neues Sonnensegel auf alter Maschine

  • Nachdem ich mich lange darum gedrückt und auf ein Wunder gehofft habe, konnte ich nicht länger warten, und mußte endlich die Singer 29K33 in Betrieb nehmen. Schließlich brauche ich in 2 1/2 Wochen dringend das neue Sonnensegel.

    Die Inbetriebnahme hat einigermaßen geklappt.

    Nähen mit Wippantrieb ist neu für mich.

    Die Schmale Auflagefläche der Schusternähmaschine ebenfalls.

    Das Rückwärtsnähen durch drehen des kompletten Fußes mit Transport ist auch neu, aber echt nicht blöd. Das wird vor allem beim Ecken Nähen geschickt.

    Nun aber das erste Problem.

    Schon bei meinen Zelten die ich vor vielen Jahren, noch mit meiner Singer-Jeans genäht habe, trat der Effekt auf dass ich Falten in der Kappnaht bekam.

    Auf meinem Probestück mit der 29K33 wurde dieser Effekt aber richtig krass.

    Weiß jemand Rat wie ich diesen Effekt in den Griff bekomme?

    Während es auf der Seite auf der ich die 2. Naht gesetzt habe noch einigermaßen aussieht, ist es auf der Seite von der aus ich die 1. Naht gesetzt habe Berg und Tal.



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  • Du hast die beiden Stoffbahnen total gegeneinander verschoben. Das liegt vermutlich an der schmalen Auflagefläche. Ich habe für diese Maschine schon Anschiebetische gesehen, kann aber nicht sagen, ob diese "Kisten" Eigenkonstruktionen waren. Um diesen Effekt bei der schmalen Auflage zu vermeiden, würde ich es erst einmal mit Stecken versuchen und wenn das nicht reicht, musst Du reihen. Ich habe vor über 40 Jahren ein Sonnendach für unseren VW-Bus genäht. Das ging mit der normalen Haushaltsnähmaschine ganz ohne Probleme. Selbst das dicke Einzugkeder habe ich prblemlos annähen können.

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  • Du hast die beiden Stoffbahnen total gegeneinander verschoben.. Um diesen Effekt bei der schmalen Auflage zu vermeiden, würde ich es erst einmal mit Stecken versuchen und wenn das nicht reicht, musst Du reihen.

    Ich habe erst beide Stoffbahnen aneinander gereiht, und dann die Kappnaht gefaltet und so gesteckt wie Du es auf den Bildern auch sehen kannst. Aber eben nur mit je einer Nadel. Da Muss ich dann vermutlich zwei Reihen Nadeln verwenden und dazwischen nähen. Diesen sehr dicht gewebten Baumwollstoff 4-Lagig auf 2 mal 7 Meter zu reihen.... puh.

    Ich habe schon überlegt das mit Textilkleber zu kleben bevor ich nähe.


    Das mit der "Haushaltsnähmaschine" zu nähen tue ich mir nicht nochmal an.

    Zum einen werde ich durch die 11 Lagen, die ich beim Annähen der Laschen habe werde bei diesem Stoff nicht mehr nähen können, weil das zu dick wird.

    Da ist der Fuß dann trotz draufdrücken zu hoch und die Oberfadenspannung fällt weg.

    Zum anderen will ich diesmal mit Leinenfaden nähen wegen der Quellfähigkeit.

    Denn die Schwachstellen bei der Regendichtigkeit waren die Nähte. Obwohl ich mit Rasant genäht habe, der zumindest eine beschränkte Quellfähigkeit hat.

    Gute Tage!

  • Es gibt so ein schmales doppelseitiges Klebband von Snaply zum Fixieren von Lagen, die man wegen Regendichtigkeit nicht stecken oder heften möchte. Oder ganz einfach, weil es schneller geht. Das Band bleibt dauerhaft im Stoff und ist bezahlbar.


    (Nicht zu empfehlen finde ich das Wondertape, dass sich in Wasser wieder auflöst. Relativ teuer und nur sehr schwache Klebkraft.)

    Viele Grüße
    Do-it


    Wer nähen kann, ist klar im Vorteil.

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  • Nein, das Band, das sie meint heißt Stylefix. Unter dieser Bezeichnung findest Du es bei vielen Anbietern. Es klebt gut, verbleibt aber dauerhaft im Stoff. Wenn Du drüber nähst, verklebt die Nadel nicht. Das Wondertape ist wirklich nicht zu empfehlen, es klebt schlecht, verklebt die Nadel und nach kurzer Zeit löst sich die Rolle auf.


    Du musst ja nicht alle Nähte mit der Haushaltsmaschine nähen. Vielleicht kannst Du auch einen Tisch links an die Maschine stellen, so dass dein Stoff etwas besser gebührt werden kann. Hattest Du für die Testnaht die Lagen auseinander geschnitten oder nur gelegt? Es könnte auch am Fadenlauf liegen. Mach eine richtige Naht französiche Naht, nähe zuerst von rechts, bügel den Stoff auseinander (ggf. mit den Fingernägeln), schneide die Nahtzugabe zurück und nähe dann von links. Wenn Dir diese Naht auf der linken Seite nicht gefällt, kannst Du sie noch schmalkantig absteppen.

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  • Danke, da schaue ich mal danach.

    ---edit---

    100m Meter bestellt. Falls der Test mit dem Kleber nichts taugt probiere ich das als nächstes.

    ---edit---


    Ich glaube ich muss noch etwas mehr erklären.

    Das Sonnensegel ist für Allwetter gedacht. Also auch für Sturm.

    Und da es aus 3 Stoffbahnen von 7 Metern Länge und 1,65 Metern Breite zusammen genäht werden soll, fällt die Französische Naht und absteppen auf der anderen Seite aus Stabilitätsgründen und Gründen der Dichtigkeit an der Naht raus. Mit der Kappnaht als solche habe ich in den letzten 26 Jahren diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht.


    Die Haushaltsmaschine fällt auch wegen dem verwendeten Leinenfaden raus. Der ist selbst für den Oberfaden zu dick. Für den Unterfaden erst recht.

    Mit der Maschine habe ich im Laufe der Jahre schon ein Sonnensegel und 5 Mittelalterzelte genäht. Eins davon für ein Museum. Und da der Transport diese Stoffmengen nicht alleine packt habe ich da einige Nadeln beim Nähen abgebrochen und meine Stichplatte gut punktiert.

    Und das obwohl ich da einen Beitisch für die Stoffmassen hatte. Ich habe mir deshalb einen Servierwagen mit Rollen besorgt, damit sollte es ein bisschen einfacher gehen.

    In wie weit der fehlende Tisch an der Maschine selbst da noch Probleme machen könnte kann ich noch nicht einschätzen.

    Für die Testnaht hatte ich zwei 10cm breite Streifen erst geheftet mit groben Stichen, und dann Umgeschlagen und mit einer Reihe Nadeln gesteckt. Und schon bei dieser geringen Stoffmenge kam es zu dem starken Verzug.

    Ich habe, wie in der Anleitung gefordert, alleine die Maschine den Transport machen lassen.


    Das letzte Zelt ist zwar schon 12 Jahr her, aber ich weiß noch gut dass ich sehr lange mit Falten und Legen beschäftigt war. Nicht zuletzt deshalb weil bei der Haushaltsnähmaschine unter dem Arm nicht gar so viel Platz ist.

    Bei dem Sonnensegel ginge das noch. Das ist ja gerade und faltet sich entsprechend platzsparend. Bei dem großen Zelt war das mitunter ganz schön kniffelig. Ein Getheld, 6,5 Meter lang, 4 Meter Breit, 2,8 Meter hoch.

    Aber wie gesagt, das Leinengarn ist zu dick für die Maschine.

    Deshalb habe ich mir ja die Schustermaschine gekauft.

    Leder will ich ja auch irgendwann damit nähen.

    Ich wollte auch schon einen Näh- und Wartungskurs für diese alte Maschine mit Fußbetrieb machen.

    Aber dann kam das böse C und der Anbieter hat sein Angebot danach nicht wieder so richtig hoch gefahren.

    Gute Tage!

    2 Mal editiert, zuletzt von Harwalt () aus folgendem Grund: Zusatz Stylefix

  • Die Schusternähmaschine ist für dein Vorhaben schlicht nicht geeignet.


    Wenn ich mir im Internet oder Fernsehen Filme über Segelmacher, Zeltmacher, Planenmacher und ähnliche mit großen Stoffmengen hantierenden Gewerke anschaue haben die immer riesige Tische, die Nähmaschine am Rand schaut meist recht mikrig drein.


    Ähnliches gilt für Anleitungen, zum Beispiel von Sailrite.


    Die große Fläche dient nicht nur dazu den Stoff besser führen zu können, sondern man sieht direkt beim Nähen wenn Probleme entstehen und kann entsprechend korrigieren.


    Beim Nähen von Schuhen, Handtaschen, Gürteln, ... werden hingegen relativ kleine, stabile Lederstücke verarbeitet. Zudem wird kaum gradeaus genäht, es geht fast immer um Kurven. Das ist ein ganz anderes Einsatzgebiet.

    Einmal editiert, zuletzt von MrMurphy ()

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  • Band, das sie meint heißt Stylefix.

    Danke, das meine ich. Der Name fiel mir nur nicht ein. Ich dachte, das S. der Hersteller ist.


    Harwalt Kappnaht ist schon die richtige Verarbeitung. Gekaufte Markisen sind immer mit Kappnaht.


    Vielleicht hilft eine zweite Person, die den Stoff nachführt und den Nähbereich vom Zug der Schwerkraft befreit?


    Darüber hab ich mal einen Bericht gelesen, wie erfolgreich Markisenrollos für den Balkon genäht wurden. Kann ich leider nicht verlinken, weil das Forum von hier gesperrt ist.


    Segelmacher haben die Maschine immer in Riesentische eingebaut, damit sie das Material allein bewältigen können.

    Viele Grüße
    Do-it


    Wer nähen kann, ist klar im Vorteil.

  • Die Schusternähmaschine ist für dein Vorhaben schlicht nicht geeignet.

    Das wäre arg böse.

    Auf Grund des zu verwendenden Fadens, und auch was die Kosten angeht, schien mir das eine gute Wahl zu sein.

    Auch wenn ich da noch nicht wusste dass die Unterfaden-Rolle noch nicht einmal genug Garn für eine 7 Meter lange Naht fasst.


    Gerade Nähte sind auch stark Übungssache. Vor allem durch die Koordination mit dem Fußantrieb wird auch das sportlich für mich als Bewegungslegastheniker. ;)

    Aber da muss ich durch. Problematisch ist es wenn es an der technischen Eignung des Settings hapert.


    Jetzt habe ich aber nichts anderes, und eine Industriemaschine für 1500€ aufwärts fällt auch raus.

    Gute Tage!

    Einmal editiert, zuletzt von Harwalt ()

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  • Zitat

    Auch wenn ich da noch nicht wusste dass die Unterfaden-Rolle noch nicht einmal genug Garn für eine 7 Meter lange Naht fasst.


    Weil Stücke, die auf solchen Nähmaschinen genäht werden, relativ klein sind. Schuhe, Handtaschen. Zudem ist Leder ein Naturprodukt, deshalb ist die Färbung immer unterschiedlich. Deshalb braucht der Näher für jedes neue Stück wieder einen andersfarbigen Faden. Große Unterfadenspulen bringen deshalb nichts.


    Das du dir nicht einfach eine zusätzliche Nähmaschine kaufen kannst ist nachvollziehbar. Zumal für nur wenige Projekte.


    Ich kenne deine Möglichkeiten nicht. Du solltest aber versuchen direkt vor und hinter der Nähmaschine einen Ersatztisch hinzubekommen.


    Ich würde eine Platte (glatt, günstig im Preis) besorgen, Größe 150 x 100 cm. In die 150 cm-Seite in der Mitte einen Schlitz für den Anschiebetisch sägen und die mittels eines geeigneten Unterbaus in Position bringen.


    Nachtrag:


    Ich habe mir grade noch mal deine Bilder angeschaut, da mir die beiden Nähte zu weit auseinander erschienen. Das hat sich bei meiner Nachsuche bestätigt. Auch bei Planen, Zeltstoff, ... sollen die ungefähr 1 cm auseinander liegen. Das wird der Faltenbildung auch entgegenwirken.


    Dazu mal ein Video von Sailrite:


    Sailrite - Full Flat Felled Seam Construction

    4 Mal editiert, zuletzt von MrMurphy ()

  • Ich hatte auch schon überlegt ob ich die Aufnahme für den Unterfaden anbohre, und von einer größeren Rolle anfahre. Aber für solche Experimente ist die Zeit jetzt zu knapp.

    Eine Platte in der Länge schient mir zu lang. Zumindest vor der Maschine.

    Aber grundsätzlich komme ich da nicht drum herum. Hatte auch schon etwas angedacht, aber habe den Unterbau dazu nicht weiter gedacht.

    Da muss ich mal schauen was ich an Befestigungsmöglichkeiten da habe.


    Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

    Der Kleber ist angekommen.

    Das Klebeband kommt vorraussichtlich Samstag.

    Deadline 15.05. für ca. 76m lange Nähte und noch 12 Stabile Schlaufen.

    Zumindest spare ich mir diesmal die Besätze für die Schlaufen, da ich umlaufend die Kante weiter umschlage und in die Kante eine weitere Lage Stoff mit um 45°versetzten Fadenverlauf einlege.



    Danke für den Nachtrag.

    Ich hatte die Nähte diesmal extra etwas breiter gemacht, weil ich mir davon weniger Scherkräfte auf die Naht ausgerechnet habe.

    Aber da lasse ich mich gerne etwas Besserem belehren

    Gute Tage!

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  • Hi, wenn ich mal bedenke wie unsere Markise befestigt wurde,was das für eine Arbeit war um die haltbar zu machen. Da wurden extra Pfosten in den Boden betoniert und uns auch geraten die Markisse bei starkem Wind diese ein zufahren um keinen Schaden an Haus und Markise zu bekommen. Da hätte ich arg Bauchweh wenn du die auch bei Sturm aufgehängt hast. LG Hedi

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  • Ich habe mein Mittelalterzelt mit Vorzelt auch auf Festivals mitgenommen.

    Eingedenk dessen dass es mir in der Vergangenheit schon 2 Mal den Mast aus Baumarktholz abgebrochen hat, und der war immerhin auch 7x7cm, habe ich mich für ein anderes Zeltdesign entschieden, und war mit jemand mit Schlagrecht im Wald.

    Im Endeffekt hatte ich an Zeltgestänge über 50kg Dachlast.

    Während wir einigermaßen gemütlich unter dem Vorzelt saßen, haben sich andere an die Ecken Ihrer Pavillons geklammert um sie am davonfliegen zu hindern. :)

    Von daher, Wenn es gut genäht ist macht das schon auch Stürme mit.

    Aber natürlich ist das eine böse Beanspruchung für das Material.

    Gute Tage!

  • Ich hatte auch schon überlegt ob ich die Aufnahme für den Unterfaden anbohre, und von einer größeren Rolle anfahre. Aber für solche Experimente ist die Zeit jetzt zu knapp.

    Naja, davon würde ich absehen. Die Gefahr, eine funktionierende Maschine zu zerstören, ist zu groß.
    Diese Maschinen sind durch ihren sehr schlanken Freiarm sehr gut für Reparaturen geeignet, damit kommt man bei einer Ledertasche oder einem Stiefel noch in die letzte Ecke, aber durch den schlanken Bau ist dort halt gar kein Platz für eine große Spule.


    Ich würde mich mal nach einer Flachbettmaschine mit Dreifachtransport umschauen, die gibt es in gebraucht und gut oft schon deutlich unter 1.000 €

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Singer_29K33.jpg


    Die beste Anleitung die ich habe ist die der Singer23K51

    Leider gibt es die Flügelschraube die dort beschrieben ist um die Hubhöhe des Presserfußes zu verstellen bei meiner 29K33 nicht.

    Weiß jemand wie das dort zu bewerkstelligen ist, oder geht das bei der gar nicht?

    Gute Tage!

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  • Ich hatte auch schon überlegt ob ich die Aufnahme für den Unterfaden anbohre, und von einer größeren Rolle anfahre.

    Falls du da was bauen willst, brauchst du auch eine neue Fadenspannung für den Unterfaden, ähnlich wie an Overlocks. Ich vermute, dass das nicht funktioniert, sonst gäbe es dass schon längst für Industrienähmaschinen.

    Viele Grüße
    Do-it


    Wer nähen kann, ist klar im Vorteil.

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