Unistoffe, nicht aus den USA?
- Muppet
- Erledigt
-
-
Es muss so etwas geben wie „richtigen“ (also rutschigen) Futterstoff aus Baumwolle. Der freundliche ältere Herr an meiner Seite besitzt so ein gefüttertes Holzfäller- / Heimwerkerhemd – tatsächlich aus dem Baumarkt, groß karierter Baumwoll-Flanell und rutschiges Futter, das aber als 100% Baumwolle deklariert ist.
Gab es vor etwas mehr als 20 Jahren, ist inzwischen schon sehr repariert …
… aber wo so etwas als Meterware käuflich zu erwerben ist?
Herzliche Grüße
Schnägge
-
Die hochwertigen Quiltstoffe sind sehr viel feiner gewebt, als Standardbaumwollstoffe. Dadurch hat man es einfacher beim nähen und die Stoffe sind langlebiger. Ein Quilt soll ja so lang wie irgendmöglich halten.
Zum mal austesten, kann man günstige Stoffe, die grober gewebt sind, natürlich verwenden. Ein Meisterstück würde ich daraus nicht nähen.
-
Die hochwertigen Quiltstoffe sind sehr viel feiner gewebt, als Standardbaumwollstoffe.
Ich bin ja wahrlich kein Pfennigfuchser (hoffe ich), aber ich tu mich schwer mit dem Wort Standardbaumwollstoff.
Was genau soll das sein ?
Linon, Renforcé, Perkal, Cretonne, Chambray, Popeline, Batist, Calico oder Lawn ?
Ich würde es positiv ausdrücken und sagen, für Patchwork und hochwertige Quilts braucht man feinfädige, dicht gewebte Baumwollstoffe in Leinwandbindung.
... und vielleicht, dass es halt Hersteller gibt, die sich auf die dafür geeigneten Qualitäten spezialisiert haben.
-
Naja, die "Standardwebwarebaumwolle" im "normalen" Stoffhandel für alle auch basteligen Zwecke ist Fahnentuch.
Damit kann man patchen und quilten.
in wie weit einem selber diese Qualität an Stoff für seine Handarbeitswerke reicht, darf jeder selbst entscheiden.
Mir ist das zu grob, zu steif, zu knitternd und in zu wenigen Farbschattierungen erhältlich.
-
Naja, die "Standardwebwarebaumwolle" im "normalen" Stoffhandel für alle auch basteligen Zwecke ist Fahnentuch.
... okay, DAS hab ich tatsächlich noch nie in den Fingern gehabt ...
-
Äber: man muss sich genau überlegen, wem man von den Hemden erzählt. Ich kenne auch Leute, für die so etwas minderwertig ist.
Bingo! Mein Reden (gestern in einem anderen thread). Viele Leute finden selbernähen, und erst recht Reste-verwerten total ärmlich, kurz vor unter-der-Brücke-schlafen.
Pfeif drauf. Dein Kissen ist ein Prachtstück geworden!
Devil's Dance: Fahnentuch hab ich unlängst einen Streifen gekauft (für einen Vizor), Evli's Needle hat das. Vorgewaschen und mein schrumpliges Wunder erlebt. Die Crashknitter hab ich nicht wieder rausgekriegt. Aber ich halte schon immer die Augen auf nach Krauseminzewasser (derzeit bzw. hier schwer zu kriegen), damit kriegt es eine letzte Chance!
-
Ich hab das Zeug sogar mal verkauft... (ewig her. Vierteljahrhundert bald.)
Das ist gar nicht soooo schlecht.
Für's nähen üben, Einkaufsbeutel, Stoffdruck, Geburtstagswimpel,...
Aber für PW... sind Qualitäten wie Lawn, Hemdenpopeline, Shirting, Linon, ... entschieden ehr was. So rein von Fadenstärke und Nähverhalten.
In uni und breiter Farbpalette aber nicht wirklich zu bekommen.
Im PW-Bereich gibt es die Unis/Solids als auch die falschen Unis - Spray, Marble, Minimuster Ton-in-Ton - ja in teilweise mehr als 120 Farben in 1 Serie.
Also immer gleiche Quali und und eine Farbpalette, das sich regelrecht damit malen lässt.
-
Fahnentuch nehme ich häufig zum Nähen, wenn ich uni Stoffe brauche. Mit Patchworkstoffen zusammen verarbeite ich es aber nicht, da es etwas dicker ist und besonders intensive Farben stark färben. Früher habe ich gerne Ditte von Ikea genutzt, den Baumwollstoff gibt es aber leider nur noch in weiß.
-
bei das mach ich nachts, gibt es schöne patchworkstoffe
-
bei das mach ich nachts, gibt es schöne patchworkstoffe
Und ist da einer dabei, der NICHT aus den USA kommt?
-
Und ist da einer dabei, der NICHT aus den USA kommt?
Patchwork ist nun mal kulturell dort zu Hause.
Die Amischen nutzten die Technik zur Resteverwertung, wie man weiß, und so hat sich das dort zum Volkssport 😉 entwickelt - mit der Folge, dass man alles, was man dafür braucht, dort auch auf hohem Niveau herstellt.In Deutschland ist der Bedarf quantitativ nicht so hoch, dass es sich lohnen würde, dagegen an zu produzieren - zumal die Produktionskosten in D ja auch sehr hoch wären.
So werden vermutlich die PW-Stoffe, die nicht aus den USA kommen, irgendwo in Asien produziert.
Ist am Ende bestimmt wurscht ...
... oder hast du grundsätzliche Vorbehalte speziell gegen die USA 😉? -
Hast du mal bei Westfalenstoffe geschaut? Da gibt es auch einige Unis, allerdings nicht die große Auswahl, und teilweise auch als kba. Die Qualität ist gut, und die Preise eigentlich auch in Ordnung, da die Stoffbreite hier 1,40 bis 1,50 m liegt und nicht nur 1,14 m wie bei den amerikanischen Stoffen.
-
Patchwork ist nun mal kulturell dort zu Hause.
Die Amischen nutzten die Technik zur Resteverwertung, wie man weiß, und so hat sich das dort zum Volkssport 😉 entwickelt - mit der Folge, dass man alles, was man dafür braucht, dort auch auf hohem Niveau herstellt.In Deutschland ist der Bedarf quantitativ nicht so hoch, dass es sich lohnen würde, dagegen an zu produzieren - zumal die Produktionskosten in D ja auch sehr hoch wären.
So werden vermutlich die PW-Stoffe, die nicht aus den USA kommen, irgendwo in Asien produziert.
Ist am Ende bestimmt wurscht ...
... oder hast du grundsätzliche Vorbehalte speziell gegen die USA 😉?Kleine Anmerkung: es waren nicht nur die Amish, die patchworken und quilten konnten und können.
Der ganze Ursprung kommt im Prinzip aus der Resteverwertung. Wenn man in einem Planwagen gen Westen fuhr, konnte man nunmal nicht viel mitnehmen. Und fabric stores gabs da auch nicht an jeder Ecke - da war man schon froh, wenn man irgendwo mal Mehl kaufen konnte. Da wurde dann aus der Not eine Tugend - und aus abgelegten Kleidungsstücken, die beim besten Willen nicht mehr an das nächste Kind weitergegeben oder umgeändert werden konnten, eben Decken genäht. Kalt war es nämlich auch - so ein Planwagen hatte selten eine Zentralheizung genausowenig wie die Hütten, die man sich dann bei Ankunft gebaut hat.
Und ja, ich stimme dir voll zu - das Land der Quilter ist nunmal die USA, dicht gefolgt von Australien und Neuseeland. Kanada auch, aber die sind da nicht wirklich an der Spitze dabei, wie ich nun gelernt hab.
Und die Stoffe, die werden tatsächlich in Amerika produziert. Moda z.Bsp. produziert mWn nicht in Asien! Ich habe auch Stoffe eines französischen Anbieters in meinem Sortiment, die lassen tatsächlich in Europa produzieren wie Spanien und Portugal. Auch Swafing lässt einen Teil in Europa produzieren. Man muss also nicht immer auf China-Ware zurückgreifen, auch wenn es leider den Großteil ausmacht.
Zum Thema Stoffqualität: Patchworkstoffe heißen sie und sie haben nunmal die gewünschten Eigenschaften und Qualität, die man für eine Decke braucht - vom Verarbeiten bis hin zur Langlebigkeit. Denn der Grundgedanke eines modernen Quilts ist heute und immer noch: der soll ein Erbstück werden und über Generationen weitergegeben werden. Das geht nunmal nicht mit billiger, qualitativ schlechter Ausgangsware.
Da sind wir dann wieder bei den Planwagen - das waren keine Erbstücke sondern Gebrauchsware aus der Not heraus. Die wurde auch 100mal geflickt, wenn es sein musste. Es gibt also immer mehrere Betrachtungsweisen. Und das ist heute doch auch so: es kommt immer darauf an, was man nähen möchte, für was es genutzt wird und ob es ein Probestück sein wird oder ein Masterpiece.
Trotzdem mein Fazit, begründet mit Leergeld: für einen Quilt würde ich grundsätzlich nur amerikanische Patchworkstoffe der großen Hersteller verwenden. Aber das ist nur meine Meinung
-
Als Nichtpatcherin habe ich hier nun auch so einiges gelernt. Danke an alle für die informativen Beiträge.
-
... oder hast du grundsätzliche Vorbehalte speziell gegen die USA 😉?
Nein, gar nicht. Ich habe schon viele Stoffe aus den USA gekauft. Nur bei UNIstoffen sehe ich das irgendwie nicht ein - siehe Thread-Titel und mein Post #1 in diesem Thread.
-
Das geht nunmal nicht mit billiger, qualitativ schlechter Ausgangsware
Es kann doch aber nicht sein, dass es keine halbwegs in der Nähe gefertigten preiswerten und qualitativ guten einfarbigen (oder vielleicht auch melierten) Stoffe gibt, oder ist das heute leider so?
Ich muss da ein bisschen an Verleihnix mit seinem Fisch aus Lutetia denken.
-
Naja, ein paar Hersteller wurden ja schon genannt, die in Europa produzieren: swafing, Albstoffe……
Preiswert & Qualität & „in der Nähe gefertigt“
Das sind ja 3 Wünsche auf einmal
Ich hoffe wirklich, Du findest Dein Überraschungsei.
(Habe mir nun jedenfalls vorgenommen beim Stoffeinkauf mal genauer nachzufragen….)
-
Soll jetzt keine Miesmacherei sein, aber bei Kleidung ist es meines Wissens so, wenn die in sweatshops in Bangladesh o.ä. produziert wurde, und dann wird z.B. in Italien noch das Label und vielleicht die Knöpfe drangenäht, darf "made in Italy" im Etikett stehen.
Auch Stoffe durchlaufen diverse Produktionsschritte, die perverserweise über den Globus verteilt ausgeführt werden. Das rechnet sich trotz der Transportkosten.Keine Ahnung, ob das bei Meterware auch so ist, daß sich das Land des letzten winzigen Arbeitsschritts Produktionsland nennen darf.
-
Ich senfe hier mal mit, einer meiner Quilts mit vielen Balibatiks, die ja nun hochwertige PW Stoffe sind (meines laienhaften Wissens nach) ist nach ca 5 Jahren regelrecht zerschlissen...nicht zu retten...(nur die Balibatiks..im ganzen Quilt sind zerschlissen )
Westfahlenstoffe dagegen...sehr langlebig aber natürlich nicht so "farbenfroh" aber eher so auch in der Struktur, wie man sich ein langlebiges Leben für einen Gebrauchsquilt vorstellt.
Da ich viele Stoffe aus Überhängen...(mit Originalkennzeichnung) gekauft habe, muß ich sagen...es gibt solche...und solche..Ich denke der Kundenkreis für PW Stoffe sind die Patcher, die mehr Wert auf Schönheit, als auf Langlebigkeit legen....was natürlich voll in Ordnung ist...ich mag auch schöne Quilts...aber bin halt pragmatisch