Modeschülerinnen und ihre Nähkünste

  • Lavendel, Stimmt, ich bin aus österreich. Hier gibt es die Möglichkeit, mit 15 (also in der 9. Klasse) an einen Schultyp zu wechseln, der Berufsausbildung mit akademischer Bildung koppelt. Aber es gibt auch eine Menge spezialisierter Gymnasien, so z.B. in Wien eines, das an die Ballettschule der Staatsoper angeschlossen ist, damit die jungen Tänzer mit 18 auch Matura haben, falls sie doch keine professionelle Tanzkarriere einschlagen wollen. Oder in Tirol eines für Skifahrer (bzw. Wintersportler)


    Das ganze gibt es für kaufmännische Berufe, technische, wirtschaftliche, Mode und, und, und. Es hat sich da so viel getan in den letzten 20 Jahren, daß ich gar nicht mehr über alles informiert bin, aber ich finde das ein großartiges System, daß man gleichzeitig einen Beruf lernt, aber trotzdem auch die Möglichkeit des Weiterstudierens an der Uni hat dank Matura.


    MargitK

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    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Eine Freundin meiner Tochter studiert Design an der Modeschule in München, dort ist nicht nur Kreativität, sondern handwerkliches Können Bestandteil des Lehrplans. Schnittkonstruktion, Nähtechniken, Zuschnitt, Materialkunde....und das alles nicht nur in der Theorie, sondern auch mehrere Stunden pro Woche im praktischen Unterricht. Sie muss jedes Semester eine vollständiges Outfit erarbeiten, (abwechselnd für Damen oder Herren) inkl. Modellzeichnung und Schnittmuster und diese auch selbst anfertigen. Nähen lassen von Schneidern ist nicht, das fände ich auch ehrlich gesagt, seltsam.
    Vielleicht sind die Ansprüche an den verschiedenen Schulen doch sehr unterschiedlich...

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  • Ein Vorgesetzter mit abgeschlossenem BWL-Studium, Master und eventuell sogar promoviert (Doktorarbeit muss er ja irgendwie zusammengeschustert haben) kann auch nicht zwangsläufig mit MS Word umgehen und beherrscht auch nicht unbedingt die deutsche Rechtschreibung. Meine Erfahrung.


    Vielleicht kommt die Einsicht mit der Berufserfahrung, die eine DesignSTUDENTIN natürlich noch nicht hat. Theorie und Praxis klaffen ja in vielen Bereichen weit auseinander, so dürften die wenigsten Architekten Mauern oder Strippenziehen können.


    Kurzum: obwohl die Erwartung, dass sie mit Nadel und Faden umgehen können sollte naheliegt, würde ich nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass sie es auch wirklich kann.

    Liebste Grüße
    kade

    Einmal editiert, zuletzt von anhamkade ()

  • Mir ist auch der Architektenvergleich in den Sinn gekommen:
    Ein Architekt muss selber keine Mauern hochziehen können. Aber er muss sie so planen,dass es möglich ist, sie zu bauen.
    Genauso muss für mich ein Modedesigner nicht nähen können. Aber er muss so planen können, dass es "nähbar" ist.


    Für die Umsetzung ist dann Schnittdirectrice und Schneiderin zuständig.


    Allerdings ist es im Modedesign halt so, dass das (zu)viele machen wollen und deshalb nicht wenige auch selber umsetzten, weil sie sich weder jemanden ,der die Schnitte zeichnet, noch Schneiderinnen leisten kann. Grad wenn man "selber ein kleines LAbel" gründen will, muss man zumindest am Anfang wohl auch das Handwerk selber machen.

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  • ...also, in der DDR war es so, dass bei vielen Studienrichtungen ein Facharbeiterabschluss in einem handwerklichen Beruf vorgewiesen werden musste - bei Architektur ein Bauberuf, bei Innenarchitektur z.b. Tischler/Maler/Dekorateur, an der FH für angewandte Kunst z.b. Goldschmied, Töpfer oder Schneider.
    Ich musste für mein agrarwissenschaftliches Studium auch zusätzlich zum Abitur einen landwirtschaftlichen Facharbeiterbrief vorlegen ....


    ...geschadet hat das nicht ;)...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Lavendel, Stimmt, ich bin aus österreich. Hier gibt es die Möglichkeit, mit 15 (also in der 9. Klasse) an einen Schultyp zu wechseln, der Berufsausbildung mit akademischer Bildung koppelt. Aber es gibt auch eine Menge spezialisierter Gymnasien, so z.B. in Wien eines, das an die Ballettschule der Staatsoper angeschlossen ist, damit die jungen Tänzer mit 18 auch Matura haben, falls sie doch keine professionelle Tanzkarriere einschlagen wollen. Oder in Tirol eines für Skifahrer (bzw. Wintersportler)


    Es ist halt leider so, dass die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt und man sehr schwer in solche Schulen reinkommt.
    Eines meiner Kinder bewirbt sich gerade an so einer Schule. Auf 28 zu vergebende Ausbildungspätze kommen 500 Anmeldungen. Sowie schriftlicher (Portfolio mit mindestens 15 eigenen Arbeiten sowie diverse Arbeiten zu einem gestellten Thema) und mündlicher Eignungstest. Ist auch in den HTLs für Modedesign sehr ähnlich.

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  • ...also, in der DDR war es so, dass bei vielen Studienrichtungen ein Facharbeiterabschluss in einem handwerklichen Beruf vorgewiesen werden musste - bei Architektur ein Bauberuf, bei Innenarchitektur z.b. Tischler/Maler/Dekorateur, an der FH für angewandte Kunst z.b. Goldschmied, Töpfer oder Schneider.
    Ich musste für mein agrarwissenschaftliches Studium auch zusätzlich zum Abitur einen landwirtschaftlichen Facharbeiterbrief vorlegen ....


    ...geschadet hat das nicht ;)...


    Oh ja, das wäre schon mal was das man auch hierzulande einführen könnte. Vielleicht würde die dichte an Fachidioten dann abnehmen.


    Ich bin die mit dem Schrank voll Maßstäbe - und das ist gut so !


    *Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
    Übereinstimmungen mit ehemaligen oder derzeit geltenden Rechtschreibregeln sind rein zufällig und nicht beabsichtigt

  • Oh ja, das wäre schon mal was das man auch hierzulande einführen könnte. Vielleicht würde die dichte an Fachidioten dann abnehmen.


    wäre schade um die Ausbildungsplätze für diejenigen, die in dem erlernten Beruf auch wirklich arbeiten wollen.
    Hat immer alles 2 Seiten. Ein Zusatzfach oder Praktikum im praktischen Bereich würden aber sicher in vielen Studiengängen helfen. ;)

    Liebste Grüße
    kade

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  • Ich bin ja auch aus Österreich und meine Tochter hat auch eine es heißt bei uns Berufsbildende Höhere Schule besucht, diese Schule dauert auch ein jahr länger als wenn sie weiter ins Gymnasium gegangen wäre. Sie hat eine HTL für Chemie besucht wo auch, da wir nur zwei haben in Österreich der Zulauf zu dieser Schule sehr groß war, aber die haben in der ersten Klasse 55 Schüler pro Klasse aufgenommen, da aber die Anforderungen sehr hoch waren sind es nach dem ersten Halbjahr nur mehr 40 Schüler gewesen und aus 5 Klassen in der ersten wurden dann in der 3 drei Klassen mit insgesamt 65 Schülern. Der Vorteil ist man kann sofort ins Berufsleben einsteigen oder auch studieren was meine Tochter gemacht hat, derzeit ist sie daran ihren PHD zu machen.


    Ich selber habe auch eine sogenannte Berufsbildende Schule Besucht und weiß um den Vorteil dieser, ich hatte noch mehr Auswahlmöglichkeiten nach der Matura (Abi) weil ich Kaufmännische Fächer, Gastgewerbe, Ernährungslehre und auch 2 Jahre Nähen hatte wo ich sehr viel gelernt habe.


    Ich kenne auch jemanden der die Schule für Damenkleidermachen besucht hatte, die konnte wirklich alles sprich Schnitt erstellen, nähen und die Modelle wurden auch in der Schule ausgestellt.


    Ich habe eine Kurs als Fortbildung besucht wegen Firmengründung und da war auch eine sogenannte Designerin, die konnte es garnicht glauben dass das was ich trug selbst entworfen und genäht und gestrickt war.


    Ich glaube viel schimpfen sich Designer ohne überhaupt zu wissen wie das genäht werden muß oder ob es überhaupt umgesetzt werden kann.


    Liebe Grüße
    Elisabeth

    • Offizieller Beitrag

    Vor ein paar Tagen hatte ich ein interessantes Gespräch mit Mutter und Tochter. Sie wollte Modedesignerin werden und gemeinsam hatten sie sich schon bei den umliegenden Schulen informiert. 700 € pro Monat Studiengebühr war dabei.


    Wir haben lange geredet und ich glaube die Tochter fand das nicht so prickelnd, denn ich habe ihr ein wenig die Realität nahe gebracht. Mode machen .... ist so "ein weites Feld" modern sein auch. Man muss später auch damit das täglich Brot verdienen können und DAS wird schwierig. Es gibt viele Modeschulen. Damit viele Absolventen. Wie viele machen später wirklich Mode und zwar so, wie sie es sich erträumten?
    Wie viele Labels werden denn tatsächlich bekannt? Und wenn man als Designer arbeiten will, sollte man das Handwerk gut können. So wie Björn, den ich vorgestellt habe und der eben jetzt auch Anfertigungen machen kann, in denen er seine modischen Empfehlungen einfließen lassen kann und umsetzen, weil er das Handwerk auch beherrscht.

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  • Vor ein paar Tagen hatte ich ein interessantes Gespräch mit Mutter und Tochter. Sie wollte Modedesignerin werden und gemeinsam hatten sie sich schon bei den umliegenden Schulen informiert. 700 € pro Monat Studiengebühr war dabei


    Eine Schule in dieser Preisklasse, bzw. noch darüber, hatte auch die Tochter besucht, deren Mutter mich bat, ihre Abschlußkollektion in Teilen zu nähen.
    Ich habe unter anderem eine Corsage und eine Hose genäht, beides in Größe 36. Die Korage war 12 (!) cm zu weit, ob und wie man sie verstärken sollte, wußte sie nicht und hatte nach Beratung im Stoffladen, Rigilene mitgebracht.
    Die zugeschnitten Teile der Hose paßten nicht zueinander, der ausgesuchte Stoff eignete sich nicht unbedingt für eine Hose, und das was bereits genäht war, hätte nicht mal meine Nähkursleiterin durchgehen lassen.
    Ich habe viele Stunden damit zugebracht, zu korrigieren, einzukaufen (idas Garn reichte nicht) und natürlich zu nähen.
    Kurzum: dieses Schule hat mich nicht sonderlich für sich eingenommen :)

    Grüße
    Susanne


  • Wir haben lange geredet und ich glaube die Tochter fand das nicht so prickelnd, denn ich habe ihr ein wenig die Realität nahe gebracht. Mode machen .... ist so "ein weites Feld" modern sein auch. Man muss später auch damit das täglich Brot verdienen können und DAS wird schwierig. Es gibt viele Modeschulen. Damit viele Absolventen. Wie viele machen später wirklich Mode und zwar so, wie sie es sich erträumten?
    Wie viele Labels werden denn tatsächlich bekannt? Und wenn man als Designer arbeiten will, sollte man das Handwerk gut können. So wie Björn, den ich vorgestellt habe und der eben jetzt auch Anfertigungen machen kann, in denen er seine modischen Empfehlungen einfließen lassen kann und umsetzen, weil er das Handwerk auch beherrscht.


    Ich gebe ja zu, dass ich eigentlich auch jemand bin, der eher so auf Nummer Sicher geht. Aber wenn es um die Berufswahl geht, sehe ich das inzwischen etwas anders. Dem Sicherheitsbedürfnis meiner Eltern und derem "Lern lieber was Vernünftiges" ist es zu verdanken, dass ich statt eines Grafik/Design Studiums oder alternativ eines Veterinärstudiums das grundsolideste habe lernen dürfen, was meine Eltern sich vorstellen konnten - nämlich "Beamter". Ich habe an einer FH für öffentliche Verwaltung die Vorbereitung für den "gehobenen Dienst" gemacht. Damit kann ja eigentlich nichts schief gehen .... denkt man sich so. Dabei war ausgerechnet das von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Das war in einer Zeit, in der es erstamls so etwas wie Lehrstellenmangel gab. Der öffentliche Dienst versuchte das etwas abzufangen, in dem über Bedarf ausgebildet wurde. In meiner Verwaltung war von ersten Tag an klar, dass ich nicht zu den Beamtenanwärtern gehören würde, die übernommen werden. Es gab vier Anwärter und nur zwei sollten übernommen werden. Zwei von uns vieren waren ehemalige Zeitsoldaten, die damals eine gesetzliche Übernahmegarantie hatten. Ich hätte mir diese Ausbildung auch gleich sparen können. Denn in den anderen Vewaltungen rund herum sah es nicht besser aus. Anschließend standen viele mit meiner Ausbildung auf der Straße .... eine Ausbildung für dies damals noch nicht mal eine echte Berufsbezeichnung gab (heute ist das ein Verwaltungswirt oder so was in der Art). die meisten haben dann noch mal ein Studium dran gehängt. Denn mit dieser Ausbildung konnte man in der freien Wirtschaft nichts anfangen ..... nicht mal als Rechtsanwaltsgehilfin wollte man mich haben, obwohl das durchaus artverwandt gewesen wäre.
    Studium war nicht drin bei mir. ich war inzwischen verheiratet und sollte auch immer was mitverdienen und hab mich dan so von artfremden Job zu artfremden Job gehangelt. Zwischedrin sogar mal auf einer Verwaltung aber nur zur Erziehungszeitvertetung und ich wurde dann leider auch krank.


    im Nachhinein betrachtet, hätte ich meinen Kopf durchsetzen sollen und Grafik/Design studieren sollen, was für meine Eltern der Inbegriff für "brotlose Kunst" war (ebenso wie "Viehdoktor" übrigens). Was hätte mir schlimmes passieren können? Am Ende hätte ich vielleicht irgendwo als ungelernte Kraft in einem Niedriglohnjob landen können - so wie jetzt auch .... mit meiner grundsoliden Ausbildung.


    Trotzdem würde ich natürlich allen jungen Menschen raten: Egal wofür ihr euch entscheidet - hab immer noch einen Plan B in der Tasche.

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  • Marion, Du schreibst mir von der Seele das, womit ich tagtäglich zu tun habe. Solche Geschichte höre ich oft. Immer, wenn die Eltern eine Berufswahl gegen Vorlieben oder Wünsche der Kindern durchgesetzt haben, tragen das die Kinder ihr ganzes Leben mit sich.


    Das Gleiche war bei meiner Mutter. Auch sie wollte eine Tierärztin werden. Ihre ganze Kindheit hat sie irgendwelche halbtote Viecher angeschleppt und die versorgt. Aber nein, sie sollte was solides werden, ein Ingenieur. Sie leidet immer noch, schon längst in der Rente, darüber. Oder meine Freundin. Aber wie gesagt, ich höre die Geschichten auch beruflich häufig.


    Nicht auszudenken, was wäre, wenn ich auf meinen Vater gehört hätte. Ich sollte nämlich Marxismus-Leninismus studieren. Das ist doch was solides und da hast du bis zur Rente ausgesort. Was, Psychologie? Ist doch alles nur Gelabere. Ein guter sozialistischer Bürger braucht doch keinen Psychologen. Nun bin ch dort, wo ich bin. Weil ich damals auf ihn nicht gehört habe.


    Ich werte hier die Eltern nicht ab. Sie meinen es gut. Ich wüsste selbst nicht, wie ich reagiert hätte, wenn mein Sohn zu mir käme mit dem Wunsch, ich weiß nicht... Mir fällt echt schwer, einen Beruf zu finden, mit dem ich ein Problem hätte. Wahrscheinlich nur, wenn es gesagt hätte, er würde ein freischaffender Künstler werden wollen :) Ich habe auch jetzt Bauchschmerzen. Er will Medizin studieren. Er wird kein gutes Abi machen. Auch sein Lernverhalten spricht nicht dafür. Selbst, wenn er einen Studiumsplatz kriegen würde, weiß ich nicht, ob es bei ihm funktionieren wird. Aber er wird ein FSJ in einem Krankengaus machen und dann schauen wir weiter.


    Aber völlig was anderes, sind Vorstellungen der Kinder vom zukünftigen Beruf. Und deren Motive. Ich finde, es gehört unbedingt ein Praktikum dazu. Die Wünsche sind häufig unrealistisch, völlig verdreht. Ich will viel Geld verdienen. Schickes Auto fahren. Auf den Modeschaus unterwegs sein. Leben retten. Und da können die Eltern unter die Arme greifen. Und wenn die Kinder danach immer noch sagen, ja, ich will es, es ist mein Traum mit allem was dazu gehört, dann ja. Dannsollten die Eltern es unterstützen.

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Ja das stimmt Antonia .... in der Regel meinen es die Eltern nur gut. Sie können halt nicht über ihren eigenen Tellerrand rausschauen. Aber wer kann das schon. Ich komme aus einer Familie, die man heute mit "bildungsfern" bezeichnen würde. Schon die Tatsache, dass ich Abitur gemacht habe, grenzt an ein Wunder und ist meiner Grundschullehrerin zu verdanken, die meine Eltern lange bearbeitet hat. Glücklicherweise waren sie auch obrigkeitshörig und haben dann halt das gemacht, was "das Fräulein Lehrerin" gesagt hat. Leider hat sich in meiner Oberstufenzeit kein Lehrer die Mühe gemacht meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich doch bitte zur Uni soll. Und so kommt es dann, dass ich heute ... ja, in einem anderen Zusammenhang würde ich sagen, dass ich in einem falschen Körper stecke ..... so fühlt es sich an als ob ich in einem falschen beruflichen Hintergrund stecke.


    Was deinen sohn angeht: Leider geht das Medizinstudium immer noch mit so einem blöden NC einher. Wenn du mich fragst ein Unding. Als ob ein Einser-Abi ein Garant dafür wäre, dass man ein guter Mediziner wird. Dafür braucht es noch ganz andere Qualitäten. Aber wenn er es irgendwie hinbekommt einen Studienplatz zu ergattern, dann wird er das schon auch meistern. Mein Sohn hat auch kein wirklich gutes Abitur gemacht. Sein Traum wäre gewesen Geschichte und Filmwissenschaften. Das sind die beiden Gebiete, in denen er sich Fachwissen aneignet seitdem er ein kleiner Junge ist. Filmwissenschaften hat leider nicht geklappt, weil er auch dafür einen besseren NC gebraucht hätte. Nun ist es eben Geschichte und Literatur. Aber mein sohn wäre nicht mein Sohn, wenn er sich nicht wie das fließende Wasser irgendwo einen Weg suchen würde. Er belegt sämtliche Vorlesungen und Seminare in seinen Fächern, die irgenwie auch was mit dem Thema Film oder allgemein Medien zu tun haben. Denn inzwischen ist aus dem Wunsch Filhistoriker der Wunsch Medienhistoriker geworden .... ein Feld, das noch nicht so abgegrast ist und wo es durchaus Bedarf gibt. Und inzwischen habe ich auch eine Menge Leute getroffen in allen möglichen Bereichen, die genau seinen Studiengang hatten und aus denen nun auch "etwas Ordentliches" geworden ist. Er wird schon seinen Weg machen .... und so wird es dein Sohn auch, Antonia! :)

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  • noch eine ergänzung zur ausbildung in österreich: die wenigsten modeschulen schließen mit einer meisterprüfung ab, die hierzulande aber voraussetzung für eine selbständige tätigkeit als damen-/herrenkleidermacher ist - d.h. mit modeschule ohne meisterprüfung bekommt man keinen gewerbeschein. es wird also vorausgesetzt, dass modeschülerInnen sich sowieso noch weiterbilden, bevor sie maßschneiderei anbieten können.


    die ausbildungen haben sehr unterschiedliche schwerpunkte. in meinem meisterkurs waren kolleginnen mit lehre, mit modeschulabschluß und quereinsteiger. die mit klassischer lehre waren in der praxis unschlagbar, die von der modeschule hatten die schöneren entwürfe (was für die meisterprüfung aber wurscht ist).

  • Mein Oma wollte immer das ich eine banklehre mache- weil "bei der Bank sind die arbeitsplätze sicher" :doh: " und ich doch so gerne rechne"
    Mein Vater wollte, das ich "den besten Beruf für Frauen " lerne, nämlich Krankenschwester :eek:


    zum Glück habe ich auf keinen der gutgemeinten Vorschläge gehört und bin Ingenieurin. und wißt ihr, was mir schon passiert ist? vor ein paar monaten durfte ich einem herren senior processmanger-ingenieur erklären, wie man von Masse zu volumen umrechnet. :rofl:

    liebe Grüße
    Steph


    Wer Visionen haben will, darf nicht an Drogen sparen. :D
    Das Känguru-Manifest

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  • Mein Oma wollte immer das ich eine banklehre mache- weil "bei der Bank sind die arbeitsplätze sicher" :doh: " und ich doch so gerne rechne"
    Mein Vater wollte, das ich "den besten Beruf für Frauen " lerne, nämlich Krankenschwester :eek:


    zum Glück habe ich auf keinen der gutgemeinten Vorschläge gehört und bin Ingenieurin. und wißt ihr, was mir schon passiert ist? vor ein paar monaten durfte ich einem herren senior processmanger-ingenieur erklären, wie man von Masse zu volumen umrechnet. :rofl:


    :daumen:

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Hallo,


    vom Ingenieur für Autos erwarte ich auch nicht, dass er mein Auto reparieren kann. Es wäre schön, wenn er die Technik verstehen würde und wüsste, wie die Technik einer Tür funktioniert. Einstellen lasse ich die aber lieber vom KFZ-Mechaniker, die Beulen macht der Karosseriebauer raus.


    Klar wäre es schön wenn ein Modedesigner auch schneidern könnte aber im Gegenzug verlange ich doch auch nicht von jedem handwerklich super begabten Schneider dass er eine Superidee oder eine Super-Modezeichnung präsentieren kann.


    Gruß Sonja

    ...war früher "dede"

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