Was bedeutet für Euch Kreativität und was inspiriert Euch?

  • Ach wie herrlich… jeder interpretiert da was anderes rein. 😂


    Ich freu mich überhaupt, dass ihr Euch so rege beteiligt hab.


    Bei vielen von uns scheint eine gesunde Balance zwischen zuviel und zu wenig Material/Möglichkeiten notwendig zu sein, um mit Freude schöpferisch aktiv zu sein.

    Da finde auch ich mich wieder.


    Was den Zeitfaktor angeht… ja da fällt es mir schwer, dies einzuordnen. Grundsätzlich bevorzuge ich es, für ein Projekt ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben.

    Allerdings, gerade bei Geschenken, kommen mir meist die besten Ideen erst kurz vor knapp. 🤔


    Im Hinblick auf Mainstream - oder wie Nanne sagen würde Mainz 😉 - muss ich sagen, das ist mir eigentlich egal. Mir ist einfach nur wichtig, dass ich so aussehen, wie ich aussehen möchte.

  • ich bin keine Terminnäherin, sondern Genussnäherin und nähe ausschließlich für mich

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • Ich habe festgestellt, Kreativität kommt oft auch von alleine, wenn man sich lange genug mit einem Thema beschäftigt...

    Wenn ich etwas werkel, dann kreisen meine Gedanken schon darum, wie ich das nächste Teil besser gestalte...oder sogar einfacher nähe...

    Wenn man nur gelernt hat, genau nach Anleitung zu arbeiten, dann klappt das oft nicht so gut...Ich frage mich immer, wie kann es sein, daß viele RVO (Raglan von oben) nach diesen fürchterlichen geschriebenen Anleitungen perfekt stricken, aber nicht in der Lage sind, ihn auch von unten zu stricken...als Beispiel.

    Auch Reality mit ihren wunderschönen AMC....ich kann das nicht, denke aber, wenn ich anfange, dann sieht man links und rechts Anregungen...und es wird...


    Hurra !!! jetzt habe ich gerade die Idee, womit ich mich am Weihnachtsmarkt beteiligen kann....Deckchen u.ä. sind genügend vorhanden...und eine aus der Gruppe hat mir gerade ihre großen Reste Kisten zur Unterstützung angeboten...


    Devil's Dance ein ordentlicher Handwerker ist meiner Meinung nach, die Grundlage für Kreativität...Auch gewerblich arbeitende Designer sollten handwerklich gut gemachte Arbeiten anbieten...und nicht einfach etwas "zusammenkloppen", wenn sie sich keine Profis für Zuarbeit bezahlen können...

    Viele Grüße
    Hedi

  • Ich denke, etwas handwerkliches Können und Grundverständnis ist nie verkehrt, auch wenn der Hauptschwerpunkt im Design liegt.

    Letztendlich muss ja auch bekannt sein, wie dieses oder jenes Design umgesetzt werden kann und wo Schwierigkeiten auftreten könnten.

    Was nützt zum Beispiel ein tolles Shirt mit interessanter Stoffzusammenstellung, wenn Nähte dabei so ungünstig zusammentreffen, dass das Teil total unförmig wird.

    In anderen Bereichen ist es ja ähnlich, Ideenreichtum beim Designen und Entwerfen ist ja schön und gut, es muss aber auch mit dem vorgesehenen Material technisch so umsetzbar sein, dass es den angedachten Zweck erfüllen kann.

    (ich denke da vor allem an Konstruktionen aus Holz, Stein etc.)


    Mich umtreibt im Moment grad der Gedanke, was wäre, wenn es mit meiner Hand schlimmer statt besser wird. Also um Langeweile mache ich mir keine Gedanken, ohne Zweifel findet sich ein anderes Hobby. Aber vor der Vorstellung wieder komplett auf Kaufkleidung angewiesen zu sein, graust es mir. 😟

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  • Devil's Dance ein ordentlicher Handwerker ist meiner Meinung nach, die Grundlage für Kreativität...

    ... okay, dann bleibe ich eben "basic" 😉...
    Kreativ werde ich in diesem Leben nicht mehr :pfeifen:

    (... jedenfalls nicht das, was ich mir unter Kreativität vorstelle :cool: ...)

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Tatsächlich geht es darum. Kenne die Regeln, dann kannst du sie kreativ brechen. Und dann ist Kreativität kein Zufall mehr, sondern ein bewusster Vorgang.


    Ich habe über 20 Jahre unkreativ gestrickt. Wunderschöne Dinge hergestellt, aber kreativ war ich dabei nicht. Ich habe mich immer an die Anleitungen gehalten, war völlig überfordert, wenn ich abweichen musste. Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt mich zu lösen und so zu stricken wie es mir gefällt. Beim nähen von Taschen, Quilts und ähnlichem ist mir das von Anfang an eher leicht gefallen. Da verstehe ich die Grundidee schneller.

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  • Kreativität ist für mich dass ich Bilder die ich sehe oder Gedanken die mir im Kopf rumschwirren in Stoff umsetzen kann, bei Kleidung bin ich da (noch) nicht so kreativ.

    Inspiration hole ich mir im Internet, aus Zeitschriften, von Fotos oder einfach aus der Natur. :)8



    Auch Reality mit ihren wunderschönen AMC....ich kann das nicht, denke aber, wenn ich anfange, dann sieht man links und rechts Anregungen...und es wird...



    Du kannst das auch, es ist im Grunde genommen nichts anderes als die kleinen "Dear Hannah" Blöcke von denen du ja schon einige genäht hast, nur dass es rechteckig ist. :)

  • Genau Rita, so ist es... ich könnte es sicher handwerklich....aber um dann kreativ zu werden, muß ich mich von den Vorlagen lösen...vielleicht werdde ich sie so verwenden..

    Viele Grüße
    Hedi

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  • Ich stehe grad auf dem Schlauch. Was ist AMC?

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  • Hängt die Latte doch nicht so hoch.


    Auch das Auswählen dieses Knopfes statt jenem... ist Kreativität.

    Dieser Stoff statt jener: Kreativität.

    Mach ich den Abnäher, oder lass ich ihn? => Kreativität.

    Strick ich in Wolle und gelb oder in Polytier und grün? => kreative Entscheidung, die getroffen werden muss.

    etc, etc ...


    Kreativ tätig werden heißt nicht bei 0 anfangen - dann ginge eigentlich gar nix. Weil bei 0 fängt's praktisch nie an.


    Das schlichte runtertippen der Gedanken zu dem Thema: Auch da steckt, neben der mechanischen Tätigkeit und dem abrufen gelernter Dinge (Vokabeln und ihre Bedeutung), Kreativität drin.

    Auf die eigenen Gedanken muss eins ja auch erst mal kommen.

  • Das sind textile Karten auf englisch „artist mailing card“, kannst hier gucken wenn du möchstet und im Internet findest du noch so einiges.

    Achso, lieben Dank. Ich hab gleich mal geschaut. 🥰 Ja eine Bekannte von mir macht gern sowas in der Art, aber bevorzugt mit der Stickmaschine.

    Die Bezeichnung, geschweige denn die Abkürzung war mir jedoch nicht geläufig.

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  • Aline das was du schreibst, deckt sich auch mit meinen Recherchen zum Stichwort Kreativität.

  • Manchmal sprudelt es vor Kreativität nur so aus meinem Kopf heraus und manchmal da nähe ich etwas und denke schon während ich zuschneide oder an der Nähmaschine sitze, ne - das ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich brauche auf jeden Fall Ordnung! Sonst wird das nichts. Ordnung in meinem Kopf und Ordnung im Nähzimmer. Da ich kein allzu großes Sortiment mehr an Stoffen liegen habe, muss ich überlegen was ich möchte, wie es aussehen soll. Und danach bestelle ich meine Stoffe.

    Also Zusammengefasst - je mehr Ordnung umso Kreativer!

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  • Witzig, bei mir ist es andersherum. Ich brauche die Stoffe um mich herum um kreativ zu sein. Manchmal kommen Kombinationen zusammen, die mich selbst überraschen und die ich so nie gekauft hätte. In einem Projekt herrscht das Chaos. Danach räume ich auf und kann wieder etwas neues beginnen.

  • Ich habe meist etwas gesehen und denke mir, ach das könnte dir auch gefallen aber mit anderen Stoffen oder, oder, oder... Häufig setze ich auch "geklaute" Ideen zusammen. Meist kommt dann etwas ganz anderes heraus.

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  • was mich eindeutig bremst, sind vorgegebene Schnittmuster/Nähanleitungen...ich kann mich nicht erinnern, jemals strikt gefolgt zu sein

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

  • was mich eindeutig bremst, sind vorgegebene Schnittmuster/Nähanleitungen...

    ... na, das kann man doch aber freundlich ignorieren 😉.

    Schnittmuster nehme ich schon ganz gerne - selber zeichnen würde ich nur, wenn ich nix zu meinem Körper Passendes fände - und da Burda sowas von perfekt funktioniert, spare ich mir die Arbeit.

    Anleitungen: als (späte) Anfängerin waren sie mir gern genommene Wegweiser. Inzwischen hab ich gelernt, dass die sprichwörtlichen vielen Wege nach Rom führen, manchmal der typische Vogue-Weg für mich einleuchtender ist als der, den Burda oder Ottobre vorschlagen.

    Manchmal wundere ich mich, wenn langjährige Hobbyschneiderinnen verzweifeln, weil zu ihrem neuen Blusen-Lieblingsschnittmuster die Anleitung nur in Spanisch oder Suaheli zu bekommen ist.

    So schwer ist das alles doch nicht zu abstrahieren, oder :confused: ?

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Also ich hatte tatsächlich immer einen höllischen Respekt vor Nähanleitungen, die nicht in deutscher Sprache war.

    Selbst um englische Anleitungen hab ich einen großen Bogen gemacht, da mein einst gutes Schulenglisch leider ziemlich eingerostet ist…. und dann noch die Fachbegriffe.


    Beim Einschulungskleid der Tochter hatte ich mich aber in eins so verguckt, dass nur englisch zur Verfügung stand.

    Und tatsächlich, anhand der Bilder, des Schnittmusters als solches war das meiste recht klar und die wenigen Passagen bekam ich dann auch noch gedeutet.


    Und wenn ich ehrlich bin, sind manche Anleitungen doch eher umständlich als Hilfreich. Da steht manchmal über 3 Seitem etwas beschrieben, was eigentlich 1 Handgriff ist. Da wo es dann aber tatsächlich knifflig wird, fallen Bild- und Textmaterial eher spärlich aus.

    Den Fall hatte ich jedenfalls schon des Öfteren.


    Inspiriert werde ich irgendwie immer, in meiner Umgebung, im Alltag, immer gibt’s irgendwas das mir auffällt und manchmal sogar die Lösung für Themen liefert, auf denen ich schon länger herumdenke.


    Heute beim Wäscheaufhängen ist mir auch etwas aufgefallen, wo ich dachte „Wäre auch mal eine Idee!“ 💡

    Wir bekommen ja für unseren Sohn reichlich Kleidung aus dem Umfeld. Da war unter anderem ein Pullover dabei (ich wasche die gern, bevor sie in unseren Schrank wandern), der sah von außen aus, wie Sommersweat innen aussah. War zwar innen wie normaler Sweat angerauht, aber wieso nicht einfach mal Sommersweat andersrum vernähen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das sich negativ aufs Tragegefühl auswirkt.


    Was auf mich definitiv lähmend wirkt sind übrigens auch zu viele Ideen im Kopf zu haben. Vor allem wenn irgendwie keine davon eine besondere Priorität hat.

    Wenn ich dann wirklich mal Zeit habe, und etwas nähen könnte, dann fühlt sich das an als wären alle Ideen in meinem Kopf zu einem Klumpen bunter Knete gepresst… oder so ein Korb mit Wolle, wo sich irgendwann alle Wollenden der verschiedenen Knäuels verheddert haben,

  • was mich eindeutig bremst, sind vorgegebene Schnittmuster/Nähanleitungen...ich kann mich nicht erinnern, jemals strikt gefolgt zu sein

    Da schließe ich mich an!!!

    lch hab einen Radierer im Kopf!


    Whow (hab was gesehen) - tolle Idee, hm, aber das ändere ich und soo gefällt es mir noch besser und ach, da hatte ich doch noch was, was toll dazu aussehen würde -wie kann ich das einbringen und schwupps erkennt kaum noch jemand den Ursprung.


    Gut, bei Schnittmustern halt ich mich an die Grundform.


    Was lässt mich kreativ werden?


    • Ich brauch was und so gibt es das nicht. Das gilt nicht nur für Kleidung, sondern auch für vieles Andere. Das bedeutet selbst was Austüfteln, neue Techniken kennenlernen, abwandeln, alles selbst designen, Mindmap, Zeichnen und auch mal dabei scheitern
    • Ich hab ein Material (manchmal schon seeeeehr gut abgelagert), zu dem ich Ideen habe/suche/ausprobiere
    • Ich seh was, siehe oben ‐ dann blitzt der Radierer im Hirn auf und etwas Neues entsteht
    • Ich räum auf ‐ und plötzlich liegen die Dinge zusammen, die spannend sind - da ploppen Ideen hoch
    • Ich spiel ein bisschen rum und es entsteht was, das nicht in die Tonne oder den Ordner "Besser machen" gehört
    • Grundsätzlich helfen mir Skizzen, dreidimensionales zu erfassen und umzusetzen. Ich liebe es zu Zeichnen. Motto - fünf Taschen sind schneller gezeichnet als genäht
    • Ich bin dann völlig im Flow beim kreativen Arbeiten und vergesse Zeit und Raum.... herrlich

    Ihr merkt schon, Ideen sprudeln schnell bei mir. Aber nicht alles ist machbar. Ich bin mit viel Arbeitseinsatz auch schon grandios gescheitert. Aber die Reinfälle werden im Lauf des Lebens Dank Erfahrung weniger.


    Was ich noch sagen muss. Ich hatte sehr arbeitsreiche Zeiten im Leben, wo ich kaum bis gar nicht dazu kam, mich kreativ auszutoben. Mich macht das krank, ich werd unruhig und unausgeglichen. Ich brauch den Flow.

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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