ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein zu großes Stofflager sehr erdrückend sein kann.
Gute 3 Jahre habe ich gar nicht genäht, weil ich immer so erschlagen war, wenn ich was anfangen wollte. All die Stoffe lachten mich an und sagten: mach was schönes aus mir...
Ich habe versucht, einen großen Teil meiner Stoffe zu verkaufen. Da hatte ich aber recht schnell die Nase voll von - denn Geiz ist geil und ich hätte es nie für möglich gehalten, in was für Diskussionen man verwickelt wird, weil man reales Porto berechnet. Erst muss noch ein weiter Stoff dazu, damit sich das Porto rechnet, leider wird es mit dem zusätzlichen Stoff zu schwer für ein Päckchen, ach nein, 2 Euro mehr für ein Paket wäre dann aber viel zu viel , ne, dann nimmt man lieber gar keinen Stoff - und weil sich so Diskussionen über 1, 2 Tage hinzogen, hatte man in der Zwischenzeit 3 weiteren Interessenten für die Stoffe abgesagt und so weiter und so weiter.
Verkaufen zum Dezimieren war also keine Option mehr - denn dafür waren mir sowohl Zeit als auch Nerven zu schade.
Auch wenn viele meiner Stoffe Schnäppchen waren - in Summe lagen da ganz schöne Werte ungenutzt rum.
Und dann habe ich angefangen auszumisten. Mit dem Ziel zu entsorgen. Ich habe mein Stofflager von 2m gut gefülltem Kleiderschrank auf etwas über 1m gut gefüllten Kleiderschrank reduziert. Die ausgemusterten Stoffe habe ich 2 Kindergärten zukommen lassen und seitdem geht es mir besser.
Ich nähe wieder, aber ich kaufe nichts neues. Ausnahme in diesem Jahr war Stoff für meinen Freund - und der muss definitiv vernäht sein, bevor ich noch was neues kaufe.
Ziel ist es, mein Stofflager auf unter 50m zu bringen. Und dann nur noch Projektbezogen kaufen. Und erst neukaufen, wenn das vorherige Projekt abgeschlossen ist.
Wenn ich wirklich nur das kaufe, was ich verarbeiten kann, dann dürfen die Stoffe auch etwas teurer sein - das ist immer noch billiger, als wenn ich jeden Schnapp mitnehme, dann aber ungenutzt in den Schrank lege.
Das ist mir klar geworden, als ich spaßeshalber mein Stofflager inventarisiert habe und an jeden Stoff einen Preis geklebt habe. Und auf eine erschreckende 4stellige Summe kam. Das war übrigens der Moment, als ich beschloss, dass ich mein Stofflager drastisch abbauen muss.
- eine Gardine fürs große Kind; und einen festen Stoff der eine 
Ehrlich gesagt, mag ich die Stoffe auch nicht verkaufen, weil ich auf das Feilschen keine Lust habe. Ich habe gelernt, möglichst nur noch projektbezogen einzukaufen bzw. erst dann wieder neuen Stoff kaufen werde, wenn der alte vernäht ist. Das ist zumindest der Plan; hoffe, dass mir das auch gelingt. Ich brauche jetzt aktuell erst einmal Luft und das gute Gefühl, das sich einstellt, wenn man ausgemistet hat.
