Gummigarnkräuselnaht

  • Hallo,
    Ich brauche mal Hilfe. Ich möchte aus der Ottobre 3/2012 ein kleid (hawaii flowers, nr. 28) für meine tochter nähen. Dieses kleid ist am oberteil mit gummigarn gekräuselt. Kann mir jemand sagen, wie das funktioniert? Oder ist es einfacher, dort Nähte abzunähen und in diese später gummizug einzuziehen? Über jeder antwort die mich weiterbringt, würde ich mich freuen.:D


    Viele Grüsse
    Simone

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    Hallo Simone,


    ich tue mir mit diesen Kräuselungen immer sehr schwer. Es gibt zwei Möglichkeiten.


    Möglichkeit 1: mit einem Trickmarker die Linien einzeichnen, an denen später die Gummibandkräuselung sein soll. Die Linien nicht zu eng machen. Sonst wird es nachher schwer. Auf diese Linien Gummifaden ungedehnt hinlegen und mit einem Zick-Zack Stich mit einem zur Stofffarbe passenden Garn übernähen. Die Stichbreite muss so groß sein, dass Du das Gummi nicht triffst! (ganz wichtig, sonst kann es nachher nicht gedehnt werden) Alle Reihen so mit Gummi versehen. Wenn Du fertig bist die Gummireihen vorsichtig dehnen (pass auf das es nicht raus flutscht) und festnähen.


    Möglichkeit 2: Du wickelst den Gummifaden gedehnt auf die Unterfadenspule und nähst damit die Kräuselungen mit der Maschine.


    Ich pers. bekomme Möglichkeit 2 nicht sehr gut hin. Bei mir wird die erste Möglichkeit genauer. Du musst nur aufpassen, das Dir das Gummiband nicht rausflutscht. Und ich kräusel erst die mittlere Reihe und arbeite mich gleichmäßig vor. So wird es bei mir am gleichmäßigsten.


    Vielleicht kann noch jemand anderes zu Möglichkeit 2 sagen.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • Ich nähe mit Framilonband. Das ist ein schmales, hochelastisches, transparentes Band zum Einnähen. Wird u.a. in der Bademode benutzt. Ich schneide das Band auf die passende Länge, also auf die Länge, die das fertige Kleidungsstück/Naht haben soll. Hefte am Anfang, in der Mitte und am Ende der Naht, wenn die Naht lang ist, auch mal zwischendurch, und nähe mit einem Zickzack. das Framilonband dabei dehnen. Wenn es fertig angenäht ist, los lassen, und die Naht kräuselt sich auf die Endlänge.


    Das ist, wenn Du nur eine Naht hast.


    Bei smoken, also bei mehreren parallel verlaufenden Linien, mache ich wir Sonjas Möglichkeit Nr 1, also den Gummifaden mit feinem Zickzack annähen. Vorteil dabei ist, dass Du die fertige Breite des Kleidungsstücks anpassen kannst. Wenn Du den Gummifaden als Unterfaden laufen lässt, kannst Du nicht wirklich wissen, wie stark es sich kräuselt.

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Ich bin zu faul für Sonjas Möglichkeit 1 und traue auch Möglichkeit 2 nicht über den Weg. Ich arbeite aber gerne mit fertigem Faltenzugband, das es in unterschiedlichen Breiten gibt. Im Prinzip kommt das auf dasselbe raus wie bei Möglichkeit 1, die dünne "Stoff"schicht, in der die Gummifäden bereits eingezogen sind, stört bei Baumwoll- und Jerseystoffen nicht, nur bei Chiffon- und Seidenstoffen würde ich das wohl nicht machen.

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  • Ich nutze nur Möglichkeit 2 und finde es ganz klasse. Gerade aktuell habe ich zwei Sachen gesmokt, das eine war ein "mittelalterliches" Hemd. Da habe ich beim bereits existierenden Halsausschnitt (der zu weit war, geplant) eine Smokspirale herumgenäht. Paßform ist klasse, Kopf geht auch gut durch.
    Das zweite war ein Einsatz für einen Kleiderrücken, da habe ich ca. die dreifache Länge Stoff gesmokt und wollte das nachher auf die richtige Länge kürzen - es paßte aber gerade genau so rein.
    Fazit: beim Smoken lieber sehr großzügig arbeiten und nachher korrekt zuschneiden.


    Salat

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  • Hallo kitty71,
    dieses fertige Faltenzugband, ist das solches, das man für Gardinen nimmt? Oder gibt es noch anderes, für Kleidung. Das habe ich nämlich noch nie gesehen, finde ich aber echt spannend

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    winnie, es gibt Band. Das ist aber kein Gummiband, sondern ein Stiftelband. Man steppt es auf und zieht anschließend ähnlich wie beim Gardinenband die Schnüre, so dass die gleichmäßige Kräuselung entsteht wie bei Trachtenschürzen oft verwendet.
    Das ist aber dann nicht dehnbar, sondern nur ganz gleichmäßig gefältet und davor und dahinter weiter.


    Man kann aber auch Nahtbahnenband benutzen. Das ist Gummi, der in Bahnen unterschiedlich ist und bei dem man in den Bahnen gedehnt steppen kann. Es wird dann auch gerafft und bleibt dehnbar. Aber beide Möglichkeiten sind nicht smoken.

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  • Es gibt auch Smokgummiband zu kaufen. Das hat schon die Gummibänder integriert, und man näht es mit Gradstich gedehnt zwischen den Gummiteilen auf.


    Ich habe das in letzter Zeit aber nur in sehr kratzender Form die ich nicht auf der Haut haben will gefunden. Früher war das weicher, also das Zwischengewebe.


    Grundsätzlich gibt es aber IMHO keinen schnelleren Weg zum smoken.

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

  • Ich smoke nach Möglichkeit Nr. 2 von Sonja.


    Ich wickle den Smokgummi auf die Unterfadenspule mit der Hand auf und nähe dann die Smoknähte parallel nebeneinander.
    Im Gegensatz zu Sonja wickle ich aber den Smokgummi nicht gedehnt auf die Unterfadenspule sondern ungedehnt.
    Bei mir klappt das recht gut.


    Gruß
    Benzinchen

    Alle Menschen werden als Unikat geboren, doch die meisten sterben als Kopie.

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    • Offizieller Beitrag

    I
    Ich wickle den Smokgummi auf die Unterfadenspule mit der Hand auf und nähe dann die Smoknähte parallel nebeneinander.


    Bisher habe ich immer den ungedehnten Gummi mit einem Zickzackstich übersteppt und anschließend gedehnt und somit gerafft. Nun wollte ich es aber auch aufgrund des Threads hier anders machen.


    Ich habe die Spule normal aufgesetzt und von der Maschine spulen lassen, allerdings habe ich den Elastik-Nähfaden nicht mit der Hand geführt, sondern so über den Fadenweg geführt. Er wurde damit ganz gleichmäßig aufgewickelt.
    smoken5.jpg
    Eingelegt in die Maschine und dann gesteppt.
    smoken7.jpg


    Ich habe nichts an der Spannung verändert, aber die Stichlänge auf 3 mm gestellt. Es ließ sich auch problemlos verriegeln, d.h. ein paar Stiche vor und zurück zum Sichern des Anfanges und des Endes.
    Das Steppen gibt gut und auch ein Ansetzen in der Naht war kein Problem.
    smoken4.jpg



    Das Nahtbild auf der Gummiseite erinnert an Bobbin Work. Der Gummifaden wird vom Oberfaden umschlungen und gehalten. Die Kräuselung ist gleichmäßig. Ich bin sehr zufrieden.
    Das fertige Modell ist in der Galerie zu sehen.
    smoken3.jpg

  • Anne , hast du erst gekräuselt und dann zugeschitten ?
    Oder erst zugeschnitten und dann gekräuselt ? Aber in diesem Fall muß man ja vorher wissen wie sich die Stoffbreite verändert.
    Würde mir gerne so ein einfaches trägerloses Kleid für den Urlaub nähen , so eines wo nur der Brustbereich gesmokt ist .
    Wenn das mit dem maschinellen aufspulen funktioniert wäre das optimal , dann hat der Gummifaden auch immer die gleiche Vorspannung.

    LG Bianca


    Wenn du stark bist, dann beginne, wo du stark bist.
    Wenn nicht, beginne dort , wo du deine Niederlage am leichtesten verschmerzen kannst.

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  • Hallo zusammen, das Pattydoo https://www.pattydoo.de/blog/2…merkleid-mit-smoknaehten/ Sommerkleidchen hat mich hergeführt.


    Laut Anleitung soll man ja den Brustumfang einfach verdoppeln. Hab ich gemacht, allerdings hat sich der Stoff um nur ca. 30 % verkleinert. Gesmokt habe ich wie im Tutorial mit dem Gummi als Unterfaden. Fand ich supereinfach und hat auch in der zweiten Reihe gut geklappt, die ich dann testweise noch angefangen habe. Die Fadenspannung hab ich verringert auf 3 und dann mal 2 (Standard ist bei meiner Brother J 17 die 4) aber da konnte ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen. Außerdem auch den größten (Gerad)Stich genommen - nix :( Gummi hab ich wie im Video von Hand aufgewickelt. Der Stoff ist auch sehr leicht und dünn, ich schätze mal an dem wird es weniger gelegen haben.


    Von der Zickzackmethode hab ich zwar auch gehört/ gelesen, aber die erscheint mir doch recht kompliziert bzw. schreckt mich als Anfänger eher ein bisschen ab. Im Fachhandel hab ich ein fertiges Smokband empfohlen bekommen, und hab es als "Backup" auch mal mitgenommen. Ich würde aber nur ungern darauf zurückgreifen, weil ich es recht grob finde und es ja ein luftiges Kleidchen für meine Maus (2) werden soll.


    Hat vielleicht noch jemand einen Tipp für mich?

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  • Ich habe ja gerade 2 Sommerkleidchen für meine Enkelmädchen genäht. Sie sind im Oberteil gesmokt.
    Dieses mal war die ganze Smokerei sehr einfach.
    Zu meiner Nähmaschine (Janome MC6600) gehört ein Kordelfuß. Ich habe Ober- und Unterfaden normal mit Nähgarn bestückt und durch die mittlere Federrille den Gummi eingefädelt bei dem Fuß. Mit einem schmalen Zickzack wurde der Gummi genau übernäht. Das ging ganz flott.
    Bei den Kleidchen waren 6 Gummifadenreihen zu nähen. Der oberste Zickzack hat gleich den umgekippten Rand mit versäubert. Das stand so in der Beschreibung (Kleid wurde hier im Forum vorgestellt - eine Anleitung von Coats / Free Spirit, vielleicht kann das mal jemand hier verlinken). Ich hatte zwar auch den Reihenabstand angezeichnet aber durch die Füßchenbreite konnte ich einen genauen Abstand einhalten. Bei der ersten Zickzackreihe mußte man ja wegen dem gleichzeitigen Versäubern genau aufpassen und die anderen Abstände ergaben sich dann. Also für Kindersachen war der Abstand von circa 1,2 cm passend.


    Etwas länger gedauert hat dann das Anziehen der Fäden auf die geforderten Umfang-Zentimeter. Und das Vernähen der Gummifäden.


    SAM_2091.jpg


    Bilder der Kleider sind in der Galerie. Hier ein Foto von der Kräuselung. Das Kleid ist aus gecrashten Baumwollstoff und schon gewaschen. Daher nicht ganz glatt. Aber angezogen sieht es schön gleichmäßig aus.

  • Also es kräuselt sich schon recht schön, nur eben nicht so viel wie es laut Anleitung sollte... Ich hatte alles aufgetrennt, gekürzt und nochmal neu genäht. Der Stoff war jetzt nicht sooo teuer und zum Üben ganz nett. Aber dadurch, dass er jetzt kürzer ist, fällt das Kleidchen doch etwas "glockig".

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  • Also ganz ehrlich: Mich hat es schon gewundert, dass es 50 pro Zent einkräuseln sollen. So 30 bis max. 40 pro Zent.
    VG

    • Offizieller Beitrag

    Ich räume gerade auf. Dabei ist mir jetzt ein Stoffstückchen in die Hände gefallen, dass ich mit Eugenia und einer Innov-is 955 gemacht habe.
    Ich weiß, dass es eine Frage dazu gab, finde sie aber im Moment nicht :(.


    Aber vielleicht wird ja auch hier gelesen.
    Der Gummi muss spannungsfrei, aber gleichmäßig augespult werden. Dazu kann man ihn links um die Führung legen, auf der die Spulerspannungsscheiben angebracht sind, aber ohne dass der Gummi diese nutzt. Erst beim Abziehen des Unterfadens wird er durch die Spannung in der Spulenkapsel gestrafft.
    image.jpg


    Das Stichbild sieht ähnlich aus wie bei Bobbin Work. Nach dem Steppen zieht sich der gestraffte Gummifaden wieder zusammen und kräuselt dadurch den Stoff. Je länger die Stichlänge, desto stärker die Kräuselung.


    image.jpg


    In der aktuellen Ausgabe der Anna habe ich auch etwas dazu geschrieben.

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