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Unterschiede bei Walkstoffen

  • Ich habe vor einigen Jahren einige "Walkstoffe" gekauft...und mir nicht so viel Gedanken darum gemacht...In jedem Laden lagen die schönen bunten Stoffe herum und auch Konfektion habe ich gesehen...also schöne kuschelige Stoffe gekauft...Die warme Weste für meine Mutter war ihr sehr angenehm...aber als mein Cape fertig war, zog es da durch wie "Hechtsuppe". Ich hatte schon ein dünnes Meida-Vlies eingenäht, aber das spielt keine Rolle. Das Cape ist nicht tragbar, weil es ein voluminöser Winterstoff ist, kratzig auch...also nur mit Schal zu tragen und doch nicht warm.

    Worauf muß ich achten, wenn nicht noch einmal Walk für draußen kaufen will?..Ich habe ein bißchen herumgesucht, es steht fast nie dabei, daß es ein Gestrick ist...es heißt immer Wollwalk..

    So sieht mein Stoff aus, die Zusammensetzung weiß ich nicht mehr, da ich ihn im Laden gekauft habe.

    Ponche Strickwalk.jpg


    kein jemand etwas Licht ins Dunkel bringen?

    Viele Grüße
    Hedi

  • ... ich glaube, dieser als "Wollwalk" oder "Kochwolle" gehandelte Stoff ist immer gestrickt und immer winddurchlässig.

    Ich hab mich damals, Anfang der 10er Jahre, als das Material so gehyped wurde, dazu hinreißen lassen, ein paar Stücke zu kaufen.

    Damals wurde es ja sogar als Walk-Loden bezeichnet, was Assoziationen zu robusten Wettermänteln aus den Gebirgsregionen weckt.
    Eine Jacke habe ich für draußen genäht (toll - "braucht" man nicht zu füttern 🙃), 3 x getragen, 3 x gefroren - entsorgt :o ...


    Ich halte das Material inzwischen nicht mehr für Outdoor-geeignet. Leichte Jacken für knapp geheizte Innenräume - dafür geht es gut.


    Echter Walkloden ist ein schwerer, winddichter - man könnte fast sagen: kugelsicherer Mantelstoff

    ... okay, es gibt auch leichtere Qualitäten - für warme Herrenanzüge für den Winter.

    Wenn man das Zeuch noch bekommt, ist es richtig teuer ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Also, ich habe schon einige Walkstoffe verarbeitet, in ganz unterschiedlichen Haptiken und Qualitäten und immer verhielten sie ein bisschen anders. Aber grundsätzlich ist es so wie Devil's Dance sagt. Ich selbst trage (indoor) daraus ärmellose Westen, Pullunder und auch auch mal für draussen eine Jacke. Outdoor sind die was für’s Frühjahr, Spätsommer und „goldene Oktober“ . Wind ist tatsächlich blöd bei Walk. Die Walkanzüge für Babys sind ja meist noch mit Jersey abgefüttert und im Buggy sind sie zusätzlich noch im „Schlafsack“ eingemummelt. Später, wenn sie laufen können, sind die Kinder immer in Bewegung und haben unter dem Walkanzug ja auch noch mind. zwei Schichten an. Ich wasche Walk immer vor und mancher, -aber nicht jeder- Walk wird dadurch etwas dichter

    Wenn man bewegungsarm am Schreibtisch oder an der Nähma sitzt, ist Walk aber wirklich ein traumhaftes Material. Und wie gesagt auch draussen bei windstille.

    Loden ist wirklich eine ganz andere Hausnummer.

    mit ♥️ lichen Grüßen,

    die Azawakhine


    Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.


  • Wollwalk ist tatsächlich ein Gestrick. Das ist auch der Grund, warum es sich für z.B. mittelalterliche Gewänder und Umhänge nicht eignet - das gab es da noch nicht.

    Für Umhänge nehme ich gewebte dicke Wollstoffe, je mehr Gewicht, desto besser. Was für Umhänge gut ist, sollte doch auch für warme Mäntel und Jacken passen. Ich fütter allerdings immer.

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  • Ich sehe das ja anders… Wollwalk heißt doch streng genommen nur, dass es ein Wollstoff ist, der gewalkt ist. Mehr nicht.


    Ob der Ausgangs-Stoff aber gewebt oder gewirkt ist, weiß man dann eigentlich immer noch nicht. :/


    Korrekt müsste man die jeweiligen Stoffe eigentlich Woll-Webwalk oder Woll-Strickwalk nennen. Macht aber keiner, und auch dann weiß man ja immer noch nicht, wie dick der Stoff ist und wie intensiv der gewalkt wurde (also wie luftundurchlässig der letztendlich geworden ist).


    Das Problem ist, dass die Händler alle möglichen Bezeichnungen für ihre Stoffe verwenden, und sich einige Begriffe in der Allgemeinheit durchsetzen. Ganz unabhängig davon, ob sie technisch richtig sind oder nicht.


    So richtig auf Nummer sicher geht man daher nur, wenn die Beschreibung entweder sehr eindeutig ist (das sind dann oft auch die teureren Läden, die sich diesen “Luxus” gönnen), oder man bestellt vorher eine Stoffprobe.

  • Für mich war es für meine Mutter im Pflegeheim super, ich habe die Weste auch mit Wolltresse eingefaßt, daß es am Hals nicht kratzt. Das Cape wollte ich als Schnelles zum Überwerfen, da ich fast täglich mit dem Auto zum Pflegeheim gefahren bin...Theoretisch wäre alles gut...nur ich war nicht schnell genug ...

    Der Widerspruch für mich ist...der Stoff sieht so winterlich warm aus...und hält nicht, was er verspricht....Es war halt ein Hype, wie auch Steffi schreibt...und ich werde nächstens genauer hinsehen...

    Inzwischen schleppt meine Enkelin das Cape als "Deko" über ihre Winterjacke :pah:

    Viele Grüße
    Hedi

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  • Ich habe solche Stoffe auch schon verarbeitet und ja, für outdoor sind sie nur bei milden Wetter geeignet.


    1 Jacke habe ich allerdings windfest mit speziellen Vlies (weiß drn Namen nicht mehr, von Funfabric, Z Layer oder so ähnlich) versehen, diese ist durch die Wind - Dichtheit wirklich warm.


    Ansonsten trage ich die Pullunder etc. Indoor.

  • Ich sehe das ja anders… Wollwalk heißt doch streng genommen nur, dass es ein Wollstoff ist, der gewalkt ist. Mehr nicht.

    Das stimmt ursprünglich, aber im Nähbereich meinen die meisten Kunden damit Strickloden, weil der etwas dehnbar und damit weniger passformsensibel ist; das ist ja sehr beliebt auch bei Nähanfängern für Kinderkleidung. Und die Händler passen sich leider oft der "Kundensprache" an, auch wenn die falsch ist - ich habe sogar schon "Baumwolle" als Stoffbezeichnung in einem Shop gesehen und "Mantelwolle" für einen Stoff, der aus 100% Polyester war ...


    Stoffproben sind das Sinnvollste - oder du fragst im Bereich "Kaufberatung" hier im Forum nach konkreten Bezugsquellen :) (Muster sucht man bei gewebtem Walk aber meist vergeblich)

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  • was meist unter "gekochtem Wollwalk" bzw. boiled wool verkauft wird, ist gewalkter Strick. Nicht kratzig ist gewalkte, also verfílzte Wolle vom Merinoschaf. Online Walk kaufen würde ich nur anhand von Stoffproben. Ich habe Walkkleidung in verschiedenen Dichten und Gewichten, je nach Qualität/ Dichte/ Gewicht für innen und außen. Vor Jahren schweren Mantelwalk in Bozen gekauft: sündhaft teuer, traumhaft schön und winddicht. Den Mantel trage ich immer noch (er ist uralt und immer noch chic), der Preis hat sich gelohnt.

    Wer kann, sollte immer eine Fühlprobe am Material machen und dann wählen, ob das Material für innen oder außen geeignet ist.

    Ich weiß, das hilft Hedi nicht unbedingt weiter :(

  • ... (Muster sucht man bei gewebtem Walk aber meist vergeblich)

    finde ich jetzt nicht so wichtig (nur meine persönliche Meinung). Die gemusterten Walks sind meist von "schlichterer" Qualität. Bei hochwertigem Walk lenkt ein Muster meist von der guten Qualität und vom chicen Schnitt ab. Farbe läßt sich durch andersfarbige Besätze, Belege, Aufschläge, Kanteneinfassungen, Mütze/ Hut, Schal, Handschuhe dazu bringen. Dafür kann's dann auch ein dünnerer Walk sein oder eben ein gemusterter.

    Farbbeispiele: türkisfarbener dicker Winterwalk mit royalblauen Oberkragen, Ärmelumschlag, Kanteneinfassung statt Beleg. Oder ockergelb mit olivgrün abgesetzt.

    Die Farben bei Wollwalk sind meist etwas gebrochen, so passen viele Farbkombinationen zusammen, die bei anderem Material grell und unpassend wirken würden.

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  • Ich nähe ja auch gerade einen Mantel aus einer Walkwolle. Dafür habe ich mir auch einen Z-Liner bei Aktivstoffe gekauft. Winddicht, Regendicht, atmungsaktiv.

    Ich hatte auch mal eine superfette Kunstpelzjacke, da pfiff auch der Wind durch… das war natürlich blöd.

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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