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Zeit für einen neuen Stil?

  • Erfahrungsgemäß dürfen Kleider für mich gern etwas weniger gerade geschnitten sein. Optimal sind Kleider, die Proportionen erahnen lassen, nicht jedoch abzeichnen. Und doch gibt’s immer mal wieder Ausnahmen, dass mir ein Kleid gut steht, dass eigentlich nicht die Vorraussetzungen erfüllt. Ich habe zum Beispiel ein schlichtes Sommerkleid aus Jersey, hellblau quer gestreift, gerade geschnitten und an den halblangen Ärmeln Volants. Ich hatte mir das mal just-for-fun im Sale bestellt, mit der Option als Nachthemd.

    Dieses Kleid hat weder meine Farbe, noch einen besonders vorteilhaften Schnitt, vom Muster ganz zu schweigen und trotzdem mag ich mich in dem Kleid super gern sehen. 🤷🏼‍♀️☺️

    Deshalb sollte man nie nie sagen.

    Beim Einkaufen probiere ich deshalb auch immer wieder gern mal Klamotten an, die ich so direkt nicht auf dem Schirm habe.

    Auf der Liste, was ich mir gern nähen würde, stehen jedoch ganz vorn eher Teile in deren Schnittform ich mehr Vertrauen habe. 🤔

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  • Lady in red Nimm dir das Abnäher-Thema nicht so sehr zu Herzen.

    Ich glaube das Problem ist, dass ein Kleidungsstück mit falsch sitzendem Abnäher nicht besser aussieht, als ein Kleidungsstück ohne Abnäher.

    Im Gegenteil. Der Abnäher sitzt dann ja dort, wo er nicht hingehört und sieht richtig blöde aus.

    Solange jemand auf Kaufkleidung angewiesen ist oder zwar ganz gut nähen kann, aber mit Schnittkonstruktion und Anpassung keine Erfahrung hat, wird vermutlich das schon oft erwähnte Problem auftreten. Es passt einfach nicht, sieht blöd aus und das trotz oder gerade wegen des Abnähers.

    Ich hatte wirklich schon mehrere solche Teile erwischt, wo ein schlecht platzierter Abnäher zum Beispiel vorn auf der Brust saß. An einer Stelle, wo es gleich ins Auge fällt.

    Abnäher wird vermutlich nur jemand schätzen, der diese richtig einzusetzen weiß.


    Ich hoffe, du kannst das Dilemma und die teilweise vorhandene Abneigung etwas nachvollziehen?

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  • tantejutta80 Vielleicht wäre das Hofenbitzer-Buch "Schnittkonstruktion in der Damenmode" Etwas für Dich? Nicht nur, um vielleicht selbst zu konstruieren, sondern auch, um Schnitte besser verstehen und anpassen zu lernen.


    Da ich nicht auf Kaufkleidung zurückgreifen kann und also auch Nichts anprobieren kann bevor ich es "kaufe" (selbst nähe ;) ), muß ich mich auf meine Vorstellungskraft verlassen. Und wenn die nein sagt, ist ein Schnitt raus.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

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  • Lady in red An dem Thema Schnittanpassung werde ich langfristig sicher nicht vorbei kommen. 😉


    Meine Ausführung war allerdings hauptsächlich dazu gedacht, die häufig vertretene Abneigung gegen Abnäher zu erklären.

    Mir ist inzwischen schon klar, dass Abnäher Wunder vollbringen können. Aber eben nur, wenn sie an die jeweilige Figur angepasst sind und nicht pauschal mal eben gesetzt sind nach irgendwelchen durchschnittlichen Maßen. Da ist es dann im Prinzip auch bloß ein Glücksspiel und wenn jemand nicht die Möglichkeit oder die Kenntnis hat, das an sich anzupassen, dann sitzt die Klamotte trotzdem doof. Wenn Dir also jemand sagt, dass er/sie Abnäher nicht mag, dann hat er/sie vermutlich einfach aus dem genannten Grund keine guten Erfahrungen damit. Für jemanden, der selber näht, lohnt es sich dann sicher sich damit auseinanderzusetzen. Wer auf Kaufkleidung angewiesen ist, wird sich vermutlich Alternativen suchen. 🤷🏼‍♀️

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  • Wenn man sich dessen bewusst ist, dass es nicht am Abnäher liegt, sondern lediglich daran wie und wo dieser richtig gesetzt sein muss, dann vermutlich ja.

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  • Ich sehr leider das entsprechende Modell nicht.

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  • Wenn man sich dessen bewusst ist, dass es nicht am Abnäher liegt, sondern lediglich daran wie und wo dieser richtig gesetzt sein muss, dann vermutlich ja.

    Darum sollte man versuchen zu lernen, wie Schnittmuster funktionieren. Ich kann nur nochmal ein Schnittkonstruktionsbuch wie "Hofenbitzer" empfehlen ;) :)


    P.S.: Ich amüsiere mich immer darüber, wenn Leute bei viel zu simpel konstruierten Schnittmustern eine Passform wie bei einem Maßanzug erwarten :rolleyes: Diese Schnitte geben einen perfekt glatten Sitz einfach nicht her.


    P.P.S.: tantejutta80 Weißt Du denn inzwischen wo Du stilitisch hin willst? :) Immer noch 40er Jahre?

    Beim Neuaufbau einer Garderobe finde ich es für mich hilfreich ganz kosequent zu schauen, ob ein Schnitt und Stoff in den eigenen Stil passt. Ansonsten nicht nähen! Man verzettelt sich sonst nur und hat doch wieder ein nicht zusammenpassendes Sammelsurium.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

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  • ... ganz konsequent zu schauen, ob ein Schnitt und Stoff in den eigenen Stil passt.

    Das ist zweifelsohne richtig.

    Das Problem ist aber bei vielen (auch bei mir), dass es schwerfällt, den eigenen Stil zu definieren.

    Bei Farben bin ich mir sicher, aber beim Stil :confused: ?

    Ich nähe für mein Leben gerne Kleider, Röcke und Blusen, und im Sommer trage ich die auch, aber im Winter werde ich bequem, da sind es dann doch wieder meistens Hosen + Pullover...

    Für den Winter nähe ich dann eher Jacken und Mäntel (als "Lust-Objekte" 😉 :pfeifen: )

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Devil's Dance Ja, meinen eigenen Stil zu finden und zu definieren, viel mir auch lange Zeit sehr schwer. Nach einer Reise, die mich sehr inspiriert hat, wusste ich dann ganz genau, wo ich hinwollte :) Seitdem wurschtle mich nichtmehr wüst vor mich hin, sondern weiß, was passt : möglichst feminin, aber eher mädchenhaft feminin, so elegant wie von der Funktion her möglich und gern mit ein bisschen Drama. Ganz wichtig ist eine figurbetonte Form mit klar definierter Taille. Die Röcke dürfen gern schwingen. Zu modern darf meine Kleidung nicht wirken. Eher Retro-und Trachtenelemente dürfen vorkommen, aber nur leicht, nicht hartcore:)

    Hosen sind mir im Winter zu kalt. Aber Hosen trage ich prinzipiell auch. Sie müssen nur stilitisch passen. Bei mir sind das Hosen aus eher eleganten Stoffen mit eher femininen Schnitten (z.B. Schlaghosen), keine Jeans. Taschen oder Ähnliches dürfen meine Hosen nicht haben. Pullover sind bei mir so eine Sache, weil ich nicht stricken kann und fertig gekaufte immer zu kurze Ärmel haben.

    :biggrin: Jacken und Mäntel als Lustobjekte? :biggrin: :respekt: Ich bin gerade völlig platt vom Mantelnähen und will einfach nur noch fertig werden.


    P.S.: Bei Farben bin ich mir auch sehr sicher: Schwarz, weiß, rot, pink und andere wintertypentaugliche Knallfarben. Da mache ich aber Ausnahmen, wenn ein Stoff mir gefällt und ich ihn gerade zufällig zur Verfügung habe (mein Mann und ich teilen uns manchmal Stoffe).

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

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  • Ich habe in meinem Leben mir noch nie soviel Gedanken um mich selbst gemacht...ich hätte mir die Zeit dafür auch nicht nehmen wollen...

    Das reale Leben hat immer neue Aufgaben für mich bereit gehabt....und so geht es den meisten wohl hier.


    Aber schön für Dich, Lady in red wenn Dich das erfüllt...Trotzdem solltest Du uns doch mal daran teilhaben lassen, was Du machst...denn ständig nur umfangreiche Erklärungen, da fragt man sich doch schon, was steckt dahinter...sorry, wenn ich so direkt bin....aber Fotos müssen ja nun keinen Menschen zeigen....und schreiben kann man ja viel...

    Viele Grüße
    Hedi

  • Darum sollte man versuchen zu lernen, wie Schnittmuster funktionieren. Ich kann nur nochmal ein Schnittkonstruktionsbuch wie "Hofenbitzer" empfehlen ;) :)

    Steht inzwischen auf meiner Wunschliste ganz oben. 😉


    P.S.: Ich amüsiere mich immer darüber, wenn Leute bei viel zu simpel konstruierten Schnittmustern eine Passform wie bei einem Maßanzug erwarten :rolleyes: Diese Schnitte geben einen perfekt glatten Sitz einfach nicht her.

    Wenn Du damit einfache Shirts meinst?

    Nun ja, auch da gibts dennoch Unterschiede in der Passform. Die einen eher schmal und gerade, die anderen sehr tailliert, die derzeit angesagte „Sackform“, wieder andere sind in A-Linie.

    Dass die eine Passform haben, die mit einem Maßanzug vergleichbar ist, erwarte ich nun sicher nicht!

    Allerdings suche ich für mich eine Passform, die im Prinzip irgendwo zwischen Presswurst und Sack liegt.

    Nicht enganliegend aber die Silhouette sollte noch einigermaßen erkennbar sein.

    Das sollte ja irgendwo machbar sein.


    Was den Stil angeht? Du hattest ja sicher meine Ausführungen gelesen.

    Ich bin leider gezwungen, mein bisheriges - ich nenn es mal - Kleidungskonzept zu hinterfragen und scheinbar auch etwas zu experimentieren. Schnittmuster und Schnittmusterkombinationen, in denen ich mich ziemlich wohl gefühlt habe, mag ich nun mit ein paar Kilo mehr nicht mehr tragen.


    Fest steht, es darf nicht zu verspielt sein.

    Schlichte Schnitte mit ein paar interessanten Details, die für eine ausgewogene Silhouette sorgen, nicht zu figurbetont, damit hab ich bisher die besten Erfahrungen gemacht.


    Das Thema der 30er bis etwa 60er Jahre gefällt mir. Ich hab auch ein paar Schnitte entdeckt, die mir gefallen und die zu mir passen könnten…

    Wenn ich jetzt mit Shirts anfange, dann weil ich mir denke, dass die zu Röcken ebenso gut tragbar sind, wie zur Jeans.

    Die werden definitiv Bestandteil meiner Garderobe bleiben aber irgendwann hoffentlich die Herrschaft abgeben. 😂


    Ich hoffe ja auch, dass ich das mit den Fotos mal hinbekomme.

    Denn bevor ich viel Zeit und Geld in tolle Stoffe und Schnittmuster investiere, würde ich gern noch von @Nannes Angebot mit dem Silhouettenbild Gebrauch machen. 😉

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  • Ach übrigens gibts ja 2 Bände vom Hofenbitzer? Laut dem Beschreibungstext ist Band 2 mehr auf die Schnittanpassungen ausgerichtet.

    Wäre der dann ausreichend oder sagt ihr ohne den ersten macht es keinen Sinn oder reicht sogar der erste Band?

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  • Ach übrigens gibts ja 2 Bände vom Hofenbitzer? Laut dem Beschreibungstext ist Band 2 mehr auf die Schnittanpassungen ausgerichtet.

    Wäre der dann ausreichend oder sagt ihr ohne den ersten macht es keinen Sinn oder reicht sogar der erste Band?

    Band 2 würde ich kaufen. Vieles aus Band 1 steht auch im 2. Band.

    LG

  • Das ist mein aktuelles Hauskleid, das Titelmodell ohne Kapuze....keine Abnäher, dafür seitliche Einsätze in denen sich die Abnäher verstecken...

    Ich bin Dauerleser in der Bibliothek oder hole mir die Bücher online...dann kann man über einen Code die Schnitte herunterladen...


    https://www.weltbild.de/artike…0EzMQ#product-description

    Ich habe mit „versteckten“ oder „weggedrehten“ Abnähern noch gar keine Erfahrung und kann mir das nicht vorstellen.

    Kann mir jemand erklären, wie man Abnäher in so einem Einsatz verschwinden lassen kann?

    Ich brauche immer sehr viel FBA, um darum hadere ich auch immer mit Abnähern in Shirts. Eigentlich finde ich Abnäher, die gut sitzen, super. Aber ab einer gewissen Größe dann doch nicht mehr. Und alle Aufteil- und Wegdrehversuche sind bis jetzt ganz grauenhaft geworden. Da würde mich dieser Seitenstreifen sehr interessieren.

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  • Den eigenen Stil zu definieren mag durchaus schwer fallen, aber häufig weiß man trotzdem, was der eigene Stil ist. Es ist das "das bin ich" vs. "das bin ich nicht". So richtig ist mir das mal bei einer Unterhaltung auf einem Nähtreffen aufgegangen, als ich mich mit einer unterhielt, die einen sehr eigenen Stil hat, worüber wir auch sprachen. Sie meinte, ich hätte ja aber auch deutlich einen Stil wenn auch weniger auffällig als sie. Ich begann dann, mir die anderen anzugucken, über mein Umfeld nachzudenken und stellte fest, ja, es gibt Klamotten, die passen zu mir und andere, die sind einfach nicht meins und das hat schon System.

    Einmal editiert, zuletzt von sisue () aus folgendem Grund: Syntax

  • Ich nehme doch an, daß Kleider, die seitliche Einsätze (wiener Nähte) haben, dort irgendwo " Abnäher" versteckt haben....oder liege ich da falsch?


    Mein Pattydookleid hat normale Brustabnäher, die kann ich durch Einhalten vermeiden. wenn der Stoff (z.B. Sommersweat) das mitmacht...


    Ich habe z.B. auch ein Polokleid von Burda genäht....und bin auch ganz zufrieden, da durch das Color Blocking (Querteilung) auch die Brustabnäher entfallen...

    Polokleid 04/2021 #113
    Der Polodress ist wieder da – diese Saison ganz aufregend als Mini­-Version mit Color­-Blocking. Geblieben sind natür­lich stilprägende Details wie Pololeiste…
    www.burdastyle.de


    Ich kann keine Schnitte für mich anpassen und bin immer froh, wenn ein Schnitt mir das erspart...und ich kein weiteres Nachthemd bekomme 🤭

    Viele Grüße
    Hedi

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