Hallo rundum,
ausgehend von dem Papierparka-Thread, will ich hier ein paar Gedanken zu Schnitterstellung und Schnittanpassung in die Diskussion bringen.
Irgendwie begegnet das uns im Forum häufig: dass jemand Konfektion nicht (mehr) mag und beschließt, sich die Klamotten selber zu nähen. Und weil fertige Schnittmuster ja irgendwie auch so etwas ähnliches wie Konfektion sind, geht’s dann schnell in Richtung eigene Schnitte erstellen, sei es jetzt über Schnittkonstruktion, Drapieren oder Basteln an vorhandenen Schnitten.
Warum Konfektion nicht gemocht wird, braucht uns dabei zunächst wenig zu interessieren. Es kann allerdings ein interessanter Hinweis sein, der den Erfahreneren in Sachen Schnittanpassung helfen kann, für die konkrete Frage guten und vernünftigen Rat zu geben.
Ich denke einfach, für die meisten ist das ein Prozess, blumig ausgedrückt, ein Weg, auf den sie sich begeben. Ich nehme mich da selber kein bisschen aus. Wirklich sehr lange war für mich „passen“ gleichbedeutend mit „reinpassen“. Als schlankes junges Mädchen / junge Frau kann eine sich das im Allgemeinen auch leisten. Wenn dann im Lauf der Jahre die Taille allmählich ein bisschen abhanden kommt (zum Beispiel), wird es anders.
Ansprüche an Aussehen, Auftreten und Passform wandeln sich. Und der eigene Körper verändert sich, was mensch sich einmal als für sich selbst stimmig eingeprägt hat, braucht nicht immer so zu bleiben.
Und dann ist mensch auf einmal mitten drin. Und es ist keinesfalls einfacher, sich die Schnitte und Klamotten selbst auf den Leib zu schneide(r)n, als fertige Konfektion zu kaufen oder fertige Schnittmuster nach Anleitung nachzunähen. Je tiefer mensch einsteigt, desto mehr fällt auf, was noch nicht stimmt, was vielleicht besser zu machen geht – nur wie? – ich empfinde es manchmal als ein regelrechtes in-der-Luft-hängen.
Ich meine, für uns im Forum sollte das heißen, genau, aber sachlich, nachzufragen, wohin jemand denn mit einem selbst erstellten Schnitt hin will (oder auch mit einer Passform-Anpassung). Es gibt sehr viele Ansätze und Möglichkeiten, zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen (jweils für sich selber akzeptabel). Ich denke, wenn wir dabei immer auch im Hinterkopf behalten, dass die Antworten nicht nur für die fragende Person sind, sondern für viele weitere, die mitlesen, können wir alle voneinander lernen. Und quasi „zwischen den Zeilen“ kann sich so tatsächlich aus konkreten Antworten auf konkrete Fragestellungen im Lauf der Zeit so etwas wie ein allgemeingültiges Regelwerk herauskristallisieren.
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Noch ein paar freche Einwürfe, die ich mir nicht verkneifen mochte – nicht völlig, bzw. nur teilweise ernst gemeint …
[…] Nur wenn Du mal die Differenz Brustkorb - Taille mit 16cm betrachtest, DANN bräuchte ich deutlich taillierte Schnitte und auf keinen Fall BAUCHSchnitte […]
FBA?
[…] Liegt der TU unterhalb des Brustumfangs, ist er gar nicht von Bedeutung. Den braucht kein Mensch. […]
Du meintest: kein Mann?
[…] Ich bin beeindruckt davon mit wieviel Geduld und Energie du sich da in dieses Thematik reinwurschtelst und wie gut die Ergebnisse dann sind.
Ich gucke dir und Basti immer furchtbar gerne zu ..... auch wenn ich zugeben muss, dass ich meistens nur Bahnhof und Abfahrt verstehe, weil ich mich bislang noch nicht drangetraut habe mich mit "Malen nach Zahlen" auseinander zu setzen.
Ähm ja, und ich möchte dann bitte, wenn ich mal wieder einen Schritt weiter komme, auch noch wagen dürfen, bei euch um Rat und Denkhilfe zu fragen.
Liebe Grüße
Schnägge