In einem anderen Thread ging es kurz u.a. um die Verbraucher-Rechte der Käufer, beispielsweise bei Problemen mit der neuen Nähmaschine. Wie sind hier Eure Erkenntnisse? Habt Ihr Eure Rechte bei Problemen mit der Maschine durchgesetzt oder habt ihr aufgegeben, da zu anstrengend oder weil Ihr fälschlicherweise gedacht habt, dass Ihr das Problem seid und nicht die Maschine?
Bei den großen Onlinehändler gibt es beispielsweise standardisierte Service-Verfahren, mit denen auch geworben wird und die man buchstäblich nachlesen und vergleichen kann. Die Möglichkeiten eines kleinen Geschäfts vor Ort sind hingegen zuerst einmal nur durch explizite Nachfrage ersichtlich und meistens ja begrenzt: Personal, Zeit, Auswahl, Finanzkräftigkeit und Konditionen, auch Ressourcen ganz allgemein. Da gibt es natürlich auch Unterschiede. Nach meiner Erfahrung haben aber Filialisten oder größere Nähcenter doch die Nase vorn.
Ich bin eigentlich immer dafür, den örtlichen Einzelhandel zu stärken. Gerade weil es immer weniger Fachgeschäfte gibt. Wenn es dann jedoch tatsächlich größere Probleme gibt, kommt man wohl mit den Serviceleistungen der großen Online-Händler, wie z. B. Abholung, Lieferung, garantierte Test-Zeiträume, Rücknahme bei nicht Gefallen, etc. einfacher, schneller und bequemer zu seinem Ziel oder gar zu seinem Recht.
Allerdings: zumindest wenn man die Marke wechselt, ist es hilfreich, eine neue Maschine vor Ort schon mal ausprobiert zu haben und fühlen zu können, wie sie tickt. Seltsame, bzw. ungewohnte Geräusche können beispielsweise sehr verunsichern, wenn man völlig unvorbereitet davor sitzt.
Ich wollte beispielsweise meine neue Maschine nicht im örtlichen Einzelhandel ausprobieren und hernach im Onlinehandel kaufen, auch wenn das für mich diverse Vorteile gehabt hätte, denn das wäre einfach unanständig gewesen. Daher habe ich in einem sehr kleinen Geschäft vor Ort die Bernina 790plus getestet und die 790pro nach nur ganz kurzem ausprobieren, gekauft. Nach den ersten Fehler-Erscheinungen und anschließendem Reklamations-Verfahren waren meine Erlebnisse dann aber eher schwierig. Eine Nachbesserung, die noch dazu nicht vollumfänglich zum Erfolg führte, bescherte mir eine sehr ärgerliche Zeit. Ich bin nach wie vor mit meiner Händlerin nicht unzufrieden, denn sie hat sich schon sehr für meinen Fall eingesetzt, aber sie hatte in meiner Wahrnehmung nicht die Möglichkeiten größerer Händler, die für mich vieles deutlich vereinfacht und beschleunigt hätten. Eine Tatsache, die mein Kaufverhalten zukünftig beeinflussen wird. Schlussendlich ist aber trotzdem fast alles gut geworden und ich mag nun meine “edle Erna 2.0”.
Eine Reise zu einem großen Händler hatte ich nicht in Betracht gezogen. Der Wohnort ist irgendwo halt auch ein limitierender Faktor.
Meine erste Brother-Nähmaschine habe ich in meiner alten Heimat bei einem Filialisten vor Ort gekauft und dort auch innerhalb der Marke immer weiter nach oben ”geupdatet” weil meine zuvorigen Modelle stets zu guten und fairen Konditionen zurück genommen wurden. (Das würde meine zuvor genannte Händlerin z. B. auch nicht anbieten.) Auch wurden meine Maschinen zu mir nach Hause gebracht und die Einweisung erfolgte dann in aller Ruhe bei mir zu Hause. Dieser Service hing an einer tollen Filialleiterin und ihr weine ich nach. Wäre ich nicht umgezogen, wäre ich diesem Händler bzw. seiner Mitarbeiterin treu geblieben. (Hätte dann allerdings sicherlich keine Bernina, da dort nicht geführt).
Eine Cover habe ich online und eine andere Maschine gebraucht v. Privat gekauft. Solange es keine Schwierigkeiten gibt, wird man so oder so zufrieden sein.
Wie habt ihr Eure Maschinen erworben? Seid ihr einem Geschäft treu? Einer bestimmten Person wegen herausragender Beratung oder Engagement? Welche Service-Erfahrungen habt Ihr bei fehlerhaften Maschinen gemacht? Wie wurde verfahren, wenn ihr Euch einfach falsch entschieden hattet? Hat sich im Laufe vieler Jahre Eure Einstellung oder Meinung zu diesem Thema geändert? Was sind Eure Gedanken dazu?