„Gefrickel“ – diesen Begriff verbinden viele mit der Aufgabenstellung Schlitzeinfassung; und manche gehen deswegen nicht dran.
Mittlerweile habe ich sogar mehrere interessante und gleichzeitig eigentlich einfache Methoden gefunden:
Einfacher verstürzter Schlitz – gehört hier nicht ganz hin und ist nur der Vollständigkeit halber gelistet: Der Schlitz wird in doppelter Stofflage gearbeitet – v-förmig genäht und dann verstürzt. Dabei bleibt der Schlitz offen, eignet sich also nur für Schnürung, Haken und Ösen, Knöpfe mit Schlaufenverschluss etc.
Schlitz durchgehend mit einem geraden Belegstreifen (oder mit einem Stück Schrägband) eingefasst – bei dieser Methode wird der Schlitz an seiner Spitze nur mit einer ganz schmalen Nahtzugabe im Streifen gefasst. Daraus folgt, dass die Schlitzkanten nicht ganz von oben bis unten fadengerade sind: diese Art der Einfassung eignet sich nur für Schlitze in gerafftem Stoff, z.B. Ärmelschlitz, wenn der Ärmel in der Manschette gerafft ist.
Schlitzeinfassung mit einem breiten Beleg (wie Paspelknopfloch) – diese Methode hat Eichelberg schon erklärt in einem Thread zu einem bestimmten Schnitt Knopfleiste bei Jerseyhemd Nr. 24 Virkku von Ottobre 01-2009
Schlitzeinfassung mit zwei Belegstreifen – diese Methode habe ich bei Lieselotte Kunder („Schneidere selbst“) gefunden. Hilde Vavra („Grundlehre der Schneiderei“) erklärt es genauso, nur noch knapper.
Erklärung gleich im nächsten Beitrag.
Schlitzeinfassung mit einem durchgehenden Belegstreifen, umgefalzt – diese Methode habe ich gestern noch in einem anderen Buch gefunden (Irene Adam „Schneidern für alle“), es ist eine Mischung aus der Paspelknopflochmethode und der Schlichtmethode mit durchgehendem geraden Belegstreifen. Nett finde ich daran, dass sich das kleine Dreieckchen, das „Dach“ beim Kapellenschlitz, dabei durch Umfalzen ergibt; ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren.
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Im Folgenden erkläre ich die Methode der Einfassung mit zwei Belegstreifen. Die weiteren Methoden können nach und nach ergänzt und verlinkt werden – Ergänzungen gerne auch von anderen.