Meiner Meinung hilft da nur eine echte Gemeinschaft. Nur ist uns die leider abhanden gekommen. Oder wo setzt sich die Nachbarin schon mal gerne mit den Kindern als Beaufsichtigung mit an den Sandkasten? Das macht doch keiner mehr.
Ja, das scheint leider zu großen Teilen so zu sein. Ich war da 20 Jahre lang sehr verwöhnt. Ich habe ich einem kleinen Dorf gewohnt, wo das Wort Dorfgemeinschaft noch eine war und außerdem war ich ein Teil einer sehr engagierten Kirchengemeinde. Im Grunde war da nichts ein Problem. Als ich mal in Krankenhaus musste, waren Nachbarinnen und Freundinnen ganz selbstverständlich da. Hatte ich mal irgend was schweres in meinem Auto, musste ich oft noch nicht mal was sagen. Irgendein Nachbar lief schon vorbei und fragt, ob ich das schwere Ding wirklich alleine ins Haus wuchten wolle. Wenn ich zum enkaufen gefahren bin, fragte ich ganz automatisch meine Nachbarin, ob sie mit wollte oder ob ich ihr wenigstens was mitbringen konnte. Wir haben Werkzeuge untereinander ebenso getauscht wie Obst und Gemüse aus dem Garten.
Und das ist jetzt alles auf einen Schlag weg. Hier in dieser Mietskasernensiedlung kennt keiner keinen. Ich gebe zu, dass ich das ganz schön schockierend finde.