Azawakhine’s Näherkenntnisse und deren Folgen….

  • Diese Anpasserei im stillen Kämmerlein geht mir ja auf den Nerv

    Ist so, hier nicht anders. Ich vermesse mich selbst mangels Hilfskraft und nehme dann den Mittelwert 😂

    Mir fehlt auch ein zweiter Spiegel, den will ich unbedingt noch irgendwo auftreiben.

    Nähkurse, also gute, hab ich noch nicht gefunden. Den Markt gibt es hier auch nicht. Zweimal Kurse versucht, zweimal grandios gescheitert. Einmal stellte sich die angekündigte fachkundige Leiterin als angelernte Industrienäherin heraus. Das lasse ich dann lieber bleiben.

    Mein Glück ist da, mit Burdaschnitten komme ich gut klar, auch mit den Anleitungen. Und meine bevorzugte Schnittform braucht kein penibles Ausmessen, enge Oberteile trage ich nicht.

    Ach ja, die Mehrkilos der letzten Jahre … leider auch nicht hilfreich. Und die wollen einfach nicht wieder gehen …

    Liebe Grüße

    Inge

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  • Und noch als Ergänzung: mit vielen Schnitten einiger selbst ernannter Designerinnen hab ich so meine Probleme. Da helfen auch keine Bilder o.ä. Die Passform und Verarbeitungsvorschläge werden davon nicht besser.

    Es gibt da gute Ausnahmen, die muss Frau aber auch erst finden.

    Liebe Grüße

    Inge

  • Ich habe Euch ja schon mal erzählt, dass ich in der glücklichen Lage bin, eine „Nähfreundin vor Ort“ zu haben. Sie ist Sonnensegel-Macherin, Leder-Näherin, baut Holzstühle und experimentiert mit Weidengeflecht. Sie ist also eher das Mädchen für die gröberen Sachen. Und überhaupt eine bewundernswerte Powerfrau! Ich durfte schon viel von ihr lernen. Mit den feineren Stöffchen hingegen, hat sie es nicht so. Wir treffen uns möglichst einmal die Woche, auch wenn es nur auf einen kurzen Kaffe ist. Wir schwimmen im Sommer gemeinsam in der Elbe und im Winter, jetzt, wo sie in der Segelwerkstatt nicht mehr so viel zu tun hat, nähen wir bei mir, da ich die Maschinen für Jersey oder so „normale“ Stoffe hier habe. Dann macht sie sich Sweater, Shirts oder Sachen für ihre Enkelkinder und ich kann mich dann mit meinen Tipps aus dieser Ecke revanchieren. Mit Schnittanpassung hat sie nichts am Hut, braucht sie auch nicht haben, denn ihr passt irgendwie standardmäßig immer alles. Abgesteckt hat sie mir aber schon manches Mal etwas und ausgemessen haben wir uns auch schon gegenseitig.

    Sie hat den Werdegang meiner Weste beobachtet und sich sehr interessiert gezeigt.

    Kurzum, ich habe sie heute in ihrer Werkstatt besucht und sie musste die Weste anprobieren. Sie passt! (Trotz meiner Schulteranpassung.) Daraufhin habe ihr die Weste kurzerhand geschenkt und sie hat sich sehr gefreut. Einen Verschluss wird sie selber noch annähen.

    Ich bin gespannt für was sie sich entscheidet.

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    Witzig: zufällig hatte sie heute ein farblich passendes T-Shirt an. 😃

    Das Euch einfach mal erzählen, wollte gerade

    mit ♥️ lichen Grüßen,

    die Azawakhine


    Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.


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  • Ist das schön! Da hat die liebevoll genähte Weste seine Bestimmung gefunden.

  • Oh wie schön! Deine Nähfreundin hat sich gefreut und die Weste steht ihr wirklich gut. Aber das schönste - die Weste wird getragen!

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  • Eine schöne Lösung und schnell gefunden, prima für euch beide!

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

  • Wunderbar! So hast auch du wieder Spaß an Deiner Arbeit und konntest gleichzeitig Freude bereiten.

    -----------------------------
    LG
    Karin

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  • Da sieht man erst mal richtig, was Du das für ein Kunstwerk fabriziert hast! Das kam auf der Schneiderpuppe gar nicht so richtig raus, wie toll die perfekt geschwungenen sauberen Nähte und Kanten einen edlen Look machen, und die Weste ist ja regelrecht "in Form modelliert". Ich freu mich auch mit über die win-win-Lösung! :tanzen:

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  • Schade für Dich, daß Du die Weste verschenkt hast, die Freundin wird sich aber sicher sehr gefreut haben. Grundsätzlich ist die Weste sehr schön was Schnitt, Verarbeitung und vor allem die Farbe betrifft.


    Sollten Dir die gemachten Fehler nochmals passieren, ein paar Tipps zum nachträglichen ändern:


    - Wollwalk nie in der Maschine waschen, durch die Trommelbewegung läuft jeder Walk ein, egal, welche Temperatur, egal, welches Waschmittel. Wenn überhaupt Wäsche, höchstens von Hand und vorsichtig ausdrücken. Ich selbst habe etliche

    Walkkleidungsstücke im Schrank, die sind noch nie gewaschen worden: lüften reicht, kleinere Flecken kannst Du vorsichtig und am besten sofort ausreiben.

    Sofern Du genügend Stoff hast und einen gewissen Filzschrumpf magst, kannst Du natürlich in der Maschine waschen. Aber der Schrumpf ist gewaltig (frage nicht woher ich das weiß ...)


    - nachträgliche Größenveränderung: Bei diesem Schnitt kannst Du im Bereich der hinteren Mittelnaht diese und den Halsbeleg auftrennen, einen passenden Längsstreifen einsetzen und optional mit Zierstichen längs diesen Einsatz betonen (sieht damit nicht gestückelt, getrickst, geändert aus).


    - wenn diese Änderung (bei geringer Weitenzugabe) nicht ausreicht, ändere über die Seitennähte: auch hier Nähte und Futterbeleg auftrennen, einen passenden Längsstreifen einsetzen. Auch hier: Betonung durch Zierstepp - wahlweise Motive oder klassischer Steppstich, diesen eventuell mit dickem Knopfloch-/ Ziersteppgarn.


    - Schließe: hier gibt's mehrere Möglichkeiten. dekorative Metallschließen zum einhängen aufnähen (oft bei Trachtenkleidung verwendet) oder auf jeder Seite einen großen dekorativen Knopf aufnähen, verschließen mit einer Stoffschlinge (ähnlich Knebelverschluss). Oder auch wieder 2 dekorative große Ösenknöpfe, die Öse abzwicken und stattdessen auf jeder Knopfrückseite eine Krokodilklemme anbringen (Heißluftkleber z.B.) die Krokodilklemmen kennst Du vielleicht von nachträglich anzubringenden Handtuchaufhängern (Klemme mit einem Gummiring).


    Was Du im Endeffekt bevorzugst, hängt von der notwendigen Weitenzugabe ab. Und natürlich Deinem persönlichen Geschmack.

    Du siehst, es gibt etliche Möglichkeiten der nachträglichen Weitenanpassung. Also beim nächsten Mal nicht vorzeitig aufgeben.

  • Ich wasch alles Wollige, auch Wollwalk in der Maschine, aber nur im Wollprogramm. Bei meiner Maschine ist dann viel Wasser drin und es 'schwabbert' nur in größeren Abständen ein bisschen. Da bewegt sich die Trommel vielleicht? eine halbe Drehung.


    Bis jetzt ist noch nie was eingegangen, es kann auch an der Maschine liegen. Ich hab viel Wollunterwäsche, da reicht mir auslüften nicht, auch wenn ich das mit Oberbekleidung oft mache.

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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  • Auch ich wasche in der Maschine vor. Der Walk ist dann nicht mehr gar so rau. Auch diesen grünen Walk hatte ich bei 20 Grad im Wollwaschgang vorgewaschen Trotzdem ist er beim Dampfbügeln eben noch einmal eingegangen. Das ist ja auch von Walk zu Walk verschieden. So viel gebügelt, wie bei dieser Weste, habe ich bei meinen anderen drei bisher genähten Walk-Westen (anderer Schnitt, rustikaler, ungefüttert) jedoch auch noch nicht. den von Zuckerpuppe vorgeschlagenen Streifeneinsatz für mehr Weite habe ich auch schon bei einer dieser Walkwesten gemacht. Aber bei diesem Modell gefiel mir gerade die Verarbeitung so wie sie vorgesehen war: nämlich ganz ohne Absteppnähte oder gar Ziernähte. Einfach schlicht und edel. Wie schon gesagt: irgendwann nähe ich sie mir eine Nr. größer. Zum Glück habe ich noch genug Stoff übrig. Warme Grüntöne liebe ich sehr und dieses Grün ist wirklich ganz besonders hübsch.

    mit ♥️ lichen Grüßen,

    die Azawakhine


    Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.


  • Ich hab viel Wollunterwäsche, da reicht mir auslüften nicht, ...

    die wasche ich natürlich auch. Und bis auf 1 Unterhemd ist da auch nie was passiert.

    Ich hatte mich auf Oberbekleidung bezogen - Mäntel, Jacken etc. Pullover werden auch gewaschen.

    Ein teurer Wollpullover ist mal irreparabel eingelaufen, das Geld dafür war rausgeschmissen und früher die Benetton-Pullover waren sehr mit Vorsicht zu geniessen, die sind häufig eingelaufen, konnten teils aber wieder durch bügeln mit Dampf einigermassen gerettet werden.


    Es hängt wirklich viel von der Art der Wolle, der Rasse des Tiers, vom spinnen und möglicher Vorbehandlung der Fasern ab.

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