Sartas Kemenate - Willkommen in meiner Welt

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  • Aloha.

    Ich war in den letzten zwei Wochen etwas un(näh-)tätig, da mich ein fieser grippaler Infekt aus der Bahn geworfen hatte.

    Aber der Frühling kehrt zurück und traditionell erweckt dies in mir immer die Lust, ein neues Gewand herzustellen, nachdem ich im Winter immer erwäge, das Hobby aufzugeben und meine Gewänder zu verkaufen. I :dafür: :dagegen:

    Im Zuge unserer Urlaubsplanung steht aber nun ein Treffen mit lieben Verwandten auf dem Spectaculum in Worms auf dem Programm, wie letztes Jahr.

    Ein neues Gewand muss her, ganz klar. Aus 2 Gründen, die ich mit jeweils 50% gewichte:

    1. Meine Gewänder sind für die Temperaturen da nicht geschaffen. Letztes Jahr mit nahezu 30 Grad und mehrlagigiger Wikingerwollgewandung....nicht noch einmal!

    2. Ich wollte schon immer mal etwas im Landsknechtstil erschaffen. Und da "A" bei mir von jeher für Ambiente steht und nicht immer für Authezität, möchte ich das so machen, dass es natürlich historische angelehnt mehrlagig aussieht, aber nicht ist.

    Voller Elan bemerkte ich, dass der Quilt immer noch unter Nadel lag. KREISCH! :shocked: Den habe ich jetzt zuendegearbeitet, denn vorher wollte ich nichts Neues beginnen. Das war vielleicht eine Sch...arbeit und ich weiß nicht, ob ich das jemals noch mal mache. Jedenfalls nicht in der Größe. Ich hatte das etwas unterschätzt. :o

    Bilder davon liefere ich nach, wenn das gequiltete Stoffstück endverarbeitet ist. Es soll ja mal ein quilted petticoat werden.

    Doch nun zu meiner Gewandung. Ich habe da noch dieses Burda Schnittmuster, 7171, glaube ich, das sehr süß ist, aber in Ermangelung von einer ausreichenden Menge BW-Samt, ich glaube, um die 6 Meter und den nicht gerade kühlenden Materialeigenschaften, verworfen wurde.

    Also habe ich ein eigenes im Stile einer Trossfrau im 16,. Jahrhundert entworfen. Zuerst nach den Mustern von Cathrin Ahlen, das kam aber bei mir nicht hin.

    Schließlich habe ich einen Grundschnitt aus dem Buch "Um 1504" genommen und entsprechend abgeändert (andere Ausschnittform, Ärmel)

    Ich brach meine letzte Rolle Bauernleinen an und bestellte Stofffarbe (dunkles Petrol). Für die Einfassungen/Belege der Saumkanten wollte ich zunächst rotes bzw. dunkeloranges Leinen verwenden. Flugs Streifen geschnitten und nicht ans Versäubern gedacht. :doh: Aber ich wollte die ja auch nur im Topf färben. Also habe ich meine Vorräte an getrocknetet Zwiebelschalen zu einem Färbesud gekocht und die Streifen reingelegt.

    Leider waren meine Schalen wohl nicht sortenrein, es müssen rote Schalen dazwischen gewesen sein. Heraus kam kein Orange, sondern eine Art rostiges Braun.

    20250314_152909.jpg

    Was jetzt? Entfärben? Ich fand im Schrank noch ein Päckchen schwarze Textilfarbe und entschied mich, die Streifen mit Waschsoda durchzuwaschen und dann schwarze überzufärben. In der Maschine. Die UNVERSÄUBERTEN Leinenstreifen. Das Schicksal nahm seinen Lauf.

  • So sahen die Stoffstreifen nach dem Sojabad aus:

    20250314_182259.jpg


    Dann ging es in die Maschine und heraus kam ein aufgeribbeltes Bündel ineinanderverwobener, NICHT schwarzer Leinenstreifen. Das habe ich nicht fotografiert, aber es war sehr sehr schlimm.

    Ich war komplett frustriert (weil eigene Blödheit.....) und bestellte noch am selben Abend 1,50m schwarzes Leinen im Internet.

    Inzwischen war meine Textilfarbe eingetroffen und die anderen Schnittteile wurden erfolgreich umgefärbt. Der Farbton ist super geworden. Also konnte ich zumindest mit dem Zusamennähen der Schnittteile beginnen.

    Dann kam die Ärmelkonstruktion. Ich möchte einen geschlitzten Ärmel bzw soll zwischen den Streifen das Untergewand rausbauschen.

    Damit der Ärmel etwas voluminöser wird, habe ich den Grundschnitt zu einem Puffärmel aufgefächert und dann Streifen in Abständen aufgezeichnet und später ausgeschnitten, wo das Untergewand hervorblitzen soll.

    Nächster Fehler. :doh: Ich habe die Öffnungen zu breit geplant bzw. hatte ich nicht bedacht, dass die verbleibenden Streifen ja noch gesäumt werden müssen. Das habe ich gestern von Hand gemacht und die Lücken sind riesig geworden und die verbliebenen Streifen ähneln nur noch einem baumelnden Gerippe.

    Hmmmmm...... :confused:

    20250316_072025.jpg

    (So sehen die Streifen vor dem Säumen aus)


    Aber von sowas lasse ich mich nicht entmutigen. Ein Neuzuschnitt kam nicht in Frage.

    Also habe ich gestern Abend meine geribbelten, nicht schwarzen Knäulestreifen, die ich zunächst als feuchten Klumpen vollkommen desilllusioniert in den Wäschekorb geschmissen hatte, entwirrt und zum Trocknen aufgehängt. Ich werde diese in Form bringen und unter die zu dünnen Streifen als zweite Schicht bringen, quasi als Verbreiterung. Ich habe das schon mal übereinandergelegt, die Farbnuancen sind gemeinsam gar nicht verkehrt.

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  • Natürlich..... 8o

    Zwischenzeitlich habe ich unglaublich viel Zeit an den Stoffstreifen verblasen, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Und ich hasse Verschwendung!

    Zuerst habe ich die ganzen Fransen abgeschnitten.

    20250316_082841.jpg

    (Wie man sieht, so richtig schwarz ist das nicht geworden. Nur die Waschmaschine....."

    Dann habe ich die ganz breiten Streifen halbiert und Stück für Stück die ganzen Ränder umgefalzt, damit ich Streifen von ca. 3cm erhalte. Die habe ich dann von Hand geheftet.

    Die gehefteten Streifen habe ich dann gebügelt - mit ordentlich Druck - und an die Streifen der Ärmel gesteckt. Dort habe ich diese dann von Hand angenäht.


    20250316_153644.jpg

    Ich bin sehr zufrieden. Es ist zwar eine Scheißplackerei mit zerstochenen Fingerkuppen, aber der Aufwand lohnt sich. Ich mag die beiden verschiedenen Farbtöne tatsächlich zusammen sehr gern leiden. Morgen habe ich bestimmt Nackenschmerzen und mein ohnehin immer schmerzender Daumen wird auch ziepen, aber das war/ist es mir wert.

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