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"Konstruieren statt Konsumieren..."


  • Meiner Meinung hilft da nur eine echte Gemeinschaft. Nur ist uns die leider abhanden gekommen. Oder wo setzt sich die Nachbarin schon mal gerne mit den Kindern als Beaufsichtigung mit an den Sandkasten? Das macht doch keiner mehr.


    Ja, das scheint leider zu großen Teilen so zu sein. Ich war da 20 Jahre lang sehr verwöhnt. Ich habe ich einem kleinen Dorf gewohnt, wo das Wort Dorfgemeinschaft noch eine war und außerdem war ich ein Teil einer sehr engagierten Kirchengemeinde. Im Grunde war da nichts ein Problem. Als ich mal in Krankenhaus musste, waren Nachbarinnen und Freundinnen ganz selbstverständlich da. Hatte ich mal irgend was schweres in meinem Auto, musste ich oft noch nicht mal was sagen. Irgendein Nachbar lief schon vorbei und fragt, ob ich das schwere Ding wirklich alleine ins Haus wuchten wolle. Wenn ich zum enkaufen gefahren bin, fragte ich ganz automatisch meine Nachbarin, ob sie mit wollte oder ob ich ihr wenigstens was mitbringen konnte. Wir haben Werkzeuge untereinander ebenso getauscht wie Obst und Gemüse aus dem Garten.


    Und das ist jetzt alles auf einen Schlag weg. Hier in dieser Mietskasernensiedlung kennt keiner keinen. Ich gebe zu, dass ich das ganz schön schockierend finde.

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  • Was ist mit den Wochenenden?
    Man muss doch nicht versuchen, nach Feierabend alles in Angriff zu nehmen!


    Ok! Mein Sohn ist mit 23 aus dem Gröbsten raus ;)
    Aber glaub mal nicht, dass ich am Wochenende noch Kraft hätte irgendwas auf die Beine zu stellen. Nicht mal der Haushalt ist ordentlich gemacht.
    Gut, ich muss jetzt dazu sagen, dass ich gesundheitlich gerade ein paar recht große "Baustellen" habe. Aber auch damit bin ich ja nicht der einzige Mensch, der dieses Problem hat. Es geht noch anderen so, dass die ihr Wochenende brauchen um sich für die Woche wenigstens halbwegs zu regenerieren. (ich schaffe es ja zur Zeit nicht mal ein Nähwochenende auf die Reihe zu kriegen, weil mir das zu anstregend ist :weinen:)

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  • ich wäre auch ernsthaft "begeistert", wenn in der Nachbarwohnung am Sonntag gehämmert und gebohrt wird.


    Und helfen? ich biete immer Hilfe den Nachbarn an. Die will keiner. Hier wollen alle alles alleine. Aber in unsrer alten Wohnung war die Nachbarin begeistert, dass ich zwangsweise ihre Kinder zusätzlich an der backe hatte. Umgekehrt ging das nie. (Allerdings gehörte sie zu den Müttern, denen eins schon zu viel ist und sie hatte aber dann mehrere.)

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

  • ich wäre auch ernsthaft "begeistert", wenn in der Nachbarwohnung am Sonntag gehämmert und gebohrt wird.


    Och ... bei uns im Haus wird einschließlich des 24. 12. quasi täglich gebohrt. Das heißt allerdings nicht, dass man den Geräuschen der anderen Nachbarn gegenüber dann auch tolerant wäre. Bei uns klopft man schon mit dem Besenstil an die Decke, wenn man nach 22 Uhr noch mal einen Stuhl rückt.


    [

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  • Allerdings gehörte sie zu den Müttern, denen eins schon zu viel ist und sie hatte aber dann mehrere.)


    hmmm !vielleicht waren die Mehrere der Grund das ihr eines schon zu viel sein konnte und warum sie dir nicht deine abnehmen wollte und vielleicht total froh war , daß du ihr mal eines abgenommen hast...man kann bei den Leuten nicht reinschauen.:o
    Ich würde mich derzeit nicht auch noch zusätzlich fremden Kindern zumuten wollen. :o

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

  • hmmm !vielleicht waren die Mehrere der Grund das ihr eines schon zu viel sein konnte und warum sie dir nicht deine abnehmen wollte und vielleicht total froh war , daß du ihr mal eines abgenommen hast...man kann bei den Leuten nicht reinschauen.:o
    Ich würde mich derzeit nicht auch noch zusätzlich fremden Kindern zumuten wollen. :o


    wenn man den Fall nicht kennt, kann man wohlwollend dies vermuten. Und ich habe ihr kein Kind freiwillig abgenommen, sondern sie (da sie lieber in ihrer Bibel las), ihre einfach raus geschickt, da sie wusste ich bin bei meinen. Natürlich lasse ich kein Kind unter die Räder kommen, wenn da noch eins oder zwei mehr rumspringen. Und nein, ich hätte ihr nie eins von meinen überlassen. Diese Familie hatte später dann Familienhife und noch einiges. Das war nichts, was man als Nachbarn auffangen konnte. In Details möchte ich nicht gehen.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Zum Thema "Konstruieren statt Konsumieren": ich finde das ist gar nicht so weit weg von unserem Fokus auf Bekleidung und Textilien. Denn genauso wie KIK für Klamotten gibt es auch die "KIKs für Möbel". Und da ist "schnell rein und schnell raus" schon auch Programm. Konsum eben. Ich wundere mich jedenfalls gelegentlich über den Sperrmüll vor der Tür von Menschen, bei denen man wenig finanzielle Ressourcen vermutet. Aber ich ahne auch, dass das auf dem Sperrmüll gelandete Möbelstück durch ein Anderes von "Möbel-KIK" ersetzt wurde, das seinerseits wohl nur eine Halbwertszeit von maximal 5-10 Jahren haben wird.

  • Natürlich ist das bei den Möbeln nicht anders. Aber auch hier ist es der gleiche Teufelskreis wie bei der Kleidung:


    Das Regal im Kinderzimmer geht kaputt. Ein solides Regal, das 25, 30 oder noch mehr Jahre halten würde, kostet den Betrag X. Der steht aber nicht zur Verfügung. Um diesen Betrag aufbringen zu können, müsste man 3 Jahre sparen. Das nutzt aber nichts. Das Regal ist ja JETZT kaputt. Also kauft man irgendwas aus einem Möbeldiscounter - durchaus in dem Bewusstsein, dass das nichts besonderes ist. Man nimmt sich dann auch bestimmt vor, das man Geld zurück legt, um beim nächsten Mal etwas besseres kaufen zu können. Aber blöderweise gehen in der Zwischenzeit auch noch andere Dinge mal kaputt und weil dieses blöde Regal dann noch nicht mal die 3 Jahre hält, die man auf ein gutes Regal hätte sparen müssen, steht man nach kurzer Zeit schon wieder vor dem gleichen Dilemma. Es ist ein altes Elend!

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  • Ein solides Regal, das 25, 30 oder noch mehr Jahre halten würde, kostet den Betrag X. Der steht aber nicht zur Verfügung.


    Ich denke, dass heutzutage auch keiner mehr seine Möbel 30 Jahre sehen will. Das war früher so, aber die wenigsten wollen das.


    Ich bin da vielleicht etwas schnelllebig, aber auch wir haben Möbel von Ikea, ganz einfach aus dem Grund, weil die gut zu kombinieren sind und nicht übermäßig teuer. Wenn es mir in 2 Jahren nicht mehr im Wohnzimmer gefällt, dann findet es einen neuen Einsatzort im Kinderzimmer. Und in 3 Jahren vielleicht im Büro. Und nach 10 Jahren stell ich es bei Ebay Kleinanzeigen ein und verkauf es. Ich finde daran nichts verwerfliches daran.


    Aber bevor ihr jetzt meint, ich lebe in einem schwedischen Möbelhaus, wir haben auch viele Echtholzmöbel, vererbt von der Uroma oder unserer alten Nachbarin, welche mit den neuen Möbeln vom Schweden einfach kombiniert werden.

    Stoffe kaufen ist nicht unmoralisch, nicht illegal und macht nicht dick. Stoff hält sich ohne Kühlschrank man muss nicht für ihn kochen, man muss ihm keine Windeln wechseln und ihm nie die Nase putzen, man muss nicht hinter ihm herräumen und nicht mit ihm spazieren gehen. Das richtige Stoffstückchen beruhigt die Nerven, streichelt die Seele und macht Freude. Außerdem ist es immer billiger und meist sinnvoller als ein Psychiater.

  • Also ich habe Elias Hochbett mit einer geliehenen Bohrmaschine gebaut und alles auf Maß im Baumarkt zusägen lassen.


    http://werhatdieschere.wordpre…-fur-elias-selbst-gebaut/
    das war DEUTLICH günstiger als käufliches in gleicher Qualität


    Liebe Anouk,


    inzwischen war ich mal auf deinem Blog und habe mir das Hochbett angeschaut. Toll geworden!


    Nur einen Schwachpunkt hat das Ding noch: Wenn ein oder mehrere Kinder auf der oberen Etage richtig anfangen zu toben, fängt es irgendwann an, hin und her zu schwanken. Parallelverschiebung …
    Abhilfe schaffen diagonale Verstrebungen. Die kannst du auch noch später anbringen, spätestens in dem Moment, in dem du bemerkst, dass es anfängt, sich hin und her zu bewegen.


    Grob gesehen vier Möglichkeiten. Die beiden ersten sind für ein Kinderbett manchmal nicht so geeignet:
    * Latten auf der Rückseite (längs) vom einen Pfosten unten zum anderen Pfosten oben und an den Stirnseiten, jeweils schräg ansetzen (muss nicht wirklich von Ecke zu Ecke gehen) und verschrauben.
    * Das gleiche mit Schraubösen und Spanndraht.
    * Kleine Dreiecke (wie Geodreiecke – auch die Größe eines Geodreiecks ist absolut ausreichend!) jeweils über die Ecken schrauben. Geht natürlich auch mit kurzen Lattenstücken, so dass du nur die Hypothenuse anschraubst. Wenn du Dreiecke machst, bietet sich Sperrholz an.
    * Sowas wie deine Tafel bietet auch die entsprechende Stabilisierung, wenn sie nicht nur ein- oder angehängt ist, sondern fest mit den Bettpfosten verbunden. Das ist dann wie die Rückwand von einem Schrank oder Regal.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Also das Bett steht jetzt ca. 9 Jahre in denen es auch ca, 4 -5 mal auf und wieder abgebaut wurde und ist wie es gebaut ist, bombenfest...Mein Tageskinder haben darin gespielt(nicht darauf, weil erstens ist es ein Bett und kein Spielplatz und zweites habe und hatte ich nicht den Rücken alle Nase lang da Kinder herunter zu pflücken.Deshalb ,im Übrigen , auch die senkrechte Leiter). und mein großen Erwachsenen söhneschlafen darin wenn sie zu Besuch sind.


    Das Bett kommt morgen aufs Altenteil aber nur weil Elias ein so winziges zimmer hat, dass er ein viel höheres Bett braucht und bekommt.
    aber das Bett als solches wollte ich gar nicht zur Debatte stellen


    LG

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
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    Matth. 5,1 - 7,29

  • aber das Bett als solches wollte ich gar nicht zur Debatte stellen


    Ich auch nicht. Das Bett ist wirklich toll. Wenn ich das schreibe, meine ich das auch. Und wenn es neun Jahre geblieben ist wie eine Eins, umso besser. Dann brauchst du am konkreten Modell natürlich auch nix nachzubessern.


    Ich hatte mir überlegt, ob ich diesen Hinweis hier oder in deinem Blog geben will – und fand es dann hier besser aufgehoben.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • ImBlog mache ich nichts mehr , ich bin nur noch hier :D


    Die oberen Seitenteile sind mit so genannten Bettbeschlägen befestigt ,die unheimlich viel Stabilität mitbringen...

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
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    Matth. 5,1 - 7,29

    Einmal editiert, zuletzt von Anouk ()


  • Also ich kann mir kaum vorstellen, dass es Menschen gibt, die all diese Dinge gleichermaßen schaffen (bei deinem Beispiel würde ich vermuten, dass zB die gemeinsame Zeit mit den Kindern eher wenig Priorität hat).
    Mir hilft es, mir öfter zu überlegen, was mir am wichtigsten ist. An erster Stelle kommt für mich die gemeinsame Zeit mit meinen drei Kindern und idealerweise (also soweit arbeitstechnisch möglich) mit meinem Mann. Dann ist es mir wichtig, dass meine Kinder ihre Träume verwirklichen können.
    Und das finde ich in Deutschland (auch wenn man von Harz IV lebt) im Vergleich zu vielen anderen Ländern, wo die Eltern schon froh sind, wenn ihre Kinder nicht den ganzen Tag schwer arbeiten müssen, um das Überleben zu sichern, ziemlich einfach (jemand hat hier doch geschrieben, dass man seinen Kindern auch was bieten möchte): Sportvereine kosten (zumindest bei den Standardsportarten) nicht die Welt. Für uns schlägt sich das vor allem in den Kosten für die Musikschule nieder und etwaigen Instrumenten (derzeit Cello und Geige).
    Jetzt habe ich gerade mal ergooglet: Würden mein Mann und ich beide Hartz IV beziehen, bekämen wir mit unseren 3 Kindern (unter 6) 1362 Euro im Monat. Zusätzlich würde Miete und Nebenkosten (außer Wasser und Strom) für eine angemessen große Wohnung bezahlt (für fünf Personen wären das 105 qm; unsere derzeitige Wohnung hat 63 qm).
    1362 Euro ist ungefähr so viel, wie mein Mann netto raus hat. Da kommt dann ja noch das Kindergeld drauf, aber rechne ich davon dann Miete und Nebenkosten ab, haben wir ungefähr so viel im Monat zum Leben, wie jemand, der Hartz IV bezieht.
    Davon ziehe ich unsere Fixkosten ab (Telefon, Internet, Miete für Instrumente, Sportverein,...). Dann überlege ich mir, wieviel ich diesen Monat sparen will/kann. Von dem was übrig bleibt, überlege ich mir, was in nächster Zeit an größeren Anschaffungen ansteht und notiere das. Dann setze ich Prioritäten nach der wahrscheinlichen Dringlichkeit. Dann rechne ich aus, wieviel Geld ich pro Woche zur Verfügung habe, um den täglichen Bedarf der Familie zu bestreiten. Beim Einkaufen bin ich aber auch eher pingelig, Fleisch und Milch kauf ich nur bio ein und auch sonstiges viel bio. Worauf ich hinaus will?
    Vergleiche ich uns mit dem Hartz IV-Betrag, stehen wir offensichtlich nicht besser dar, als ein Hartz IV-Bezieher. Trotzdem können wir unseren Kindern, wie ich finde, etwas "bieten". Wir haben Zeit für sie und daran werden sie wachsen. Sie haben gutes Essen, warme, schöne Kleidung, und sie können in Gemeinschaft mit ihren Geschwistern und Freunden ihren Interessen nachgehen.
    Andere Menschen legen eben ihre Prioritäten anders. Wenn die Priorität dann auch Dingen liegt, die nach außen hin eher sichtbar sind, wie "Wie oft habe ich Zeit, um mich fit zu halten?", "Sind meine Parties immer perfekt organisiert?", denkt man schnell, "Oh Gott, wie schafft die das denn?".
    Ich glaube nicht, das andere logistisch einem unbedingt was voraus haben - ich glaube, man muss einfach lernen, dass man nur das tun sollte, was einem selbst wichtig ist und nicht das, was alle anderen für wichtig halten.
    So, ich hoffe, mein Gedankengang war nicht zu verworren...

    Viele Grüße
    Antonia

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  • Da kommt dann ja noch das Kindergeld drauf, aber rechne ich davon dann Miete und Nebenkosten ab, haben wir ungefähr so viel im Monat zum Leben, wie jemand, der Hartz IV bezieht.


    Das mit dem Kindergeld ist schlicht falsch. Kindergeld wird bei ALG II angerechnet, genau wie Elterngeld.

  • Das mit dem Kindergeld ist schlicht falsch. Kindergeld wird bei ALG II angerechnet, genau wie Elterngeld.


    Der Satz den Du zitierst bezieht sich auf ihr Einkommen (von dem sie schreibt dass es Harz IV gleiche), worauf aber noch Kindergeld käme, die Miete aber bezahlt werden müsse. Daher ist das was sie schreibt richtig, es steht nirgendwo dass das Kindergeld auf das ALG II draufkommt.


    Antonia: ich kenne die Sätze nicht ganz genau, aber habt ihr mal Wohngeld beantragt?

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Danke, Bianca, für die Klarstellung :).


    Ich glaube eigentlich schon, dass wir momentan wohngeldberechtigt wären. Wo ich jetzt so drüber nachdenke, sind es 2 Hauptgründe, warum wir es nicht beantragt haben:


    Momentan finde ich es ganz schön, mir genau zu überlegen, was ich mir wirklich anschaffen möchte bzw. ob ich etwas wirklich kaufe. Mein Mann und ich haben bewusst als wir beide noch studiert haben gesagt: Wir kriegen jetzt Kinder, weil wir jetzt noch beide Zeit dafür haben. In den letzten zwei Jahren meines Studiums (unsere Kinder gehen nicht in den Kindergarten, ich habe mein Jurastudium also zum größten Teil in der Mittagsschlafphase und abends gemacht) habe ich mich entweder um meine Kinder gekümmert, oder gelernt. Dieses "Opfer" habe ich gerne erbracht, aber im nachhinein hat es ganz schön Kraft gekostet. Jetzt bin ich seit über einem Jahr fertig, und da überlegt man natürlich schon, was man beruflich machen will. Gegen ein Referendariat habe ich mich (zumindest momentan) schon lange entschieden, denn das kann man nur Vollzeit machen. Ursprünglich wollte ich mir ein Thema für eine Doktorarbeit suchen, doch auch das habe ich jetzt aus verschiedenen Gründen zurückgestellt. Momentan habe ich einen Plan, wie es weitergehen soll, doch der wird zumindest in nächster Zeit noch kein Geld abwerfen. Deswegen ist mir aber wichtig zu sehen, dass wir auch wirklich mit dem hinkommen, was wir haben und vor allem, dass wir damit glücklich sind. Auch wenn es vielleicht doof klingt – ich will, dass wir auf unseren eigenen Beinen stehen können...


    Der zweite Grund ist der, dass ich mich nicht wegen ein paar Euro mehr oder weniger vor dem Staat "ausziehen" will. Den Behörden muss man schon genug angeben und nachweisen und beim Wohngeldantrag käme dann wieder was dazu.

    Viele Grüße
    Antonia

  • Antonia ich habe mir lange überlegt ob ich hier was schreiben soll od. nicht.
    Ok, ich habe mich dafür entschieden.


    Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe war mein erster Gedanke, dass solche Sozialleistungen für wirklich Bedürftige gedacht sind.


    Ich finde es gut und richtig, dass ihr diese Leistungen nicht in Anspruch nehmt.


    Zitat


    Mein Mann und ich haben bewusst als wir beide noch studiert haben gesagt: Wir kriegen jetzt Kinder, weil wir jetzt noch beide Zeit dafür haben. In den letzten zwei Jahren meines Studiums (unsere Kinder gehen nicht in den Kindergarten, ich habe mein Jurastudium also zum größten Teil in der Mittagsschlafphase und abends gemacht) habe ich mich entweder um meine Kinder gekümmert, oder gelernt. Dieses "Opfer" habe ich gerne erbracht, aber im nachhinein hat es ganz schön Kraft gekostet.


    Wie du selber schreibst, ihr habt euch bewußt entschieden und wußtet deshalb auch was auf euch zukommt.


    Zitat

    Jetzt bin ich seit über einem Jahr fertig, und da überlegt man natürlich schon, was man beruflich machen will. Gegen ein Referendariat habe ich mich (zumindest momentan) schon lange entschieden, denn das kann man nur Vollzeit machen. Ursprünglich wollte ich mir ein Thema für eine Doktorarbeit suchen, doch auch das habe ich jetzt aus verschiedenen Gründen zurückgestellt. Momentan habe ich einen Plan, wie es weitergehen soll, doch der wird zumindest in nächster Zeit noch kein Geld abwerfen.


    Auch da, du hast dich bewußt gegen ein Referendariat u. eine Doktorarbeit entschieden und selbst dein neuer Plan wird kein Geld abwerfen.
    Das ist dir ganz bewußt und du nimmst in Kauf, dass ihr deshalb ein kleineres Einkommen habt.
    Du hast ein abgeschlossenes Studium und entscheidest dich ganz bewußt gegen eine gewinnbringende Arbeit.
    Du könntest ja geldverdienen, wenn du wolltest.


    Ich kenne viele Mütter die auf einen Vollzeitarbeit angewiesen sind und diese auch machen.


    Solche Sozialleistungen wie Hartz IV od. Wohngeld u.ä. sind für Leute gedacht, die unverschuldet in Not geraten od. trotz guten Willens, nicht genug verdienen und nicht für solche, die trotz guter Ausbildung keine Lust zum Geld verdienen haben, aus welchen Gründen auch immer.
    Ja ich weiß, es soll auch in dieser Branche schwarze Schafe geben .:D:confused:


    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Vollzeitmütter od. Hausfrauen, wenn sie sich das leisten können aber
    diese Art der Selbstverwirklichung darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehen.



    Zitat


    Deswegen ist mir aber wichtig zu sehen, dass wir auch wirklich mit dem hinkommen, was wir haben und vor allem, dass wir damit glücklich sind. Auch wenn es vielleicht doof klingt – ich will, dass wir auf unseren eigenen Beinen stehen können...


    Das finde ich total richtig und dafür habt ihr meinen Respekt. So soll es sein.



    Der zweite Grund ist der, dass ich mich nicht wegen ein paar Euro mehr oder weniger vor dem Staat "ausziehen" will. Den Behörden muss man schon genug angeben und nachweisen und beim Wohngeldantrag käme dann wieder was dazu.


    Leider ist dieses "ausziehen" notwendig, denn diese Leistungen sind für wirklich Bedürftige gedacht. Wenn das anders gehandhabt würde, gäbe es bestimmt viele Leute, die sich diese Leistungen, ungerechtfertigter Weise, erschleichen würden.


    VG
    Benzinchen

    Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.

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  • Benzinchen, was du schreibst, sehe ich im Wesentlichen auch so, allerdings mit ein paar Einschränkungen.
    Zum Beispiel hat man meines Wissens als Mutter eines Kindes unter drei einen Anspruch auf Hartz IV, wenn das Einkommen des Ehegatten nicht "reicht". Ich kenne einige Mütter, die sich dafür schämen würden und ihre Kinder lieber ganztags fremdgetreuen lassen. Ein paar kenne ich aber auch, die das machen – und wie ich finde, ganz zu Recht! Finanziell gesehen sind dabei sogar eigentlich die, die arbeiten gehen, die "Bösen: Ein Krippen- oder Kindergartenplatz kostet den Staat nämlich 1000 Euro im Monat. Rechnet man da eine Hartz IV-berechtigte Mutter mit einem Kind gegen, muss der Staat für die ja schon weniger ausgeben. Wie in meinem Fall bei drei Kindern im Kindergartenalter muss der Staat schon 3000 Euro für Kindergartenplätze ausgeben.
    Hinzu kommt, dass das Immunsystem der Kinder eigentlich mit drei erst ausgereift ist; Kinder in Krippenbetreuung sind im Durchschnitt wesentlich häufiger krank als zu Hause betreute. An die Kosten, die das im Gesundheitssystem verursacht, denkt keiner.


    Dass Wohngeld und Co für die wirklich Bedürftigen ist, und ich das im Prinzip nicht bin, habe ich auch lange Zeit gedacht. Weniger, weil ich meine, der Allgemeinheit gegenüber verpflichtet zu sein, zu arbeiten (ehrlich gesagt glaube ich, dass mein Mann und ich in unserem Leben noch genug Steuern zahlen werden), sondern mehr, weil wir ja mit unserem Geld gut zurecht kommen. Mittlerweile denke ich: Der Staat legt doch die Anspruchsvoraussetzungen fest. Wenn der meint, ich sein bedürftig, wer bin ich, dass ich sagen würde: Das stimmt nicht?


    Und was ich auch finde: man darf nicht vergessen, dass Hartz IV-Empfänger noch viele andere Vergünstigungen bekommen (zumindest hier bei uns), zB: freie Nutzung des Nahverkehrs, freier oder ermäßigter Eintritt in Museen, Zuschuss für das Essen im Kindergarten (pro Essen muss nur noch ein Eigenbetrag von 1 Euro geleistet werden), und, und und. Ich würde niemandem verübeln, dass er mit Kind unter drei sagt: Ich nehme Hartz IV.


    Und zu der "bewussten" Entscheidung gegen ein Referendariat: Würden die Rahmenbedingungen stimmen, würde ich es gerne machen. Die Struktur der Ausbildung kommt Eltern leider nicht entgegen – dem Staat würde kein Zacken aus der Krone fallen, wenn es ein paar Halbtagsplätze für Eltern gäbe. Und im Studium entscheiden sich ja auch nur viele für eine Fremdbetreuung, weil ihnen keine Handlungsspielräume bleiben (zB wegen ständigem Zwang zur körperlichen Anwesenheit). Für die vielen, die sich deswegen entscheiden, längere Zeit zu hause zu bleiben, würde ich nicht sagen, dass sie "trotz guter Ausbildung kein `Lust`haben zu arbeiten". Ich würde sagen, sie nehmen alle Nachteile (erstmal keine abgeschlossene Ausbildung, für längere Zeit wenig Geld, schlechtere Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden) zugunsten ihrer Kinder in Kauf. Sie ziehen ihre Kinder zu gesunden, ausgeglichenen und leistungsfähigen Menschen heran. Und die dürften am Ende dem Staat und damit der Allgemeinheit "mehr einbringen", als die Kinder, die im Prinzip in einer nicht altersgerechten Umgebung als Gruppentier aufwachsen.


    Und um Streitereien vorzubeugen: Ich akzeptiere natürlich jeden, der das anders sieht! Wer meint, sein Kind ist in der Krippe und ganztags im Kindergarten gut aufgehoben, soll das natürlich gerne machen!

    Viele Grüße
    Antonia

  • das mit dem HartzIV ist ja heute toll, wenn man Kinder hat.


    Ich habe meine noch bekommen, wo man als Arbeitslose schon mit einen sechs Wochen (oder waren es acht? jedenfalls nicht mehr) Baby vermittelbar sein musste. Das Mutterschaftsgeld (wenn man eine Arbeitsstelle hatte), bekam man auch nur sechs Monate lang. Und zwar nur als Mutter. Elterngeld gab es nicht. Kleinkindbetreuung hieß in der Regel Pflegemutter.


    Ein wahrer Luxus, was man sich heute seinen Kindern und sich gönnen kann. Allerdings ist man danach auch beruflich ganz weg vom Fenster. (Was man durch eine Stundenreduzierung wie bei mir, natürlich auch ist).


    Und da leider die Arbeitsplätze der Vater nicht unbedingt sicher sind oder gar gut bezahlt werden, ist das auch keine Basis für einen finanziellen Hintergrund. An die Rentenzeit darf man eh nicht unbedingt denken. Es sei denn, Frau geht gerne im Alter zum Amt. Ich möchte eigentlich lieber auf eigenen Füßen stehen. Und irgendwer muss die Kassen füllen, bei denen man sich bedienen möchte.


    Für solche Wohnzimmermöbel hatte ich aber noch nie eine Verwendung.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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