Lederportemonnaie selbst nähen

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und hoffe, dass ich im richtigen Unterforum gelandet bin.


    Kurz zu mir: Ich hatte bisher auf den Nähunterricht in der Schule kaum Berührung mit dem Thema Nähen gehabt und daher noch keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet.


    Jetzt ist es so, dass meine Freundin bald Geburtstag hat und ich ihr gerne etwas Besonderes schenken möchte. Da sie in letzter Zeit immer mal wieder angedeutet hat, dass sie ein neues Portemonnaie braucht, dachte ich mir, ich könnte doch selbst eins für sie nähen.

    Sie hat mir mal ein Portemonnaie gezeigt, dass ihr besonders gut gefällt und mein Plan war ein Ähnliches für sie zu nähen.

    Es soll also etwa so in der Art aussehen:
    tempFileForShare_20231116-171233.jpg


    Eine Vorlage bzw. Anleitung dafür habe ich nicht, deswegen stellen sich mir noch einige Fragen, bei denen ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt:

    1. Zuallererst, wie nennt man diese rautenförmige Naht auf dem Leder? Ich habe bereits nach verschiedenen Wörtern gesucht, die mir dazu eingefallen sind, aber ein zielführendes Ergebnis habe ich dabei nicht gefunden.

    2. Auf dem Bild sind Erhebungen innerhalb dieser Rauten zu sehen. Meine Idee zur Umsetzung war, dass ich eine Lage Vlies als Lederverstärkung nehme, auf das Vlies runde Möbelgleiter aus Filz klebe, dort eine Lage Leder draufklebe und das Vlies mit dem Leder diagonal vernähe. Anschließend würde ich auf die andere Seite wieder eine Lage Leder aufkleben. Nur ist das überhaupt der richtige Ansatz, um solch ein Design zu erreichen oder bin ich auf dem Holzweg? Geht es vielleicht viel simpler?

    2. Zu dem Leder: Worauf muss ich achten, wenn ich das Material dafür besorge? Ist es egal, welche Art von Leder ich benutze (Rind, Lamm, etc.)? Wie dick muss/darf das Leder sein?

    3. Bezüglich des zuvor genannten Vlies, das ich zwischen die Lagen Leder kleben möchte: Hier gibt es ja auch wieder viele verschiedene Arten, welches Vlies würde sich am besten für meine zuvor geschilderten Idee eignen? (Falls es überhaupt der richtige Ansatz ist, ein solches Vlies zu verwenden oder doch etwas ganz anderes besser wäre)

    4. Kleber: Hier gibt es auch wieder viele verschiedene Arten. Lederzement, Lederleim, normaler? Lederkleber, etc. Welcher Kleber ist die richtige Wahl, wenn es haltbar, flexibel und wasserfest sein soll?

    5. Zu guter Letzt: Da ich keine Vorlage dafür habe, würde ich gerne wissen, wie ihr dabei vorgeht, wenn ihr ein eigenes Schnittmuster erstellt. Woher wisst ihr, was welche Maße haben muss, sodass am Ende alles zusammenpasst? Im Falle des Portemonnaies muss eine Seite aufgrund des Faltens definitiv länger sein als die andere. Wie findet man heraus, wie viel es länger sein muss, wenn man kein Muster hat, an dem man sich orientieren kann?


    Das war nun vielleicht etwas viel auf einmal, aber ich freue mich sehr, wenn ihr mir einige Fragen beantworten könnt. Jedenfalls schonmal danke im Voraus!

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  • Herzlich Willkommen in unserer Runde. Möglicherweise gehörst du ja zu den Leuten, die ich zu den Naturtalenten zählen würde, aber ich glaube, mal eben so ein Portemonnaie zu nähen ist für jemanden mit wenig Näherfahrung schon eine ziemliche Herausforderung.

    Aber wieso nicht einen Versuch wagen?


    Folgende Warnungen möchte ich aber aussprechen:

    Es wird sicherlich nicht günstiger, als der Kauf und bei mehreren Lagen Leder könnte es auch Probleme mit der Nähmaschine geben.


    Was das Muster auf dem Leder angeht, da gibt es meines Wissens auch Leder mit Steppmuster - vielleicht findest du da ja was ziemlich ähnliches - oder man steppt Leder selber in der gewünschten Optik ab.

    Zum Nähen dann auf entsprechend dickeres Garn und die passende Nadel achten, je nachdem ob Leder oder Kunstleder. Spezielle Nähmaschinenfüße können auch die Verarbeitung erleichtern.

    Bezüglich des Schnittmusters? Hast du schon nach einem vergleichbarem Schnittmuster geschaut? Natürlich kannst du das sicher auch selber konstruieren mit ausreichend Vorstellungskraft. Allerdings sind gute Schnittmuster auch oft mit einer guten Anleitung versehen, so dass die Gelinggarantie, gerade bei wenig Näherfahrung, höher ist.

    Sehr beliebt sind die Schnittmuster und Anleitungen von Hansedelli.

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  • Leder - wie auf dem Bild zu sehen sind teilweise etliche Lagen zusammengenäht, da kommen Haushaltsnähmaschinen schnell an ihre Grenzen, selbst wenn du dünnes Leder nimmst. Buchbinderleder ist oft sehr dünn und zum Nähen gut geeignet. Aber auch dieses muss meist an den Ecken ausgeschärft werden, d.h. schräg abgeschnitten werden. Zum Absteppen an der Kante wäre ein Spezialfuß gut. Was hast du für eine Maschine, welche Füße sind dabei?


    Je nach Ausstattung deiner Nähmaschine - wenn du Füße zukaufen musst, das Leder, evt. Schärfmesser, die Vliese, Nadeln, Futter, Reißverschluss, Faden, Druckknöpfe mit Werkzeug dafür, kann dich das Ganze deutlich mehr kosten als eine gekaufte Börse.


    Ich will dir es nicht ausreden - ein liebevolles selbstgemachtes Geschenk ist durch nichts zu ersetzen, aber einfach wird dieses Projekt für einen Anfänger nicht. Besorg dir am Besten einen Schitt und näh alles erst mal mit einem Opferstoff (altes Hemd, Tischdecke) und nähe mal Leder zur Probe, ob deine Maschine das packt.

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

  • Hmmm, ich habe letztens zwei Geldbörsen nach einer Anleitung von Hansedelli genäht, Modell MR Ricks, eine aus Baumwollstoff und eine kombiniert mit Leder ( Aussenhülle). Ich finde beide schon recht stattlich von der Fülle her…und das auch schon im leeren Zustand. Wenn du wie oben beschrieben vorgehst, würde ich dir auch gleich noch einen Trolley zum Transport der Geldbörse empfehlen 😂. Spaß bei Seite, damit die ganze Geschichte nicht zu dick wird, solltest du zumindest für das Innenleben, sehr dünne Stoffe nehmen und wennnötig mit einem Bügelvlies verstärken. Damit deine Nerven die ganze Sache überstehen würde ich dir ein Schnittmuster empfehlen. Wie tantejutta80 schon erwähnt hat…die Schnittmuster von Hansedelli sind sehr empfehlenswert, die Anleitungen sind sehr detailliert bebildert und jeder Handgriff wird beschrieben, Schritt für Schritt. Ebenfalls sind auch Empfehlungen für Stoffe hinterlegt.

    Das Leben ist bunt….

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  • Das ist eine liebe Idee, aber ganz ehrlich, kauf ihr ein fertiges.

    Ohne eine wirklich gute Näherfahrung ist es nicht möglich ein schönes Portemonnaie hinzubekommen, schon gar nicht so ein komplexes Teil wie du es zeigst.


    Wenn du unbedingt eins nähen möchtest, kauf die ein einfaches ebook (Schnittmuster) und nähe erst mal eins aus Stoff. Leder verzeiht keinen Fehler, ein falscher Stich und es bleibt für immer ein sichtbares Loch.

    -----------------------------
    LG
    Karin

  • Eigenes Schnittmuster für eine Tasche oder Geldbeutel erstellen: Ich zeichne mir erst eine Skizze des "Innenlebens" mit den gewünschten Maßen. Daraus ergeben sich dann auch die restlichen Maße. Und ich mache mir erst ein Papiermodell.

    Aber als ersten eigenen Entwurf hätte ich mir diese Tasche nicht zugetraut. Ich denke, Du bist erfolgreicher mit einem guten Kaufschnitt (z. B. Hansedelli), weil Du dann auch eine gute Nähanleitung bekommst. Die richtige Reihenfolge macht ziemlich viel aus.

    Und als erstes Projekt würde ich Dir von Leder abraten. Nimm lieber Stoff und gehe auch davon aus, dass das erste Stück nicht perfekt sein wird.

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  • das von dier gezeigte Bild finde ich für einen "Anfänger" zu schwierig. Wenn es nicht gut klappt verlierst du die Lust am nähen. Mit Leder wird es auch zu teuer sollte es nicht zu deiner Zufriedenheit ausfallen. Aber wenn du es unbedingt probieren willst, will ich dich natürlich nicht davon abhalten. Das gesagte ist nur meine Meinung.

  • Vielen Dank erstmal an alle für die Antworten!

    Ich dachte mir schon, dass es sicher nicht einfach wird und der Kauf günstiger sein könnte, nur es soll schließlich etwas Besonderes sein. Als Naturtalent würde ich mich zwar nicht bezeichnen, aber ich bin handwerklich doch geschickt, würde ich behaupten und perfektionistisch im Detail. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass ich es hinbekommen kann. :)


    Eine Nähmaschine werde ich außerdem nicht benutzen, sondern alles händisch nähen. Dafür habe ich mir auch schon ein einfaches Starterset für die Lederbearbeitung mit Prickeisen und Ledernadeln und gewachstem Nylongarn besorgt.


    Und "Steppmuster" war also das Wort, das ich gesucht habe. Das ist mir zwar kein unbekanntes Wort, aber da wäre ich irgendwie beim besten Willen nicht drauf gekommen. Nach Leder mit Steppmuster werde ich definitiv mal schauen, danke für den Tipp.

    Spaß bei Seite, damit die ganze Geschichte nicht zu dick wird, solltest du zumindest für das Innenleben, sehr dünne Stoffe nehmen und wennnötig mit einem Bügelvlies verstärken.

    Das war auch meine Befürchtung, dass das ganze zu dick wird. ^^ Ich möchte natürlich, dass das Portemonnaie eher dünn bleibt, aber doch sehr stabil wird. Daher war ich mir auch nicht sicher, ob Vlies überhaupt das richtige Material ist. Gibt es da noch etwas Stabileres, was nicht so viel Dicke aufträgt?

    Was das Schnittmuster angeht, habe ich mir schon einige angeschaut, aber bisher hat keines davon meinen Vorstellungen entsprochen, da mir die meisten doch zu "einfach" aussahen. Daher mein ursprünglicher Gedanke, ein eigenes Muster zu entwerfen, welches dem Portemonnaie auf dem Bild nahekommt. Bei so vielen Empfehlungen werde ich mir die Schnittmuster von Hansdelli aber auf jeden Fall mal ansehen, möglicherweise ist da etwas für mich dabei.

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  • Mit etwas Vorstellungskraft lässt sich ein gutes Schnittmuster vielleicht auch etwas abwandeln.


    Wenn Du es angehst, würde ich mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst, wie es voran geht und wie das Endergebnis aussieht.


    Wenn Du schreibst „per Hand“ dann schmerzen mir heute noch die Hände. Ich hatte nämlich vor einigen Jahren mal leichtfertig einem lieben Menschen angeboten, den Sitz fürs Gespann in Traumfarbe neu zu beziehen. Am Schnitt selber gab es keine wirklichen Herausforderungen. Den alten Bezug entfernt und nachkonstruiert.

    Beim Nähen meinte mein Discounterhobel allerdings, dass er das nicht unter dem Nähfuß haben möchte. Nähfußdruck verstellen ging ja auch nicht.

    Auch nicht die Nadel zur Seite zu stellen, meine ich. 🤷‍♀️

    Jedenfalls dachte ich dann in meiner Unbedarftheit, dass ich das per Hand erledige.

    Jo! Ich hab’s tatsächlich gepackt und hätte sich mein Bekannter beim gemeinsamen beziehen des Sitzes etwas geschickter angestellt, wäre es sogar ein perfektes Ergebnis gewesen ABER für meine Finger war das ganze eine Höllenqual. 😂

  • Mit der Hand nähen ist bei Leder sicher eine Möglichkeit, aber die üblichen Sets an Lederwerkzeugen sind nomalerweise für das Nähen stabiler Leder ausgelegt. Allerdings ist dieses für normale Schnitte zum Nähen nicht geeignet. Auch das Absteppen der Oberfläche stell ich mir schwierig vor, Muster werden auf stärkeren Ledern normalerweise mit Punzen erzeugt.


    Es gibt allerdings auch feine Ledernadeln, die für dünnes Leder geeignet sind. Willst du zwiefach nähen?


    Eventuell gibt es ein spezielles Forum für das Nähen von Leder mit der Hand?

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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  • Ich hatte nämlich vor einigen Jahren mal leichtfertig einem lieben Menschen angeboten, den Sitz fürs Gespann in Traumfarbe neu zu beziehen.

    Einen ganzen Sitz per Hand neu zu vernähen, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. 8| Ich kann mir gut vorstellen, dass dir die Finger wehgetan haben. Ich hoffe, dass mir die Prickeisen den größten Schmerz in den Fingern ersparen werden. ^^


    Jedenfalls, ich habe auch schon überlegt, ob ich nicht ein vorhandenes Schnittmuster etwas anpassen kann. Das wäre möglicherweise ein guter Kompromiss.

    Sobald ich alles beisammen habe und anfange, werde ich natürlich auch gerne Updates posten!


    Mit der Hand nähen ist bei Leder sicher eine Möglichkeit, aber die üblichen Sets an Lederwerkzeugen sind nomalerweise für das Nähen stabiler Leder ausgelegt. Allerdings ist dieses für normale Schnitte zum Nähen nicht geeignet. Auch das Absteppen der Oberfläche stell ich mir schwierig vor, Muster werden auf stärkeren Ledern normalerweise mit Punzen erzeugt.


    Es gibt allerdings auch feine Ledernadeln, die für dünnes Leder geeignet sind. Willst du zwiefach nähen?


    Eventuell gibt es ein spezielles Forum für das Nähen von Leder mit der Hand?

    Was das Leder angeht bin ich mir nicht sicher, welches für meine Zwecke besser geeignet wäre. Ursprünglich war die Idee dünnes Leder zu nehmen und das doppellagig mit Verstärkung zwischen den Lagen zu vernähen. Auf diese Weise dachte ich, dass ich die Steppung erzeugen kann. Allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich so funktioniert, wie ich es mir gedacht habe.
    Die Nahtlöcher an sich werden mit Prickeisen aus dem Set erzeugt und eventuell nochmal nachgestochen, soweit ich weiß. Deswegen denke ich, dass ich mit einer Nadel auch per Hand ganz gut durch das Material komme.

  • Wenn ich bei diversen Flickschustereien Leder mit der Hand nähe, nehme ich IMMER einen chirurgischen Nadelhalter, ansonsten würde ich bei dem Gedanken schon Handkrämpfe und Arhritis kriegen! Das ist eine Art Klemme, mit der sich die Nadel viel besser durch das Leder zwängen läßt, Stichwort schieben und ziehen. Theoretisch geht das auch mit einer Bastelzange, aber die muß ja die ganze Zeit zusammengedrückt werden, auch echt anstrengend.

    Handnähte auf Leder sehen übrigens auch wie Handnähte aus ;)

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  • Ich habe schon öfters Ledr genäht. So eine Geldbörse wie Du sie zeigst, schafft aber keine Haushaltsnähmaschine. Keder in dieser Größe kannst Du kaum wenden, wenn Du die Lagen aufeinander klebst hast Du unschöne Schnittkanten. Die Industrie hat Werkzeuge, mit denen das Leder an den Kanten ausgedünnt wird und dann kann man es auf der anderen Seite verkleben. Ich würde auf jeden Fall ganz dünnes Lammleder verwenden, es sollte aber nicht dicker als 0,4-0,5 mm sein. Davon schafft meine dicke Bernina maximal 4 Lagen und das auch nur, wenn sie genügend Auflage hat. Die Stepplinien, die Dir so gut gefallen sind über dünnem Schaumstoff gesteppt. Leder mit 30er Garn absteppen funktioniert bei mir mehr schlecht als recht. Ich nähe seit 50 Jahren und würde mir dieses Teil nicht zutrauen.

  • Jedenfalls, ich habe auch schon überlegt, ob ich nicht ein vorhandenes Schnittmuster etwas anpassen kann. Das wäre möglicherweise ein guter Kompromiss.

    Sobald ich alles beisammen habe und anfange, werde ich natürlich auch gerne Updates posten!


    Was das Leder angeht bin ich mir nicht sicher, welches für meine Zwecke besser geeignet wäre. Ursprünglich war die Idee dünnes Leder zu nehmen und das doppellagig mit Verstärkung zwischen den Lagen zu vernähen. Auf diese Weise dachte ich, dass ich die Steppung erzeugen kann. Allerdings weiß ich nicht, ob das wirklich so funktioniert, wie ich es mir gedacht habe.
    Die Nahtlöcher an sich werden mit Prickeisen aus dem Set erzeugt und eventuell nochmal nachgestochen, soweit ich weiß. Deswegen denke ich, dass ich mit einer Nadel auch per Hand ganz gut durch das Material komme.

    Wenn du mit einer Nadel nähst, hast du zwar oben eine Steppstichlinie, aber unten lange Stiche, die doppelt liegen. Deswegen näht man Ledernähte normalerweise zwiefach, d.h. mit zwei Nadeln. Das erfordert ein bisschen Übung und am Besten einen Spannkloben.


    Die Prickeisen haben für weiches Leder eventuell einen zu großen Abstand, das solltest du vorher ausprobieren. Auch die im Set beigelegten Fäden können zu dick sein.


    Die Steppung könnte man mit dünnem Filz unterlegen und nur dadurch steppen. Filz franst nicht aus und kann auf passende Größe geschnitten werden.

    Brave Mädchen kommen in den Himmel, freche überall hin ....;)

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  • Wow ein wirklich ambitioniertes Projekt.

    Ich habe viele Jahre "normale" Lederpuschen für Kinder genäht und meine Maschine damit schon fast an den Rand des Wahnsinns getrieben.
    Ebenso habe ich bereits ein Portemonaie aus Kunstleder genäht. Dieses war mit seinen vielen Lagen ebenso eine Herausforderung.

    Vergangenen Sommer habe ich meinem Mann eine Lederschürze von Hand genäht. Ohne Nähkloben geht da nicht viel. (Bzw. die Nähte werden krumm und schief)
    Detailbild der Lederschürze


    Das Ledernähgarn ist eher ein Bändchen und gerade beim doppelläufigen Nähen muss man sehr aufpassen nicht durch das vorherige Garn zu stechen.
    Da die Nadeln auf besondere Art eingefädelt werden, heißt das der Faden wird jedes Mal um gut 4 cm kürzer. Für eine Naht von ca. 10cm Länge brauchst Du ca. 30cm Garn bei dem an beiden Enden die Nadeln eingefädelt werden.
    Ebenso brauchst Du ein Werkzeug um die Naht anzureißen und einen Edger für die Kanten. Auch um ein Schärfmesser um das Leder ausdünnen zu können, wirst Du nicht herum kommen.

    Diese Starterset sind ungefähr mit den Nähsets beim Discounter zu vergleichen. Es kann nützliches dabei sein - aber das meiste ist Schrott.

    Ich wünsche Dir gutes Gelingen.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

  • Ich würde ehrlich gesagt auf fertige Leder Näh-Sets zurückgreifen.

    Da gibt es eine gute Auswahl im Netz.


    Ich muss an diesen Spruch denken:


    !Alle haben gesagt "das geht nicht" und dann kam einer und hats einfach gemacht" :steckenpferd:


    Hier sind viele Leder und Taschennäher die an den Schweiß und die Nerven denken die trotz viel Spaß vergossen und gelassen wurden ;)


    Lass Dich nicht verunsichern durch uns ... eher inspirieren!


    Halt´ uns auf dem Laufenden! das fände ich spannend


    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Wenn ich bei diversen Flickschustereien Leder mit der Hand nähe, nehme ich IMMER einen chirurgischen Nadelhalter, ansonsten würde ich bei dem Gedanken schon Handkrämpfe und Arhritis kriegen!

    Das mit dem Nadelhalter ist eine gute Idee, ich schaue mal ob ich etwas vergleichbares habe, das sich feststellen lässt. Wenn du Leder nähst, benutzt du dabei auch sowas wie Prickeisen oder stichst du direkt mit der Nadel durch das Leder?

    Die Industrie hat Werkzeuge, mit denen das Leder an den Kanten ausgedünnt wird und dann kann man es auf der anderen Seite verkleben. Ich würde auf jeden Fall ganz dünnes Lammleder verwenden, es sollte aber nicht dicker als 0,4-0,5 mm sein.

    Über Ausdünnen hatte ich noch garnicht nachgedacht. Funktioniert es wenn ich das Leder an den Kanten etwas abschäle und dann verklebe?

    Nach diesem ganz dünnen Leder halte ich auch mal Ausschau, alles was ich bisher gesehen habe, hatte an die 0,7-1mm Dicke.

    Und da du schon Erfahrung mit Leder gemacht hast, hast du Empfehlungen was die Art des Klebers betrifft?


    Die Steppung werde ich mal mit dem Schaumstoff und dem Filz wie von Puppenmutti und Baerle empfohlen an einem Teststück ausprobieren.

    Wenn du mit einer Nadel nähst, hast du zwar oben eine Steppstichlinie, aber unten lange Stiche, die doppelt liegen. Deswegen näht man Ledernähte normalerweise zwiefach, d.h. mit zwei Nadeln. Das erfordert ein bisschen Übung und am Besten einen Spannkloben.


    Die Prickeisen haben für weiches Leder eventuell einen zu großen Abstand, das solltest du vorher ausprobieren. Auch die im Set beigelegten Fäden können zu dick sein.


    Die Steppung könnte man mit dünnem Filz unterlegen und nur dadurch steppen. Filz franst nicht aus und kann auf passende Größe geschnitten werden.

    Achso, das meintest du mit zweifach nähen. Ich hatte sowas schon in einem Video gesehen, wie jemand Leder mit 2 Nadeln vernäht hat und so wollte ich das auch machen. Ein Spannkloben habe ich allerdings nicht und muss es wohl ohne versuchen. ^^

    Was die Unterseite der Steppstichlinie angeht, die sollte nicht sichtbar sein. Ich habe mir überlegt, eine Lage - in diesem Fall Filz - und eine Lage Leder für die Steppung zu vernähen und anschließend eine weitere Lage Leder auf die Rückseite zu kleben. So sollte die Naht auf der Rückseite verdeckt werden.


    Der Tipp zu der Garnlänge ist auch sehr gut - danke Eichelberg! Ich hätte sonst wahrscheinlich das Garn viel zu lang abgeschnitten und jede Menge verschwendet. :D


    Was dieses Starterset angeht, sah es zumindest auf den Bildern nicht schlecht aus und die wichtigsten Werkzeuge lassen sich bestimmt einigermaßen benutzen denke ich. Mal sehen. :)


    Ich werde jedenfalls die Steppung mit euren Ratschlägen erstmal an einem kleinen Teststück ausprobieren und falls es doch nicht so hinhaut wie ich es mir vorstelle, kann ich immernoch umschwenken und mir was anderes überlegen. Habe da auch dchon ein Alternatives Design im Kopf.


    Gerade bin ich aber erstmal noch dabei ein paar vorhandene Schnittmuster anzupassen und diese in Papier nachzubasteln.


    Und Danke hulabetty, ich lasse mich nicht verunsichern, mich spornt es eher noch mehr an es hinzubekommen, wenn es als schwierig gilt und Ich werde aufjedenfall Updates posten. ^^

  • Leder ausdünnen kann man mit speziellen Messern, ich hab eines zum Buchbinden.

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  • Ich folge auf Instagram einer Firma, die verkauft als, was man für eine Lederhandtasche braucht. Also komplett alles. Die Teile sind vorgestanzt und alles wird in Videos genau beschrieben. Ich habe gestern schon geschaut, aber die Firma nicht gefunden. Ich gehe nochmal suchen. Ich denke mit so etwas wirst du Erfolg haben und hast ein tolles Stück Handarbeit geschaffen.


    Gefunden:

    Highlights
    Mit den DIY-Boxen von BAGS & PIECES können Kund*innen ihre eigene, hochwertige Handtasche aus Echtleder fertigen - ohne Vorkenntnisse und zusätzliche…
    www.bagsandpieces.co

  • Vielen Dank für den Link Lieverling! Ich habe mir mal deren DIY Boxen angeschaut nur leider ist dort kein richtiges Portemonnaie dabei, sondern hauptsächlich Taschen.

    Manches Zubehör sieht für mich aber interessant aus und eventuell hole ich mir etwas von da. :)

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