Den richtigen Plan, wenn man Bekleidung nähen möchte

  • Immerhin: Kürzen ist m.M.n. eine der einfachsten Änderungen an Schnittmustern! Nur ein wenig zeitaufwändig, wobei Herrenschnittmuster i.d.R. mit weitaus weniger Teilen auskommen als viele Damenschnittmuster, dann geht es viel schneller.


    Um verschiedene zusammenpassende Materialien zu bekommen, gehe ich übrigens am liebsten auf (reisende) Stoffmärkte (z.B. Stoffmarkt Holland und Stoffmarkt Expo - beide touren durch Deutschland). Dort hat man viele Stoffhändler auf einen Haufen und somit viel mehr Auswahl als in einem einzigen Laden, und jede Menge Versandkosten spart man auch. Besonders praktisch auch für Kurzwaren.

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  • Zitat

    Ich glaube da muss ich Dir zustimmen. Wenn ich Bekleidung nähen werde, setze ich mir auch diesen hohen Anspruch.

    Vergiss diesen hohen Anspruch. Gut ist gut genug. Perfektion ist Zeit- und Energieverschwendung. Wenn du Perfektes willst, brauchst du ewig bis dahin und hast wahrscheinlich schon längst vorher keine Lust mehr.


    Welche Kaufkleidung ist denn heute noch perfekt verarbeitet? Von Passform mal ganz abgesehen. Da ist gut doch schon einige Klassen besser. Dies schreibt dir eine, die schon seit Jahrzehnten näht und erst vor ein paar Jahren eingesehen hat, das Nähen viel mehr Spaß macht, wenn gut gut genug ist.

    Viele Grüße
    Do-it


    Wer nähen kann, ist klar im Vorteil.

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  • Es ist auch sehr unrealistisch mit perfekt anfangen zu wollen. Bei allem was man lernt fängt man klein an und wird mit der Zeit besser.

    Jeder Stunde an der Nähmaschine macht einen besser. Jeder Fehler lehrt einem, was alles passieren kann. Eigentlich ist es eine Reise und die ist spannend und lehrreich.

    Einmal editiert, zuletzt von Lieverling ()

  • Lieverling Das bringt es genau auf den Punkt.


    Natürlich kann man auch als Anfänger mit größtmöglicher Sorgfalt Schritt für Schritt vorgehen und somit im Endeffekt zu einem Ergebnis kommen, dem man das Anfängerwerk nicht ansieht.

    Aber es können trotzdem Fehler passieren, bei denen man sich manchmal entscheiden muss, was das kleinere übel ist.

    Das Werk so lassen wie es ist und sich mit nicht perfekt zufrieden geben oder das genähte Stück in die Tonne hauen, weil auftrennen auch keine Option ist.

    Viele Nähfehler können korrigiert werden aber manche Fehler hinterlassen auch Spuren am Material. Mir fällt da spontan Leder/Kunstleder ein oder besonders feine Stoffe.

    P.S.: Selbst mit Näherfahrung kann sowas immer noch passieren. 🙈

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  • Perfektion ist Zeit- und Energieverschwendung. Wenn du Perfektes willst, brauchst du ewig bis dahin und hast wahrscheinlich schon längst vorher keine Lust mehr.

    ... naja, das kann man so sehen, aber für mich bleibt Perfektion schon so ein Ziel, auf das ich mich hin entwickeln will und dem ich mit jedem Stück ein bisschen näher kommen möchte.

    Für mich wäre es frustrierend, wenn ich immer noch so nähen würde wie am Anfang.
    Das ein oder andere meiner "frühen Werke" hab ich schon mit kaltem Grausen entsorgt :o ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Genau Perfektion kann das Ziel sein. Aber da führt eben ein Weg hin und der besteht nicht darin rein theoretisch alles zu durchdenken, sondern durch üben, üben, üben.


    Ich habe mich schlapp gelacht, als ich meine erste Pumphose wieder gefunden habe. Furchtbar genäht, alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Aber ich habe dabei viel gelernt. Ich nähe jetzt seit 6 Jahren, sehr intensiv und mittlerweile kann ich entspannter an die Dinge rangehen, weil ich mittlerweile viel genäht und viel gesehen habe.


    Perfektion ist mein großes Ziel, einstweilen bin ich aber mit dem Zufrieden was ich bisher gelernt habe. Und das ist sicher nicht perfekt.

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  • @ lieverling Empfinde ich ähnlich. Wenn ich mich jetzt bei meiner ersten richtigen Patchworkarbeit so beobachte, gehe ich beim nähen auch viel zu verkopft daran.

    Das Leben ist bunt….

  • ich verstehe nicht so ganz, was Akkuratesse mit verkopft zu tun hat

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • Für mich war beim Einstieg ins Nähen der beste Weg der über Nähkurse. Ganz viel aus der Zeit ist heute noch die Basis für meine Hobbyschneiderei. Ich würde jedem Anfänger dazu raten.

    Damals gab es noch kein Internet, aber eigentlich bin ich froh darum. Auf youtube findet sich soviel Blödsinn zum Thema Nähen, da bin ich dankbar, dass ich das nicht brauche.


    Es gibt zwar auch gute Beiträge dort, aber wie will ich die als Anfänger erkennen?

    Liebe Grüße
    Christiane

  • Zitat

    Auf youtube findet sich soviel Blödsinn zum Thema Nähen

    eigentlich müsste mein Nicken ein Erdbeben auslösen

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • Nanne ich bezog mich dabei auf nachdenken und üben, üben, üben. Bei meinem Vorhang gehe ich jetzt mit viel Grübelei beim nähen ran, ich überlege zu viel, einfach machen und aus eventuellen Fehlern lernen klappt meist besser bei mir.

    Das Leben ist bunt….

  • da bin ich vom Typ her eher anders

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

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  • ... auf youtube findet man auch renommierte Namen wie Sebastian Hoofs (aka Basti), Mia Führer, Inge Szoltysik-Sparrer, oder - wenn's auch englisch sein darf - Claire Schaeffer, Susan Khalje oder Alison Smith :cool: .

    ich verstehe nicht so ganz, was Akkuratesse mit verkopft zu tun hat

    Ich glaube, da geht es um die Definition von Perfektion.

    Ich kann eine Jacke nach der "Farbenmix"-Methode nähen oder halt im Couture-Style a la Chanel.

    Für mich ist Chanel näher an "perfekt" als Farbenmix.
    Trotzdem kann man sich auch auf dem Farbenmix-Level um technische Perfektion bemühen ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • Also wenn ich mich nicht um Perfektion bemühen muß, macht mir das weniger Spaß. Ob das dann klappt ist eine andere Sache.

    Mein Anspruch ist mittlerweile sehr hoch, ich will das Ganze ja auch mit Freude tragen.

    Heute frage ich mich wie ich mit meinen frühen Werken auf die Straße gehen konnte 😆, ist aber lang her.

    -----------------------------
    LG
    Karin

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  • ... naja, das kann man so sehen, aber für mich bleibt Perfektion schon so ein Ziel, auf das ich mich hin entwickeln will und dem ich mit jedem Stück ein bisschen näher kommen möchte.

    Das eine schließt ja das andere nicht aus. Sich der Perfektion annähern ist sicher ein erstrebenswertes Ziel. Nur wenn man vor lauter Perfektionsdrang nichts mehr schafft, oder nichts mehr tragen will, wird es frustrierend und hemmt. Und dann ist man letztlich weniger weit als mit "gut ist gut genug", dann macht es auch keinen Spaß.


    Hat ja niemand gesagt, dass "gut ist gut genug" ein Dauerzustand bleiben muss. Für den Augenblick ist es gut genug und man kann das Stück mit Freude tragen. Das nächste Mal macht man es besser. Irgendwann macht man es - vielleicht - perfekt. Und garantiert, dass irgend jemand anderes dann immer noch eine Erbse findet ;)

    Herzliche Grüße

    Monika

    [...] they were indeed severely restricted, but their undergarments weren’t to blame. Rachel Kaufmann in "What ‘Bridgerton’ Gets Wrong About Corsets", Smithsonian Magazine 2021

  • Irgendwann macht man es - vielleicht - perfekt. Und garantiert, dass irgend jemand anderes dann immer noch eine Erbse findet ;)

    ... inzwischen bin ich es meistens selbst, die die Erbsen findet :biggrin: ...

    Aber du hast natürlich recht: erst mal machen - das übt, und nur Übung macht den Meister.

    Als ich anfing, hab ich immer erst Probeteile aus billigem oder recyceltem Stoff genäht, allein schon weil ich wegen der Passform unsicher war.

    aber statt nur die passformrelevanten Teile zusammen zu tackern, hab ich die Sachen meist fertig genäht, um alle Schritte zu üben.

    Dadurch hab ich mir so manches TfT* gespart :cool:

    .......................................................................................................................................

    * TfT => Teil für (die) Tonne ;)

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • genau...die einzige Pissnelke, die meine Sachen kritisiert, bin ich

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

  • Steht ja auch jeder an einer anderen Stelle der Reise. Mich schrecken die langen Überlegungen vor dem Nähen ab. Aber ich bin auch an einer anderen Stelle und evtl vorher irgendwo abgebogen, ich bewundere einerseits wochenlangen Überlegungen zur Schnittanpassung bei bspw. Hosen, andererseits ermüdet es mich und würde mir jede Freude nehmen. Ich stehe einfach nicht an dieser Stelle der Reise, sondern bin ganz woanders. Deshalb ist weder das eine noch das andere falsch, es sind einfach unterschiedliche Herangehensweisen.


    Nichtsdestotrotz möchte ich schöne Dinge nähen und baller nicht einfach irgendwas hin.

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  • das sind bei mir keine langen Überlegungen, das hat mehr was mit Techniken zu tun

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.
    Voltaire
    Gruß
    Nanne

  • ... auf youtube findet man auch renommierte Namen wie Sebastian Hoofs (aka Basti), Mia Führer, Inge Szoltysik-Sparrer, oder - wenn's auch englisch sein darf - Claire Schaeffer, Susan Khalje oder Alison Smith :cool: .

    So ist es. Auf Youtube gibt es viel mehr als nur laienhaften Blödsinn.

    Auch für andere Bereiche habe ich schon viel Wertvolles dort gefunden.

    Es ist halt wie immer: man muss suchen und die Spreu vom Weizen trennen.

    Das gilt aber beispielsweise auch für Nähbücher. Auch da gibt es welche, die nur so mittelgut sind.

    Und es gilt auch für Nähkurse, die man besucht. Es gibt auch Nähkursleiter*innen, die ihr Geld nicht wert sind.

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