Ich würde gern / will nähen lernen und womit fange ich an?

  • Oooch, das ist lange her... Ich glaub, mein erstes Teil war ein Rock. Oder war es eine Schürze? Ich weiß, dass wir in der Schule einen Nähkurs hatten. Und ich hatte sogar ein Hauskleid genäht. Aber was noch? Dass ich zu Hause mit meiner Mutti Rock, und Bluse, und Hose und sogar Jacke genäht habe, weiß ich noch. Aber was war mein erstes Teil? Einen Rock würde ich auch empfehlen, als Beginn.

    Liebe Grüße
    Antonia

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  • Hallo!!!


    Ich finde man kann nicht unbedingt zu einem bestimmten Kleidungsstück raten. Mag sein, dass ein einfacher Rock gleich zu Erfolgserlebnissen führt. Doch was nutzt dies, wenn man keine Röcke trägt?


    Auch ich glaube, es sollte einem einfach gefallen. Am besten sucht man sich dann einen als anfängertauglich ausgezeichneten Schnitt aus.
    Wichtig finde ich auch einige Grundkenntnisse über den Zuschnitt und verschiedene Nähte z. B. Fadenlauf und ähnliches.
    Am besten man schaut sich vor dem Nähen ähnliche Schnitte bei Kaufkleidung gut an, oder man trennt ein altes Kleidungsstück mal auf und schaut es sich genau an.
    Ich denke auch, man sollte nicht unbedingt mit dem teuersten Stoff anfangen, das führt dann schnell zu Frust,


    Gruß Binche

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  • So, ich habe für "mit einer Tasche" abgestimmt. Es mag nicht das "richtige" für jeden sein, aber ich finde man kann viele verschiedenen Techniken dabei lernen und wenn es nicht gleich alles stimmt, macht es nicht so viel wie bei einem Kleidungsstück. Man kann mit einem einfachen Beutel anfangen, da hat man auch nur gerade Nähte (wie bei einem Kissen) und dann kann man bei der nächsten einen Reissverschluss einnähen, man kann Zierbänder anbringen, mit den unterschiedlichsten Materialien arbeiten und von Schwierigkeitsgrad einfach bis anspruchsvoll alles nähen.
    Ich habe bei Freundinnen, die mittlerweile auch nähen mitbekommen, dass sie am Anfang meinten, dass sie "sowas" nicht könnten, eine Tasche zu nähen und wenn sie sich dann an die erste getraut haben, meinten sie, dass das ja doch gar nicht so schwer sei.... man hat doch recht schnell Erfolgserlebnisse und wenn dann jemand mitbekommt, dass man die Tasche selbst gemacht hat, gibt es sogar noch Lob, was am Anfang ja schon auch sehr motivieren kann.
    Und muss man aus irgendeinem Grund mal hier oder da an der Seitennaht noch was wegnehmen "passt" die Tasche immernoch - also zumindest für Leute, die gerne verschiedene Taschen haben ein schönes Einsteigerprojekt :).

  • Meine Tochter macht gerade ihr ersten Nähversuche, nachdem sie 22 Jahre hartnäckig alles zum Thema "Handarbeiten" als doof abqualifiziert hat...Nun hat sie 24 Säckchen für einen Adventskalender und eine Einkaufstasche mit Innentasche für Geldbeutel und Schlüssel fertig und ist stolz wie Bolle.
    Unser nächstes Projekt ist ein Rock, zugeschnitten ist er schon, genäht wird dann nach Weihnachten!

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  • Ich habe damals die absoluten Grundlagen (wie fädel ich ein,..) in der Schule gelernt. Hat mir irgendwie Spaß gemacht, also hab ich in den Osterferien einem Kurs an der VHS gemacht und direkt eine Weste und eine Hose genäht. Konnte man sogar anziehen. Dann habe ich mich alleine an einem Ballonrock versucht und bestimmt einiges falsch gemacht und auch immer mal wieder Ärger mit der Maschine meiner Mutter gehabt. Da war dann erstmal lange Zeit Schluß und jetzt bin ich mit Klamöttchen für's Tochterkind wieder eingestiegen. Das klappt gut, geht schnell und braucht wenig Stoff.


    Ich denke auch man sollte einsteigen mit Dingen die man wirklich toll findet. Dann beißt man sich schon durch weil man sie ja haben will. Auch wenn es nicht schaden kann, wenn ein bißchen mehr geradeaus genäht wird. :)

    Liebe Grüße
    -Aurianna-

  • Ich habe mit einem Rock begonnen, aus rot-weiß gestreiftem Baumwollstoff. Vielleicht wäre er heute wieder modern :)
    Kissen wäre sicher auch eine Alternative gewesen, aber ich wollte ja Kleidung für mich nähen. Der Rock war gut zu bewältigen, mit einer Kursleiterin der alten Schule sowieso. Bei ihr habe ich unglaublich viel gelernt.
    Wichtig ist, wenn möglich, daß einem gerade zu Beginn jemand zur Seite steht, der es zeigen kann, sei es eine Kursleiterin oder eine versierte Mutter/Freundin/Oma/Tante...Das fand ich schon sehr hilfreich.

    Grüße
    Susanne

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  • Meine ersten Versuche habe ich gemacht, als ich etwa 12 Jahre alt war. Es war ein "Neckholderkleid" für eine dürre Puppe, so ähnlich wie Barby. Material war ein alter Unterrock und an eine Nähmaschine war gar nicht zu denken. Wir hatten keine und unsere Nachbarin, die eine hatte, hat mich damit natürlich nicht nähen lassen, da in der DDR schon die Beschaffung von Nadeln nicht so ganz einfach war- zumindest auf dem Dorf. Es hat dann noch Jahre gedauert, bis ich meine erste eigene Maschine hatte, es war eine uralte Mundlos mit Langschiffchen, die, wenn ich Glück hatte, 20 cm am Stück genäht hat, bis der Faden gerissen ist. Wirklich nähen konnte man mit dem Teil wohl nicht, aber ich war glücklich und habe geduldig gefummelt, bis ich das Ding einigermaßen zum laufen bekommen habe. Hier und da mal eine Gardine nähen, eine Hose kürzen oder eine aufgegangene Naht reparieren ging nachher ganz gut.
    Als meine Eltern sahen, dass es nicht nur so ein "Flitz" war mit dem Nähen habe ich einige Monate später von ihnen eine Zuschuss bekommen und konnte mir eine elektrische Maschine leisten, die zwar nur geradeaus und zickzack konnte, aber ich habe dann angefangen, für mich einige Kleidungsstücke zu nähen.
    Ich merke grade, ich schweife vom Thema ab. Also,ich habe für Kissenhüllen und Taschen gestimmt, weil das Sachen sind, die man immer gebrauchen kann und die in relativ kurzer Zeit ein Erfolgerlebnis bringen.
    LG Heike

  • Hallo


    Ich selbe habe 11bis 12 Jahre angefangenund bekam eine Nähmaschine zum Trettenum ein gefühl für die Nähmachine zu kriegen und ich habe für Kissen gestimmt weil man dort erste gerade Nähte machen Kann und man muss auch wenn man das erste mal Näht ein gefühl für die Nähmaschine Kriegen.


    Gruss Ettes

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  • Ich habe "Deko" abgestimmt, weil ich einen Utensilo als sinnvolles Erstlingswerk sehe.


    Ich habe öfter mal angefangen zu nähen - mal mit einem Rock, mal mit einem Faschingskostüm, mal mit Kinderkleidung, Gardinen, Kissen - alle als Ufos oder Frustirgendwas geendet. Utensilo war einfach und erfreut mich immernoch täglich (wird inzwischen als CD-Aufbewahrung meiner Tochter genutzt, die meinte, da ich ihn aus ihrer alten Bettwäsche gemacht habe, sei es grundsätzlich sowieso ihrer :D)

    Liebste Grüße
    kade

  • pauschal kann man da gar nix empfehlen.
    wer das, was er näht, total doof und überflüssig findet, der wird mit kissenbezügen nicht mehr motivation kriegen als bei einem kleidungsstück, was in die hose geht.


    ich finde, jeder sollte damit anfangen, wozu er lust hat. und sich im klaren sein, dass es einfachere und schwierigere projekte gibt. und dass es bei schwierigeren sachen halt sein k ann, dass nicht alles so wird wie vorgestellt.
    aber ich finde nichts demotivierender als ein "das kannst du eh nich, mach mal lieber was einfaches, langweiliges"

    Liebe Grüße,

    nagano


    Neues im Blog (Update 04.05.): Zwischenstand.

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  • Irgendwie erinnert mich die Frage an meine Studienzeit.
    Da waren auch viele, die wollten etwas mit Mathematik und Physik machen.


    Gescheitert sind die meisten aber im ersten Semester am Nicht-Rechnen können.


    Wenn ich sehe, wieviele schon am Ober-/ Unterfaden einfädeln, Nadel einsetzen scheitern, geschweige denn eine Bedienungsanleitung lesen können,
    würde ich vielleicht erstmal mit Maschinenkunde, Material-Faden-Nadelkombinationen anfangen.
    Ich weis zufällig, daß in einer sehr renommierten Modeschule in Wien vor Jahren, das erste Ausbildungsjahr nur mit Papier gestaltet wurde.
    Es wurde mit der Hand Papier genäht, es wurde mit der Maschine Papier genäht -
    und wenn diese Nähte in Ordnung waren, wurde auch mal Stoff dazu genommen. ;)

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

    • Offizieller Beitrag

    M@rtin, das ist ein interessanter Ansatz. Viele Hobbyschneider/innen lernen ja im Kurs nähen. Da sitzen sie an einer Maschine, die bei Problemen von der Kursleiterin "mal eben schnell" zackzack eingefädelt wird oder gerichtet.... denn man will ja nähen und nicht die Maschine kennenlernen können!
    Und zu Hause kommen dann die Probleme.

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  • Das stimmt, Foucault -
    ich habe gerade meine alte Maschine weitergegeben und musste feststellen, dass der Wille, etwas zu schaffen viel größer war als der Wille, das an meiner Nähmaschine regelmäßig vorkommende Greifer-Rausfummeln, das richtige Spulen, Fadenspannungverstellung etc. nicht nur in miener Erklärung wahrzunehmen, sondern auch zu üben ("... das kann man dann machen, wenn es ansteht..." - aber dann nervt es richtig).


    Insofern stimme ich eigentlich allen, die für das Kissen gestimmt haben zu - ich selbst habe aber für den Rock gestimmt, weil ich denke, man soll auch an etwas Freude haben, es nutzen können und nicht nur auf dem Bett oder Sofa rumliegen haben. Ein Rock hat auch ziemlich viele Einzelelemente, die wichtig sind, Knopfloch vielleicht, Taschen, Reißverschluss - das ist ein schönes Übungsstück.
    Ich selbst habe nicht "nähen gelernt" - ich war nach Schulabschluss ein halbes Jahr in einer Landfrauenschule und habe den Nähunterricht über mich ergehen lassen, was mich heute noch ärgert. Kopfkissen, weiße Schürze mit Biesen - daher meine Affinität zum Rock! Es war ein Drama ("Andrrea, wo ist Ihre Schneitergreite?!", knochiger Finger auf meinen unebenen Knopflöchern...) - aber ich kam trotzdem angefixt aus der Schule heraus und habe mir vom ersten Geld eine Nutzstichmaschine geleistet. Richtig dazugelernt habe ich wenig (aber ich würde gern mehr lernen!), aber "ich mache", und es macht mir immer noch Freude.

    -----------------------------------------------------
    Seit 2007 ohne Einkommen, ohne festen Wohnsitz: Auf Segelreise, zur Zeit im Südpazifik

  • M@rtin, das ist ein interessanter Ansatz. Viele Hobbyschneider/innen lernen ja im Kurs nähen. Da sitzen sie an einer Maschine, die bei Problemen von der Kursleiterin "mal eben schnell" zackzack eingefädelt wird oder gerichtet.... denn man will ja nähen und nicht die Maschine kennenlernen können!
    Und zu Hause kommen dann die Probleme.


    Aus diesem Grund kommen neue Kursteilnehmer oft mit ihren neuen Nähmaschinen in den Kurs, damit sie Zuhause auch schnell selbständig arbeiten können. Einfädeln und auch ansonsten mit der Maschine umzugehen gehören ja unbedingt dazu. Klar ist es schwierig, wenn man am Kursabend schnell zu einem Ergebnis kommen will. Das kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung.
    Liebe Grüße
    Irene

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  • Scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein und der neuen Pädagogik, immer gleich ans Werkstück, bloß nicht üben. "Was interessiert mich wie die Maschine eine Schlinge bildet, warum sollte ich mich mit der Geschichte auseinandersetzen?"


    Letztendlich muß das wohl jeder für sich selbst entscheiden, ich frage mich nur, warum die einen üben (ob es beim Tanzen, nähen, Sprachen lernen usw, ist) und die anderen scheinbar alles gleich können, weil die Werbung das so suggeriert?
    Und ich armer Tropf muß mir immer alles mühsam erarbeiten und lange üben, bis es wenigstens einigermaßen aussieht. Ich glaub, ich mach was falsch ... :confused: :D

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


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  • Scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein und der neuen Pädagogik, immer gleich ans Werkstück, bloß nicht üben.


    warum?


    die wollen sich einfach kreativ ausleben, wie ihnen überall suggeriert wird. Nähen ist ja kein Handwerk. Das Schiefe gehört zum Handmadetouch. Und wird dann möglichst sofort bei DaWanda verkauft. In der Hoffnung, dass andere mit zwei Linken Händen das kaufen. Ist ja schließlich Design

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein und der neuen Pädagogik, immer gleich ans Werkstück, bloß nicht üben. "Was interessiert mich wie die Maschine eine Schlinge bildet, warum sollte ich mich mit der Geschichte auseinandersetzen?"


    grundsätzlich kann man den ganzen kram auch am werkstück lernen und muss dafür nicht erst 150 kissen mit ausschließlich graden nähen nähen.

    Liebe Grüße,

    nagano


    Neues im Blog (Update 04.05.): Zwischenstand.

  • warum?


    die wollen sich einfach kreativ ausleben, wie ihnen überall suggeriert wird. Nähen ist ja kein Handwerk. Das Schiefe gehört zum Handmadetouch. Und wird dann möglichst sofort bei DaWanda verkauft. In der Hoffnung, dass andere mit zwei Linken Händen das kaufen. Ist ja schließlich Design


    Dem kann ich nur zustimmen. Früher hieß es "Übung macht den Meister", ganz egal, was man angefangen hat. Den Satz heute zu einem jüngeren Semester - der guckt einen nur verständnislos an.

    Liebe Grüße, weggeline :paketliebe:


    Ordnung ist das halbe Leben, die andere Hälfte - meine ist mehr oder weniger kreatives Chaos.

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  • warum?


    die wollen sich einfach kreativ ausleben, wie ihnen überall suggeriert wird. Nähen ist ja kein Handwerk. Das Schiefe gehört zum Handmadetouch. Und wird dann möglichst sofort bei DaWanda verkauft. In der Hoffnung, dass andere mit zwei Linken Händen das kaufen. Ist ja schließlich Design


    Genau das habe ich auch gedacht, als ich in Aachen eine Design- und Handarbeitsmesse besucht habe. beim Design kannte ich viele Schnittmuster bekannter Hersteller wieder. Viele Aussteller hatten einen DaWanda- Shop und bewarben diesen auch. Über viele schiefe Nähte und schlechte Nähtechniken war ich erstaunt und dachte nur, komisch, dass sich so ein Schrott verkauft.Sicherlich war dies nur ein kleiner Ausschnitt und ist hoffentlich nicht stellvertretend für die auf DaWanda angebotenen Produkte. Mein Bedarf da erstreckt sich nur auf Schnitte und Material.
    Liebe Grüße
    Irene

  • ich finde, dass man mit diesen pauschalaussagen unheimlichen vielen nähanfängern einfach unrecht tut!


    Es ist absolut nichts verwerfliches daran, wenn die ersten Stücke nicht perfekt werden von der Verarbeitung - ich persönlich hatte von diesen nicht ganz perfekten aber dennoch tragbaren Expemplaren deutlich mehr als wenn ich x Kissen vorabgenäht hätte. Denn so hatte ich a) etwas vorzeigbares und b) etwas, was ich beim nächsten Mal unbedingt verbessern wollte.


    Und nicht jeder rennt direkt zu Dawanda und will Dinge verkaufen.
    Und die die es doch tun - solange sie Käufer finden, die mit den Angebotenen Waren glücklich sind - fein.

    Liebe Grüße,

    nagano


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