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Freihandsticken, ich bräuchte Hilfe

  • Hallo Andrea


    Das Papier habe ich benutzt, bevor ich die Folie kennengelernt habe. In älteren Büchern ist es noch so beschrieben. Ich habe das Muster auf das Papier gepaust und dann darüber genäht. In der Regel war das Papier dann perforiert (ups, hoffe, ich habe das richtig geschrieben?) Dann hast Du wenigstens mal "vorgezeichntet"
    Kann mir vorstellen, dass das Auswaschen der Folie nicht so gut gehen kann. Hast Du es schon mal mit abreissbarem Stickvlies versucht? Dann gibt es doch noch diesen Schreiber, den die Schüler in der Schule brauchen. Den kann man nach Gebrauch wieder weg bügeln. Aber ob der auf Filz schreibt weiss ich nicht. Ehrlich gesagt, habe ich mit Filz keine Erfahrung. Darum finde ich ja Deine Berichte so interessant ;):)


    LG lydiane

  • Hallo Lydiane,


    Abreissbares Vlies ist nicht so gut, da ich es nicht ganz abbekomme und dann sieht es unschön aus.
    Ich habe mir jetzt einen Stift gekauft ,der nach ca2 Tagen verschwindet( gibt es von Madeira). Ich wasche ja Filz( obwohl der Hersteller sagt: nicht waschbar) und das geht sehr gut. Aber mit dieser auswaschbaren Folie bleibt wie ein Kleberest zurück, der dann hart und hell wird. Dann muss ich es nochmal waschen. Das dauert alle zu lang( Trocknung von Filz ca. 2 Tage):(
    Ich stelle beim Sticken gaaaaaaaaanz niedrige Fadenspannung ein und damit klappt es ( finde ich) sehr gut.
    Ich besticke den Filz auch mit kleinen Rocailles( oder anderen Perlen). Werd dennächst mal ein Bild einstellen( unter Perlensticken).
    Frag ruhig , wenn Du was wissen willst;)
    LG Andrea

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  • Das freigeführte Sticken ist ja so eine Marotte von mir und ich probiere das mit allen Maschinen, die ich habe aus.
    Am besten klappt es wirklich mit den alten Adler-Maschinen von anno tobak.


    Hier habe ich mal versucht ein zusammengestelltes Blumenmuster, was ich eigentlich mit der Brother sticken wollte (die ist kläglich an dem 3-4mm Filz gescheitert)
    mit meiner Adler Plattstichmaschine fertig zu sticken, sieht schon ganz brauchbar aus. Das Muster habe ich mir ausgedruckt und immer nur die Teile, die direkt gestickt werden mit
    Kreide übertragen (komplett übertragen bringt nichts, weil durch die Vibration die Kreide sich im wahrsten Sinne des Wortes verkrümmelt).


    Das ganze ist auf einem MerinoWollFilz mit 3-4mm Stärke gestickt und dann zu einer Tasche verarbeitet (etwa DinA3-Format):


    DSCN3176.jpg


    Zuerst werden die Umrisse und Konturen mit kleinen Stichen vorgestickt, damit ist man dann schon nicht mehr auf die Kreidestriche angewiesen.
    Dann habe ich die Halme, Stiele und kleinen Blättchen gestickt, dazu wird die Auslenkung der Nadel (die sonst mit dem Kniehebel gemacht wird) auf ca 1,5mm begrenzt.
    Der Filz ist so schwer und steif, das ich ohne Vliese und Stickrahmen auskomme. Die Bewegungsrichtung ist immer von mir wegschieben und zurückziehen.
    Das Muster der Blüten wird immer von aussen nach innen geführt, dazu muß man dann mit dem Kniehebel die Stichlänge varieren.
    Kommt man innen an wird leicht gedreht und mit einem langen Stich nach aussen gefahren und von dort wieder mit kurzen Stichen nach innen.
    Das klappt nach einer Zeitlang eigentlich recht gut.
    Die Schrift ist wieder mit festeingestellter Stichbreite von ca. 2mm Breite in Blockbuchstaben ausgeführt. Schreibschriften oder Sütterlin muß ich noch heftig üben:


    DSCN3179.jpg


    Aber hier gilt echt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, da haben schon einige Stündchen an Übung vorher stattgefunden, bis das jetzt so einigermaßen aussieht.
    Von daher bin ich ganz erstaunt, wie schnell und gut Andrea das schon hinbekommt, Respekt! (Deine Bernina hast Du ja erst ein paar Tage, meinte ich mitgelesen zu haben). :daumen:

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


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  • Andrea: Danke für Deine Ausführungen. Ich finde es wirklich sehr spannend und mir gefallen Deine "Sachen" sehr gut. Was Du betreffend dem Stick- und anderen Vliesen erzählst, kann ich gut nachvollziehen. Ich freue mich auf Fotos :herz:


    Martin: wunderschööööööön! Und vielen Dank für Deine Erklärungen (kann es sein, dass ich schon irgendwo weitere Arbeiten von Dir gesehen habe - ein Berg oder?) Auf Kreide wäre ich nie gekommen.


    Ich überlege gerade, ob man da auch mit der Lochmethode arbeiten kann, wenn man nicht zeichnen kann, so wie ich z.B. Also ins Muster Löchlein stechen, mit einer Ahle?, dann das Papier auf den Filz legen und das Kreidepulver darüber streuen. Das rinnt dann in die Löchlein und voila, das Muster ist da, oder so. :confused:


    LG lydiane

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  • Also statt mit der Ahle kannst Du Dir auch auch Dein Muster einfach auf Pergamentpapier/Architekten-Papier ausdrucken und mit dem guten alten Kopierrädchen auf weichem Untergrund ausradeln (dann sind die Löcher etwas größer), so habe ich es gemacht. Wichtig ist wirklich nur immer kleine Teile anzeichnen oder kreiden, sonst ist die Kreidekontur nicht mehr zu erkennen.
    Heute erlaube ich mir den Luxus eines Schneideplotters bzw. meines Lasercutters, um mir die Schablone zu schneiden, aber den hat ja nicht jeder zuhause.
    Mit ein bisschen Übung geht es auch mit der Hand, so ein Blümchen ist ja jetzt kein Rubens oder Michelangelo.:D


    was mir gerade noch einfällt, es gibt doch auch diese Aufbügelbilder, da gibt es ja tausende von Motiven, die kann man sicherlich auch verwenden und kombinieren.

    m@rtin
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  • Von Schmetz gibt es übrigens eine spezielle Sticknadel, mit einem Federring, der verhindert, das sich beim Anheben der Nadel das Stickgut mit anhebt.
    Benutze diese Nadeln seit einiger Zeit und komme damit auch gut zurecht, vor allem im Stickrahmen kommt man weiter an den Rand, als mit einem Stickfuß.


    Stick-Nadel.jpg

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  • @ Martin: gigantisch:herz:
    Da bin ich noch meilenweit davon entfernt. Ich werd aber mal nach Deinen Anweisungen probieren.
    Ja, ich hab meine Bernina seit Februar, komm super mit zurecht und es mach irre Spaß. Nur mit dem BSR-Fuß stehe ich auf Krieg. Mit einem normalen Stickfuß geht es viel besser. Die Stichbreite kann ich nur mit dem Knopf regeln, was bedeutet, dass ich nur 1 Hand am Stickgut habe. Ist dadurch manchmal nicht so einfach.
    Wenn es klappt werd ich heute mal ausprobieren wie es mit der Papiervorlage geht. Sonst zeichne ich wieder auf dem Filz vor( wie Du geschrieben hast, in Teilstücken).
    Da ich das Ganze auf Hundehalsbänder sticke, müssen beide Seiten gleich aussehen. Das klappt noch nicht so gut. Außerdem suche ich so " orientailsche " Muster. Habt Ihr da zufällig irgendwelche Links ?
    Und, den Link von Dir kann ich nicht öffnen( Sticknadel).
    LG Andrea

  • Wegen der beidseitigen Optik. Eigentlich ist beim Sticken immer nur eine Seite optimal, da ich je nach Sticktechnik, entweder die Verschlingungen mehr nach unten ziehe (lockere Oberfadenspannung) dann ist oben das bessere Ergebnis, oder aber die Verschlingungen nach oben ziehe, weil ich zum Beispiel mit Beilaufgarnen und Metallicgarnen arbeite (die als Unterfaden von der Unterfadenspule kommen) und dementsprechend mit fester Oberfadenspannung arbeiten sollte.


    Warum stickst Du nicht Ober- und Unterseite einzeln und nähst sie anschliessend zusammen, dann sind beide Aussenseiten optimal? Nur so als Tip

    m@rtin
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  • @ Martin: ich hab mich falsch ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass auf der Oberseite ein Mittelbild und von das aus nach rechts und links es gleich sein soll, so etwa wie spiegeln( Mist, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll:confused:) .
    @Doro-mach-mit: ja und nein:)
    Nanne: da sind schon einige Sachen dabei, also eher die Richtung. Ein bisschen einfacher wäre dann auch zu verwirklichen:D. Gibt es dazu irgenwo Stickvorlagen?
    LG Andrea

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  • gut, dann verstehe ich das besser. Eigentlich keine besonderen Muster, nur teilweise etwas geschwungen und die Farben (besonders das Gold darinnen) machen es aus. Du könntest auch Ornamente aus dem Mittelalter oder der maurischen Zeit im Mittelalter nehmen. Fresken in Kirche als Anregung.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

  • Also statt mit der Ahle kannst Du Dir auch auch Dein Muster einfach auf Pergamentpapier/Architekten-Papier ausdrucken und mit dem guten alten Kopierrädchen auf weichem Untergrund ausradeln (dann sind die Löcher etwas größer), so habe ich es gemacht. Wichtig ist wirklich nur immer kleine Teile anzeichnen oder kreiden, sonst ist die Kreidekontur nicht mehr zu erkennen.
    Heute erlaube ich mir den Luxus eines Schneideplotters bzw. meines Lasercutters, um mir die Schablone zu schneiden, aber den hat ja nicht jeder zuhause.
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    was mir gerade noch einfällt, es gibt doch auch diese Aufbügelbilder, da gibt es ja tausende von Motiven, die kann man sicherlich auch verwenden und kombinieren.


    Ich bin so ein Depp:mauer:, natürlich das Kopierrädchen :doh:
    Heute habe ich auf einem YouTube-Film zum Thema Freihandquilten gesehen, dass sie das Muster auf Papier gepaust hat und es dann mit der Nähma und einer dicken Nadel, 100, ohne Faden abgenäht hat. Finde ich auch eine gute Idee. Leider kann ich kein Englisch und habe deshalb nicht verstanden, was für ein Papier das ist. Ich werde es mit Backpapier versuchen.
    Danke Martin auch für den Tipp mit der Nadel. Werde ich gleich mal googlen, wo ich die kaufen kann (oder frage gleich bei meiner "Pfaff-Tante" danach) Ich nerve mich auch immer wieder, dass ich schnell mit dem Fuss am Rand des Stickrahmens anstosse.


    Andrea: Deine Hundehalsbänder sind der Hammer, die würde ich meinem Hund (Zwergpudel) auch anziehen. Wahnsinn!


    LG lydiane

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  • Schnapp Dir doch mal Deinen Fotoapparat und schau Dich in Mannheim um, auf den Friedhöfen, Schloß, Altstadt usw. finden sich oftmals die schönsten Schmuckornamente und bei den Nachbarn in Ludwigshafen ist die Auswahl auch nicht gerade klein.
    Jede Zeitepoche hatte ihre charakteristischen Dekorationen, vieles auch immer wieder einmal in Neuauflage, allein in den Kirchen wirst Du tausende Motive finden und das schönste daran, alle lizenzfrei ;)

    m@rtin
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  • Schöne Sachen, die du machst, andrea59!


    Wenn ich das sehe, denke ich, bei dir ist die Hauptsache: Weiterüben. Und immer schön den Horizont erweitern.
    Da ist Foucaults Tipp, Augenausflüge durch Mannheim zu machen, super.
    Aber auch Doro-macht-mit liefert schöne Stichworte: „Ornament“, „Mittelalter“, „maurisch“ …


    Einfach immer Augen und Ohren offenhalten: wo gibt es noch Ornamente, mit denen du vielleicht was anfangen kannst, die deine Fantasie anregen, die deinen Bögen neue Kurven und Richtungen geben …? Und dann immer wieder die Google-Bildersuche mit Stichworten bzw. Stichwortkombinationen füttern.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Eure Tips sind gut, werd mal ( sobald das Wetter zulässt schauen gehen.)
    Besonders Mittelalter find ich sehr schön und werd später auch nach " Ornament" googeln:)


    LG Andrea

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