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Nähwissen gefragt - der Erfahrungsaustausch zum Nähen von Leder

    • Offizieller Beitrag

    Da ich im Moment bei einer Leder-Nähfrage bin (hier geht es schon um die Stabilisierung, habe ich gerade diesen Fuß näher angesehen.


    small_Pic_38.jpg


    Das ist Fuß Nr. 55 von Bernina, der zum Leder nähen entwickelt wurde. Mittlerweile wird er wohl häufiger zum Quilten benutzt (?). Die Funktionalität allerdings finde ich sehr gut. Benutzt habe ich ihn noch nicht. Meine Leder-Näh-Erfahrungen sind eher bescheiden. Ich nutze einen Antihaftfuß und reduziere den Füßchendruck. Das geht auch, aber es gibt sicher Grenzen.
    Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Nähen von Leder, der Verwendung von welchem Fuß und wie intensiv sind die Unterschiede zwischen Kunst- und echtem Leder?

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    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Meine Erfahrungen im Ledernähen sind, dass man auf jeden Fall sehr gut mit einem Rollfuß oder mit einem zusätzlichen Obertransport/-fuß zurecht kommt. Außerdem ist eine Ledernadel sehr vorteilhaft, weil sie sehr scharf ist und beim Nähen das Leder schneidet. Dazu sollte man auf eine nicht zu kleine Stichlänge achten (3,5 - 4,5 mm).
    Beim Besticken von Leder eignet sich am Besten eine Stretchnadel.

    Liebe Grüße Sabine



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  • Ach ja, und wenn man das Leder auf den rechten Seiten zusammennäht, ist es ein Vorteil, die Nahtzugaben so zu bemessen, dass man sei nachher mit einem Rollschneider zurückschneidet. Das gibt ein ideales Randergebnis.

    Liebe Grüße Sabine



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    • Offizieller Beitrag

    Leder hab ich schon öfters vernäht, aber ohne jegliche "Spezialitäten" außer einer Ledernadel. Damit es gut gleitet, hab ich Backpapierstreifen unter das Füßchen gelegt. Weil man nicht Stecken oder Heften kann (sonst hat man da ja nachher Löcher) hab ich Büroklammern und Prittstift genommen. Angezeichnet hab ich mit Bleistift auf der glatten Seite, das geht mit Radiergummie wieder weg. Wichtig ist ein gutes Garn aus Poyester!!

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  • Ich nähe Leder mit einem, mit Teflon beschichteten Nähfüßchen und unbedingt mit einer Ledernadel. Zum Kleben nehm ich ganz klassisch Kövulfix, auch wenn mich der Geruch ein bißchen stört.


    Zum Fixieren nehm ich ganz einfaches Tesakrepp, das geht ganz leicht ieder ab. Außerdem finde ich einen kleinen Hammer sehr hilfreich. Einfach mal auf die dicken Stellen bei Nähten draufhauen, wirkt manchmal Wunder!

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  • Hallo, auch habe schon öfters Leder genäht und repariert. Dazu muss ich sagen dass Leder nicht gleich Leder ist. Es gibt gute Qualitäten welche sich super verarbeiten lassen und dann anderes wieder Hundsmisserabel. Letzthin bei einer Lederjacke habe ich viel Lehrgeld gegeben, selbst ein Lederfachmann nur den Kopf geschüttelt hat was da an Schrott für viel Geld verkauft wird. Ich benutze unterschiedliche Garnstärken d.h auf die dicke des Leders abgestimmt ebenso die Nadeln . Dazu eine Spezialnähfuß welcher eine Rollwalze hat um den Transport zu verbessern und nehme mir ganz viel Zeit. Beim Stoff kann ich trennen bei Leder sieht man jeden Fehlstich und der ist nicht mehr zu beheben. LG Josefa

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  • Hallo Anne,
    Ich habe dieses Füßchen und war sehr froh darüber, als ich eine Tasche aus ca 1,5 mm dickem Leder genäht habe. Da war nämlich mit Teflonfuß kein Weiterkommen mehr. Bekleidungsleder habe ich damals, als Leder das letzte Mal modern war:cool:, immer mit dem Teflonfuß genäht, den Walzenfuß gab es damals noch nicht, oder ich kannte ihn zumindest nicht.
    Ich habe bei dem festeren Leder jetzt auch festgestellt, dass ich mit der Ledernadel Probleme hatte (Faden zerschneiden), das Problem habe ich mit einer Topstitch-Nadel in den Griff bekommen, ich kann diese wirklich sehr empfehlen.
    Mein Fazit: dieser Rollenfuß von Bernina ist ganz toll für stärkeres Leder.
    lG
    Doris

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  • Hallo,
    Leder ist in der Tat eine Herausforderung - je nach Dicke. Bei dünerem Leder welches auch dehnbar ist, kann ich nur empfehlen auf der linken Seite vor dem Zusammennähen die Nahtstellen mit einem Vliesstreifen zu verstärken. 1. damit das Leder sich beim Nahen nicht verzieht und 2. bei Belastung der Nähte die Stiche nicht Löcher ziehen. Bei dickerem Material klebe ich die Nahtzugaben, damit sie nicht abstehen, mit doppelseitigem Lederklebeband fest. Weicheres dünneres Leder kann man auch mit einem Tuch vorsichtig bügeln (hat bei mir bisher immer geklappt - Bügelprobe!!!) Ansonsten komme ich mit dem Teflonfuß (Pfaff) ganz gut zurecht. Den Rollenfuß von Bernina kenne ich noch nicht. An Nadeln verwende ich grundsätzlich Ledernadeln, nur wenn ich ganz dickes Leder verarbeite (wenn die Maschine das noch mitmacht!) verwende ich manchmal Jeansnadeln.


    LG
    Beate

  • Echtes Leder habe ich noch nicht verarbeitet - nur Kunstleder. Dazu nehme ich auch den Rollenfuß - funktioniert einwandfrei.
    Zum Zusammenkleben könnte ich mir auch Stylefix vorstellen. Das ist ein dünnes doppelseitiges Klebeband, welches dünn ist, aber auf Druck super die Sachen zusammenklebt - Stoffe, RV, Kunstleder.
    Es ist elastisch und wird nicht steinhart.

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  • Der Bernina Rollenfuß ist ja quasi den Schuster- und Industrie-Ledernähmaschinen nachempfunden und erlaubt ähnlich wie die Vorbilder ein sehr knappes Nähen an der Nadel,
    der Nachteil ist allerdings hier, das keine Stichlagenverstellung und kein ZickZack möglich ist, sonst schlägt die Nadel in den Fuss.
    Bei den Vorbildern ist dies durch eine kleine Änderung bei der Befestigung an der Drückerstange gelöst. Dort sitzt das Rad an einem kleinen Gelenk mit darunterliegender Schraube.
    Dreht man die Schraube rein, vergrößert sich der Abstand der Rolle zur Nadel und entsprechend umgekehrt. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man mit einer Zwillingsnadel oder einem Biesennadelhalter,
    also 2 und mehr Nadeln nähen muß oder möchte.


    Hier mal der Rollennähfuss einer alten ADLER:


    Man sieht ganz gut die Aufhängung und die Stellschraube, die mit einer Mutter gesichert wird


    DSCN3146.jpg


    Eingestellt auf 1-2mm an der Nadel


    DSCN3147.jpg


    und hier, etwas übertrieben, sogar außerhalb des Transporteurs. Der Fuß lässt sich auch ganz nach oben wegklappen, was an engen Stellen auch von Vorteil sein kann.


    DSCN3148.jpg

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

    Einmal editiert, zuletzt von Foucault ()

  • ich habe bisher auch kein echtes Leder verarbeitet - nur Kunstleder. Relativ stabiles, deshalb habe ich die Naht ansich nicht zusätzlich verstärkt.
    Mit dem Obertransportfuß & Universalnadeln (bei mehreren Lagen Jeansnadel) hat es so auch ganz gut geklappt.

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  • Könnt Ihr mir sagen, wie ich Kunstleder fixiere wenn ich kein Stylefix habe?


    Ich nähe gerade die "Thea"-Tasche von Machwerk. Da werden zwei Taschenteile aneinandergenäht. Zwischen den beiden Teilen ist ein Paspelband, somit habe ich 4 Lagen.
    Ich überlege, wie ich die Teile fixiere, damit sie mir beim Nähen nicht verrutschen.

    Liebe Grüße
    Iris

  • ich habe bei meiner Tasche "Foldback" Klammern in verschiedenen Größen verwendet. Aus dem Büroartikelbedarf - nur eben zweckentfremdet.


    Viele Grüße
    mäusemama

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  • Die Tasche ist fast fertig, ich habe es mit Büroklammern probiert, war auch o.K. Aber die Foldback-Klammern werde ich mir mal zulegen.

    Liebe Grüße
    Iris

  • Die Tasche ist fast fertig, ich habe es mit Büroklammern probiert, war auch o.K. Aber die Foldback-Klammern werde ich mir mal zulegen.


    da war ich auch etwas langsam - hab' Deine Frage leider erst heute gesehen.
    Aber prima, wenn's mit Büroklammern auch funktioniert hat. Bei mir haben sich dabei die Stofflagen gerne verschoben, so bin ich auf diese Klammern gekommen, sie lassen sich so schön festklippsen. Ich nehme sie manchmal auch für meine Regenmäntelchen aus Nylon/Cordura etc.

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