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zwei Fragen zu Gerties Bleistiftrock

  • Hallo allerseits!


    Ich habe mir das schöne "Gerties new book for better sewing" gekauft. Nun habe ich begonnen, den Bleistiftrock in Quietschgrün zu nähen.


    1. -Für den Bund wird eine Verstärkung mit Stäbchen empfohlen. Ich habe noch so etwas da, was ich ursprünglich (vor 19 Jahren!) mal für den Saum meines Hochzeitskleides gedacht hatte, so als Reif unten. Habs aber dann ohne genäht.
    Dieses "Ding" könnte ich zerschneiden und verwenden. Meine Frage ist nun: Wo kommt das dazwischen? Ich habe zwei Lagen Stoff und Bügelvlies als Verstärkung. Muss ich weitere Stofflagen zufügen, um diese Stäbchen zwischenzunähen?


    2. -Im Buch sieht das so aus (der Rock ist gewendet zu sehen), als hätte sie Stoff und Futter einfach übereinandergelegt und als eine Lage verarbeitet. Ist das so, oder sieht der Stoff einfach nur innen hell und außen rot aus und ist ungefüttert?
    Ich fürchte, mein gewählter Stoff macht ein Futter nötig. Kann ich das nachträglich noch einnähen?


    lG Claudia

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  • Gerade im Buch geschaut... Sie nimmt Pferdebaumwolle (horse canvas) und Organza im gleichen Schnitt wie der Bund, näht die mit Schläuchen zusammen, in die man dann die Stäbe schiebt. Sie nennt zwei Optionen - entweder an die Außenseite heften oder an das Futter... und sagt, man kann Flanell dazwischen setzen, wenn man sicher sein will, dass sich die Stäbe nicht abzeichnen.


    Hilft das?

    Aus "gilowyn" wird Gila... man soll das Kind ja beim Namen nennen.

  • Hallo,


    oh sorry, dass das hier etwas unterging und niemand geantwortet hat. Ich hatte das gesehen und gedacht, dass es hier Leute gibt, die sich mit dem Einnähen von Stäbchen viiiieeeeel besser auskennen und dann sicherlich berufener antworten können … tz.


    Ah, sehe gerade, dass Gila geantwortet hat … Sie hat wenigstens das Buch.
    „Pferdebaumwolle“ würde ich dann mal dem Gefühl und dem Sinn nach weiter übersetzen zu „Roßhaareinlage“. Also eine recht steife und widerstandsfähige Einlage für den kompletten Bund. Außer der Stäbchen. Das Material gibt es immer noch, wird vor allem in der Herrenschneiderei verwendet.


    Aalso: normalerweise näht mensch für Stäbchen Stofftunnel, in die die Stäbchen geschoben werden und die dann an der oberen oder unteren Öffnung mit ein paar Handstichen verschlossen werden, damit man sie zum Waschen des Kleidungsstücks herausnehmen kann.
    Diese Stofftunnel können zwischen Außenstoff und Futter angebracht werden, sie können aber auch von innen gesehen auf dem Futter drauf sein, also ganz innen. Je nachdem, wie es besser passt, funktioniert (grade die Frage mit dem Waschen, ob du sie da rausnehmen musst) und dir gefällt.


    Ist dieser nicht-verwendete Reif für deinen Hochzeitsrock aus Metall? Und wie eine plattgedrückte Feder, also immer so in Kringeln? Das wäre meines Wissens das „normale Material“. Aber es gibt es wohl auch aus Kunststoff.


    Wenn Metall, ist das ziemlich sicher Federstahl – und das ist (wäre) ein sehr widerstandsfähiges Material, das du möglicherweise mit einem Seitenschneider nicht mehr so ohne weiteres durchgezwickt kriegst.


    Und, wenn Metall, dann wirst du irgendwas über die Schnittstellen drüber machen müssen, sonst hast du da immer irgendwelche Grate, die dir deinen Stoff aufribbeln. Wenn du Metallstäbchen in der richtigen Länge kaufst (was jetzt keine Aufforderung sein soll, sondern nur eine Materialbeschreibung), dann sind die Enden immer mit so einem Kunststofflack überzogen. Hat dann auch den Vorteil, dass die Stäbchen beim Reinschieben besser durch ihre Tunnel gleiten.


    Wenn dein Reif aus Kunststoffmaterial ist, geht die ganze Bearbeitung leichter, ist dann aber nicht ganz so stabil, nicht ganz so viel Stütze für den Bund.
    Das hängt dann wieder davon ab, wie hoch dein Bund eigentlich ist … (oder wie breit, je nach Betrachtungsweise – also ähm: wie lang die Strecke ist, die die Stäbchen stützen müssen).


    Rockfutter:
    Es gibt die Methode, Oberstoff und Futter zusammenzuheften und wie eine Lage zu verarbeiten. Lynda Maynard beschreibt das z.B. auch in „Professionell Schneidern“ (das hat Doro-macht-mit hier mal besprochen).


    Du kannst aber immer in einen Rock ein Futter nachträglich einnähen. Das ist sozusagen „die klassische Methode“.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Hallo!


    Eine Nähstammtischfreundin hat mir das Buch geliehen.
    Schnägge hat zum Thema Stäbchen schon geantwortet.
    Zur Unterlegung des Rockes fällt mir noch ein, dass es sich hier um eine 'couturige' Technik handelt, die man auch bei anderen Autoren findet.
    Ein Futter im eigentlichen Sinne - wie man es heute so versteht und nutzt - ist es allerdings nicht. Diese Unterlage dient mehr dazu, dem Oberstoff etwas mehr Stand und Halt zu geben, ihn vor dem Verbeulen und Schnellknittern zu schützen oder ihn bei Transparenz komplett blickdicht zu machen.
    Wollte man ein frei bewegliches Futter, auf dem der Rock - AUCH AN DEN NÄHTEN - herauf-, herum- oder hin-und her-rutschen kann, sollte man entweder ein/en separate/n/s Futter/Unterrock/kleid darunter tragen oder einen Futterrock nach heutiger Manier ohne Bund zuschneiden und innen an der Bundkante und entsprechend an den Reißverschluss- und evtl. Schlitzkanten annähen.
    Als Stoff zum Unterlegen muss es auch nicht unbedingt ein Futtertaft sein; gerne wird auch Organza oder Crépe de Chine genommen, je nach gewünschtem Fall des Rocks und dem verwendeten Obermaterial.
    Will man den Rock allerdings NICHT separat noch mit einem üblichen Taftfutter versehen, kann man auch den Futterstoff wie eine
    einzige Lage mit dem Oberstoff vernähen, genauso wie beschrieben. Allerdings sollte sich aber bewusst sein, dass der Rock anders am Körper entlang rutschen könnte als wenn er lose auf einem Futter aufläge.


    Grüße,


    Martin

  • Hallo,
    ich danke euch für die hilfreichen Antworten. Da kann ich ja noch sehr viel lernen. Der "Reif" ist ein platter Kunststoffstreifen. Ich denke, das ist als Halt OK, denn es soll ja nur das Verknüddeln beim Sitzen verhindern. Beim Rock muß ich mal schauen, vielleicht werde ich das Futter nachträglich einarbeiten. Wobei ich diese Futter-Stoff Kombi für diesen Rock auch gut finde, denn er sollte, wie bei Gertie, ruhig so ein bisschen steif sein.


    lG Claudia

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