Trauerfall und die Farbe Schwarz
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2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
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Ich meinte oben: Schwarz an mir geht überhaupt nicht, normalerweise hätte ich daher keine schwarze Oberteile im Schrank. Da ich sie aber für Chorauftritte besitze, ist es selbstverständlich, dass ich zu Beerdigungen Schwarz trage, falls nicht ausdrücklich um anderes gebeten wurde.
Wie ich damit aussehe, ist nachrangig. Ich bin genauso dezent geschminkt, wie jeden Tag.
OT: Zur traditionellen Entwicklung: noch vor ein paar Jahrzehnten war es in meinem persönlichen Umfeld üblich, dass die Witwe ein Jahr lang Trauer trug, und das war schwarz. Sie machte das i.d.R. nicht aus Begeisterung, sondern weil es erwartet wurde. Für die nicht so nahe Verwandtschaft war dasselbe zumindest bis zum sog. Seelenamt (nach 6 Wochen) üblich.
Bei plötzlichen Trauerfällen mussten früher meine Schneidereltern innerhalb von 2, 3 Tagen die Trauerkleidung fertig haben. Rund um die Uhr waren sie nach einem Bergwerksunglück im Einsatz.
Mir war als Kind vermittelt worden, dass die Trauer mit dem Tragen der schwarzen Kleidung nicht nur zum Ausdruck gebracht wurde, sondern gelebt, indem (auf bunte Kleidung) verzichtet wurde. Das sollte durchaus auch unangenehm sein.
So gesehen wäre Schwarztragen für Frühling- und Herbsttypen auf jeden Fall sozusagen Pflicht.
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Näht ihr tatsächlich schwarze Kleidung, obwohl ihr die sonst nie braucht? gebt ihr (falls nicht genäht; macht nun mal keinen Spaß und ist augenunfreundlich abends zu nähen) tatsächlich so viel Geld für Trauergarderobe aus?Nein, ich habe mir bei Ebay einen Lederblazer für 2€ ersteigert, den ich seit Jahren zu einer schwarzen Hose trage. Dazu wahlweise günstig ergatterte Bluse oder Shirt (Werksverkauf Trigema), manchmal ohne Blazer, oder zum gebraucht gekauften schwarzen Polyester-Hosenanzug ...
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Schwarz ist für mich ein absolutes No Go. Egal zu welchem Anlass. Bei dunkelgrau oder anthrazit sieht die Welt schon wieder anders aus. Wobei ich grundsätzlich eher der farbenfrohe Typ bin. Aber natürlich gibt es Anlässe, da geht das nicht.
Allerdings habe ich Schuhe in schwarz, und Handtaschen auch. -
Für mal ne Beerdigung gebe ich nicht so viel aus. Ich habe einen langen geraden Rock und eine Bluse. Schwarze Pumps und eine schwarze Tasche hab ich eh und im Winter kommt mein Wollmantel in Anthrazit drüber. Kopftuch trage ich nicht, habe ich auch noch nicht gesehen. Haare werden hochgesteckt und fertig. Die Bluse ist dabei das einzige, was ich bisher nur auf Beerdigungen getragen habe.
Teuer muss es für Witwen und Witwer werden, wenn da ein ganzes Jahr schwarz getragen wird... Aber verglichen mit den Kosten einer Beerdigung... -
unser Friedhof ist sehr windig. Kopftuch/Schal oder Hut ist da ganz angenehm.
Und mich interessiert wirklich, was andere tun, die tatsächlich ein schwarzes Kleidungsstück sonst niemals tragen. Und manchmal reicht ja der Friedhof nicht, man sollte nachher mit zum Leichenschmaus. Mantel ausgezogen und man steht unpassend da.
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Wollrock ist nicht so schlimm (für den Sommer) wie langer Mantel. Insofern ist die Ausstattung im Kleiderschrank, um im Bedarfsfall „gestellt“ zu sein, schon in Ordnung. Vorausgesetzt, die Figur bleibt einigermaßen …
Bei der Beerdigung hatte ich ein schwarzes Oberteil dazu an. Das sah krank aus.
Im Sinne der Konvention (siehe Beitrag #22 von zwirni) darf das ja dann. Trotzdem denke ich, dass es erlaubt ist, sich in dieser Frage zeitgemäßer zu orientieren, also auch zu berücksichtigen, was einer steht – so einigermaßen wenigstens. D.h. mittelfristig auch die Ausstattung an Oberteilen für den Fall des Bedarfs im Kleiderschrank bereitzustellen.Für mich ist in solchen Fragen immer die Überlegung wichtig: Was werden diejenigen als „angemessen“ empfinden, die vielleicht größere Schwierigkeiten haben, mit dem Verlust zurecht zu kommen? Auch zu einer Beerdigung kleide ich mich nicht für den Verstorbenen, sondern für die Überlebenden.
Kosten: kann man ja dann mit diesem „Ausrüstungsgedanken“ einigermaßen moderat halten. Wenigstens die für die Trauerkleidung.
Liebe Grüße
Schnägge -
...auch vor meiner Chorzeit hatte ich "für alle Fälle" einen einfachen schwarzen Hosenanzug im Schrank (20 DM bei ebay) - dazu trage ich allerdings keine schwarze, sondern eine weiße Bluse. Bei enger Familie sieht das wegen unmittelbarer Betroffenheit anders aus - als meine Mutter beerdigt wurde, trug ich ganz schwarz ....
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Und manchmal reicht ja der Friedhof nicht, man sollte nachher mit zum Leichenschmaus. Mantel ausgezogen und man steht unpassend da.
Unter dem dunklen Obergewand kann man doch auch eine weiße Bluse oder weißes Hemd tragen. Die Tische sind ja schließlich auch nicht in schwarz eingedeckt ...
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Schwarz ist, da ich mich als Herbst einordne nicht wirklich meine Farbe. Also ganz in schwarz zu gehen vermeide ich, bis auf Beerdigungen, denn da geht es ja weniger um mein Aussehen. Dennoch habe ich einige schwarze Sachen im Kleiderschrank, sowohl Oberteile als auch Röcke und Hosen, denn manchmal ist das für mich einfach zum Kombinieren mit anderen Sachen das einfachste. Zu diesen Teilen greife ich dann, wenn ich auf eine Beerdigung muss. Wenn es angemessen nehme ich noch einen naturfarbenen Seidenschal dazu und alles ist gut.
Wenn ich gar keine schwarzen Sachen im Schrank hätte, würde ich dunkelbraun nehmen. Dunkelblau hat man dann ja vermutlich auch nicht, was für mich auch eine Option wäre. Ein dunkles Grün wäre für mich auch noch okay, ein dunkles Rot definitiv nicht mehr. Dann lieber nicht ganz dunkel, also helle am besten naturfarbene Bluse (reinweiß steht mir ja auch nicht so gut das gibt es dann vermutlich auch nicht im "normalen" Kleiderschrank)
Jeder zieht da seine Grenze anders - es kommt ja auch darauf an wie konservativ ich die gesamte Trauergesellschaft einschätze, was ich als angemessen halte, und was nicht.
Viele Grüße Johanna
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Also, Schwarz ist zumindest eine deutsche Tradition. Es gibt Länder, da trägt man weiß. Und die Holländer (die meisten) kommen in Jeans (auch an einer Hochzeit sind die sehr schmerzfrei).
Als meine Hebamme vor ca. 7 Jahren wusste, dass sie sterben muss (Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium) hat sie ihre Messe selbstgestaltet und allen Freunden, Verwandten und Bekannten gebeten, bunte Kleidung zu tragen. Ihre Lieblingsfarbe war Orange. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Kirche mit über 300 Gästen sehr bunt war. Sogar ihren Sarg hat sie selber bauen lassen und ihn bunt bemalt.
Und meinen schwarzen Mantel, den ich genäht habe, habe ich erst nach der Beerdigung meines Schwiegervaters fertiggenäht, weil ich es als böses Ohmen ansah, als er sehr krank war. -
Eine schwarze Hose, ein schwarz-weißer Blazer und eine weiße Bluse hängen für derartige Anlässe in meinem Schrank.
Ein dunkelgrauer Hosenanzug erfüllt für mich auch den Zweck. Muss jedoch sagen, dass ich zu einer Beerdigung immer mit
schwarzem Hut gehe.
Ich finde es mit dunkler Kleidung angemessen. Da muss es nicht unbedingt schwarz sein. -
Als mein bruder letzten Herbst unerwartet gestorben ist, hat meine schwägerin ausdrücklich gesagt wir sollen nicht schwarz tragen. Natürlich haben wir Kleider in gedeckten Farben angezogen. Bei mir im Schrank ist schwarz vorhanden, aber ich werde wahrscheinlich nie ganz in schwarz gehen.
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Ich habe schön öfters Ekzeme bekommen, nachdem ich schwarze Kleidung getragen habe und jedesmal waren es keine billigen Teile, von daher habe ich nur ganz ganz wenige Teile in dieser Farbe. Ich trage für solche Gelegenheiten meistens andere gedeckte, dunkle Farben, obwohl ich auch bei dunkelgrün schon hier und da Probleme hatte. Keine Ahnung womit diese Teile gefärbt worden sind. Eigentümlicherweise habe ich mit "schwarzen" Jeans bislang keine Probleme gehabt, wobei diese nun auch in der Regel eher grau sind als schwarz. Auf jeden Fall würde ich keine wildgemusterten und grellbunten Kleidungsstücke zu einer Beerdigung anziehen.
Liebe Grüße
Elisabeth -
Ich habe in schwarz Hosen, Oberteile, einen Blazer und einen Wintermantel und alles ziehe ich auch mit bunten teilen kombiniert an. Ist also in den Alltag integriert.
Ganz in schwarz war ich nur auf der Beerdigung von meiner Mutter, sonst kombiniere ich eben mit gedeckten Farben. So dunkel gekleidet gehe ich eigentlich nur auf Beerdigungen um die Verwandtschaft des Toten nicht zu kränken da ja doch viele darauf Wert legen.
Als der Sohn von unserem Nachbarn tödlich verunglückt ist wurde auch ausdrücklich um bunte Farben gebeten und so sind alle Freunde und auch wir bunt bekleidet gewesen und waren mindestens genauso traurig als hätten wir schwarze Kleidung an denn die Farbe der Kleidung zeigt nicht den Gemütszustand an. Und da seine lieblingsblumen Sonnenblumen waren und diese gerade zu dieser geblüht haben waren auch viele davon zu sehen.
Selbst möchte ich allerdings eine Beerdigung wie der Bruder von Gaston bzw. die Hebamme von Sabine. Orange ist übrigens auch meine lieblingsfarbe.
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Hallo
wirklich ein sehr spannendes Thema. Kann ich grad leider mitreden - wir hatten erst letzte Woche eine Beerdigung.
Für mich ist in diesem Fall schwarz die einzige tragbare Farbe. Und aus Respekt vor Verstorbenem und Familie auch ganz schwarz. Ich trage selbst gern schwarze Hosen (im Marlene-Stil), aber seit 2 Wochen trage ich komplett tiefschwarz - aus Trauer.
Muss man ja nicht, meine Oma hätte es auch nicht wirklich gewollt, weil sie selbst gern pastell oder zarte Muster geliebt hat. Aber ich fühle mich "schwarz". So trage ich es im Moment auch.
Und ich habe einen Tag im Jahr, an dem ich immer komplett schwarz trage - der Todestag meiner geliebten Patin. Der nun sicherlich durch den Todestag meiner Oma Erweiterung findet. Ich kanns auch nicht wirklich erklären - aber ich "fühle dann schwarz". Und dann muss es eben sein. Egal ob modisch oder altmodisch.
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Hmmm, ich sehe das etwas anders: wenn Jemandem nach schwarz zumute ist, dann soll er das machen. Wenn nicht, ist das für mich genau so in Ordnung.
Auf der Beerdigung meines Mannes (40) und auch danach habe ich kein schwarz getragen. Die Leute, die uns kannten, wussten um den Verlust und die Trauer und die Meinung der Anderen ist mir eh schnurzegal.
Im Übrigen tragen die Niederländer keine schwarzen Sachen auf der Beisetzung. -
Eine schwarze Hose habe ich immer im Schrank und meine Winterjacken sind auch meist schwarz. Als vor 2 Jahren mein Schwiegervater gestorben ist habe ich mir ein schwarzes Langarmshirt genäht (war im Januar). Im letzten Jahr für die Beerdigung meines Vaters mußte ich dann auch noch schnell ein Kurzarmshirt nähen weil es im August war und 30° im Schatten. Das war aber nur möglich weil ich einen Standartschnitt habe den ich ohne zu überlegen nähen kann.
Wenn die Beziehung zu dem Verstorbenen nicht ganz so eng ist dann zieh ich auch schon mal was dunkelblaues an. -
Charming Quilts, die Antwort war nicht auf Deinen Beitrag gemünzt, ich hatte nur die erste Seite gelesen......