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[WIP] Ein Kleid zum Geburtstag - und wenig Zeit

  • Ähm.... groooße Fragezeichen *lach*
    Aber ich les deinen Text nochmal, wenn ich das Schnitmuster direkt vor mir und die erforderlichen Linien schonmal eingezeichnet habe :D


    Im Laufe des Jahres wird eindeutig ein Nähkurs fällig. Ich bin leider ein richtiger "Legastheniker", wenn es um Theorie geht. Also Theorie lesen und verstehen. Habs nicht mit Sachtexten, aber ich wurschtel mich da durch. Zum Glück habe ich ja euch! Sonst wäre ich wohl ziemlich aufgeschmissen.:D:cool:

    Es sind Momente voll innerem Frieden, wenn wir die Dankbarkeit in uns spüren- sie zaubern uns ein Lächeln aufs Gesicht.


    Liebe Grüße, Sarah

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  • Hallo Fieberlein / Sarah,


    ich hoffe, ich komme jetzt nicht zu spät …


    Nun steht da: Differenz von Hüftweite und Oberschenkelweite errechnen. Ok. Ich nehme mal an, damit meinen sie die realen Werte und nicht die des Schnittmusters. Dann folgt: 1/4 der erfoderlichen Weite (welche Weite ist gemeint? 1/4 der Differenz?) errechnen und diesen Wert als Entfernung zur Oberschenkellinie einzeichnen.


    „Normal“, das heißt von der Schnittkonstruktion her richtet sich die Breite des Rocks nach der Hüftweite, weil angenommen wird, dass das die breiteste Stelle am Körper einer Frau ist. Wenn nun die Schenkel unterhalb der Hüfte breiter sind, sollte sich die größte Weite des Rocks nach dieser Breite richten. Alles andere sitzt nicht richtig und ist außerdem unbequem.


    Festlegen, wo sich deine Taille befindet. In deinem Fall würde ich entgegen der sonstigen Regel nicht groß rummessen. Ich finde, die Taillenlinie von deinem Probekleid sitzt gut. Also gehe davon aus, dass deine Taillenlinie da ist, wo der Schnitt sie vorsieht. (Kann sein, dass deine „natürliche Taille“, d.h. die schmalste Stelle noch etwas weiter oben liegt, das sehe ich auf dem Foto nicht so genau.)


    Miss deine Hüftweite. Gehe dabei der Einfachheit halber davon aus, dass sich deine Hüfte 20cm unter der Taillenlinie befindet.
    Errechne die Differenz: Deine Hüftweite minus die von Burda angenommene Norm-Hüftweite. Differenz geteilt durch vier: soviel breiter muss dein Schnitteil an der Hüftlinie werden.


    Miss deine breiteste Breite im Bereich Hüfte / Schenkel (Schenkelweite). Wie groß ist dieser breiteste Umfang insgesamt? Und wie weit ist dieser breiteste Umfang nach unten von deiner Taillenlinie entfernt?
    Im gemessenen Abstand von der Taillenlinie nach unten die Schenkellinie einzeichnen.
    Gibt Burda ein Maß für Schenkelweite vor? Sonst musst du interpolieren: Breite des Originalschnitts an der Hüftlinie minus Burda-Norm-Hüftweite : 4 (weil jedes Schnittteil nur ein Viertel des Körperumfangs betrifft, die Hälfte von der Vorderseite oder die Hälfte von der Rückseite) ergibt die Bequemlichkeitszugabe. An der Schenkellinie einzeichnen deine Schenkelweite : 4 + die errechnete Bequemlichkeitszugabe.


    Burda nimmt diese Verbreiterung einfach nur an der Seitennahtlinie vor.
    Kann sein, dass du im Feintuning (und in Kombination mit deiner Hohlkreuzanpassung) noch ein bisschen an den Abnähern korrigieren musst.


    Die Kellerfalte müsste zur Weite dazugerechnet werden, denn die soll ja nur Deko und Bequemlichkeitszugabe sein, aber in "Normalstellung" nicht zur Weite beitragen. Also so, dass der Rock für dich bequem ist, ohne dass die Falte mit in den Umfang eingerechnet ist.
    Macht das Sinn? :D
    Dann müsste man die Breite der Falte halbieren und je links und rechts addieren.


    Schon richtig. Problem dabei ist, dass die Falte „verläuft“, Sarah schreibt, dass die Weite am Saum bei Vorder- und Hinterteil gleich ist. Wir müssten also wissen, wie weit nach unten die Falte reicht … Oh doch, ich glaube, wir wissen das: ist ja im Prinzip ein gerader Rock. Also reicht die Falte bis zu der Stelle runter, wo die Seitennaht gerade wird.


    Zum Anpassen Falte „rauskonstruieren“: Schnittmusterteil auf dem Bruch der Falte senkrecht einschneiden bis zu der (waagrechten) Linie, wo die Seitennaht gerade wird. Am Bund die beiden Schnittteile so übereinanderschieben, dass der Falteninhalt verschwindet. Die Mittellinie / Stoffbruch muss gerade bleiben. So kriegst du die neue Kurve für die Seitennaht.


    Hast du einen (einigermaßen passenden) Schnitt für einen geraden Rock? Also passen sollte die Hüftkurve, die Weite korrigierst du ja gerade sowieso. Dann könntest du da einfach mal vergleichen …


    Weitenänderung machen.
    Falte wieder „reinkonstruieren“. Eventuell etwas tiefer auslaufen lassen. Meinem Gefühl nach sollte die Falte an deiner breitesten Stelle nicht sehr viel weniger Falteninhalt haben als oben am Bund.


    Zu Hohlkreuzänderung kann ich nichts sagen, hab ich mich irgendwie noch nicht damit auseinandergesetzt …
    Abstecken: notfalls nach Gefühl am nicht-angezogenen Teil machen, heften, anprobieren … Mistig, wenn frau keine Zofe hat.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Danke, das hilft mir schon sehr!


    Mit dem Kleid bin ich mit derzeit sehr unsicher. Ich fühle mich sehr unwohl darin- was glaube ich aus der Kombination der für ungewohnt weit oben sitzenden Taillennaht (bzw überhaupt Naht) und dem festen Oberteil besteht und der (derzeit) aufklaffenden Falte die meinen Bauch nur noch mehr betont.


    Den Schnitt hatte ich ausgesucht, weil er sehr an das rankommt, was ich mir selbst so vorstelle.
    Ich habe es mal skizziert; dabei besteht das Oberteil aus einem weichen Stoff, z.B. Jersey, der Rock allerdings aus blau unterlegter Spitze. Mit einem Streifen zwischen den beiden Teilen.
    So soll das aussehen:
    001.jpg


    Ich könnte mir vorstellen, den Burda Rockteil mit den entsprechenden Änderungen zu übernehmen, das Oberteil allerdings an meine Vorstellungen anzupassen (etwas entsprechendes habe ich in einer meiner Ottobres, schonmal genäht und für gut befunden, müsste nur einige kleinere Anpassungen machen)


    Heute trage ich ein langes Shirt und habe einen Taillengürtel umgebunden- damit fühle ich mich ganz wohl, denn ich fühle mich durch den weichen Stoff eben nicht eingeengt- es ist körpernah hat somit fast die gleiche Silhouette wie das Kleid, aber ich fühle mich dennoch nicht wie Presswurst.


    Was meint ihr?

    Es sind Momente voll innerem Frieden, wenn wir die Dankbarkeit in uns spüren- sie zaubern uns ein Lächeln aufs Gesicht.


    Liebe Grüße, Sarah

  • Was meint ihr?


    Dass es oberste Priorität hat, dass du dich in deinem Geburtstagskleid wohl fühlst.


    Mit dem Kleid bin ich mit derzeit sehr unsicher. Ich fühle mich sehr unwohl darin- was glaube ich aus der Kombination der für ungewohnt weit oben sitzenden Taillennaht (bzw überhaupt Naht) und dem festen Oberteil besteht […]


    Wie schon gesagt: ich denke, die Taillennaht sitzt „eigentlich“ richtig.
    Kann sein, dass dir grundsätzlich eine etwas tiefer gelegte Taille ganz gut steht. Ist sehr schwierig zu beurteilen mit den Bildern, wo deine Waden und Füße abgeschnitten sind. (Nicht schlimm. Wenn du für dich weißt: „etwas tiefer gelegte Taille steht mir“, ist das schonmal gut. Sonst hilft: Bild vom ganzen Körper machen. Am besten machen lassen oder Selbstauslöser. Jaja, ich weiß, wieder keine Zofe …)


    Das Oberteil aus dem Probestoff ist natürlich besonders fest. Das würde bestimmt besser mit dem Stoff, den du besorgt hast.


    und der (derzeit) aufklaffenden Falte die meinen Bauch nur noch mehr betont.


    Das mit der Falte hatten wir ja schon …
    Ich denke, du solltest auf jeden Fall die komplette Schnittanpassung ohne diese Falte machen. Und dann kannst du dir ganz gegen Ende überlegen, ob du nicht doch die Falte wieder reinkonstruieren willst.
    Ist ja schnurzpiepegal, wenn alle anderen finden, dass genau diese Falte das Kleid zu was ganz besonderem macht, aber du dich dann nicht drin wohl fühlst. Ein schlichter gerader Rock, wenn er sitzt, ist auch was ganz besonderes …


    […] Ich habe es mal skizziert; dabei besteht das Oberteil aus einem weichen Stoff, z.B. Jersey, der Rock allerdings aus blau unterlegter Spitze. Mit einem Streifen zwischen den beiden Teilen.
    So soll das aussehen:
    001.jpg


    Ich könnte mir vorstellen, den Burda Rockteil mit den entsprechenden Änderungen zu übernehmen, das Oberteil allerdings an meine Vorstellungen anzupassen (etwas entsprechendes habe ich in einer meiner Ottobres, schonmal genäht und für gut befunden, müsste nur einige kleinere Anpassungen machen)


    Zweiteiler oder Einteiler?
    Nachteil vom Zweiteiler: Oberteil zuppelt sich anders zurecht als der Rock – der Rock würde halt durch sein Gewicht das Oberteil grade ziehen. Das ist dann aber genau der Nachteil vom Einteiler: die Kombination aus Oberteil dehnbar / Rockteil gewebt ist nicht ganz einfach und zuweilen etwas unkalkulierbar.


    Prinzipiell ist dein Vorgehen gut. Nur ist zu überlegen, ob du dann nicht von vorneherein einen gerade geschnittenen Rock als Grundlage nimmst, bevor du mühsam die Falte rauskonstruierst. Da müsste es doch genügend Schnittmuster für geben.


    Heute trage ich ein langes Shirt und habe einen Taillengürtel umgebunden – damit fühle ich mich ganz wohl, denn ich fühle mich durch den weichen Stoff eben nicht eingeengt – es ist körpernah hat somit fast die gleiche Silhouette wie das Kleid, aber ich fühle mich dennoch nicht wie Presswurst.


    Und als Unterteil einen geraden Rock dazu? Hier würde auch ein Bild wieder helfen …


    Neinein, ich will dich nicht drängeln.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Hier :D Da sitzt der Gürtel weiter oben und ich glaube fast, das gefällt mir besser. 003.jpg
    Hier noch mit probeweise tiefer angesetzen Gürtel
    002.jpg




    Ich bin es garnicht gewohnt, Kleider zu tragen... und wenn, dann Ballkleider :D Das ist einfach was ganz anderes. Röcke trage ich auc schon länger nicht mehr- nur meinen Jeansrock. Ich habe einen geraden, enganliegenden Rock, der allerdings immer nach oben gerutscht ist :D Er war elastisch.

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    Liebe Grüße, Sarah

  • Hallo Fieberlein / Sarah,


    ich finde, das sind irgendwie Argumente für „Kleid“ – also Einteiler.


    Ein Rock muss an Taille oder Hüfte sitzen und drunter genügend Bewegungsweite haben, damit er genau nicht hochrutscht. Ein Kleid hängt an den Schultern und du hast an Taille und Hüfte irgendwie mehr Spielraum …
    Das Kleid zieht sich selber zurecht – es ist einfach ein völlig anderes Tragegefühl. Und wenn du es nicht gewohnt bist, ist es doch irgendwie umso besser: Eine neue Erfahrung, die du von Anfang an als „Luxus“ einordnen kannst – oder was dir sonst an positiver Benennung einfällt.


    Ich finde, der Gürtel funktioniert an beiden gezeigten Positionen.
    Aber der Gürtel ist so dunkel wie dein Shirt auch. Wenn du bei dem Kleid einen helleren Streifen Stoff dazwischen setzst, wird das etwas völlig anderes sein. Ich würde mich da als Zigarre fühlen, mit Bauchbinde (ich habe nicht sehr viel Taille).
    Lieber durchgehend aus dem dunkleren Stoff und einen schönen Bindegürtel aus dem gleichen Stoff dazu.


    Hast du dir mal deinen gekauften Stoff – ich meine den dunkelblauen – etwas um den Leib drapiert oder mal über die Schultern geworfen, um zu sehen, wie der fällt – und ein bisschen nachspüren, wie du dich drin fühlen würdest, wenn du das Oberteil auch aus dem Stoff machst?


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Der gekaufte Stoff fühlt sich ganz nett an, leicht. Er ist anschmiegsamer als der Probestoff.



    Mit der Mitte dachte ich es mir so: Rock und "Bund" aus der unterlegten Spitze, Oberteil aus dem Jersey. Um den Bund herum möchte ich ein bis 3 schmale Bänder (z.B. Satin) die vorne seitlich gebunden werden. Alles in einem Farbton, in meinem Fall dunkelblau/marine.


    Die Idee mit dem hellen Streifen kam mir nach dem Stoffkauf, habe ich inzwischen aber auch wieder verworfen, weil ich es auch nicht so gut finde. Wenn da eh andersrum, dunkler Streifen, helles Rock- und Oberteil. Ich hätte es aber alles gern in einem Farbton.


    Achja- ich dachte auch an Einteiler :) In zweiteileroptik quasi :D

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    Liebe Grüße, Sarah

  • Sehr gut. Jetzt wird es schon viel konkreter – vorstellbarer.


    Dann ist eigentlich das einzig zu lösende Problem noch: Wie kriegst du es hin, dass der Stoff vom Rockteil dein Oberteil nicht völlig verzieht und ausleiert?


    Idee: So eine Art Taillenband aus breitem Gummiband.


    Da musst du nur gucken, ob das mit der Stabilisierung / Versteifung, die dieses Gummiband darstellt, in den Relationen richtig hinkommt. Technisch brauchst du die Stabilisierung für den Jersey. Von der Schnittführung her wird es vielleicht merkwürdig wirken, wenn die untersten paar Zentimeter vom Oberteil steifer sind als der Bund aus Spitze und Satinstreifen.
    Vielleicht, wenn das nicht insgesamt zu dick wird, Jersey und Spitzenstoff hier übereinander – über das Band (mir schwebt da so 4 oder 5 cm Breite vor).
    Und das Gummiband definitiv exakt so lang zuschneiden, wie die Schnittweite an der Nahtlinie ist, damit der Rock dadurch nicht gekräuselt wird.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Das klingt gut! In der Umsetzung muss ich mal überlegen, wie das zu bewerkstelligen ist. Gleich mache ich mich erstmal wieder an den Rock.

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    Liebe Grüße, Sarah

  • Ich hab gsd in einer meiner Burdas noch einen Rock, wie ich mir ihn vorstelle... Das Problem: der, den ich nehmen würde, geht nur bis Gr. 42 (sollte aber jetzt dank dem Neugelernten abänderbar sein). Dann ist noch ein ähnlicher Schnitt drin, der noch eine Nummer Größer geht... sieht sehr ähnlich aus, allerdings mit rückwärtiger Mittelnaht... ich werd das wohl mal abgleichen und wenn die Schnitte ansonsten identisch sind, werde ich das größere Schnittmuster kopieren. Den Rock wollte ich eh immer schon nehmen, das ist eigentlich das einzige aus dem ganzen Heft, was es mir angetan hat, aber das war gleich Liebe :D Ich dachte nur immer, ich bin zu rund dafür.

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    Liebe Grüße, Sarah

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  • Was meint ihr? Soll ich es lieber gleich bleiben lassen oder doch versuchen?


    Bist du waaaaaahnsinnig???? Firlefanz!!!! ;) DU hast eine Nähmaschine! DU kannst ALLES!!! Courage!!!


    Sagt mir bitte, was ihr denkt.


    Ich kenne mich mit allem oben genannten nicht aus, trage keine Kleider, fand das "- und wenig Zeit" zum Anklicken. Du sollst dich in dem Stück wohlfühlen. Und wenn das bis zum Geburtstag noch nicht klappt, weil viell noch was zu ändern ist... Der Frühling steht vor der Tür. ;)


    Aber soweit ich das beurteilen kann, scheint ihr doch gut voran zu kommen! Viel Erfolg!

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • Und wir erobern nähend die Welt :D:applaus:


    So, ich kanns garnicht fassen, aber der neue Proberock ist schon ziemlich brauchbar! Und ich fühle mich jetzt auch wohl. Er rutscht leider auch hoch, aber an mir rutscht es eh immer- Hosen runter, Shirts hoch :/ Da ich eigentlich eine sehr schmale Taille habe, aber leider der ganze Speck auf meinen Hüften sitzt und die Taille nach oben "verschoben" hat, rutscht alles was auf/über den Hüften liegt, nach oben.


    Aber der hohse Sitz ist auch nicht schlimm, ich finds eigentlich ganz schön.
    Der Rock ist nicht gebügelt und die Anbäher per hand mit großen tichen genäht, ich glaub die ganzen Querfalten am Bauch kommen mehr von der Handnaht.


    010.jpg


    Hier mal ein Bild von der Seite... da sieht man auch einige Problemstellen:
    011.jpg


    Zwischen den 2 roten Linien ist zuveil Stoff. Das ist quasi die kleine Kuhle zwischen Hüfte und Reiterhosen... ich hab halt nicht nur an den Schenkeln, sondern auch auf den Hüften viel. Ich weiß nicht, ob ich das ändern kann oder einfach vernachlässigen sollte. Von vorn sieht man es nur manchmal.. ich denke nicht, dass es wirklich auffällt, außer mir selbst. Aber das ist ja bekanntlich das schlimmste :P


    An den Abnäherspitezen hinten zieht sich eine Falte (siehe unterer Pfeil). Hilft da bügeln? Oder woher kommt die überhaupt?


    Und wie man sieht, ist die Seitennaht auch noch nicht ganz gerade. Oder ist das ok so? Ich empfinde den Rock eigentlich nirgends als zu eng... an der Taille könnte ich vielleicht noch etwas rauslassen, dann würde er vielleicht auch weniger hochrutschen, ich glaube durch den Bauch brauch der vordere Rockteil etwas mehr Weite... 1-2 cm oder so.
    Ja und das Hohlkreuz ist klar, wobei ich das bei weitem nicht so arg finde wie bei dem anderen Rock.

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    Liebe Grüße, Sarah

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  • Morsche,


    sehr schön!


    Wenn der Rock hochrutscht, ist „sein Bedürfnis“, mehr Platz zu haben (Bewegung in Richtung geringerer Umfang) stärker als die Schwerkraft. Aber: dein Rock muss ja nicht völlig von alleine halten, er kommt an ein Kleid unten dran. Also darfst du ihn ruhig etwas weiter machen, auch schon an seiner Oberkante.


    Miss und rechne doch mal bitte, von welcher Bequemlichkeitszugabe Burda im Kleid ausgeht: Breite des Schnitteils (Rückenteil, am vorderen Teil ist ja die Falte, die das Ergebnis verfälschen würde) auf Höhe der Hüftlinie ausmessen, mit vier multiplizieren, zugrunde gelegte Hüftweite (Maßsatz – da hat Burda irgendwo eine Tabelle, damit frau rausfinden kann, welche Größe sie braucht) abziehen. Den Betrag wieder durch vier teilen, dann hast du die Weitenzugabe pro Schnittteil.
    Hofenbitzer (Schnittkonstruktion für Damenmode) geht für einen normalen geraden Rock von einer Weitenzugabe von 2cm an der Taille und 2 bis 4cm an der Hüfte aus.


    Und dann: womit wirst du den Rock füttern?
    Sieht der Stoff mit einem „gewöhnlichen“ (also guten: Neva Viskon oder Venezia) Viskosefutter gut aus? Wenn der Rock ein glattes Futter hat, rutscht er auch besser nach unten.


    Gönn dir die Zeit, den Proberock für etwas länger anzuziehen und dich drin zu bewegen, vor allem auch Sitzen in ganz unterschiedlichen Sitz- und Beinpositionen. Da merkst du dann, wieviel Bequemlichkeitszugabe du für dein Kleid brauchst, damit es kein Stehkleidchen wird und du dich den ganzen Tag drin wohl fühlst.


    Und dann wirst du bald entscheiden müssen, auf welcher Höhe du deine Teilungsnaht anlegen willst.
    Nach dem, was du an Bildern gezeigt hast, kannst du das wirklich frei entscheiden, es sieht so oder so gut aus. Also nimm das, was du lieber magst.
    (Echt, der orangene Proberock betont sehr schön deine Taille. Wow!)


    ---


    Zu den Einzelheiten:


    * Querfalten: Ja, von der Handnaht. Und ein bisschen auch, weil es jetzt eben wirklich sehr körperbetont ist.


    * kleine Beule an der Seitennaht: überprüfe bitte die Seitennaht an Vorder- und Rückteil. Kann sein, dass genau auf dieser Höhe noch eine Kurve ist, bei dir aber gerade sein sollte. Wenn dem so ist: einfach hier die Kurve begradigen. Wenn nein: ignorieren. Mit Hohlkurve solltest du die Seitennaht nicht zuschneiden. Das macht keinen Sinn, so körpernah zu modellieren.


    * Vorderteil braucht für den Bauch mehr Weite; ja, diese 1 bis 2cm. Du siehst an dem Bogen, den die Seitennaht beschreibt sehr schön, wo du Weite zugeben musst. Das machst du im Prinzip über die Seitennaht, dass die dann weiter außen und stärker gebogen ist in diesem oberen Bereich.


    * Querfalten hinten: Die untere ist genau da, wo das nach-vorne-Ziehen der Seitennaht aufhört und es wieder (ganz leicht, mehr oder weniger vernachlässigenswert) nach hinten geht. Genau auf dieser Höhe brauchst du auch hinten mehr Weite, tut dem Rock aber auch insgesamt etwas mehr Weite gut (siehe oben).


    * Querfalte an der Abnäherspitze kann ich nicht genau erkennen. Nach Faltentheorie ist es auch ein Weitenproblem, also dass selbst die Spitze des Abnähers dir Weite klaut, die du aber brauchst.
    Nochmal checken, ob die Länge der Abnäher für dich stimmt, evtl. auch die Länge leicht kürzen, sonst eben etwas mehr Weite, damit nach dem Abnäher Abnähen auch noch Weite übrig bleibt. Und die allgemeine Regel, dass Abnäher gaaaaaaanz fein auslaufen sollen.


    Was sagt dein Schnittmuster zur Form der Abnäher?
    Lehrmeinung sagt: Rockabnäher geschwungen nähen. Die Hüftabnäher am Vorderteil und die seitlichen Abnäher am Rückenteil sichelförmig, die hinteren Rückenabnäher zwiebelförmig. Das bedeutet in Formgebung übersetzt: Die sichelförmigen Abnäher formen Rundungen. Die zwiebelförmigen Abnäher formen Kehlungen (Hohlkreuz – ein bisschen Hohlkreuz hat fast jede, das heißt dann nicht Hohlkreuz, weil es als die „normale Form“ der Wirbelsäule gilt).


    Liebe Grüße
    Schnägge

  • Wow, danke für diesen Roman :) Das ist wieder sehr informativ. Burda sieht 2 cm Bequemlichkeitszugabe vor, das habe ich gestern schon nachgesehn. Ich werde heute abend mal etwas Weite hinzugeben- diesmal hab ich wohlweislich viel Nahtzugabe gelassen.


    Mit dem Futterstoff bzw den Möglichkeiten kenne ich mich nicht aus. Dann ist dann nochmal ein Thema für sich.


    Und ich denke, ich nehme für das erste Kleid auch noch keine Spitze, sondern erstmal den gekauften Stoff. Ich mag ihn sehr :D

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    Liebe Grüße, Sarah

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  • Hallo Sarah,


    das meinte ich, dass du den neu besorgten Stoff für den Rock nimmst. Aber du hattest geschrieben, dass der Stoff durch seine Struktur etwas transparent ist, so dass du Unterkleid oder Futter brauchen wirst. Deswegen die Frage / Vorüberlegung zu Rockfutter.
    Aber abgesehen vom Arbeitsaufwand halte ich es für einen Vorteil, weil das Futter den Tragekomfort erhöhen wird.


    Meine Ausführungen zu den Bequemlichkeitszugaben waren übrigens missverständlich. Die Standard-Zugaben beziehen sich auf den gesamten Umfang, sonst würde so ein Rock an der Taille viiieeel zu weit und nicht mehr halten. Die angegebenen 2 bis 4cm beziehen sich auch auf den gesamten Umfang. Aaber: es geht ja um („alleinstehenden“) Rock und außerdem einen ganz klassischen körpernahen Rock.


    Wenn du also 2 cm pro Schnittteil hast, macht das 8cm auf den gesamten Umfang und führt dazu, dass du rundum knapp 1,5cm Luft hast.


    … wenn ich hier schon solche Romane schreibe … soll die Nachwelt ja auch noch was davon haben.


    Liebe Grüße
    Schnägge

  • *grins * sehr gut, das ist nämlich total hilfreich :D

    Es sind Momente voll innerem Frieden, wenn wir die Dankbarkeit in uns spüren- sie zaubern uns ein Lächeln aufs Gesicht.


    Liebe Grüße, Sarah

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  • Na, du bist ja nicht die Nachwelt, du kriegst die Erstverwertungsrechte …


    Wissen teilen macht Spaß. Und du nähst sozusagen das Kleid für mich mit. :)8


    Liebe Grüße
    Schnägge

  • Sodele, Rock ein wenig mehr Weite gegeben, fühlt sich gut an. Die Rundung an der Seite muss ich definitiv etwas begradigen, das sieht einfach doof aus mit der Falte, die da entsteht. Ich bin mir nicht sicher, ob an der Oberkannte nicht etwas viel Luft ist, aber das kann jetzt auch daran liegen, dass der Stoff da grad etwas ausgeleiert ist :P


    Rutschen tut er jetzt nicht mehr und es fühlt sich wirklich ganz toll an. Ich habe ein Shirt drunter und ein Tuch um die Taille gehalten- ein Traum, ich liebe das kleid jetzt schon :D Und ich weiß jetzt auch, wozu ich die zarte Spitze gebrauche, die ich neulich gekauft habe- die werden oben und an beim Bundstreifen miteinagefasst- das wird sicher sehr edel.


    Die Hohlkreuzänderung macht mich jetzt allerdings etwas ratlos. Als erstes werde ich wohl jetzt mal den Bundstreifen abschneiden, dieser Rock ist ja in einem Teil, aber ich muss ja quer etwas Stodd wegnehmen. Also auf gehts- das Zeil wird greifbarer :D Ich freue mich schon jetzt ganz arg auf den richtigen Rock :D

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    Liebe Grüße, Sarah

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  • Sodele, die Seitenlinie ist jetzt denk ich gut. Ganz weg bekomme ich das kleine Problemchen nicht, aber ich denke, es ist das optimalste erreicht, was zu erreichen ist.


    Am Po sitzt der Rock nicht mehr so schön nd auch die Saumweite ist mir aufgefallen, ist zu viel, der Rock ist jetzt ausgestellt und das sieht nicht aus. *grummel* Leider ist es jetzt schon zu spät für mich, morgen widme ich mich dann dem Hohlkreuz Problem.

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    Liebe Grüße, Sarah

  • Guten Morgen,


    * sich weitender Rockbund beim Anprobieren: zum Anprobieren was festes reinheften. Nahtband. Oder z.B. auch einfach die abgeschnittene Webkante von anderswo.


    * Saumweite zu viel / ausgestellt: Die Seitennähte müssen von der breitesten Stelle an ganz gerade / senkrecht nach unten gehen. Dann ist es ein „gerader Rock“.
    Kann auch sein, dass der Rock ein bisschen ausgestellt wirkt, obwohl er gerade ist; einfach weil es nicht ganz mit den eigenen Vorstellungen zusammenkommt … Du kannst natürlich auch den Rock zum Saum hin wieder etwas einstellen, um das auszugleichen und die optische Wirkung zu erreichen, die du haben willst.
    Aber Vorsicht: Das schränkt deine Bewegungsfreiheit wieder etwas ein! Wenn das zu sehr wird, hast du als Gegenmaßnahmen wieder die Option: Schlitz. Oder doch die Falte wieder einarbeiten.
    Es kann übrigens sein, dass es durch die Falte schon ein bisschen eingestellt wirkt. Und du deswegen – ohne Falte – jetzt so einen ausgestellten Eindruck davon hast.


    * Streifen am Bund abschneiden: Pass auf. Bei dieser Maßnahme rutschen gerade Röcke regelmäßig weiter nach unten als nur um den abgeschnittenen Betrag. Zum Anprobieren was nicht Ausleierndes einzuheften, wird dann umso wichtiger. Ansonsten ist das in deinem Fall eigentlich kein Problem, weil der Rock durch das Oberteil vom Kleid nachher auf der richtigen Höhe gehalten wird.


    * „Hohlkreuzänderung“: Vielleicht kommst du schon ziemlich weit, wenn du sowohl an Ober- als auch an Rockteil hinten die Nahtlinie etwas geschwungen schneidest. Am Oberteil geht der Bogen in der Mitte nach Oben, am Unterteil in der Mitte nach unten.
    Gerade nochmal nachgeschaut: Burda schlägt für ein „leichtes Hohlkreuz“ im Prinzip nichts anderes vor. Und so stark ist dein Hohlkreuz ja nun nicht.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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