Wenn Kreativität auf Vernunft stößt

  • Am stärksten habe ich eine Skireise in Erinnerung, wo Schatzi und ich die einzigen Veggies waren, und entsprechend anderes Abendessen kriegten. Wie das jedesmal begafft, abfällig kommentiert und verhöhnt wurde.

    Anders sein braucht manchmal ein dickes Fell *zu Laufrose rüberwink :-)*

    Ich falle manchmal auch kleidungsmäßig deutlich aus der Norm - und entsprechend auf, obwohl das gar nicht so wilde Dinge sind. Manchmal reicht schon ein Hut! Jedenfalls geht das für mich nur an Tagen, wo ich gut und ignorant genug drauf bin, das Geglotze und Getuschel auszuhalten.

    Andererseits kommt auch immer wieder mal bestärkendes feedback rein, für das styling selbst und den Mut, es zu tragen.

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  • Ulla.R. Ich musste mir erst als Erwachsene erkämpfen, keine tragen zu müssen, deshalb beschäftigt mich das so. Inzwischen trage ich, was ich will, aber den Mut muß man erstmal aufbringen. Nähen kann ich die schon ;)

    Genauso, wenn man immer wieder belatschert wird, sich doch die Haare zu färben, Absatzschuhe zu tragen usw. Nein, heißt nein! In den Kreisen bewege ich mich glücklicherweise nicht mehr, bzw. haben "die Kreise" inzwischen kapiert, dass sie mir Nichts vorschreiben können ;)

    Leider höre ich manchmal von anderen sehr netten Menschen, dass sie Etwas tragen, was sie nicht mögen, weil man das nach der Mode ja "muß". Oder dass sie sich nicht trauen, etwas zu tragen, was von der Masse abweicht. Das macht mich traurig ;(


    Samtvelours Sehr nettes Feedback bekomme ich auch öfter für meine auffälligen Sachen :) Ansonsten muß man einfach eine Selbstverständlichkeit ausstrahlen und dumme Kommentare (wie z.B.:"Hätte die nicht einfach eine Jeans anziehen können?") und Blicke abperlen lassen.

    Dass Vegetarier noch heute komisch angeschaut werden, wundert mich. Das ist doch heute gar nicht mehr selten. Wenn ich eingeladen bin, sage ich vorher einfach bescheid, dass sie für mich kein Fleisch kaufen sollen, weil ich Veggie bin und dann ist das im Normalfall auch kein Problem. Die Beilagen sind ja im Normalfall vegetarisch. Groß diskutiert wird über die Ernährungsweise nicht. Restaurants haben heute ja meist auch ein paar vegetarische Sachen auf der Karte.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

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  • Also was Kleidung und Styling angeht, bin ich dann wahrscheinlich resistent genug, um Anregungen abprallen zu lassen. 🤔


    Zumindest hatte ich für mich noch nicht den Eindruck, dass ich mich da irgendeinem Druck beugen muss.


    Eigentlich war es schon immer so, dass ich nie bewusst danach gestrebt habe, mich von der Masse abzuheben, war aber auch nie bereit alles mitzumachen, was grad in war. Egal ob es um Kleidung ging, um Technik, Hobbies oder sonstige Trends.


    Manchmal war ich deshalb total hinterher, manchmal war ich Vorreiter, manchmal aber auch einfach nur mittendrin. Manchmal wurde ich ausgelacht, manchmal bewundert und andere Male garnicht wahrgenommen. 🤷🏼‍♀️

  • tantejutta80 "Anregungen" wären ja OK, Druck ist es nicht.

    Inzwischen bin ich aber komplett resistent gegen Druck und ziehe mein Ding durch, ganz egal, was angesagt ist. Bewusst hebe ich mich auch nicht von der Masse ab, aber meist passiert das automatisch, was mir aber schnurzpiepegal ist.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

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  • Lady in red Ich weiß nicht wer was wann als Druck empfindet. Ich kenne auch nicht Dein (ehemaliges) Umfeld, um zu beurteilen, ob da Druck ausgeübt wurde.

    Und ich muss zugeben, es fällt mir schwer vorzustellen, in welcher Art und Weise bei Kleidung Druck ausgeübt wird.

    Wie muss ich mir das vorstellen?

    Wurde dir da ohne bestimmte Kleidung der Zugang zu einer Gruppe verwehrt?


    Dumm angemacht wurde ich auch schon.

    In besonderer Weise ist mir in Erinnerung, dass mich eine ehemalige Kollegin mal maßregelte wegen meiner Farbwahl bei der Kleidung… zu bunt und zu schrill meinte sie…. hmmm, meine Kleidung war meist rot, grün, türkis oder königsblau und farblich aufeinander abgestimmt… und nein, ich habe nicht im Bestattungsinstitut gearbeitet.

    Ja, ok das saß und hat mich auch erstmal verwirrt. 🤔

    Aber nicht wirklich für eine Veränderung meiner Garderobe gesorgt. 🤷🏼‍♀️


    Auch gabs mal den Verweis doch auch mal dem Trend des Kartoffelsack-Look mitzumachen, um modisch interessant zu sein. Warum? Leider hatte ich nicht den Hauch einer Idee, welchen Nutzen das für mich haben sollte, außer dass ich aussehe wie ein Klumpen???

    Das brauch ich selbst an den Tagen nicht, wo ich gern mal unscheinbar bin. 🙈

  • tantejutta80 Ich glaube, ich möchte darüber jetzt nicht öffentlich weiterschreiben, OK?

    Lassen wir es gut sein und unterhalten uns lieber wieder über historische Mode :)

    Was mich da z.B. interessieren würde: wie die Innenverarbeitung von historischen Kleidungsstücken sich entwickelt hat. Ab wann wurden Nahtzugaben versäubert und wie, ab wann wurden Kleider und Röcke gefüttert usw.?

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

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  • Ist in Ordnung.

  • tantejutta80 Ich glaube, ich möchte darüber jetzt nicht öffentlich weiterschreiben, OK?

    ... das ist das Problem 😉!

    Du äußerst dich das ein oder andere Mal ziemlich mokant über andere Sichtweisen und Kleidungsgewohnheiten und erzählst uns alles mögliche über deine tolle, selbst konstruierte und genähte Kleidung, aus edlen Materialien und wie großartig sie deinen elfenhaften, unnahbaren Typ unterstreicht.
    ... aber du schreibst nix über dich und deine Lebensumstände, zeigst auch nicht das kleinste bißchen von deinen Werken.

    Da weiß man am Ende nicht mehr, auf welcher Basis man sich mit dir unterhalten soll.

    ... und ob du dich überhaupt mit uns gewöhnlichen Gelegenheits- oder Gewohnheits-Jeansträgerinnen unterhalten willst :confused: ?

    Oder sollen wir nur das willfährige, bewundernde Publikum für deine Selbstdarstellung sein :skeptisch:?
    Sorry, wenn das jetzt etwas unfreundlich rüberkommt - das ist eigentlich nicht meine Art, aber ich bin leicht genervt :pfeifen: ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • So ein bisschen bin ich auch neugierig was Lady in red so für sich näht. Vielleicht zeigt sie uns ja mal ein bisschen was, damit wir ein Bild vor uns haben. 😊


    Ich muss gestehen, dass ich recht langweilig rum laufe. Es kommt wahrscheinlich auf meinen inneren Wunsch zurück dazu zugehören und nicht gleich als anders wahrgenommen zu werden. Das begann schon in der Schule, wo ich eher am Bodensatz der Hackordnung lebte. Na ja, es zieht sich so durchs Leben. Man sieht so tolle Sachen, aber traut sich nicht oder denk darin sieht man zu hässlich aus um das wirklich zur Geltung zu bringen.

    Da kommt vielleicht auch mein Interesse für historische Kleidung her. Wer weiß.

    Ich werde wohl nie eine Bernadette Banner sein und den ganzen Tag in viktorianisch Inspirierter Kleidung rum rennen.

    Ich möchte das vor allem als Hobbie machen, was mir Freude bringt und bei dem ich immer wieder neues lernen kann.

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  • Ceri

    Danke für die Bilder. Die ist wirklich hübsch geworden. :herz:

  • Ceri

    Ein tolles Kleid :applaus:

    und steht dir ausgezeichnet. :herz:


    Aber trotzdem drängt sich mir eine Frage auf, die ich bei dieser Mode von damals einfach nicht verstehe. :confused:

    Es wurde Korsett getragen, die Taille äußerst betont und dann entwickelten die Modeschöpfer diese ausladend, betonte Gesäßansicht? :confused:

    Naja, wahrscheinlich war es einfach "IN". :o

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  • Aber trotzdem drängt sich mir eine Frage auf, die ich bei dieser Mode von damals einfach nicht verstehe. :confused:

    Es wurde Korsett getragen, die Taille äußerst betont und dann entwickelten die Modeschöpfer diese ausladend, betonte Gesäßansicht? :confused:

    Naja, wahrscheinlich war es einfach "IN". :o

    Schönheitsideale im Wandel der Zeiten 😉!
    Es wird auch damals Menschen gegeben haben, die nicht wirklich begeistert waren :pfeifen:

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • HolziSew das Korsett hat eher praktische Gründe, es trägt das Gewicht der Röcke. Die sind so schwer, das willst du nicht auf der Taille hängen haben, die Bünde würden über kurz oder lang schmerzhaft einschneiden. Ein richtig passendes Korsett ist nicht unbequem.

    Liebe Grüße

    Ceri

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  • HolziSew

    Etwas später waren dann monströse Ärmel modern und davor die Krinoline. Rein schon von der Silhouette war die Mode damals um Welten interessanter als heute. :biggrin:

  • Ceri

    Danke für die Erklärung. Ja, das ergibt dann Sinn.


    Es wird auch damals Menschen gegeben haben, die nicht wirklich begeistert waren

    oder gar keine Gelegenheit dazu hatten.


    Kann mir durchaus vorstellen, dass es einen Unterschied zwischen der gehobenen Stadtbewohnerin und der einfachen Dorfbäuerin gab. :*


    Ob meine Vorfahren (alle aus der Landwirtschaft und Dorf) sich auch mal edel gekleidet haben? ;) Den wenigen Fotos nach zu schließen, die ich gesehen hatte, eher nicht.


    Ein interessantes Thema, die Mode und ihrer Zeit.

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  • HolziSew Das würde mich ja auch mal brennend interessieren, wie sich damals die einfache Landbevölkerung gekleidet hat. Meist findet man ja nur Bilder reicher Leute, weil sich Arme vermutlich auch keine Bilder leisten konnten.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

  • da müsstest du mal die Epoche eingrenzen, dann kann man das besser zuordnen

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • Nanne Mich würden eigentlich alle Epochen interessieren (Unterschiede zwischen Stadt-und Landbevölkerung) :) , aber soweit ich das verstanden habe, geht es hier bei Laufrose ja hauptsächlich um den Anfang des 20sten Jahrhunderts.

    Viele Grüße und danke für alle Antworten!

    "Das sieht ja aus wie gekauft!" "Was, so schlecht ist es geworden?";):biggrin:

  • also, wenn man das Mal epochenübergreifend betrachtet:

    Die "Linie" war klar zu erkennen, aber des Material viel weniger aufwendig und weniger verziert.

    Es gab ein "gutes Gewand" das man z.B. zu Hochzeit anfertigen liess und das ganze Leben als "gutes Gewand" getragen hat. Dunkle, gedeckte Farben waren die Regel, weil diese immer wieder überfärbt werden konnten (z.B. mit Walnuss-Schalen). Die Nahtzugaben waren sehr gross und wurden nicht zurück geschnitten.

    Röcke waren 2-Teilig, der vordere Teil konnte wie eine Schürze gebunden und somit immer in der Weite angepasst werden, sodass er auch in den letzten Wochen der Schwangerschaft noch gepasst hat.

    Daneben gab es noch 1-2 Arbeitskleider.

    Kleidung wurde weniger gewaschen, mehr ausgebürstet und gelüftet.


    Als beliebtes Accessoire galten Bänder, die an Ausschnittkanten u.ä. aufgenäht wurden und die sich leicht wieder entfernen liessen.


    Auch Nestelbänder konnten schmückend sein.


    Im Alltag (auf dem Feld) wurde auf dem Kopf ein Tuch getragen. Hüte nur zu Feiertagen.


    Man hatte ein Paar gute Schuhe, zur Feldarbeit wurden häufig Holzpanienen getragen.


    Untendrunter gab es für Frauen ein Hemd und ein Mieder; Unterhosen waren in der einfachen Bevölkerungsschicht nicht gebräuchlich.

    (Woll)Strümpfe wurden mit Strumpfband getragen und waren meist selbstgestrickt.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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