Gut gekleidet im Alter

  • Marion, wenn wir solche Informationen aber nicht nutzen, dann können wir auch keine Information aus dem Gesichtsausdruck (vielleicht denkt er ja gerade an etwas ganz anderes) oder aus dem Tonfall (vielleicht hat er ja eine Stimmbandreizung) oder aus seiner Körperhaltung (vielleicht hat er ja eine Nackenverspannung) oder aus seinen Bewegungen (vielleicht gibt er mir ja nicht die Hand, weil er sich heute morgen den Finger verstaucht hat) lesen. Dann können wir nur noch auf das intonationslose Wort bauen. Wo ziehst Du da die Grenze?

  • ich lasse mich lieber von einem schlecht angezogenen Banker gut beraten, als von einem gut angezogenen über den Tisch ziehen.


    Findest Du es nicht ein wenig anmaßend, zu beurteilen, dass Jeans und T-Shirt 'schlechte', ein Anzug hingegen 'gute' Kleidung ist? Man kann doch nicht einfach sein eigenes Wertesystem (für Dich scheint ein Anzug ja besser als Jeans zu sein) auf alle anderen übertragen.

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  • Findest Du es nicht ein wenig anmaßend, zu beurteilen, dass Jeans und T-Shirt 'schlechte', ein Anzug hingegen 'gute' Kleidung ist? Man kann doch nicht einfach sein eigenes Wertesystem (für Dich scheint ein Anzug ja besser als Jeans zu sein) auf alle anderen übertragen.


    Nein, das finde ich im Verhältnis zur Bank gesehen nicht anmaßend.


    Dafür habe ich schon zuviele Threads dieser Art gelesen und weiß aus diesen Threads, dass ein ganz großer Teil unserer Bevölkerung von einem Banker einen Anzug erwartet und keine alte Jeans u. ein Bandshirt:D
    Du liest ja auch nicht erst seit neuestem im Forum und ich denke du willst das jetzt ganz bewußt falsch verstehen.:D

    Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.

  • Marion, wenn wir solche Informationen aber nicht nutzen, dann können wir auch keine Information aus dem Gesichtsausdruck (vielleicht denkt er ja gerade an etwas ganz anderes) oder aus dem Tonfall (vielleicht hat er ja eine Stimmbandreizung) oder aus seiner Körperhaltung (vielleicht hat er ja eine Nackenverspannung) oder aus seinen Bewegungen (vielleicht gibt er mir ja nicht die Hand, weil er sich heute morgen den Finger verstaucht hat) lesen. Dann können wir nur noch auf das intonationslose Wort bauen. Wo ziehst Du da die Grenze?


    Richtig! auch das sind Äußerlichkeiten, die letztendlich keinen Aufschluss geben können, wie ein Mensch denn nun wirklich ist. Was sagt schon eine "angenehme Stimme" über den Charakter eines Menschen aus?


    MÜSSEN wir denn unbedingt einen Menschen bewerten, wenn wir nur seine "äußeren Faktoren" kennen?

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  • ich kann viel vermuten, was hinter einer Kleidung steckt, aber der Mensch kommt nur einmal zum Vorstellungsgespräch. Und irgendwie erwarte ich, dass er so aussieht, wie es seine Unterlagen erwarten lassen. Branchenfremde und Anfänger mal außen vor.


    Konkretes Beispiel: die Unterlagen sagen, diejenige hat schon mit mal mit unserem Klientel gearbeitet und sie kommt zum Probenachmittag. Gut, ich sehe in vier Stunden, wie jemand sich mit den Kindern anstellt, aber auch das Äußere sagt was aus. Selbst wenn morgens der Kaffee auf das andere Outfit geflossen ist. Zumindest merkt man irgendwie, ob jemand in diese Klamotten rein gepasst, sich wohlfühlt. So was wie eine Stimmigkeit von innen und außen.


    Und ich kann die Kleidung nicht ausblenden. Ich sehe sie. Meine Kollegen auch. Und ich will lieber bewusst merken, was mir gefällt, oder mich stört. Dann können wir uns gegenseitig korrigieren. Ich bin ja nicht alleine.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:


  • MÜSSEN wir denn unbedingt einen Menschen bewerten, wenn wir nur seine "äußeren Faktoren" kennen?


    Müssen? ach quatsch. Die meisten Menschen gehen mir so was von am A**** vorbei. Ich lauf doch nicht durch die Gegend und bewerte Leute.


    Interessant ist es doch nur, wenn etwas unstimmig ist. Und dann weiß ich einen Tick mehr, als nur das Äußere. Und dann muss ich vielleicht mit jemanden punktuell auskommen. Und der andere bewertet mich auch.


    Und bei Fremden, wenn ich darauf angewiesen bin, jemanden nach dem Weg oder sonst was zu fragen. Ja doch, dann muss ich wählen, wem ich mehr vertraue. Ob der zu meiner Frage passend aussiehst. .... Zwei Verkäuferinnen in einem Nähladen? ja dann wähle ich

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    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Zumindest merkt man irgendwie, ob jemand in diese Klamotten rein gepasst, sich wohlfühlt. So was wie eine Stimmigkeit von innen und außen.


    Und warum fühlt er sich nicht wohl? Weiß man das? Hat er die Kleidung für diesen Tag gewählt, weil er glaubt, damit irgendwelche Erwartungen zu erfüllen? Hat er vielleicht im Moment nicht so die richtig große Auswahl in seinem Kleiderschrank und musste das halt nehmen?
    Also ich sehe von außen gerade definitiv ganz anders aus als von innen. Da ist nix stimmig. Aber ich kann es im Moment auch nicht ändern.


    Zitat

    Und ich kann die Kleidung nicht ausblenden. Ich sehe sie. Meine Kollegen auch. Und ich will lieber bewusst merken, was mir gefällt, oder mich stört. Dann können wir uns gegenseitig korrigieren. Ich bin ja nicht alleine.


    OK. Ich habe eine ein Arbeitskollegin, deren Kleidung mir so überhaupt nicht gefällt. Ich finde, damit muss ich einfach leben. Schließlich ist es nicht ihre Aufgabe mir zu gefallen.

  • ich stimme euch ja im Prinzip zu, dass man Menschen nicht nach ihrem Äußeren, insbesondere nicht nach ihrer Kleidung beurteilen soll - aber seien wir doch ehrlich - der erste Eindruck von einem Menschen ist i.d.R. ein optischer - meist sehen wir einen Menschen, bevor wir ihn hören (oder riechen ;)) können. Wie kann man so einen ersten Eindruck ausblenden ?!?
    Ich denke, man sollte sich zu angemessenen Beurteilungs-Maßstäben erziehen, z.B. nicht über jemanden die Nase rümpfen, der auf anspruchsvolle Kleidung verzichtet bzw. verzichten muss, weil seine Lebenssituation gerade nichts anderes hergibt...


    ...oder mal jemanden "hinterfragen", der offensichtliche "Protestklamotten" trägt ...


    ....oder es einfach akzeptieren, wenn jemand sich hinter Rentnerbeige, Flieder und Hellgrau unsichtbar machen will...


    Schwierigkeiten hab ich allerdings mit Unsauberkeit und Schlampigkeit - und manchmal auch mit richtig schlechtem Geschmack....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Und bei Fremden, wenn ich darauf angewiesen bin, jemanden nach dem Weg oder sonst was zu fragen. Ja doch, dann muss ich wählen, wem ich mehr vertraue. Ob der zu meiner Frage passend aussiehst. .... Zwei Verkäuferinnen in einem Nähladen? ja dann wähle ich


    Und was sind da deine Kriterien?


  • Also ich sehe von außen gerade definitiv ganz anders aus als von innen. Da ist nix stimmig. Aber ich kann es im Moment auch nicht ändern.


    vielleicht ist es nur für dich nicht stimmig. Andere sehen das vielleicht gar nicht. Ich kenne Durststrecken im Kleiderschrank, die sind anderen gar nicht aufgefallen. (so mal als Beispiel)



    OK. Ich habe eine ein Arbeitskollegin, deren Kleidung mir so überhaupt nicht gefällt. Ich finde, damit muss ich einfach leben. Schließlich ist es nicht ihre Aufgabe mir zu gefallen.


    es ging mir nicht um gefallen. Es ging mir um angemessen für diese Arbeit. Wer ständig auf sein weißes Blüschen aufpassen muss und keine Schuhe anzieht, mit denen er den Kleinen nachlaufen kann, hat ein Problem. Ansonsten laufen alle hier rum wie sie es selbst mögen. Das muss mir nicht gefallen. Außerdem wäre es langweilig nichts mehr Neues zu sehen.

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    ... und Grüße

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  • Und was sind da deine Kriterien?


    keine Ahnung, aber mehr als das Äußere kenne ich ja nicht.


    Und eigentlich frage ich die unterschiedlichsten Arten von Leuten. Ich hab schon Mitten in Stuttgart einen Trottwar-Verkäufer nach einem Weg gefragt, da dieser mir am Kompetentesten vor kam. Drumherum nur Leute, die aussahen, wie Stadtfremde.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

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  • noble Kleidung sagt noch lange nichts über seinen Träger aus . Gut ich schiele schon auch nach modisch gekleidete Menschen , aber nur um zu vergleichen . Aber im Prinzip unterhalte ich mich mit allen Menschen , die mich interessieren . Und nur im gegenseitigen Kennenlernen kann man doch erfahren , welchen Charakter derjenige hat . Kleidung ist notwendig aber nicht ausschlaggebend einen Menschen zu beurteilen .

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  • Ich habe viel Kontakt zu Menschen verschiedenen Alters. Selbst bin ich 50+ (und an manchen Tagen immer noch auf der Suche nach meinem persönlichen Stil).
    Nach dem lesen dieses threads habe ich mal wieder überlegt, ob ich Menschen nach ihrer Kleidung beurteile oder gar von der getragenen Kleidung über die Kompetenz eines Menschen Bescheid bekomme.


    Ich glaube das für mich nicht.
    Ich bin zu oft überrascht worden.
    Ich kenne sehr intelligente Frauen in modischen Schnickschnack-Kleidern und "seriös" gekleidete Tratscherinnen, denen man nicht zuviel abverlangen sollte.


    Die Mutter einer Bekannten wird 90 und sie trägt bunte farbenfrohe Kleidung. Sowas finde ich ganz toll, auch die oben verlinkte Seite Advanced style besuche ich gern.
    Ich selbst traue mich nur leider nicht, mich so zu kleiden. :mauer:

  • Natürlich wird aus der Kleidung auf den Menschen geschlossen, sonst würden wir uns nicht bei Bewerbungen so große Mühe geben, gut auszusehen.
    Kleine Begebenheit;
    Mein Freund, beruflicher Anzugträger, hatte gerade eine Grippe überstandene und machte den Wochenendeinkauf.
    Er war nicht rasiert, war blass mit Augenringen, trug eine Wollmütze,
    Jeans und Freizeitjacke.
    Für den Rinderbraten sollte er eine Miniflasche Rotwein mitbringen.
    Da er die vergessen hatte, hielt er unterwegs nochmal an einem Edeka, holte die Flasche Wein und stellte sich an die Kasse.
    Die Verkäuferin grinste ihn an und meinte:
    "Na, hamwer Durst?" und hinter ihm tuschelte ein älteres Ehepaar, was denn neuerdings für Gestalten hier einkaufen gehen.
    Soviel zu Menschenkenntnis und Unvoreingenommenheit :)

    :)

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  • Hallo, ich besuchte mit 16 Jahren eine Haushaltungsschule und da gab uns die Nählehrerin folgenden Spruch mit auf den Weg " nach deiner Kleidung wirst du empfangen - nach deinem Geist aber entlassen " und das habe ich in meinem Leben versucht immer versucht ein zu halten. D.H gute Kleidung zu tragen und nicht ungepflegt zu erscheinen. LG Josefa

  • ..." nach deiner Kleidung wirst du empfangen - nach deinem Geist aber entlassen "


    genau das ist es!
    Wenn es auf den "ersten Eindruck" ankommt, sollte man seine Kleidung sorgfältig wählen - was nicht heißt, dass man sich in jedem Falle den Erwartungen und Konventionen anpassen muss - wenn man als aufmüpfiger Geist mit kindlicher Fröhlichkeit wahrgenommen werden WILL, kann man ja auch Pippi-Langstrumpf-Style tragen.
    Aber NUR darauf zu vertrauen, dass man durch Worte und Taten überzeugt, ist gefährlich - dazu bleibt dann u.U. keine Zeit, wenn man nach seinem Äußeren schon in die "nicht geeignet"-Schublade abgelegt wird.


    Das ist für Senioren natürlich weniger relevant, aber ich bin trotzdem davon überzeugt, dass Kleidung immer - ob bewusst oder unbewusst - ein Bekenntnis einer inneren Haltung ist ....:2cent:

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


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  • Warum nicht, es scheint dir doch zu gefallen?


    Weil es eben das totale Gegenteil zu meiner jetzigen (eher unauffälligen) Kleidung wäre.
    Wenn hier geschrieben wird, dass der erste Eindruck bei anderen zählt, könnten sie mich in die "verrückte Alte"-Schublade stecken...
    Ich glaube da will ich nicht rein.:confused::o

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