicht angemessen

Ich trage und hab fast nix schwarzes, erst recht keine Schuhe und das ist damit sehr schwer. Greife dann zu dunkelbraun. In der Familie wird schwarz erwartet, aber ich wurde auch da keine Monate mehr in schwarz gehen, nur weil die Familie das will - kurze Zeit ja...

Ich finde die Vielfalt der Beiträge zeigt schon, dass es wohl keine allgemein gültige Antwort geben kann. Jede Situation ist anders, jede Tradition und sicher auch das persönliche Gefühl. Ich versuche mich in all das einzufühlen und dann die Kleidung entsprechend zu wählen.

Was das generelle Haben oder Nichthaben von schwarzer Kleidung angeht, so muss ich mich zunächst als bekennende Nicht-Schwarz-Trägerin outen. Schwarz steht mir nicht, Schwarz mag ich nicht, Schwarz trage ich nicht und dennoch besitze ich mehrere schwarze Kleidungsstücke, die im Fall des Falles auch beerdigungstauglich wären. Denn wie immer keine Regel ohne Ausnahme: Schwarz am Abend, bei Kunstlicht ist eine völlig andere Geschichte. Nicht umsonst las ich wohl in einem alten Stilratgeber, dass Schwarz dem Abend vorbehalten ist und die Frau von Welt niemals Schwarz am Tage trägt.
Bei Kunst- oder gar Kerzenlicht sieht Schwarz nämlich auch an Menschen wie mir, die es am Tage sofort in die Kategorie Notarzt rufen befördert, auf einmal fabelhaft aus und gefühlsmäßig passt für mich Marine einfach irgendwie nicht zum Opernbesuch - da kommt mir das dramatische Schwarz richtiger vor.
Das Glück der Hobbyschneiderin ist ja, dass solche speziellen und vielleicht selten getragenen Kleidungsstücke wie ein schwarzer Rock, ein schlichtes schwarzes Kleid oder eine Hose kein Vermögen kosten müssen, die Auswahl an erschwinglichen Stoffen ist gerade bei Schwarz doch recht groß.
In die Bredouille würde ich bei einer Beerdigung im Winter geraten, wenn Schwarz angesagt wäre. Einen schwarzen Wintermantel "auf Vorrat" empfände ich für mich dann doch als totes Kapital und Schrank-Ballast. Vielleicht hilft ja in dieser Situation etwas, an das ich mich aus meiner Kindheit erinnere - der Trauerflor. Damals wollten oder konnten sich viele Leute in Trauerfällen nicht extra schwarze Mäntel anschaffen und trugen statt dessen einen schwarzen Stoffstreifen, der um den linken Ärme lherum befestigt wurde. Ich entsinne mich, dass man diese Streifen fertig im Kurzwarengeschäft kaufen konnte, habe so etwas aber seit vielen Jahren nirgends mehr gesehen.
Für mich jedenfalls, wäre das eine gute Lösung, um auch in meinem grauen oder dunkelblauen Wintermantel meine Anteilnahme auszudrücken.

Trauerflorarmbinden kenne ich nur vom Fußball, die bekommt man im Sportladen.

Ich verstehe ja durchaus dass meine keine Schwarze oder andere dunkle Winterjacken hat, wenn man die Farben gar nicht trägt, aber bevor ich eine helle oder farbenfrohe Jacke mir Trauerflor anziehen würde würde ich mir eine Jacke leihen, irgendwer in der Bekanntschaft hat da bestimmt was passendes.....

Es ist bei uns Tradition und allgemeine unausgesprochene Sitte, bei einer Beerdigung schwarze oder zumindest dunkle Kleidung zu tragen.
Einer meiner besten Freunde, der wusste, dass er bald sterben würde, hatte sich (sogar ausdrücklich in der Todesanzeige) gewünscht, die Trauergäste mögen NICHT in schwarz kommen, denn seiner Überzeugung nach gehe er ja in ein neues Leben. Dieser Wunsch wurde von fast allen respektiert, aber ich muss zugeben, dass ich trotzdem eine Dame im hellblauen langen Sommerkleid etwas "merkwürdig" fand.

mokako

Das mit dem Mantel, dem Stoff, dem selbernähen und dem Trauerflor bringt mich auf was: Ein Poncho (oder eine Art Umhang) als Mantel brauchen zwar viel Stoff, aber der wird nicht ernsthaft zerschnitten. Das ginge also eventuell im Winter als Provisorium. (ich würde wahrscheinlich innen Microfleece wählen, weil es leicht und warm ist).

Wie ich darauf komme? Ich hatte Anlaufschwierigkeiten den Begriff Trauerflor korrekt einzusortieren.

LG
neko

hier auf dem dorf gehts meist dunkel mit oder ohne weiss zur beerdigung. vor vielen jahren ging einer mit nem kall roten pulli auf die beerdigung seines vater. er tat das bewusst, war nicht so grün mit seinem dad.

ich finde, die kleidung sagt nichts über die innere haltung, trauer aus. als mein dad vor kurzem starb, sagte mum, das sie nicht ewig schwarz tragen kann, sie zieht das nur nach unten. wir kinder waren der meinung, dass sie das auch nicht braucht, sie soll das anziehen worin sie sich wohl fühlt. und papa wolte auch nicht, dass mum noch mehr leidet. an der beerdigung trugen wir alle schwarz, keiner von uns konnte auch nichts anderes tragen.
meine schwester ging schnell zur normalen gadarobe über incl rot, deswegen vermisst die papa aber kein bisserl weniger als ich.
ich kann kein rot anziehen, fühle mich darin noch unwohl. alle anderen farbtönen ausser rot + orange lila gehn wieder. gut ich trage gerne schwarz und blau von daher fällt es mir auch leicht schwarz auf beerdigungen und co zu tragen.

Es ist schon viel geschrieben. Ich habe, Asche auf mein Haupt , nicht Alles gelesen.

Ich habe mir für Freunde und Bekannte Trauerkleidung im grau-ton oder schwarz-gemustert, aber edlem Stoff genäht.
Tief schwarz hab ich nur bisher, bei meiner Schwiegermutter getragen.