Hallo,
als Newbie in diesem Forum möchte ich gerne meine Erfahrungen zum Erstellen von Stickmustern und speziell von Stickmustern mit Cutwork hier teilen.
Die Besitzer einer Stickmaschine von Bernina und des Bernina Designers v9 mögen sich jetzt fragen, was an Cutwork besonders sein soll. Es ist der Versuch, das mit einer kleinen Brother Haushalts-Kombi-Maschine hinzukriegen, der Innov-is NV2700, in Verbindung mit dem Pfaff-Cutwork-Messer-Set.
Als ich vor ca. 1,5 Jahren zum ersten Mal mit dem Thema Maschinensticken in Berührung kam, hatte ich zunächst die Investition in die Software Brother PE Design 11 gescheut und bin beim kostenlosen Inkstitch gelandet.
Irgendwann wurde mir das allerdings zu anstrengend, was zum Erwerb von PE Design 11 geführt hat.
Das war schon ein ziemlich cooler Schritt, bis zu einer Vorführung von Cutwork bei einem großen Nähmaschinenhandel.
In der ersten Euphorie habe ich mir dann gleich das Pfaff Messerset zugelegt, musste aber enttäuscht feststellen, dass PE Design 11 Cutwork auf den kleinen Kombimaschinen nicht unterstützt.
Nach ein paar weiteren Recherchen habe ich schließlich PE Design 11 verkauft und mir stattdessen den Bernina Designer v9 zugelegt, was mir die Tür zu ganz neuen Stickwelten geöffnet hat, u.a. zum Cutworken 
Allerdings ist die Kombi Bernina Software und Brother Stickmaschine nicht so ganz ideal. Zwar kann man im Designer v9 problemlos PES-Dateien abspeichern, aber leider gehen dabei die Cutwork-Informationen verloren.
Um die Cutwork-Daten zu behalten, kann man als workaround die Stickdaten im JEF-Format abspeichern, die JEF-Datei im Designer V9 nochmal laden und das schließlich als PES abspeichern. - Ein wenig umständlich, hat aber funktioniert.
Beim Sticken ist mir aufgefallen, dass im Cutwork-Teil leider eine ganze Menge Fadenschnitte enthalten waren, die beim Cutten mit den Messern natürlich völlig sinnlos sind und das Cutten stark verzögern.
Es ist mir bisher nicht gelungen, diese Schrulle im Bernina Designer v9 zu umgehen. - Ein Problem, das man mit einer Maschine von Bernina nicht hat, denn beim Exportieren nach EXP (das die Brother NV2700 nicht kennt) sind im Cutwork-Teil keine unsinnigen Fadenschnitte enthalten. - Will mich Bernina etwa zum Kauf einer Bernina Stickmaschine bewegen? 
Na ja, ich habe an der Stelle jedenfalls nicht aufgegeben und, back to the roots, mal das gute alte Inkstitch wieder gestartet. Und das hat die Existenz einer Unzahl von Fadenschnitten tatsächlich auch eindrücklich dokumentiert.
Im ersten GO habe ich im Inkstitch die Fadenschnitt-Befehle dann einfach aus den Cutwork-Bereichen entfernt. Ein kleines Geduldsspiel, das sich am Ende allerdings beim Sticken durch die vier viel schneller ablaufenden Cutwork-Durchläufe ausgezahlt hat.
Aber es geht noch besser. Denn wenn man im Bernina Designer v9 eine Maschinendatei im EXP-Format abspeichert, diese dann in Inkscape lädt und danach als PES (über Menü Datei->Kopie speichern...) exportiert, resultiert daraus eine Stickdatei ganz ohne die lästigen Fadenschnitte im Cutwork-Teil.
Als kleinen Appetizer habe ich ein Bild von den mittels Cutwork ausgeschnittenen Applikationen für ein kleines Mobile für mein Enkelchen angefügt.
Ich hoffe, dass mein kleiner Beitrag für den einen oder anderen hilfreich ist und wünsche viel Spaß beim Realisieren eigener Cutwork-Muster.
Übrigens: Wer nicht im Besitz eines Bernina Designers v9 ist, die teure Anschaffung scheut und trotzdem mal das Cutworken probieren möchte, dem sei Inkstitch ans Herz gelegt. Da kann man nämlich Konturen definieren und diese dann zu Cutwork umwandeln. Damit wäre es möglich, in Inkstitch ein vorhandenes Stickmuster zu laden, dort eine oder mehrere Cutwork-Konturen zu erstellen und diese dann ans Ende der Stickfolge zu hängen.
